999 resultados para simultane multi-spezies Bestimmung, Trimethylblei, Monomethylquecksilber, Butylzinn, spezies-spezifische Isotopenverdünnungsanalyse, GC-ICP-MS


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Ziel der vorliegenden Arbeit war die vergleichende Sequenzierung und nachfolgende Analyse des syntnen chromosomalen Abschnitts auf dem kurzen Arm des humanen Chromosoms 11 in der Region 11p15.3 mit den Genen LMO1, TUB und dem orthologen Genomabschnitt der Maus auf Chromosom 7F2. Die im Rahmen dieser Arbeit durchgefhrte Kartierung dieser beiden chromosomalen Bereiche ermglichte die Komplettierung einer genomischen Karte auf insgesamt ber eine Megabase, die im Kooperationssequenzierprojekt der Universitts-Kinderklinik und dem Institut fr Molekulargenetik in Mainz erstellt wurde. Mit Hilfe von 28 PAC- und Cosmid-Klonen konnten in dieser Arbeit 383kb an genomischer DNA des Menschen und mit sechs BAC- und PAC-Klonen 412 kb an genomischer DNA der Maus dargestellt werden. Dies ermglichte erstmals die exakte Festlegung der Reihenfolge der in diesem chromosomalen Abschnitt enthaltenen Gene und die genaue Kartierung von acht STS-Markern des Menschen, bzw. vier STS-Sonden der Maus. Es zeigte sich dabei, dass die chromosomale Orientierung telomer-/centromerwrts des orthologen Bereichs in der Maus im Vergleich zum Menschen in invertierter Ausrichtung vorliegt. Die Sequenzierung von drei humanen Klonen ermglichte die Bestimmung von 319.119bp an zusammenhngender genomischer DNA. Dadurch konnte die genaue Lokalisation und Strukturaufklrung der Gene LMO1, ein putatives Tumorsuppressorgen, das mit der Entstehung von Leukmien assoziiert ist, und TUB, ein Transkriptionsmodulator, der in die Fettstoffwechselregulation involviert ist, vorgenommen werden. Fr das murine Genom wurden 412.827bp an neuer DNA-Sequenz durch Sequenzierung von ebenfalls drei Klonen generiert. Der im Vergleich zum Menschen ca. 100kb grere Genombereich beinhaltete zudem die neuen Gene Stk33 und Eif3. Es handelte sich dabei um zwei Gene, die erst im Rahmen dieser Arbeit entdeckt und charakterisiert wurden. Die parallele Bearbeitung beider Genombereiche ermglichte eine umfassende komparative Analyse nach kodierenden, funktionellen und strukturgebenden Sequenzabschnitten in beiden Spezies. Es konnten dabei fr beide Organismen die Exon-Intron-Strukturen der Gene LMO1/Lmo1 und TUB/Tub geklrt. Zudem konnten vier neue Exons und zwei neue speziesspezifischer Spleivarianten fr TUB/Tub beschrieben werden. Die Identifizierung dieser neuen Spleivarianten offenbart neue Mglichkeiten fr alternative Regulation und Funktion, oder fr eine vernderte Proteinstruktur, die weitere Erklrungsanstze fr die Entstehung der mit diesen Genen assoziierten Erkrankungen zulsst. In der sequenzierten, greren Genomsequenz der Maus konnte in den flankierenden, nicht mit der sequenzierten Humansequenz berlappenden Bereich das neue Gen Eif3 in seiner Exon-Intron-Struktur und die beiden letzten Exons 11 und 12 des Gens Stk33 kartiert und charakterisiert werden. Die umfangreiche Sequenzanalyse beider sequenzierter Genombereiche ergab fr den Abschnitt des Menschen insgesamt 229 potentielle Exonsequenzen und fr den Bereich der Maus 527 mgliche Exonbereiche. Davon konnten beim Menschen explizit 21 Exons und bei der Maus 31 Exons als exprimierte Bereiche identifiziert und experimentell mittels RT-PCR, bzw. durch cDNA-Sequenzierung verifiziert werden. Diese Abschnitte beschrieben nicht nur die Exonbereiche der oben genannten vier Gene, sondern konnten auch neuen nicht weiter definierten EST-Sequenzen zugeordnet werden. Mittels des Interspeziesvergleiches war darber hinaus auch die Analyse der nichtkodierenden Intergen-Bereiche mglich. So konnten beispielsweise im ersten Intron des LMO1/Lmo1 sieben Sequenzbereiche mit Konservierungen von ca. 90% bestimmt werden. Auch die Charakterisierung von Promotor- und putativ regulatorischen Sequenzabschnitten konnte mit Hilfe unterschiedlicher bioinformatischer Analyse-Tools durchgefhrt werden. Die konservierten Sequenzbereiche der DNA zeigen im Durchschnitt eine Homologie von mehr als 65% auf. Auch die Betrachtung der Genomorganisation zeigte Gemeinsamkeiten, die sich meist nur in ihrer graduellen Ausprgung unterschieden. So weist ein knapp 80kb groer Bereich proximal zum humanen TUB-Gen einen deutlich erhhten AT-Gehalt auf, der ebenso im murinen Genom nur in verkrzter Version und schwcher ausgeprgt in Erscheinung tritt. Die zustzliche Vergleichsanalyse mit einer weiteren Spezies, den orthologen Genomabschnitten von Fugu, zeigte, dass es sich bei den untersuchten Genen LMO1 und TUB um sehr konservierte und evolutiv alte Gene handelt, deren genomisches Organisationsmuster sich auch bei den paralogen Genfamilienmitglieder innerhalb derselben Spezies wiederfindet. Insgesamt konnte durch die Kartierung, Sequenzierung und Analyse eine umfassende Datenbasis fr die betrachtete Genomregion und die beschriebenen Gene generiert werden, die fr zuknftige Untersuchungen und Fragestellungen wertvolle Informationen bereithlt.

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Ein wesentlicher Anteil an organischem Kohlenstoff, der in der Atmosphre vorhanden ist, wird als leichtflchtige organische Verbindungen gefunden. Diese werden berwiegend durch die Biosphre freigesetzt. Solche biogenen Emissionen haben einen groen Einfluss auf die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Atmosphre, indem sie zur Bildung von bodennahem Ozon und sekundren organischen Aerosolen beitragen. Um die Bildung von bodennahem Ozon und von sekundren organischen Aerosolen besser zu verstehen, ist die technische Fhigkeit zur genauen Messung der Summe dieser flchtigen organischen Substanzen notwendig. Hufig verwendete Methoden sind nur auf den Nachweis von spezifischen Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffverbindungen fokussiert. Die Summe dieser Einzelverbindungen knnte gegebenenfalls aber nur eine Untergrenze an atmosphrischen organischen Kohlenstoffkonzentrationen darstellen, da die verfgbaren Methoden nicht in der Lage sind, alle organischen Verbindungen in der Atmosphre zu analysieren. Einige Studien sind bekannt, die sich mit der Gesamtkohlenstoffbestimmung von Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffverbindung in Luft beschftigt haben, aber Messungen des gesamten organischen Nicht-Methan-Verbindungsaustauschs zwischen Vegetation und Atmosphre fehlen. Daher untersuchten wir die Gesamtkohlenstoffbestimmung organische Nicht-Methan-Verbindungen aus biogenen Quellen. Die Bestimmung des organischen Gesamtkohlenstoffs wurde durch Sammeln und Anreichern dieser Verbindungen auf einem festen Adsorptionsmaterial realisiert. Dieser erste Schritt war notwendig, um die stabilen Gase CO, CO2 und CH4 von der organischen Kohlenstofffraktion zu trennen. Die organischen Verbindungen wurden thermisch desorbiert und zu CO2 oxidiert. Das aus der Oxidation entstandene CO2 wurde auf einer weiteren Anreicherungseinheit gesammelt und durch thermische Desorption und anschlieende Detektion mit einem Infrarot-Gasanalysator analysiert. Als groe Schwierigkeiten identifizierten wir (i) die Abtrennung von CO2 aus der Umgebungsluft von der organischen Kohlenstoffverbindungsfaktion whrend der Anreicherung sowie (ii) die Widerfindungsraten der verschiedenen Nicht-Methan-Kohlenwasserstoff-verbindungen vom Adsorptionsmaterial, (iii) die Wahl des Katalysators sowie (iiii) auftretende Interferenzen am Detektor des Gesamtkohlenstoffanalysators. Die Wahl eines Pt-Rd Drahts als Katalysator fhrte zu einem bedeutenden Fortschritt in Bezug auf die korrekte Ermittlung des CO2-Hintergrund-Signals. Dies war notwendig, da CO2 auch in geringen Mengen auf der Adsorptionseinheit whrend der Anreicherung der leichtflchtigen organischen Substanzen gesammelt wurde. Katalytische Materialien mit hohen Oberflchen stellten sich als unbrauchbar fr diese Anwendung heraus, weil trotz hoher Temperaturen eine CO2-Aufnahme und eine sptere Abgabe durch das Katalysatormaterial beobachtet werden konnte. Die Methode wurde mit verschiedenen leichtflchtigen organischen Einzelsubstanzen sowie in zwei Pflanzenkammer-Experimenten mit einer Auswahl an VOC-Spezies getestet, die von unterschiedlichen Pflanzen emittiert wurden. Die Pflanzenkammer-messungen wurden durch GC-MS und PTR-MS Messungen begleitet. Auerdem wurden Kalibrationstests mit verschiedenen Einzelsubstanzen aus Permeations-/Diffusionsquellen durchgefhrt. Der Gesamtkohlenstoffanalysator konnte den tageszeitlichen Verlauf der Pflanzenemissionen besttigen. Allerdings konnten Abweichungen fr die Mischungsverhltnisse des organischen Gesamtkohlenstoffs von bis zu 50% im Vergleich zu den begleitenden Standardmethoden beobachtet werden.

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Um die in der Atmosphre ablaufenden Prozesse besser verstehen zu knnen, ist es wichtig dort vorhandene Partikel gut charakterisieren zu knnen. Dazu gehrt unter anderem die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung der Partikel. Zur Analyse insbesondere organischer Partikel wurde dazu in einer frheren Promotion das Aerosol-Ionenfallen-Massenspektrometer (AIMS) entwickelt.Im Rahmen dieser Arbeit wurden Entwicklungsarbeiten durchgefhrt, um die Charakteristiken des Prototypen zu verbessern sowie es fr den Feldeinsatz tauglich zu machen. Die durchgefhrten Vernderungen betreffen mechanische und elektrische Komponenten sowie das LabView Steuerungsprogramm. So wurde z.B. die Ionenquelle derart modifiziert, dass die Ionen nicht mehr permanent erzeugt werden, sondern nur innerhalb des Zeitraums wenn sie auch in der Ionenfalle gespeichert werden knnen. Durch diese Modifikation konnte das Signal-zu-Rausch Verhltnis deutlich verbessert werden. Nach Beendigung der Umbauten wurden in ausfhrlichen Laborstudien die einzelnen Instrumentenparameter detailliert charakterisiert. Neben den Spannungen die zur Fokussierung oder zur Speicherung der Ionen in der Ionenfalle dienen, wurden die unterschiedlichen Arten der resonanten Anregung, mittels der die Ionen in der Ionenfalle gezielt zu Schwingungen angeregt werden knnen, sehr genau untersucht. Durch eine gezielte Kombination der unterschiedlichen Arten der resonanten Anregung ist es mglich MSn-Studien durchzufhren. Nach erfolgreicher Charakterisierung konnte in weiteren Laborstudien die MSn-Fhigkeit des AIMS demonstriert werden. Fr Tryptophan (C11H12N2O2) wurde anhand von MS4-Studien ausgehend von m/z 130 ein mglicher Fragmentierungsweg identifiziert. Fr die einzelnen Stufen der MS4-Studien wurden die Nachweisgrenzen abgeschtzt. Im Rahmen der PARADE (PArticles and RAdicals: Diel observations of the impact of urban and biogenic Emissions) Messkampagne im August/September 2011 auf dem kleinen Feldberg in der Nhe von Frankfurt am Main wurde die Feldtauglichkeit des AIMS demonstriert. Die Nachweisgrenzen liegen fr eine Mittelungszeit von 60 Minuten fr Organik bei 1,4 g m-3, fr Nitrat bei 0,5 g m-3 und fr Sulfat bei 0,7 g m-3, was ausreichend ist um atmosphrisches Aerosol messen zu knnen. Dies ist ein signifikanter Fortschritt im Vergleich zum Prototypen, der aufgrund schlechter Reproduzierbarkeit und Robustheit noch nicht feldtauglich war. Im Vergleich zum HR-ToF-AMS, einem Standard-Aerosolmassenspektrometer, zeigte sich, dass beide Instrumente vergleichbare Trends fr die Spezies Nitrat, Sulfat und Organik messen.

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In der vorliegenden Arbeit werden Experimente beschrieben, die zu einem vertieften Verstndnis fundamentaler Prozesse bei der elektrochemischen Herstellung von Dnnschichten, sog. Targets, fr kernphysikalische und -chemische Studien fhrten. Targets wurden mittels 'Molecular Plating' (MP) hergestellt, indem eine Elektrodeposition aus organischem Medium in der Regel bei konstantem Strom in Zwei-Elektroden-Zellen. Die Resultate erlaubten, optimierte Herstellungs-bedingungen zu ermitteln, welche die Produktion deutlich verbesserter Targets erlaubten. MP bei konstantem Strom ist ein massentransportkontrollierter Prozess. Der angelegte Strom wird durch einen konstanten Fluss elektroaktiver Spezies zur Kathode auf der die Schicht wchst und Anode aufrechterhalten. Die Untersuchungen zeigten, dass das Zellenpotential des Elektrodepositionsystems immer durch den Ohm'schen Spannungsabfall auf Grund des Widerstandes der verwendeten Lsung dominiert wurde. Dies erlaubte die Herleitung einer Beziehung zwischen dem Zellenpotential und der Konzentration der elektroaktiven Spezies. Die Beziehung erlaubt die Erklrung des gemessenen zeitlichen Verlaufs des Zellenpotentials whrend der Abscheidung als Funktion der Elektrolytkonzentration. Dies dient als Basis, auf der nun ein umfassenderes Bild der Prozesse, die fr die charakteristischen Minima im Potentialverlauf einer Abscheidung verantwortlich sind, gewonnen werden kann. Es konnte gezeigt werden, dass die Minima mit der fast vollstndigen Entfernung (durch Abscheidung) der aus einem gelsten Salz erzeugten Nd-Ionen korrespondieren. Die abgeschiedene Spezies wurde als Nd3+ identifiziert, vermutlich als Carboxylat, Oxid oder Hydroxid, was auf Grund der hohen negative Werte des Standardredoxpotentials der Lanthanide verstndlich erscheint. Von den vorliegenden elektroaktiven Spezies tragen die Nd3+ Ionen nur zu knapp 20% zum Gesamtstrom bei. Durch Elektrolyse tragen auch die Lsungsmittelkomponenten zu diese Strom bei. Die Gegenwart von elektrolysiertem Lsungsmittel wurde in Analysen der Dnnschichten besttigt. Diese waren immer mit chemi- und physisorbierten Lsungsmittelmoleklen bedeckt. Die Analyse der Dnnschichten zeigte, dass die Oberflchen von einem furchenartiges Netz durchzogen waren, und dass diese whrend des Trocknen der Schichten nach dem MP entstanden. Ob die Schichten an Luft oder in inerter Atmosphre trockneten, hatte keinen Einfluss. Es wurden Experimente mit mehreren Lsungsmitteln durchgefhrt, die sich deutlich in ihren physikalischen Eigenschaften, v.a. dem Siedepunkt, unterschieden. Furchenfreie Dnnschichten konnten insbesondere bei MP in N,N-dimethylformamide (DMF) erzeugt werden. Die Verwendung von DMF in Kombination mit einer Abscheidung auf sehr glatten Substraten erlaubte die Produktion von sehr homogenen, glatten und defektfreien Schichten. Diese waren vermutlich geringeren inneren Spannungen whrend des Trocknens ausgesetzt, als Schichten auf raueren Substraten oder solche, die aus flchtigeren Lsungsmitteln hergestellt wurden. Die Oberflchenrauigkeit des Substrats und das gewhlte Lsungsmittel wurden so als Schlsselfaktoren fr die Produktion hochqualitativer Schichten identifiziert. Es konnte gezeigt werden, dass mit MP eine sehr effiziente Methode zur Herstellung homogener Schichten mit exzellenter Ausbeute ist. In weiteren Experimenten mit dem primordialen Alpha-Emitter 147Sm als Modellisotop wurde die Eignung solcher Schichten als Alpha-Quelle untersucht. Sowohl die Energieauflsung als auch der Anteil der Alpha-Teilchen, die den Detektor erreichten, waren von den Quelleneigenschaften abhngig. Die Effekte wurden verschiedenen Variablen der Dnnschicht zugeordnet, welche die Alpha-Spektren beeinflussten. Dominant war die Wahl des Lsungsmittels und die Rauigkeit des Substrats. Dies beeinflusste Schichtdicke und -morphologie sowie die Art des Schichtwachstums und vernderte die Detektionseffizienz in Alpha-Messungen bis zu 15%. Nur homogene, ebene Schichten, die aus DMF auf glatten Substraten abgeschieden wurden, eignen sich optimal als Alpha-Quelle. Die gewonnenen Ergebnisse erlauben die optimierte Herstellung nuklearer Targets durch MP. Knftige Anwendungen beinhalten insbesondere die Herstellung von Targets fr neutroneninduzierte Spaltexperimente und untergrundarmeAlpha-Messungen sehr kleiner Aktivitten.

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Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen des BMWi-Verbundprojektes Wechselwirkung und Transport von Aktiniden im natrlichen Tongestein unter Bercksichtigung von Huminstoffen und Tonorganika Wechselwirkung von Neptunium und Plutonium mit natrlichem Tongestein durchgefhrt. Um die langfristige Sicherheit der nuklearen Endlager beurteilen zu knnen, muss eine mgliche Migration der radiotoxischen Abflle in die Umwelt betrachtet werden. Wegen seiner langen Halbwertszeit (24000 a) leistet Pu-239 einen wesentlichen Beitrag zur Radiotoxizitt abgebrannter Kernbrennstoffe in einem Endlager. Das redox-sensitive Pu tritt in Lsung unter umweltrelevanten Bedingungen in den Oxidationsstufen +III bis +VI auf und kann nebeneinander in bis zu vier Oxidationsstufen vorliegen. Tonsteinformationen werden als mgliches Wirtsgestein fr Endlager hoch-radioaktiver Abflle betrachtet. Deshalb sind ausfhrliche Informationen zur Mobilisierung und Immobilisierung des Pu durch/in das Grundwasser aus einem Endlager von besonderer Bedeutung. In dieser Arbeit wurden neue Erkenntnisse ber die Wechselwirkung zwischen Pu und dem natrlichen Tongestein Opalinuston (OPA, Mont Terri, Schweiz) mit Hinblick auf die Endlagerung wrmeentwickelnder radioaktiver Abflle in einem geologischen Tiefenlager gewonnen.rnDer Fokus der Arbeit lag dabei auf der Bestimmung der Speziation von Pu an der Mineraloberflche nach Sorptions- und Diffusionsprozessen mittels verschiedener synchrotronbasierter Methoden (-XRF, -XANES/EXAFS, -XRD, XANES/EXAFS). rnDie Wechselwirkung zwischen Pu und OPA wurde zunchst in Batch- und Diffusionsexperimenten in Abhngigkeit verschiedener experimenteller Parameter (u.a. pH, Pu-Oxidationsstufe) untersucht. In Sorptionsexperimenten konnte gezeigt werden, dass einige Parameter (z.B. Temperatur, Huminsure) einen deutlichen Einfluss auf die Sorption von Pu haben.rnDie Speziationsuntersuchungen wurden zum einen an Pulverproben aus Batchexperimenten und zum anderen an OPA-Dnnschliffen bzw. Diffusionsproben in Abhngigkeit verschiedener experimenteller Parameter durchgefhrt. Die EXAFS-Messungen an der Pu LIII-Kante der Pulverproben ergaben, dass eine innersphriche Sorption von Pu(IV) an Tongestein unabhngig von dem Ausgangsoxidationszustand des Plutoniums in Lsung stattgefunden hat. Durch die Kombination der ortsaufgelsten Methoden wurde erstmalig mittels -XRF die Verteilung von Pu und anderen in OPA enthaltenen Elementen bestimmt. -XANES-Spektren an Pu-Anreicherungen auf OPA-Dnnschliffen und in Diffusionsproben besttigen, dass das weniger mobile Pu(IV) die dominierende Spezies nach den Sorptions- und Diffusionsprozessen ist. Darber hinaus wurde zum ersten Mal ein Diffusionsprofil von Pu in OPA mittels -XRF gemessen. Die Speziationsuntersuchungen mittels -XANES zeigten, dass das eingesetzte Pu(V) entlang seines Diffusionspfades zunehmend zu Pu(IV) reduziert wird. Mit -XRD wurde Illit als dominierende Umgebung, in der Pu angereichert wurde, identifiziert und Siderit als eine redoxaktive Phase auftreten kann. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Sicherheit von OPA als Wirtsgestein eines Endlagers hoch-radioaktiver Abflle positiv zu bewerten ist. rn

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Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmen des Verbundprojektes Rckhaltung endlagerrelevanter Radionuklide im natrlichen Tongestein und salinaren Systemen (Frderkennzeichen: 02E10981), welches durch das Bundesministerium fr Wirtschaft und Energie (BMWi) gefrdert wurde, angefertigt. Ziel war es, erstmals Erkenntnisse zur Wechselwirkung zwischen dem Spaltprodukt Technetium und einem natrlichen Tongestein im Hinblick auf ein Endlager fr wrmeentwickelnde radioaktive Abflle zu erlangen. Hierfr wurde der in der Nordschweiz vorkommende Opalinuston aus Mont Terri als Referenzmaterial verwendet. Das Nuklid Technetium-99 liefert auf Grund seiner langen Halbwertszeit einen signifikanten Beitrag zur Radiotoxizitt abgebrannter Brennelemente fr mehr als tausend Jahre. Im Falle einer Freisetzung aus den Lagerbehltern wird die Geochemie des Technetiums von seiner Oxidationsstufe bestimmt, wobei lediglich die Oxidationsstufen +IV und +VII von Relevanz sind. Auf Grund seiner hohen Lslichkeit und geringen Affinitt zur Sorption an Oberflchen von Mineralien ist Tc(VII) die mobilste und somit auch gefhrlichste Spezies. Entsprechend lag der Fokus dieser Arbeit auf Diffusionsexperimenten dieser mobilen Spezies sowie auf dem Einfluss von Eisen(II) auf die Mobilitt und die Speziation des Technetiums.rnDie Wechselwirkung zwischen Technetium und Opalinuston wurde in Sorptions- und Diffusionsexperimenten unter Variation verschiedener Parameter (pH-Wert, Zusatz verschiedener Reduktionsmittel, Einfluss von Sauerstoff, Diffusionsweg) untersucht. Im Zuge dieser Arbeit wurden erstmals ortsaufgelste Untersuchungen zur Speziation des Technetiums an Dnnschliffen und Bohrkernen durchgefhrt. Dabei konnten ergnzend zur Speziation auch Informationen ber die Elementverteilung und die kristallinen Mineralphasen nahe lokaler Anreicherungen des Radionuklides gewonnen werden. Zustzlich erlaubten Untersuchungen an Pulverproben die Bestimmung der molekularen Struktur des Technetiums an der Tonoberflche.rnSowohl die Kombination der oben aufgefhrten Sorptionsexperimente mit spektroskopischen Untersuchungen als auch die Diffusionsexperimente zeigten unter Sauerstoffausschluss eine Reduktion von Tc(VII) zu immobilen Tc(IV)-Spezies. Weiterhin konnte die Bildung eines Tc(IV)-Sorptionskomplexes an der Tonoberflche gezeigt werden. Im Hinblick auf ein Endlager in Tongestein sind diese Ergebnisse positiv zu bewerten.

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Das Hydroxyl Radikal ist, auf globalem Mastab, das bedeutendste Oxidant in der Atmosphre. Es initiiert den Abbauprozess vieler, teilweise schdlicher, Spurengase und insbesondere den von flchtigen Kohlenwasserstoffen (VOC). Die OH Konzentration ist somit ein gutes Ma fr die augenblickliche Selbstreinigungskapazitt der Atmosphre. Messungen zu nchtlicher Zeit mit LIF-FAGE-Instrumenten (engl.: laser-induced fluorescence - fluorescence assay by gas expansion) haben Konzentrationen des Hydroxylradikals (OH) ergeben, die signifikant hher waren, als sich mit der bekannten Chemie erklren lie. Um herauszufinden, ob ein solches Signal wirklich atmosphrisches OH ist oder von einer strenden Spezies stammt, die im Messinstrument OH produziert, wurde das LIF-FAGE-Instrument des Max-Planck-Instituts fr Chemie (MPIC) im Rahmen dieser Doktorarbeit modifiziert und getestet. Dazu wurde ein so genannter Inlet Pre-Injector (IPI) entwickelt, mit dem in regelmigen Abstnden ein OH-Fnger in die Umgebungsluft abgegeben werden kann, bevor das OH vom Instrument erfasst wird. Mit dieser Technik ist es mglich, ein Hintergrund-OH (OHbg), d. h. ein im Instrument erzeugtes OH-Signal, vom gemessenen OH-Gesamtsignal (OHtot) zu trennen. Die Differenz zwischen OHtot und OHbg ist die atmosphrische OH-Konzentration (OHatm). Vergleichsmessungen mit der hier entwickelten Technik, dem IPI, in zwei verschiedenen Umgebungen mit Instrumenten basierend auf Massenspektrometrie mit chemischer Ionisation (CIMS, engl.: chemical ionization mass spectrometry) als alternativer Methode des OH-Nachweises, zeigten eine weitgehende bereinstimmung. Eine umfassende Beschreibung des Systems zur Ermittlung der Ursache des OHbg hat ergeben, dass es weder von einem Artefakt des Instruments noch von hinlnglich bekannten und beschriebenen LIF-FAGE-Interferenzen stammt. Zur Bestimmung der Spezies, die das OHbg-Signal verursacht, wurden verschiedene Laborstudien durchgefhrt. Die Arbeit im Rahmen dieser Doktorarbeit hat ergeben, dass das LIF-FAGE-Instrument leicht auf OH reagiert, das beim monomolekularen Zerfall stabilisierter Criegee-Intermediate (SCI) im Niederdruckbereich des Instruments gebildet wird. Criegee-Intermediate oder Carbonyloxide entstehen bei der Ozonolyse ungesttigter flchtiger Kohlenwasserstoffverbindungen (VOC, engl.: volatile organic compounds) und knnen daher in der Umgebungsluft vorkommen. Anhand von Tests mit verschiedenen Verweilzeiten der SCI im Niederdruckbereich des Instruments in Verbindung mit einem detaillierten Modell mit der neuesten SCI-Chemie wurde die monomolekulare Zerfallsgeschwindigkeit von 20 10 s-1 fr den syn-Acetaldehyd-Oxykonformer bestimmt. Der in Feldkampagnen gemessene OHbg-Wert wurde dahingehend untersucht, ob SCI die Quelle des beobachteten Hintergrund-OH im Feld sein knnten. Das Budget fr die SCI-Konzentration, das fr die Kampagnen HUMPPA-COPEC 2010 und HOPE 2012 berechnet wurde, ergab eine SCI-Konzentration zwischen ca. 103 und 106 Moleklen pro cm3. In der Kampagne HUMPPA-COPEC 2010 ergab die Schwefelsurekonzentration, dass die OH-Oxidation von SO2 allein die gemessene H2SO4-Konzentration nicht erklren konnte. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass das Hintergrund-OH mit dieser ungeklrten Produktionsrate von H2SO4 korreliert und somit die Oxidation von SO2 durch SCI als mgliche Erklrung in Frage kommt. Ferner korreliert das Hintergrund-OH in der Kampagne HOPE 2012 mit dem Produkt aus Ozon und VOC und konnte mit SO2 als SCI Fnger entfernt werden. Qualitativ zeigen wir somit, dass das in der Umgebungsluft gemessene Hintergrund-OH wahrscheinlich durch den monomolekularen Zerfall von SCI verursacht wird, doch sind weitere Studien notwendig, um die quantitativen Beziehung fr diese Spezies und dem Hintergrund-OH in unserem Instrument zu bestimmen.

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In den letzten Jahren stieg in Deutschland der Gebrauch bzw. Missbrauch von Opioid-Analgetika zunehmend an. Das entwickelte Verfahren sollte unter Einbeziehung neuer Substanzen mglichst viele verschiedene Opioide und auch ihre pharmakologisch aktiven Stoffwechselprodukte bercksichtigen.rnVor Analyse wurden Blut-, Serum- oder Urinproben mit Phosphatpuffer versetzt und mittels Festphasenextraktion an C18-Sulenmaterial aufgearbeitet. Post-Mortem-Gewebematerial wurde mit isotonischer Kochsalzlsung versetzt, homogenisiert und anschlieend durch eine Festphasenextraktion aufgereinigt. Haarproben wurden nach Zerkleinerung mit Methanol unter Ultrabeschallung extrahiert. Die Flssigchromatographie gekoppelt mit Tandem-Massenspektrometrie (Elektrosprayionisation im positiven Modus) erwies sich als geeignetes Verfahren fr die simultane Bestimmung der Opioide in biologischem Probenmaterial (Krperflssigkeiten, Gewebe und Haaren). Der Multi-Analyt Assay erlaubt die quantitative Analyse von 35 verschiedenen Opioiden. Die Analyten wurden durch eine Phenyl-Hexyl Sule und einen Wasser/Acetonitril Gradienten durch eine UPLC 1290 Infinity gekoppelt mit einem 6490 Triple Quadrupol von Agilent Technologies separiert.rnDie LC/MS Methode zur simultanen Bestimmung von 35 Opioiden in Serum und Haaren wurde nach den Richtlinien der Gesellschaft fr Toxikologische und Forensische Chemie (GTFCh) validiert. Im Fall der Serumvalidierung lagen die Nachweisgrenzen zwischen 0.02 und 0.6 ng/ml und die Bestimmungsgrenzen im Bereich von 0.1 bis 2.0 ng/ml. Die Kalibrationskurven waren fr die Kalibrationslevel 1 bis 6 linear. Wiederfindungsraten lagen fr alle Verbindungen zwischen 51 und 88 %, auer fr Alfentanil, Bisnortiliidn, Pethidin und Morphin-3-Glucuronid. Der Matrixeffekt lag zwischen 86 % (Ethylmorphin) und 105 % (Desomorphin). Fr fast alle Analyten konnten akzeptable Werte bei der Bestimmung der Genauigkeit und Richtigkeit nach den Richtlinien der GTFCh erhalten werden. Im Fall der Validierung der Haarproben lagen die Nachweisgrenzen zwischen 0.004 und 0.6 ng/Probe und die Bestimmungsgrenzen zwischen 0.1 ng/Probe und 2.0 ng/Probe. Fr die Kalibrationslevel 1 bis 6 waren alle Kalibrationsgeraden linear. Die Wiederfindungsraten lagen fr die Opioide im Bereich von 73.5 % (Morphin-6-Glucuronid) und 114.1 % (Hydrocodon). Die Werte fr die Bestimmung der Richtigkeit lagen zwischen - 6.6 % (Methadon) und + 11.7 % (Pholcodin). Przisionsdaten wurden zwischen 1.0 % fr Dextromethorphan und 11.5 % fr Methadon ermittelt. Die Kriterien der GTFCh konnten bei Ermittlung des Matrixeffekts fr alle Substanzen erfllt werden, auer fr 6-Monoacetylmorphin, Bisnortilidin, Meperidin, Methadon, Morphin-3-glucuronid, Morphin-6-glucuronid, Normeperidin, Nortilidin und Tramadol.rnZum Test des Verfahrens an authentischem Probenmaterial wurden 206 Proben von Krperflssigkeiten mit Hilfe der simultanen LC/MS Screening Methode untersucht. ber 150 Proben wurden im Rahmen von forensisch-toxikologischen Untersuchungen am Instituts fr Rechtsmedizin Mainz analysiert. Dabei konnten 23 der 35 Opioide in den realen Proben nachgewiesen werden. Zur Untersuchung der Pharmakokinetik von Opioiden bei Patienten der ansthesiologischen Intensivstation mit Sepsis wurden ber 50 Blutproben untersucht. Den Patienten wurde im Rahmen einer klinischen Studie einmal tglich vier Tage lang Blut abgenommen. In den Serumproben wurde hauptschlich Sufentanil (0.2 0.8 ng/ml in 58 Fllen) und Piritramid (0.4 11 ng/ml in 56 Fllen) gefunden. Auerdem wurden die Proben von Krperflssigkeiten und Gewebe von 13 verschiedenen Autopsiefllen mit Hilfe des Multi-Analyt Assays auf Opioide untersucht.rnIn einem zweiten Schritt wurde die Extraktions- und Messmethode zur Quantifizierung der 35 Opioide am Forensic Medicine Center in Ho Chi Minh City (Vietnam) etabliert. Insgesamt wurden 85 Herzblutproben von Obduktionsfllen mit Verdacht auf Opiatintoxikation nher untersucht. Der berwiegende Teil der untersuchten Flle konnte auf eine Heroin- bzw. Morphin-Vergiftung zurckgefhrt werden. Morphin wurde in 68 Fllen im Konzentrationsbereich 1.7 1400 ng/ml und der Heroinmetabolit 6-Monoactetylmorphin in 34 Fllen (0.3 160 ng/ml) nachgewiesen werden.rnSchlielich wurden noch 15 Haarproben von Patienten einer psychiatrischen Klinik, die illegale Rauschmittel konsumiert hatten, mit Hilfe der simultanen Opioid-LC/MS Screeningmethode gemessen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden mit frheren Auswertungen von gaschromatographischen Analysen verglichen. Es zeigte sich eine weitgehende bereinstimmung der Untersuchungsergebnisse fr die Opioide 6-Monoacetylmorphin, Morphin, Codein, Dihydrocodein und Methadon. Mit der LC/MS Methode konnten weitere Substanzen, wie zum Beispiel Bisnortilidin, Dextromethorphan und Tramadol in den Haarproben gefunden werden, die bislang nicht entdeckt worden waren.rn

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1. Polleninventar: Erstmals wurde der Sporomorpheninhalt der Sssbrackwassermolasse und der Oberen Ssswassermolasse Sdbayerns einer umfassenden Sichtung unterzogen. Von den berprften 92 Fundstellen erwiesen sich 55 als sporomorphenfhrend. Nur 15 davon waren so ergiebig, da ihr Inhalt quantitativ erfat und als Grundlage fr die Erstellung eines Diagramms herangezogen werden konnte. Dennoch weist der systematische Katalog 272 Formen auf. Dies ist eine im Vergleich mit anderen, in neuerer Zeit bearbeiteten neogenen Pollenfloren Mitteleuropas sehr groe Zahl, wie folgende Angaben belegen: Niederrheinische Braunkohle 175 Arten, Braunkohle der Oberpfalz 138 Arten, subalpine Flzmolasse Bayerns 93 Arten und subalpine Molasse der Ostschweiz und der zentralen und westlichen Paratethys 219 Arten. Dieser Reichtum erklrt sich unschwer aus der Gre des Untersuchungsgebietes, das vom Allgu im Westen bis an die Salzach im Osten reichte. berwiegend gehren die nachgewiesenen Formen gutbekannten Arten bzw. Formenkreisen an. Deshalb wurde lediglich die Aufstellung von 2 neuen Gattungen, 19 neuen Arten sowie 5 Neukombinationen ntig. Neue Genera: Nr. (165) Ludwigiapollis Nr., (248) Caesalpiniaceaepollenites, 311 Neue Spezies: (039) Polypodiaceoisporltes subtriangularis, (046) P. pityogrammoides, (067) Perinomonoletes imperfectus, (124) Cycadopltes gemmatus, (125) C. concinus, (133) Lillacidites tener, (137) Nupharipollenites microechinatus, (150) Polyporopollenites nanus, (161) Porocolpopollenites subrotundus, (165) Ludwigiapollis labiatus, (169) Sporotrapoidites cucculatus, (190) Tricolpopollenites cribosus, (192) T. variabilis, (204) Tricolporopollenites pulcher, (210) T. operculiferus, (213) T. pseudomarcodurensis, (217) T. magnolaevigatus, (245) Umbelliferaepollenites achldorfensis, (248) Caesalpiniaceaepollenites antiquus Neukombinationen: (081) Pityosporites koraensis, (128) Magnoliaepollenites magnolioides, (130) M. graciliexinus, (168) Sporotrapoidites erdtmannii, (177) Chenopodipollis psilatoides. Fr die meisten der vorgefundenen Sporomorphen sind die Lieferpflanzen bereits bekannt. Dennoch gingen parallel zur Bestimmung, d.h. der Zuordnung der Funde zu Gruppen des morphographischen Sporomorphensystems, die Bemhungen auch dahin, solche Lieferpflanzen, v.a. der selteneren oder neu gefundenen Sporomorphen, zu ermitteln; einige der neuen Arten sind in ihrer Verwandtschaft eindeutig, was durch die Benennung zum Ausdruck gebracht wird (s.o). Fr die Mehrzahl der neuen Spezies und fr viele bisher in ihrer Verwandtschaft unklare Formen lie sich die botanische Deutung zumindest eingrenzen. Dies gelang fr 148 Formen. Es handelt sich dabei teils um subtropisch-tropische Gewchse, teils aber auch um Pflanzen gemigter Klimata. Fr genaue Zuweisungen sind jedoch umfangreiche Rezentvergleiche ntig, die einer eigenen Bearbeitung vorbehalten bleiben mssen. Auch einige als Sammelgruppen behandelte Formenkreise erfordern fr eine Aufgliederung detailliertere Untersuchungen als sie in diesem Rahmen durchfhrbar waren. (z. B. Tricolpopollenites asper, T. sp. 2 u.a.). Andere Formen und Gattungen wiederum erwiesen sich dagegen als viel zahlreicher und leichter differenzierbar als bisher angenommen (z. B. Pinaceen, Magnoliaceen, Cyperaceen). In diesem Zusamenhang ist auch zu erwhnen, da von Hemitrapa zwei Arten mit offensichtlich stratigraphischer Aussagekraft unterscheidbar sind; die Interpretation von Tricolporopol1enltes wackersdorfensis sensu MOHR & GREGOR (1984) als Gleditsia mu nach vorliegenden Erkenntnissen dagegen in Frage gestellt werden. Fr 36 Formspezies blieb die Lieferpflanze vllig unbekannt oder es lassen sich hchstens vage Vermutungen anstellen. 2. Biostratigraphie: Fragen der Brauchbarkeit von Mikrofloren fr die stratgraphische Gliederung der jngsten Molassesedimente Sdbayerns bildeten den zweiten Schwerpunkt vorliegender Bearbeitung. a) Reichweite: Die Flle des gefundenen Sporomorphenmaterials brachte es mit sich, da bei etlichen Formen eine weitere stratigraphische Reichweite als bisher angenommen festgestellt wurde. Zum Teil wurde diese Revision durch die Neugliederung des Paratethys-Miozns ntig. b) Palynologische Gliederung: Im Laufe der Untersuchungen zeigte sich bald, da allein auf der Basis der mikrofloristischen Bearbeitung kein von anderen Fossilresten unabhngiges stratigraphisches Gliederungsschema zu finden war. Weder die von anderen Autoren favoritisierte Leitformen-Methode, noch die Aufgliederung nach Klimaelementen ergab ein brauchbares Bild. Lediglich die bekannte generelle Abnahme der mioznen, palotropischen und thermophilen Elemente und die Zunahme der plioznen, arktoteriren und gemigten whrend des Neogens lie sich deutlich ausmachen. Dagegen ermglicht die Bercksichtigung des Sporomorpheninhalts eine Ergnzung und Deutung der vertebrat-stratigraphisch ausgeschiedenen Abfolgen. Voraussetzung ist die Mglichkeit einer Zuordnung zu einer natrlichen Art, Gattung oder wenigstens Familie und daraus ableitbar wiederum die Zuordnung zu einer oder mehreren Pflanzengesellschaften. Aufgeteilt nach Diversitt, Dominanz und Verhltnis von 'Feuchtpflanzen' bzw. autochthonen Gemeinschaften zu mesophilen Phanerophyten bzw. allochthonen Gemeinschaften lassen sich in Sdbayern fnf Pollenbilder erkennen, die mit den MN-Einheiten der Zoostratigraphie in Beziehung gebracht werden knnen. Die Pollenbilder 1 und 2, ungefhr entsprechend den Sugereinheiten 4b und 5, dokumentieren gattungsreiche, polydominante Mikrofloren, deren Lieferpflanzen vor allem verschiedenen Na- und Feuchtgesellschaften angehren. Dementprechend sind Pteridaceen, Schizaeaceen, Cyperaceen und Poaceen relativ hufig. Das Pollenbild 1 (Langenau und Rauscherd) zeichnet sich durch eine gewisse Artenarmut aus, wohingegen im Pollenbild 2 (Hitzhofen und Rittsteig) die Diversitt zunimmt und Palmenpollen neben anderen mesophilen Akzessorien eine merkliche Rolle spielt. Bemerkenswert ist in den Entnahmeprofilen das Vorkommen kohliger Sedimente. Bezeichnend fr Sporomorphenbild 3 sind oligodominante Mikrofloren, zusammengesetzt aus Elementen artenarmer Au- und Sumpfwlder (Taxodiaceen, Cyperaceen) sowie mesophiler 'Pionierwlder' (Pinaceen, Leguminosen). Fehlende Kohlebildung und das Zurcktreten mesophiler, d. h. allochthoner Lieferpflanzen sind weitere Charakteristika. Dieses Sporomorphenbild mit den Fundpunkten Gallenbach und Unterneul enspricht ungefhr der Sugereinheit MN 6. Die beiden stratigraphisch jngsten Pollendiagramme 4 und 5 setzen sich deutlich von dem vorhergehenden ab. Belegt sind nun wiederum gattungsreiche, polydominante Pflanzenge seIl schaften feuchter, aber nicht nasser Biotope, in denen es ebenfalls mancherorts zur Kohlebildung kam. Gegenber den Sporomorphenbildern und 2 ist der Anteil mesophiler Lieferpflanzen deutlich erhht auf Kosten der Feuchtelemente. Letzteres gilt vor allem fr das Sporomorphenbild 5 (Leonberg), in dem Fagaceen Pollen (Quercus, Fagus) vorherrscht. sporomorphenbild 4 entspricht annhernd MN 8 mit den Fundpunkten Hassenhausen und Achldorf, whrend Leonberg, nahe Marktl gelegen, MN 9 zugehrt. Auf dem Umweg ber diese an der Sugetierstratigraphie 'geeichten' Mikrofloren gelingt es, stratigraphisch unsichere Fundpunkte, wenn sie nur gengend formen- und individuenreich sind (Burtenbach, Lerchenberg, Wemding), einzuordnen. Auf diese Weise ergibt sich die in Diagramm 10 dargestellte Reihung vom Liegenden zum Hangenden. Drftige Sporomorphenfloren oder Floren, die ausschlielich autochthone Feuchtelemente zeigen, knnen pollenstratigraphisch nicht sicher angesprochen werden, weil ihr Pollendiagramm undeutlich bleiben mu. Entsprechend der anerkannten Unterstellung, da Phytostratigraphie zugleich Klimastratigraphie ist, lt die dargestellte, im Grunde auf der Ausscheidung verschiedener Ukotypen basierende Gliederung sich auch paloklimatisch interpretieren: Danach ist das verarmte Sporomorphenbild 3 in Sdbayern als Ausdruck des vegetationsgeschichtlichen Pessimums anzusehen. Da die nachgewiesenen Sippen noch hhere Wrmeansprche besitzen, ist nicht ein Temperaturrckgang, sondern ein Absinken der Niederschlagsmenge als begrenzender Faktor am wahrscheinlichsten und auf diese Weise das Ausbleiben von Pollen mesophiler Phanerophyten des Hinterlandes einleuchtend. 3. Palogeographie: Bei dem Versuch, mit benachbarten Gebieten stratigraphische Beziehungen herzustellen, ergab sich, da dies zwar ber eine krzere Entfernung recht gut gelingt, da aber vor allem zu den Mikrofloren der niederrheinischen Braunkohle ein signifikanter Unterschied besteht: In Sddeutschland lassen die Pollendiagramme auf eine raschere Vernderung in der Zusammensetzung der Wlder schlieen. Mit anderen Worten: altersgleiche Mikrofloren in Nordwestdeutschland tuschen ein hheres Alter vor. Erst im Obersarmat hneln sich die jeweiligen Sporomorphenbilder. Damit erklrt sich auch, da frhere Bearbeiter Schwierigkeiten hatten, mikrofloristische Befunde aus Sd- und Nordwestdeutschland miteinander zu korrelieren. Als Ursache fr dieses berraschende Phnomen einer mittelmioznen Diagrammverschiebung wird die strkere, sprich lnger andauernde maritime Beeinflussung des Niederrheingebietes angesehen.

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Resumo:

Metaphor is a multi-stage programming language extension to an imperative, object-oriented language in the style of C# or Java. This paper discusses some issues we faced when applying multi-stage language design concepts to an imperative base language and run-time environment. The issues range from dealing with pervasive references and open code to garbage collection and implementing cross-stage persistence.