541 resultados para Pädagogische Herausforderung
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Mit [dem] Themenschwerpunkt versuch[t die Redaktion], nicht nur ein Bewußtsein der Bedeutung von Emigration und Remigration für die Disziplinentwicklung zu wecken, sondern auch einen weiteren Schritt in der Forschung zu tun, mit Fallstudien über lokale Entwicklungen, mit Analysen subdisziplinärer Kontinuitäts- und Diskontinuitätsmuster und mit personenbezogenen Studien über die Disziplinentwicklung nach 1945 in SBZ und DDR. Für die Pädagogik an der Frankfurter Universität (Feidel-Mertz/Lingelbach) wird eine paradigmatische Kontroverse zwischen eher gesellschaftskritischen und eher affirmativen Theorien sichtbar, die durch die politischen Ereignisse 1933 entschieden wird und einem gesellschaftskritischen Paradigma erst nach 1968/1970 wieder eine Chance einräumt (und eher nebenher werden auch die Differenzen zwischen nationalsozialistischer und nationalkonservativer Pädagogik am Exempel H. Weinstocks herausgearbeitet). An der Nachkriegsgeschichte von Besetzungsprozeduren an der Hamburger Universität kann Ch. Kersting nicht nur die unterschiedlichen Formen der Aufmerksamkeit für die Emigranten belegen (die man angesichts der Verdrängungs-These nicht erwartet hätte), sondern auch den Bedeutungswandel der Verdrängungsannahme selbst. […] Konzentriert auf eine Subdisziplin behandeln G. Miller-Kipp und M. Kipp - mit der Frage nach Theoriewandel bei Personenkontinuität […] die Theorie-Geschichte der Berufs- und Wirtschaftspädagogik […]. Die Beiträge von U. Wiegmann und G. Geissler erinnern schließlich daran, daß wir auch unsere bildungshistorischen Fragen an die Disziplin nicht mehr im Lichte der alten Ost-West-Trennung formulieren dürfen. Beide Beiträge zeigen aber, welche neuen Probleme und Schwierigkeiten sich damit stellen. (DIPF/Orig.)
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Die Autoren stellen für das Pädagogische Seminar an der Stiftungsuniversität in Frankfurt a. Main dar, wie durch die Entlassung und folgende Emigration von P. Tillich, C. Mennicke und H. Weil eine sozialwissenschaftliche Pädagogik in ihrer Entwicklung abgebrochen wurde, die dort schon seit Anfang des Jahrhunderts u.a. mit J. Ziehen begonnen hatte. Seit 1933 dominierte dann eine nationalpolitische Pädagogik und Erziehungsidee. (DIPF/Orig.)
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Ausgehend von einer Differenzierung des Konzeptes „literarische Sozialisation" zeigt der Aufsatz die Entwicklungsbedeutsamkeit des Umgehens mit fiktionalen Texten anhand der Sozialisations-„Produkte" Imaginationsfähigkeit und emotionale Schemata auf. Das Umgehen mit fiktionalen Gechichten kann beitragen zur Entstehung einer imaginativen, entwerfenden Haltung, zur Entwicklung von Empathie, Phantasie, Ich-Beteiligung sowie zur Erprobung eigener Welt- und Selbstentwürfe. Erlebnis- und Denkformen werden erweitert, vertieft und flexibilisiert, und zwar auch in kulturspezifischer und gesellschaftlich erwünschter Weise. Geschichten vermitteln kulturelle Gefühlsschablonen, in denen sich allgemeine Werthierarchien, Sinnentwürfe und normative Erwartungen ausdrücken. (DIPF/Orig.)
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Rezension von: Ilka Quindeau / Micha Brumlik (Hrsg.): Kindliche Sexualität, Weinheim / Basel: Juventa 2012 (224 S.; ISBN 978-3-7799-1552-2)
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Die Autorin interpretiert das Video "I see a woman crying (Weeping Woman)" der niederländischen Künstlerin Rinke Dijkstra unter Aspekten des Bildungsprozesses von Kindern. In der sequentiellen Erschließung einzelner Szenen des Videos kann gezeigt werden, wie ein Gespräch von Kindern ein Kunstwerk thematisiert. Damit wird mit künstlerisch-ästhetischen Mitteln das Bildungsproblem inszeniert. (DIPF/Autor)
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In der Zusammenschau der Forschungsarbeiten, die in diesem Band repräsentiert sind, werden in Bezug auf Männlichkeitskonstruktionen verschiedene institutionelle Logiken identifizierbar, die nicht an die Spezifik der jeweiligen Bildungsinstitution gebunden sind. Pädagogische Einrichtungen von der Kindertagesstätte über die Schule bis hin zur berufsvorbereitenden Maßnahme weisen vielmehr Gemeinsamkeiten im Hinblick darauf auf, wie sie unter Verweis auf Männlichkeit im Sinne von Douglas klassifizieren, legitimieren und stabilisieren. So machen mehrere Beiträge deutlich, wie Männlichkeit in pädagogischen Institutionen als professionelle Ressource konstruiert wird. Andere setzen sich mit pädagogischen Institutionen auseinander, in denen Männlichkeit zum Referenzpunkt für die Entwicklung institutioneller Strukturen wird. Schließlich geben weitere Beiträge Einblick in die pädagogische Orientierung an Männlichkeiten in Institutionen. (DIPF/Orig.)
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Wenn pädagogische Institutionen u.a. über ihren Auftrag definiert werden, möglichst erfolgreiche Lern- und Bildungsprozesse ihrer Zielgruppe zu organisieren (und in diesem Sinne Leistung zu produzieren haben), so bedeuten Diagnosen einer Abhängigkeit der Leistung von der Geschlechtszugehörigkeit eine empfindliche Infragestellung der Qualität der Institution. Schule als pädagogische Institution kategorisiert Schüler_innen entlang der Lernerfolge und Leistungen, die sie erbringen. Seit durch die Ergebnisse internationaler Schulleistungsvergleiche die Kategorisierungen von Schüler_innen als leistungsstärker bzw. -schwächer wieder verstärkt mit ihrer Kategorisierung als Mädchen und Jungen in Zusammenhang gebracht werden, scheint es nahe zu liegen, geringere Schulerfolge von Jungen pauschalisierend mit ihrem Junge-Sein an sich in Verbindung zu bringen. Hier interveniert der Beitrag der AutorInnen zum Zusammenhang von Männlichkeitskonstruktionen mit der Lern- und Leistungsmotivation bei Jungen. Der Artikel stellt das Freiburger Jungeninventar vor, ein Instrument, das auf der Basis qualitativer Rekonstruktionen differenzierbarer Männlichkeiten entwickelt wurde und diese nun auch quantitativ und in Kombination mit anderen Variablen erfassbar macht. In ihrer Studie, in der das Freiburger Jungeninventar in Verbindung mit Instrumenten zur Erfassung von Lern- und Leistungsmotivation zum Einsatz kommt, zeigen die Autor_innen Zusammenhänge auf, die die Bedeutung der Vielfältigkeit von Männlichkeitskonstruktionen für schulisch institutionalisiertes Lernen unterstreicht. (DIPF/Orig.)
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Im Windschatten dieser Entwicklungen erweist sich eine alte Lösung, die einmal als gescheitert galt, als das zukunftsträchtige Modell. Kollegschulen sollten in NRW einmal das gegliederte System durch ein Stufenschulsystem ablösen mit der Pointe, dass in der Oberstufe Berufsbildung und Allgemeinbildung integriert werden. Auf diese Weise sollte das Entweder-Oder höherer oder niederer Abschlüsse in der Form der Wahl zwischen Studium und Beruf aufgehoben werden. Spätestens Ende der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts galt dieses Modell als erschöpft, und so wurde die Reform folglich zu einem „Berufskolleg“ normalisiert, mit dem es so schien, als ob das Systemproblem unerledigt blieb. Nun aber lässt sich beobachten, dass die Nachfragenden verstanden haben, welche Chancen sich ergeben, wenn man beim Übergang in die Sekundarstufe II statt der Wahl zwischen Beruf und Abitur den Wechsel in eine Form nutzt, die die Option auf beides gleichzeitig bietet. Die folgenden Darstellungen markieren mit einfachen statistischen Mitteln die gegebenen Übergangsprobleme und sie zeigen dann, wie das Berufskolleg in NRW zu einem anderen Bildungswahlverhalten führt, das als solches nicht die Probleme des Beschäftigungssystems, aber doch die hausgemachten des Bildungssystems zu lösen verspricht. (DIPF/Orig.)
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Im Folgenden soll durch eine Kontrastierung der aktuellen deutschen Debatte um kommunale Bildungslandschaften mit dem englisch-amerikanischen Ansatz der Community Education aufgezeigt werden, dass erstere ob ihrer spezifischen Interessenlagen blinde Flecken aufweist, insbesondere was das Verständnis von Bildung angeht. Es kann bezweifelt werden, dass zumeist implizit bleibende Bildungsbegriffe in der Rede von kommunaler Bildung, mit dem – expliziten – Anliegen der Reduktion von Bildungsdisparitäten und der Ermöglichung von Teilhabe vereinbar sind. Ziel des Beitrags ist es, eine kritische Debatte über kommunale Bildung und deren Organisation zu beginnen, bei der Bildung als öffentliches Gut (z.B. Lohmann 2003) verstanden wird und die Beteiligung aller Akteure im Zentrum steht. (DIPF/Orig.)
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In den folgenden Ausführungen soll das Phänomen der kulturellen Heterogenität genauer in den Blick genommen werden. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass kulturelle Heterogenität auf unterschiedlichen kulturellen Prägungen beruht, d.h. darauf, dass die Schüler durch die Familien, in denen sie aufgewachsen bzw. durch die Milieus, aus denen sie stammen, in ihrem Denken, Handeln und Empfinden wesentlich beeinflusst sind. Die Herausforderungen für den schulischen Unterricht, welche mit dem Stichwort „kulturelle Heterogenität“ angesprochen werden, bestehen darin, dass die Vielfalt dieser kulturellen Prägungen und ihre Unterschiedlichkeit in den letzten Jahren und Jahrzehnten erheblich zugenommen haben. Daraus folgt für den Unterricht, dass die Voraussetzungen für Erziehung äußerst disparat und die individuellen Zugangsweisen zur „Sache“ sehr unterschiedlich geworden sind. (DIPF/Orig.)
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Pädagogik als die Reflexionswissenschaft dieser Praxis der Erziehung und Bildung hat sich lange Zeit entsprechend darum bemüht, die relative Eigenständigkeit der pädagogischen Praxis gegenüber gesellschaftlichen Partikularinteressen auszulegen, zu begründen und zu verteidigen. Sie tat bzw. postulierte dies in der advokatorischen Zuständigkeit für das Recht der nachwachsenden Generation auf ihr Selbstsein, der pädagogisch angebahnten Verfügung über sich als Mündigkeit. Hier nun setzt die Frage an, ob – jenseits des bloßen Postulates – die Pädagogik als die Bildung eines Subjektes und die Erziehung zur Mündigkeit überhaupt noch genügend gesellschaftlich geerdet ist, damit sie als wirkmächtiger Faktor der Gestaltung und des Nachdenkens über Erziehung und Bildung bestehen kann. Gibt es diesen eigenen Geltungsbereich des Pädagogischen noch in zureichendem Maße, damit er nicht als bloß idealistische Einrede behandelt werden kann? Oder ist mit dem weltweiten Siegeszug des Neoliberalismus’ ein Maß an Kolonisierung des Pädagogischen eingetreten, das dieses nunmehr gänzlich unter das Verwertungsinteresse der Ware Arbeitskraft subsumiert werden kann? Eben: Adeus Pädagogik?! (DIPF/Orig.)
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Der Autor kommentiert das Gutachten von Adorno zur Gründung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin. „Das Gutachten bietet eine willkommene Gelegenheit, sich angesichts des heute vorherrschenden mainstream von ‚Bildungsforschung‘ - und in PISA-Zeiten von ‚empirischer‘ zumal - noch einmal zu vergegenwärtigen, was der Anspruch von Bildungsforschung im Lichte der Kritischen Theorie der Bildung zu sein hätte. Es geht um das Problem der Verdinglichung, vor dem Adorno gewarnt hatte. Wenn Bildung (im Sinne des Wortes) festgestellt wird - als Bildungsgut, das erworben und besessen werden kann –, dann lassen sich definierte Bildungsprodukte messen und vergleichen, und wer dem aufsitzt, als was sie sich in Sachen ‚Bildung‘ ausgeben, ist ihrer Selbstideologisierung schon aufgesessen. Eben dies wollte Becker vermieden sehen.“ (DIPF/Orig.)
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Sind Menschen das Produkt ihrer Gene oder ihres Umfeldes? Ist Intelligenz erblich? Kommen Mädchen und Jungen bereits mit vorgeprägten Gehirnstrukturen zur Welt? Kaum eine wissenschaftlich geführte Debatte ist so oft aufgegriffen, heftig diskutiert und als gelöst oder auch prinzipiell unlösbar deklariert worden wie die Frage, ob die Fähigkeiten eines Menschen stärker (oder gar ausschließlich) durch die Anlagen (Gene) oder durch Umwelteinflüsse (Milieu, Erziehung) bestimmt werden. Ziel der Untersuchung ist [...] eine Rekonstruktion des internationalen und interdisziplinären Diskurses über Anlage und Umwelt von seinen Anfängen in der Antike bis zur Gegenwart. Als aktuelle Positionen werden die Verhaltensgenetik (Zwillingsforschung), Soziobiologie/Evolutionspsychologie sowie kritische Ansätze eines konstruktivistischen Interaktionismus vorgestellt. Zudem werden anhand von Beispielen aus den Bereichen "Intelligenz" (Jensen-Debatte und Burt-Skandal der 1970er Jahre) und "Geschlecht" (Mead-Freeman-Kontroverse in den 80er Jahren und der Fall David Reimer zur Jahrtausendwende) vier heiße Phasen des Diskurses nachgezeichnet und hinsichtlich der Intentionen und Strategien der beteiligten Akteure hinterfragt. Abschließend wird die Bedeutung aktueller Positionen für die Erziehungswissenschaft diskutiert und nach Konsequenzen für die pädagogische Forschung, Theoriebildung und künftige Rezeptionsperspektiven biologischen Wissens gefragt. (DIPF/Orig.)
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[Die Autoren blicken] auf die erziehungs- und bildungswissenschaftliche Forschung an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen in Österreich. [...] Ihr Interesse konzentriert sich auf die wissenschaftstheoretische Orientierung an den Institutionen und auf die Themen Förderung und Publikationen von Forschungsprojekten. Sie führten eine kleine Umfrage durch, deren Ergebnisse sie in ihrem Artikel vorstellen. (DIPF/Orig.)
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Der Beitrag diskutiert Schwerpunkte und Herausforderungen der Erziehungswissenschaft in der Schweiz. Deutlich zeigt sich die besondere Situation der Erziehungswissenschaft nicht nur aufgrund der föderalen Struktur des Bildungswesens, sondern auch aufgrund einer spezifischen Sozial-, Kultur- und Politikraumgebundenheit der Kantone. Die wissenschaftliche Ausrichtung orientiert sich jeweils stärker an den Nachbarländern (Deutschland, weniger Österreich, Frankreich und Italien) und am angelsächsischen erziehungswissenschaftlichen Diskurs als an einem Schweizer wissenschaftlichen Diskurs. Vor diesem Hintergrund stellt der Autor zunächst die historische Entwicklung und Verortung der Erziehungswissenschaft dar und geht dann genauer auf aktuelle Fragen zur Personalentwicklung, Nachwuchs und Forschungsförderung ein. (DIPF/Orig.)