91 resultados para Jugendliche


Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

BACKGROUND Cystic Fibrosis is the most common autosomal-recessive hereditary disease among white Europeans. The average survival of CF patients has increased to above 40 years and transition from paediatric to adult care has therefore become a significant issue. AIM With this study, experiences of adolescents with CF and their parents with the transition from the paediatric to the adult care were explored. METHODS At a Swiss university CF centre, six adolescents and their mothers were recruited. Twelve narrative interviews were conducted on how the phase of transition was experienced. The transcribed interviews were analysed according to the method of hermeneutic phenomenology. RESULTS Positive and negative experiences with long term routine care in the paediatric service, general themes of adolescence and the quality of the relationship with paediatric doctors influenced the families' experience during transition significantly. For mothers, insensitive information on the CF diagnosis might have influenced the transition experience. The adolescents welcomed an individualized and age appropriate care. Continuity in care, the announcement of, and involvement in the planning of the transfer were of great importance. The families particularly appreciated the timed adaptations of the transfer to individual needs. CONCLUSIONS Flexibility and a strong collaboration between paediatric and adult CF teams are most relevant in the care of families.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Es gehört zum allgemeinen Bildungsauftrag, Kinder und Jugendliche beim Erwerb sozialer Kompetenz zu unterstützen. Dem Sportunterricht wird hohes sozialerzieherisches Potenzial attestiert, seine Wirksamkeit bezüglich der Förderung sozialer Kompetenz ist allerdings kaum untersucht. Bislang liegen keine Befunde und Empfehlungen vor. Hier knüpft der vierte Band der Reihe «Beiträge für die Praxis» an. Der Autor zeigt, wie soziales Lernen im Sportunterricht gezielt inszeniert werden kann, und erklärt ausserdem, weshalb Sportunterricht nicht per se eine positive Wirkung auf den Aufbau sozialer Kompetenz hat.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Wie erklären sich die ungleichen Bildungschancen von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund? Der Artikel geht dieser Frage anhand von Daten aus den Städten Bern und Zürich nach. Während Jugendliche aus dem nichtdeutschsprachigen Ausland im Vergleich zu Schweizer Jugendlichen im Nachteil sind, haben Jugendliche aus Deutschland und Österreich sogar einen Vorteil. Dabei zeigt sich, dass diese Unterschiede weniger auf sprachliche Schwierigkeiten als vielmehr auf Effekte der sozialen Herkunft zurückzuführen sind

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Neurokognitive Spätfolgen nach pädiatrischem Hirntumor spielen bei der immer grösser werdenden Anzahl von Überlebenden eine wichtige Rolle. Im Bereich der schulischen Fertigkeiten zeigen sich vor allem Defizite in der Lesekompetenz. Die Hauptziele der vorliegenden Studien bestanden darin, Hirnfunktionsstörungen bei einer ausgewählten Gruppe von Kindern und Jugendlichen (Hirntumorpatienten) zum Zeitpunkt der Diagnose zu erfassen, sowie Wissen über alters- und intelligenzunabhängige Einflussmöglichkeiten auf die kognitive Leistung am Beispiel des Lesens bereitzustellen. Insgesamt flossen Daten von rund 180 Kindern und Jugendlichen in die jeweiligen Analysen ein, wobei sowohl ein klinisches Sample (Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen) als auch Kinder aus unterschiedlichen Altersgruppen und in zwei verschiedenen Schulmodellen (Primarschule und Heilpädagogische Schule) berücksichtigt wurden. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Krebserkrankungen, welche das zentrale Nervensystem betreffen, schon zum Zeitpunkt der Diagnose Auswirkungen auf basale neurokognitive Fähigkeiten haben. Diese Defizite können zu einer Verzögerung der neurokognitiven Entwicklung beitragen. Daher müssen möglichst früh pädagogische und/oder therapeutische Massnahmen eingeleitet werden, welche in den Patienten- und Schulalltag implementiert werden können. Das hier vorgestellte neu entwickelte Wort-Bild-Training, das in einem ersten Schritt bei normalbegabten und geistig behinderten Kindern verschiedener Altersstufen positive Effekte auf die Verbesserung der Lesefertigkeit und des Leseverständnisses gezeigt hat, könnte ebenfalls eine wertvolle Fördermöglichkeit für Kinder mit Hirnfunktionsstörungen aufgrund onkologischer Erkrankungen darstellen. Obwohl die erreichte Verbesserung der Lesekompetenz eher klein ausfiel, wiesen die Effekte zumindest über kurze Zeit eine gewisse Stabilität auf. Dieser Befund spricht für die Möglichkeit der Einflussnahme auf die Leseprozesse durch das (auf implizitem statistischen Lernen basierende) Training, widerspiegelt gleichzeitig aber auch deren Grenzen. Das gewonnene Wissen wird in Bezug auf die Relevanz für die klinische und pädagogische Praxis diskutiert. Ausgehend von den eigenen Studienergebnissen wird schliesslich angeregt, impliziten Lernstrategien in den Lehrplänen einen höheren Stellenwert einzuräumen und mit der Förderung von einfachen Lesestrategien bei pädiatrischen Hirntumorpatienten möglichst frühzeitig zu beginnen.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

In der Schweiz finden viele Jugendliche keinen direkten Zugang zu einer beruflichen Grundbildung; vielmehr durchlaufen sie zunächst eine so genannte Übergangslösung oder ein Brückenangebot wie z.B. ein zehntes Schuljahr. Wir beleuchten in diesem Beitrag zum einen, wie schulische, individuelle, familiäre und kontextuell-systemische Faktoren den Übertritt in solche Brückenangebote beeinflussen. Zum anderen gehen wir der Frage nach, wie sich ein verzögerter Einstieg via ein Brückenangebot auf die Chance auswirkt, einen Abschluss der Sekundarstufe II zu erwerben. Die empirische Analyse stützt sich auf die TREE-Studie, welche eine Kohorte von Schulentlassenen des Jahres 2000 längsschnittlich beobachtet. Wir modellieren dabei zunächst die interessierenden Übertrittsprozesse mittels einer multinomialen logistischen Regression, um dann mittels Propensity Score Matching deren Wirkung auf die nachobligatorischen Bildungschancen abzuschätzen.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Dass es geschlechtstypische Berufe gibt, und dass die Berufsaspirationen und die Wahl der Berufsausbildung nach der Pflichtschulzeit zwischen den Geschlechtern deutlich differieren, ist eine vielfach empirisch belegte Tatsache. Diese geschlechtstypische Segregation bei der Berufswahl und der zum ausgewählten Beruf führenden schulischen und beruflichen Ausbildung wird bei der Erklärung oftmals (pauschal) auf die geschlechtsspezifische Sozialisation und darin vermittelte Geschlechterstereotype zurückgeführt. Im vorliegenden Beitrag werden aus strukturell-individualistischer Sicht Mechanismen der geschlechtstypischen Berufsaspiration und Berufsbildungsentscheidung beschrieben, die theoriegeleitet empirisch aufgedeckt werden sollen. Für die Analysen werden Daten der drei Wellen des DAB-Panels verwendet, die für die Deutschschweiz Informationen von 203 Schulklassen mit rund 3.300 Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stellen. Mittels dieser Paneldaten wird für Jugendliche der Deutschschweiz gezeigt, dass der sozioökonomische Status des Elternhauses, das damit einhergehende Motiv des intergenerationalen Statuserhalts sowie der Lebenslaufplanungen wichtige Beiträge zur Erklärung der Segregation der Berufswahl nach Geschlecht liefern. Diese mit dem Sozialstatus des Elternhauses verbundenen Mechanismen sind weitaus einflussreicher als die geschlechtsspezifische Sozialisation.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Zusammenfassung Die psychische Gesundheit von Jugendlichen ist ein multifaktorielles Geschehen. Sie hängt in einem grossen Mass von den Werten und Normen ab, welche die Eltern und die Peers, aber auch die Schulen und Lehrbetriebe vermitteln. Um den Wissens- und Verhaltenstransfer von den Erziehungsverantwortlichen zu den Jugendlichen zu unterstützen, sind Kommunikations- und Persönlichkeitsschulungen anzuregen, von deren Nutzen gute empirische Evidenz vorliegt. Neben strukturellen Massnahmen und Angeboten sollten Jugendliche in ihrer Selbstregulation gefördert werden. Sie nehmen dadurch nachweislich ihren Handlungsspielraum stärker wahr, was wiederum zu einem verbesserten Handlungsrepertoire führt. Die aufgezeigten konkreten Möglichkeiten tragen dazu bei, dass Jugendliche ihr Wohlbefinden verbessern und eine robuste psychische Gesundheit (wieder-)erlangen oder beibehalten können.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Über Probleme der Interpretation von Umfrageergebnissen, Datierung unklar, Typoskript, englisch, mit handschriftlichen und eigenhändigen Korrekturen, 2 Blatt; Über Zielsetzungen, Methoden und Inhalte der "Studies in Prejudice", Datierung unklar, um 1950, Typoskript, 3 Blatt; "Autorität und Familie" (GS 3, S. 336-417), 1932-1934; Materialien zur Veröffentlichung (Alcan, Paris 1936); Zur Sachverständigenerhebung: Horkheimer, Max bzw. Bouglé, Jeanne: Rundschreiben an Sachverständige, als Typoskript vervielfältigt, 3 Blatt; Fragebogen für Sachverständige, als Typoskript, vervielfältigt, 6 Blatt; Zur Erhebung bei Jugendlichen; Entwurf des Fragebogens, Typoskript mit handschriftlichen Korrekturen, 2 Blatt; Fragebögen, verschiedene Entwürfe, als Typoskript vervielfältigt und Drucke, 19 Blatt; Berichte über ausgefüllt Fragebögen aus der Schwez und Belgien, Typoskrip, 13 Blatt; "Anmerkungen für die Ausfüllung der Fragebögenpässe". Typoskript, 4 Blatt; "Zusätzliche Angabn in den Pässen für Jugendliche nach Vorschlag von Dr. Leichter". Typoskript, 1 Blatt; Anleitung zu zusätzlichen Interviews, Typoskript, 1 Blatt; "Questionaires de la jeunesse envoyés de la part du bureau de Paris le 3 juillet 1934". Typoskript, 1 Blatt; "Korrelationen", Liste, 5 Blatt; Auswertungskarte, 1 Blatt; Horkheimer, Max und Pollock, Friedrich: Stichworte zur Befragung, eigenhändige Notizen, 2 Blatt; Zur Erhebung bei Arbeitslosen: Vorbemerkung und Fragebogen, verschiedene Fassungen, Typoskript, vervielfältigt, 37 Blatt; Zur Vorbereitung und Gliederung der Untersuchung; "Untergliederung der Hauptthemen", Stichworte, Typoskript, 2 Blatt; "Die Familie", Stichworte, Typoskript, 4 Blatt; "Allgemeine Richtlinien für die Arbeit von H[ilde] W[eiss]". Typoskript, 2 Blatt; Horkheimer, Max: Zur Gliederung, eigenhändige Notizen, 1 Blatt; Sternheim, Andries: "Die Rolle des ökonomischen Motivs in der Familie der Gegenwart". Typoskript mit handschriftlichen Korrekturen, 59 Blatt [Bericht darüber in "Autoritätund Familie", Paris 1936, S. 575 ff]; Bibliographien zur Familienthematik, Typoskript, 12 Blatt; Burri, Eduard: "Offener Brief an das Institut für Sozialforschung Genf", Zeitungsdruck, Eidgenössische Nachrichten, 15.03.1934; Horkheimer, Max: "Wissenschaft und soziale Not", zwei Antwortschreiben an Eduard Burri, Zeitungsdruck, Eidgenössische Nachrichten, 04.04.1934;

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Gesundheitspersonen kommt eine wichtige Aufgabe in der Betreuung von Jugendlichen mit einer chronischen Erkrankung zu. Adoleszenz ist per se keine einfache Zeit, so sind Jugendliche mit einer chronischen Erkrankung zusätzlich damit konfrontiert, Verantwortung für sich und ihre Erkrankung zu übernehmen. Gerade der Transfer von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin kann dazu führen, dass Jugendliche die Behandlung abbrechen und es vermehrt zu Notfallsituationen kommt. Somit gehört es zur Verantwortung der betreuenden Kindermediziner, frühzeitig sicherzustellen, dass die Selbstmanagementkompetenzen dieser Jugendlichen gefördert werden und eine adäquate Weiterbetreuung organisiert ist. Dem übernehmenden Erwachsenenteam obliegt es, die Familie willkommen zu heißen und jugendspezifische Themen gemeinsam weiter anzugehen. Diese Themen regelmäßig anzusprechen, sich genügend Zeit für den Jugendlichen zu nehmen und Gespräche unter vier Augen anzubieten, hat sich für eine erfolgreiche Transition als hilfreich erwiesen.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Die Chance, mit einem angeborenen Herzfehler erwachsen zu werden, liegt mittlerweile bei über 90 %. Trotz aller Erfolge der Medizin können Herzfehler auch nach erfolgreicher Korrektur nicht als geheilt betrachtet werden. Langzeitkomplikationen im Sinn von Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, embolischen Ereignissen, Endokarditis, oder Reoperationen aufgrund residualer Befunde oder Klappendegenerationen sind häufig. Aus diesem Grund wird für eine Vielzahl angeborener Herzfehler eine lebenslange spezialisierte Betreuung empfohlen. Jugendliche mit Herzfehlern müssen darauf vorbereitet werden, im Erwachsenenalter Eigenverantwortung zu übernehmen. Dazu ist eine strukturierte Transition ein entscheidender Vorteil. Dadurch werden einerseits Jugendliche selbst auf ihre Erwachsenenrolle vorbereitet und andererseits kann ein adäquater Transfer der Betreuung vom Kinder- zum Erwachsenenmediziner gewährleistet werden. Jugendliche ohne Transfer und ohne spezialisierte Betreuung im Erwachsenenalter haben ein erhöhtes Risiko, kardiovaskuläre Komplikationen zu erleiden. Es wurde gezeigt, dass die Mortalität bei angeborenen Herzfehlern bei Erwachsenen mit spezialisierter Betreuung geringer ist als bei Patienten ohne entsprechende Betreuung. Am Beispiel des Zentrums für angeborene Herzfehler in Bern wird aufgezeigt, wie eine pflegegeleitete Transitionssprechstunde aufgebaut und erfolgreich umgesetzt werden kann.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Review of: Ute Dettmar / Mareile Oetken (Hg.): Grenzenlos. Mauerfall und Wende in (Kinder- und Jugend-)Literatur und Medien. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2010. Pünktlich zum zwanzigsten Jubiläum der Deutschen Einheit legten Ute Dettmar und Mareile Oetken einen Sammelband vor, dessen Beiträge vielen unterschiedlichen Aspekten des Themas „Mauerfall und Wende“ gewidmet sind und deren Autoren aus unterschiedlichen Fachrichtungen stammen. Beste Voraussetzungen für einen wahrhaft interdisziplinären Band, so könnte man meinen, doch diese Lesererwartung wird leider enttäuscht. Zu unvermittelt stehen die Beiträge dieses Konferenzbandes nebeneinander und befassen sich zu deutlich mit ganz unterschiedlichen Fragestellungen, die sich nur sehr begrenzt gegenseitig befruchten. Die ansonsten sehr anregende Sammlung „Grenzenlos“ leidet unter diesem Manko, das man durch eine sinnvolle Einordnung der Beiträge in den weiteren Kontext hätte mindern können. Der geeignete Ort dafür wäre die Einleitung. Diese allerdings fällt enttäuschend knapp aus und trägt nur wenig dazu bei, die zum Teil willkürlich wirkende Heterogenität der Beiträge zu rechtfertigen und übergreifende Ergebnisse zu formulieren. Obwohl die Gesamtkonzeption von „Grenzenlos“ deshalb kaum überzeugt, bietet das Buch erfreulicherweise eine Vielzahl interessanter Einzelbeiträge, die zu einem Großteil aus der Kinder- und Jugendbuchforschung stammen, der Disziplin, in der auch die beiden Herausgeberinnen tätig sind. Wie hier erneut bewiesen wird, lässt sich dieses Untergebiet nur unscharf von der klassischen Literaturwissenschaft trennen. Es lohnt sich, an Texte, die sich an junge Leser richten, kaum modifizierte philologische Maßstäbe anzulegen, denn viele der hier besprochenen Werke lassen in Bezug auf die Auseinandersetzung mit den politischen Ereignissen ähnliche Tendenzen erkennen, wie sie sich in der zum Vergleich herangezogenen „Erwachsenenliteratur“ und anderen Medien, etwa dem Fernsehfilm, beobachten lassen. Diese Erkenntnis betont Carsten Gansel in seinem überblicksartigen Aufsatz. Er zeigt zunächst Tendenzen in der Auseinandersetzung mit der Mauerfallthematik in der Gegenwartsliteratur auf und illustriert dann, wie stark sich Kinder- und Jugendliteratur zum Thema Deutsche Einheit an denselben Aspekten orientiert und ähnliche Erinnerungsdiskurse abbildet. Abschließend beklagt Gansel zwar die in einigen Texten vorherrschenden Klischees, seine Hauptkritik gilt jedoch der unreflektierten Übernahme dieser stereotypen Darstellungen im Schulunterricht. Wie Gansel zu Recht bemängelt und am Beispiel von Anne C. Voorhoeves Jugendbuch „Lilly unter den Linden“ belegt, werden nicht selten literarische Texte als Grundlage einer Diskussion über die Zustände in der DDR herangezogen, ohne dass die Fiktionalität der Bücher ausreichend betont und ihre Diskursivität klar herausgestellt und thematisiert wird. Mit der Konstruktion von Inhalten des „kommunikativen Gedächtnisses“ (Jan Assmann) setzen sich verständlicherweise noch viele weitere Aufsätze des Bandes auseinander. Eine der Fragen, die dabei aufgeworfen worden, ist natürlich, inwiefern der Osten und der Westen unterschiedliche Erinnerungsdiskurse hervorbringen. In seinem sozialwissenschaftlichen Beitrag, der sich unter den literaturwissenschaftlichen Aufsätzen leider etwas wie ein Fremdkörper ausnimmt, betont Thomas Ahbe, wie stark sich Ostdeutsche von den öffentlichen Repräsentationsformen und der Wendenarrativen im vereinten Deutschland ausgeschlossen fühlen. Dem entspricht auf literarischer Seite der zehn Jahre nach der Wiedervereinigung zu beobachtende Trend der Erinnerungsbücher, mit dem sich verständlicherweise mehrere Beiträge des Bandes auseinandersetzen. Wie exemplarisch am Beispiel von Jana Hensels Bestseller „Zonenkinder“ gezeigt wird, schrieb hier aber nicht nur der Osten gegen den Westen an, der mit Florian Illies’ „Generation Golf“ längst ein stilbildendendes Vorbild für das Genre geschaffen hatte. Vielmehr meldete sich zugleich auch eine ostdeutsche Generation zu Wort, die anders als ihre an Kontinuität gewöhnten gleichaltrigen Pendants im Westen und anders als ihre in den entschwundenen Bezugsgrößen der DDR verhafteten Eltern mit einem Empfinden der doppelten Entwurzelung zu kämpfen hatte und um eine feste Identität rang. Das bei Hensel zentral artikulierte Konzept eines verschwundenen Landes im Osten und der damit verbundenen Illegitimierung von Erinnerungs- und Identitätsbildungsprozessen ist jedoch nicht nicht auf die Generation der Zonenkinder beschränkt. Wie Jens Thiele eindrucksvoll belegt, zeigt sich beispielsweise in den Bilderbüchern des ostdeutschen Illustrators Klaus Ensikat erst in den nach der Wende entstandenen Zeichnungen das Lokalkolorit der DDR in den 1970er- und 1980er-Jahren. Wo zuvor leere Hintergründe vorherrschten, wird nun ein zeitgeschichtlicher Kontext abgebildet, der sich in seiner Vieldeutigkeit zwar nicht auf eine verspätete DDR-Darstellung reduzieren lässt, der aber einen Beitrag leistet zu den kulturellen Reflexen dieses verschwundenen Staates. Den Abschluss von „Grenzenlos“ bilden drei aufschlussreiche Aufsätze, die sich der Außenperspektive auf die Geschehnisse in Deutschland und der potenziell daraus resultierenden anderen Wahrnehmung der Nation widmen. Aus britischer, niederländischer und polnischer Sicht stellen sich Mauerfall und Wende anders dar und geben in manchen Fällen Anlass zu einem revidierten Heteroimage der Deutschen. Gestützt auf imagologische Konzepte untersucht Emer O’Sullivan, ob und wie sich die Repräsentation der Deutschen in der britischen Literatur, insbesondere in Kinder- und Jugendbüchern, seit der Einheit verändert hat. Sie gelangt zu dem ernüchternden Schluss, dass die neuere deutsche Geschichte auf die Briten entschieden weniger Faszination ausübt als die in der Literatur und anderen Medien immer wieder dargestellten Weltkriege. Einer weiterhin anwachsenden Anzahl von Büchern für Kinder und Jugendliche, die sich mit Themen wie den deutschen Luftangriffen auf London oder dem Schicksal deutscher Juden (besonders den Erlebnissen der nach Großbritannien geretteten Passagiere der Kindertransporte) beschäftigen, steht eine verschwindend kleine Menge an literarischen oder kinematografischen Auseinandersetzungen mit den Ereignissen von 1989 und ihren Folgen gegenüber. Wer sich in Großbritannien etwas auskennt, den mag dieser Befund nicht erstaunen. Umso interessanter und ermutigender ist es, aus den Aufsätzen von Kirsten Waterstraat und Jacek Rzeszotnik zu erfahren, dass sich das Deutschlandbild in den Niederlanden und in Polen durchaus im Wandel befindet – wenngleich auch dort einige lang tradierte Stereotype keine Ablösung erfahren haben und beispielsweise die spekulative Literatur der polnischen alternate history-Romane weiterhin vorzugsweise das Nazireich in den Vordergrund stellt. Insgesamt ergibt sich bei der Lektüre dieses Bandes ein facettenreiches Bild des Forschungsstandes. So fragmentiert die Anordnung der Beiträge ist, so reichhaltig präsentieren sich die Ergebnisse dieser heterogenen Studien. Es wird deutlich, dass die Kinder- und Jugendliteratur im In- wie im Ausland sich der Mauerfall-Thematik zwar schon mit reichhaltigen Ergebnissen zugewandt hat. Eine differenzierte, von Stereotypen freie Darstellung des Themas, wie auch ein junges Publikum sie zu Recht erwarten kann, ist aber bisher eher selten. Auch eine stärkere Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Lebenswelt im vereinten Deutschland, die der soziopolitischen Entwicklung vom Mauerfall bis heute mehr Aufmerksamkeit schenkt, wird von mehreren der in hier vertretenen Wissenschaftler angemahnt und stellt sicher nicht nur aus der Perspektive dieses Bandes ein Desiderat dar.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Obwohl eine Vielzahl von Institutionen zur Verfügung steht, an die Kinder und Jugendliche sich bei Schwierigkeiten und Problemen wenden können, bestehen häufig Informationsdefizite und Schwellenängste, die dazu beitragen, daß viele Betroffene keine hinreichende Unterstützung erhalten. In der vorliegenden Studie, an der 1225 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren teilnahmen, erfolgt eine Bestandsaufnahme der gegenwärtig bestehenden Defizite und Hemmnisse, indem der Kenntnisstand zu institutionellen Unterstützungsmöglichkeiten und die möglichen Gründe, Unterstützungsangebote anzunehmen bzw. nicht anzunehmen, erfragt wurden. Auf der Basis der Ergebnisse der Bestandsaufnahme wird ein Interventionskonzept entwickelt, das dem Abbau von Informationsdefiziten und Schwellenängsten dient und damit die Akzeptanz bestehender Beratungsangebote erhöhen soll. (DIPF/Orig.)

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Unter dem Vorzeichen wenig erfolgreicher formaler Bildungslaufbahnen finden sich dennoch nach wie vor problematische Orientierungen an stereotypen Männlichkeiten, die für Jugendliche die Anschlussmöglichkeiten an Bildungschancen vergrößern sollen. Dass auch ohne eine explizite Programmatik in pädagogischen Institutionen an der Veränderung von Männlichkeitskonstruktionen gearbeitet wird, um eine bessere habituelle Passung von Jugendlichen für die Erfordernisse des Arbeitsmarkts herzustellen, zeigt der Beitrag des Autors mit dem Titel Männlichkeit verpflichtet. Die pädagogische Bearbeitung randständiger Männlichkeit im institutionellen Alltag dualer Berufsvorbereitung. Der Artikel widmet sich mit der Berufsvorbereitung einem empirisch kaum ausgeleuchteten Feld. Vor dem Hintergrund einer in weiten Teilen geschlechtersegregierten Arbeitswelt und dem segmentierten Ausbildungssystem kommt Angeboten wie dem Berufsvorbereitungsjahr für Männlichkeitskonstruktionen eine immense Bedeutung zu. Wesentliches pädagogisches Moment solcher Angebote ist die Herstellung von Ausbildungsreife. Anhand eines methodenpluralen Forschungsprojektes mit Schülern im Berufsfeld Lagerlogistik legt der Autor das Augenmerk auf die Mitkonstruktionen eines männlichen Habitus durch die Ausbilder in den überbetrieblichen Klassen durch die Betonung männlicher Härte sowie der Ablehnung von als unmännlich markierter Schwäche, die sich vor allem an körperbezogenen Praktiken feststellen lässt. Als Fazit zieht der Autor, dass das pädagogische Arrangement der Berufsvorbereitung, das auf die Förderung von Ausbildungsreife zielt, sich in männlich dominierten Berufen demnach auch als eine „Schule von Männlichkeit“ verstehen lässt, welche insofern funktional ist, als sie auf die Herausbildung eines für die manuellen Tätigkeiten funktionalen Geschlechtshabitus abzielt. (DIPF/Orig.)

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

In den vergangenen Jahren hat die Diskussion um kulturelle Teilhabe im Rahmen der Ergebnisse großer Bildungsstudien zugenommen. Diese hatten eine hochgradige Abhängigkeit des Bildungserfolgs und des Kompetenzerwerbs vom sozialen Hintergrund der Kinder und ihrer Familien konstatiert (u.a. Ehmke & Jude 2010, S. 250). Auch für den Teilaspekt der kulturellen Teilhabe ließen sich in Studien soziale Disparitäten feststellen: Die rezeptive Nutzung kultureller Angebote durch Kinder und Jugendliche unterliegt einer deutlichen sozialen Selektivität (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2012, S. 165). Gleichzeitig ist mit dem Programm Jedem Kind ein Instrument eine große Initiative zur Förderung frühen Instrumentallernens in der Grundschulzeit angelaufen. Die Initiatoren verfolgen dabei explizit das Ziel, die Kluft „zwischen kulturaffinen Elternhäusern und bildungsfernen Schichten" (Kulturstiftung des Bundes, 2012) in Bezug auf kulturelle Bildung zu verringern, eine „Grundversorgung" (ebd.) sicherzustellen und im demokratischen Sinne niemanden von der Alphabetisierung in Sachen Kunst auszuschließen (Völckers, 2007). Die Teilnahme von Kindern an Instrumentalunterricht während der Grundschulzeit wird hier also als ein Aspekt aktiver kultureller Teilhabe gedeutet und wird im Folgenden einer Analyse unterzogen. (DIPF/Orig.)