57 resultados para Konstruktion


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Das Theater inszeniert eine Spielwirklichkeit, die von der gesellschaftlichen Wirklichkeit nie ganz zu trennen ist - und, je nach Ansatz, auch nicht zu trennen sein soll. Die historischen und aktuellen Formen von Theater und ihre gesellschaftlichen Wechselwirkungen sind vielfältig und reichen von der Inszenierung der Gemeinschaft und Konstruktion nationaler Identität im Festspiel zu Krisenzeiten bis zu den Versuchsanordnungen, mit welchen Lukas Bärfuss gesellschaftliche Phänomene der Gegenwart in einem Kontext des postdramatischen Theaters freilegt. Zeigt sich bei Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch ein je grundlegend divergierendes Verhältnis zur Möglichkeit einer Entwicklung zum Besseren, so zählt Rolf Hochhuth auf die aufklärerische Wirkung des Dokumentarischen. In den Theatertexten von Thomas Hürlimann spiegelt sich eine Schweizer Gesellschaft, die sich als Theater-Zuschauerin der sie umgebenden Katastrophen konstituiert. Die Spannung zwischen literarischem Text und Praxis des Regietheaters, wie sie für die Multimedialität des Theaters charakteristisch ist, zeigt sich exemplarisch in den Erfahrungen der Autorin Maja Beutler. Mit Texten von: Ursula Amrein, Lukas Bärfuss, Peter von Matt, Franziska Kolp, Elio Pellin, Rudolf Probst, Ursula Ruch, Peter Utz und Ulrich Weber

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Verschiedene Autoren gehen davon aus, dass der Glaube einer Gruppe an ihre Handlungsfähigkeit ein handlungs- und leistungsrelevanter Parameter ist (z. B. Bandura, 1997; Feltz, Short & Sullivan, 2008). Empirische Untersuchungen unterstützen diese Vermutung (z. B. Hodges & Carron, 1992) und es wird angenommen, dass Gruppenwirksamkeitserwartungen über motivationale Faktoren und Zielsetzungen kausal auf Gruppenleistungen wirken. Zur empirischen Theorieprüfung werden u. a. Fragebogen zur Erfassung individueller Gruppenwirksamkeitserwartungen eingesetzt. Solchen Fragebogen liegen Messmodelle zu Grunde, die Annahmen über die kognitiven Prozesse bei der Bildung individueller Gruppenwirksamkeitserwartungen machen und dazu dienen, individuelle Gruppenwirksamkeitserwartungen extern zu konstruieren (Anderson, 1996). Tatsächlich ist über die kognitiven Prozesse, durch die Personen zu ihren individuellen Gruppenwirksamkeitserwartungen gelangen, bislang wenig bekannt (Myers & Feltz, 2007). Diese kognitiven Prozesse stehen im Fokus dieser Arbeit und es soll untersucht werden, welche Gruppeneigenschaften und kontextuellen Bedingungen bei der Bildung individueller Gruppenwirksamkeitserwartungen berücksichtigt werden, wie sie zu einer subjektiven Handlungserwartung integriert werden und ob sich Unterschiede in den individuellen Konzepten aufgabenspezifischer Gruppenwirksamkeitserwartungen finden lassen. Aufgrund der Berichte über kausale Wirkbeziehungen zwischen Gruppenwirksamkeitserwartungen und Gruppenleistungen werden zudem die Zusammenhänge zwischen Gruppenwirksamkeitserwartungen und aufgabenbezogener Leistungsmotivation überprüft. Basierend auf einem theoretischen Modell zur Bildung individueller Gruppenwirksamkeitserwartungen werden Hypothesen zu kognitiven Informationsverarbeitungsprozessen formuliert. Als methodischer Zugang dient Andersons (1981, 1996) Informationsintegrationstheorie. Dreiundzwanzig Bachelor-Studierende der Sportwissenschaft (M = 23.30 Jahre; SD = 3.39; 35% Frauenanteil) der Universität Bern nahmen an den insgesamt sieben Erhebungen teil. Im Rahmen von Gruppenhandlungsszenarien wurden sie nach ihren Gruppenwirksamkeitserwartungen und/oder ihrer aufgabenspezifischen Leistungsmotivation gefragt. Zur statistischen Analyse wurden Mehrebenmodelle berechnet. Zusätzlich wurden graphische Informationsin-tegrationsdiagramme inhaltlich analysiert. Die Resultate weisen auf Abgleiche zwischen Aufgabenanforderungen und Mannschaftsressourcen als eine kognitive Grundlage individueller Gruppenwirksamkeitserwartungen hin. Diese Abgleiche beziehen sich auf physisch-technische wie auch psychologische Eigenschaften des Gruppenkontexts und scheinen durch Handlungspläne beeinflusst zu sein. Die Ergebnisse liefern zudem Anhaltspunkte für die externe Konstruktion von individuellen Gruppenwirksamkeitserwartungen und weisen auf bislang ungelöste Probleme bei der Operationalisierungen von Gruppenwirksamkeitserwartungen im Rahmen von Fragebogen hin. Mögliche weitere Einsatzgebiete für informationsintegrationstheoretische Methoden werden diskutiert.

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Die traverse lancierte im Jahr 2010 eine Reihe von vier historiographischen Sonderheften. Nach der Wirtschaftsgeschichte (1/2010), der Sozialgeschichte (1/2011) und der Kulturgeschichte (1/2012) wird die Reihe mit einem Heft zur Politikgeschichte (1/2013) abgeschlossen. In 14 Artikeln werden Themen aus dem Mittelalter, der Neuzeit, der Sattelzeit und der Zeitgeschichte aufgenommen. Die Beiträge bieten Forschungsüberblicke zur Geschichte der Parteien und der politischen Bewegungen, der Militärgeschichte, der Rechtsgeschichte, der staatsbürgerlichen Rechte und der Staatsbürgerschaft, den auswärtigen Beziehungen, der Neutralität, der schweizerischen Mitarbeit in internationalen Organisationen, des Service Publics, des Parlamentes und der Verfassung, der Religionsgeschichte und des Säkularismus, der Umwelt und zur Konstruktion von Geschichte und nationaler Indentität. Zusätzlich werden die beiden Arbeitsinstrumente Diplomatische Dokumente der Schweiz und das Jahrbuch Schweizerische Politik (L'Année politique suisse) vorgestellt und am Beispiel des Bergier-Berichts wird die politische Instrumentalisierung der Geschichte diskutiert.

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Unser Anliegen ist es, einen Beitrag zum Gelingen von Interdisziplinarität in der Sportwissenschaft zu leisten. Unsere zentrale These lautet, dass wissenschaftliches Erkennen perspektivisch ist. Deshalb sind die Gegenstände der unterschiedlichen wissenschaftlichen Erklärungen grundsätzlich verschieden, sodass gewünschte Interdisziplinarität die gemeinsam kontrollierte Konstruktion eines gemeinsamen Gegenstandes voraussetzt. Nach der Erläuterung dieser These wägen wir am Ende die Konsequenzen dieser These ab.

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Die Blicke, die die Wissenschaft auf Islam und Muslime in der Schweiz wirft, sind in den meisten Fällen entweder auf Subjekte gerichtet, oder sie behandeln die soziale und kommunikative Konstruktion jener Phänomene nur mit Blick auf einzelne Teilsysteme der Gesellschaft wie Politik und Massenmedien (respektive öffentliche Diskurse) ohne gesellschaftstheoretische und funktionalistische Rückbindung. Die vorliegende Arbeit positioniert sich in dieser Beobachtungslücke und nimmt die vielfältigen Beobachter der Gesellschaft von Islam und Muslimen in der Schweiz in den Blick. Fragt man danach, welche Strukturen sich wie irritieren lassen, treten die Phänomene Islam und Muslime in den Hintergrund, und auf dem analytischen Schirm erscheint die Gesellschaft selbst. In der Folge werden die umfangreichen Kommunikationsleistungen sichtbar, die eine Irritation in verschiedenen Teilsystemen – nicht nur in der Politik oder den Massenmedien, sondern genauso im Recht, der Religion, der Kunst oder der Wirtschaft – auslöst. Sei es, dass Eltern ihre Kinder aus religiösen Gründen nicht am gemischtgeschlechtlich erteilten Schwimmunterricht an öffentlichen Primarschulen in Basel teilnehmen lassen wollen, oder dass ein muslimischer Verein im Zuge des Um- und Ausbaus ihres Vereinslokals in Langenthal ein Minarett auf dem Dach desselben errichten will: diese und andere Gesuche, (teil-)öffentlich soziale Vielfalt in der Form religiöser Differenz auszudrücken, regen eine Fülle von Beobachtungs- und Kommunikationsleistungen an. Den Hauptteil der vorliegenden Studie bildet denn auch die Analyse der vielfältigen Reaktionen in zwei Konfliktfällen zur Nichtteilnahme am gemischtgeschlechtlich erteilten Schwimmunterricht in Primarschulen Basel-Stadts und dem Baugesuch für ein Minarett und eine Kuppel als Teil des Ausbaus eines Vereinslokals in Langenthal. Die beiden Fälle wurden deshalb ausgewählt, weil ihre anfängliche Irritation quer durch die gesellschaftlichen Teilsysteme hindurch und über mehrere Jahre hinweg Antwortversuche auslöste und die empirische Analyse deshalb über mehr und aussagekräftigeres Material verfügen konnte, als es in anderen, ansonsten für eine Analyse prinzipiell auch denkbaren, Konfliktfällen, beispielsweise zur Einrichtung eines muslimischen Grabfeldes auf einem Friedhof oder dem Tragen eines Kopftuchs an der Schule, bei der Arbeit oder beim Sport, möglich gewesen wäre. Die Beobachtung des Umgangs mit diesen beiden Instanzen sozialer Vielfalt (aber auch in inhaltlich anders gelagerten Fällen der Differenzbearbeitung) macht sichtbar, dass und wie Erwartungen verunsichert und Lösungen für die Aufhebung dieser Unsicherheiten gefunden und ausprobiert werden. Die zentrale Einsicht der Studie lautet, dass selbstreproduzierende und selbstorganisierende Systeme, wie es Recht, Politik, Massenmedien, Kunst und Religion unter den Bedingungen einer funktional differenzierten, modernen Gesellschaft sind, aufgrund ihrer spezifischen Funktionsweise in der Gesellschaft ihre eigenen Zugänge zu religiöser Vielfalt entwickeln, die sich nur schwer miteinander vereinbaren lassen. In anderen Worten interessiert sich das Rechtssystem für die rechtlichen Folgen des Auftauchens islamischer Normativitäten, die Politik für daraus resultierende Machtansprüche, oder die Massenmedien für das aus der Vielfalt resultierende Konfliktpotenzial. Um gleichzeitig diese Einsicht in kürzeste Form zu bringen und die Wahl des Titels der vorliegenden Studie zu erläutern, sind Islam und Muslime kommunikativ konstruierte Artefakte. Sie werden jeweils dazu, was die Gesellschaft – respektive die sozialen Systeme, aus denen diese besteht – aus ihnen vermittels ihrer eigenen Beobachtungsleistungen macht. Dies schliesst natürlich die im vorliegenden Text kommunizierten Beschreibungen mit ein, da auch sie nichts anderes als einen Vollzug von Gesellschaft darstellen. Die Analyse von Konfliktfällen zu muslimisch-religiöser Diversität in den folgenden Kapiteln will dementsprechend keine Aussagen über Islam, Muslime und ihre Hintergründe und Motivlagen, die zu Konflikten führen könnten, treffen. Jenseits dieser subjektorientierten Beschreibungen genügt es dem Anspruch der vorliegenden Arbeit jedoch auch nicht, nur das Kursieren von Differenzsemantiken oder Diskursen über Islam und Muslime festzustellen – obwohl dies einen Teil der Analyse bildet. Diese gesellschaftlichen Problematisierungen von und die mannigfaltigen „Umgangsformen“ gegenüber Islam und Muslimen, oder allgemeiner: gegenüber Fremdheit, Differenz, Vielfalt – sollen zudem auf ihre funktionalen und gesellschaftsstrukturellen Ermöglichungsbedingungen und Grenzen hin untersucht werden. Wenn die vorliegende Studie Konfliktfälle analysiert, die als muslimisch bezeichnete Personen in die Kommunikation miteinbeziehen, liegt ihr Forschungsinteresse also auf einer Beobachtungsebene zweiter Ordnung und in den Formen des kommunikativen Umgangs mit Kontingenz und Vielfalt in der Form von „Islam“ und „Muslimen“ – und dafür, wo die Grenzen dieses Umgangs liegen. Dementsprechend sind die beiden fallanalytischen Kapitel (4 und 5) nach systemspezifischen Problemlösungen des Rechts, der Politik, der Massenmedien, der Kunst und der Religion strukturiert. Der Einsatz eines systemtheoretischen Analyserahmens, wie in Kapitel 2 dargestellt, in Kombination mit einer adaptierten Methode (in Kapitel 3 diskutiert) ermöglicht es dabei,spezifische, system- oder beobachterspezifische Unterscheidungsleistungen zu erkennen, die den jeweiligen Problemlösungsstrategien zu Grunde liegen. Die Bezeichnung „systemtheoretisch“ deutet dabei bereits an, dass sich der Analysefokus von individuellen Akteuren mit Motiven und Handlungen weg und in Richtung überindividueller, also sozialer, Kommunikationsstrukturen verschiebt. Die erkenntnistheoretischen Grundlagen der alltäglichen und wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem, was gemeinhin „Realität“ genannt wird, werden gleich in Kapitel 2 diskutiert, um die Basis für die darauffolgenden konstruktivistischen, kommunikations-, system- und differenztheoretischen sowie funktionalistischen Überlegungen der hier verwendeten Methodologie zu schaffen (Kapitel 3). Der empirischen Erforschung der kommunikativen Mechanismen des Umgangs mit (sozialer Vielfalt, hier: Islamität zugeschriebener) Kontingenz widmet sich die vorliegende Arbeit daraufhin anhand der beiden obengenannten Fallstudien des Schwimmunterrichts in Basel-Stadt (Kapitel 4) und des Minarettbaugesuchs in Langenthal (Kapitel 5). Eine Analyse der kommunikativen Unterscheidungsleistungen, die Objekte durch sprachlichen Ein- und Ausschluss (und blinde Flecken) konstruiert, fördert die Schlüsselstellung von System- und Gesellschaftsstrukturen, tradierten Gesellschaftsbildern, Integrationsvorstellungen und dem ungebrochenen Vertrauen in die Möglichkeit gesellschaftlicher Steuerung für die Grenzen des Umgangs mit sozialer Vielfalt zu Tage. In der Fallstudie zum Schwimmunterricht in Basel (Kapitel 4) treten einander die Beobachtungsperspektiven des Rechts, der Politik, der Erziehung und der Massenmedien gegenüber, und ihre verschiedenen Funktionslogiken werden sichtbar. Angesichts dieses Befunds gesellschaftlicher Ausdifferenzierung zeichnet sich die Schwierigkeit ab, noch vom Nichtbesuch des Schwimmunterrichts aus religiösen Gründen als einem Problem zu sprechen. Im Gegenteil: in der funktional differenzierten, modernen Gesellschaft stellt der Widerspruch, das „Nein“ der Absage an den Besuch des gemischtgeschlechtlich erteilten Schwimmunterrichts, ein Mehrfachproblem dar. Er wird von mehreren Systemen gleichzeitig, aber aufgrund ihrer Funktion und Strukturen unterschiedlich beobachtet. Darüber hinaus lassen sich auch innerhalb politischer Kommunikation von Seiten der Integrations-, Erziehungs- und Ausländerpolitik drei unterschiedliche „Lösungsansätze“ feststellen. Das Kapitel beschreibt diese funktionale Differenzierung für das Rechtssystem, die Politik und die Massenmedien anhand empirischer Daten wie Gerichtsurteilen, Verwaltungsakten und -publikationen, politischen Vorstössen, massenmedialen Produkten und Interviews. Der Aufbau des Kapitels orientiert sich an jenen systemischen Zugängen. Der Befund der funktionalen Differenzierung wird in einem zweiten Schritt den Selbstbeschreibungen der Systeme gegenüber gestellt, um in den jeweiligen Erwartungsstrukturen die semantischen Grenzen des Umgangs mit Fremdheit respektive Vielfalt aufzudecken und den Weg für Alternativen zu ebnen. Die Fallanalyse zum Minarettbaugesuch in Langenthal (Kapitel 5) ermöglicht eine Überprüfung der Ergebnisse aus der Analyse zum Schwimmunterricht. Im Fall Langenthal bestätigt sich der Befund der systemisch differenzierten Zugänge zum Konfliktfall, wobei zusätzlich zum Recht, der Politik und den Massenmedien in diesem Fall auch die Systeme Religion und Kunst kommunikativ beteiligt sind. Auch dieses Kapitel ist analog zur Fallanalyse dees Schwimmunterrichts entlang der systemischen Zugänge aufgebaut. Durch die Vergleichsmöglichkeiten mit dem Fall Basel können im Fall Langenthal empirische Befunde zu den Formen und Grenzen gesellschaftlicher Selbstbeschreibungen und dem Umgang mit sozialer Vielfalt noch vertieft werden, und um die religiöse und künstlerische Dimension erweitert werden. Das Schlusskapitel (Kapitel 6) rollt die Befunde zur zentralen Bedeutung von Gesellschaftsstruktur und -bildern, Integrations- und Steuerungskonzepten für den Umgang mit islamischer und anderen Formen sozialer Vielfalt – und seine Beschränkungen – noch einmal auf. In der Folge setzt es sich auf der Grundlage der bisher erarbeiteten Erkenntnisse mit einem alternativen Ansatz des Umgangs mit Differenz, der Selbstreflektion, auseinander. Und schliesslich werden die Implikationen dieser Art von Analysen für die Islamwissenschaft sowie wissenschaftliche Anschlussmöglichkeiten diskutiert.

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Beobachtung und Videografie haben eine lange Tradition in der psychologischen Forschung. In unseren Studien erfassen wir die Umwelten von aggressiven Jungen und Mädchen mit einer neu entwickelten Kamerabrillenmethode. Die Jugendlichen tragen die Brillen über ganze Tagesverläufe und registrieren so das Geschehen aus ihrer räumlichen Perspektive. Die Forschenden kodieren diese Aufnahmen am Computer. Im vorliegenden Artikel wird nun der methodische Neuansatz vor einem erkenntnistheoretischen Hintergrund kritisch reflektiert. Was geschieht eigentlich, wenn wir beobachten? Wie lässt sich der Erkenntnisprozess als mehrfache Reduktion und Konstruktion fassen? Inwieweit unterscheidet sich das Wahrnehmungsfeld der Brillentragenden und der Forschenden? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen einer Kamerabrille und dem menschlichen Auge? Videografie verleitet zu der Annahme, Realität könne mit einer Kamera abgebildet werden. Erkenntnis entsteht jedoch in einem hoch reduktiven und konstruktiven Prozess der Welterzeugung. Aus verschiedenen Arten der Welterzeugung resultieren verschiedene Weltversionen. Dies darf aber keinesfalls als Aufforderung zur Beliebigkeit verstanden werden. Die erzeugten Versionen der Welt müssen den Kriterien der Viabilität und der Intersubjektivität genügen.

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Theatergeschichte ist das Geschehen selbst, Theatergeschichtsschreibung die Reflexion darüber. Das eine ist ein Verlauf, das andere eine Konstruktion. Die Einführung handelt vom Widerspruch zwischen beiden. Worin werden die Ursprünge von Theater gesehen? Gab es ein Theatervakuum zwischen 530 und 930 und damit verbunden eine Wiederentdeckung von Theater im späten Mittelalter und in der Renaissance? Und wie verhalten sich Theater und Medien zueinander? Diese drei Fragen strukturieren theaterhistoriographische Werke unabhängig davon, ob sie explizit gestellt werden. Mit ihnen berührt der historiographische Diskurs den Eigensinn der Theatergeschichte. Sie legen ein exemplarisches Vorgehen nahe, das weniger die Großtaten der Theatergeschichte aneinanderreiht, als ihre offenen Fragen versammelt: ein Überblick der besonderen Art. Dieses Studienbuch stellt die Geschichte des Theaters von seinen Anfängen bis zur Gegenwart in sieben übersichtlichen Kapiteln dar.

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Was ist der Mensch und was ist ihm der Affe? In diesem Aufsatz wird der Fokus auf die subtile Konstruktion einer Affinität von Frauen und Affen in Goethes Roman gelegt. Vor dem Hintergrund anthropologischer Umbrüche und gesellschaftspolitischer Veränderungen rücken Affen und Frauen in eine überraschende Nähe zueinander: Durch ihre Beschäftigung mit Affen werden Luciane und Ottilie zu Repräsentationen einer Auseinandersetzung mit Diskursen, die Affen und Frauen im Zuge einer krisenhaften Epochenschwelle um 1800 unter der Drohung des Monströsen zu Topoi der Differenzierung werden lassen. Anhand dieser Beschäftigung mit Affen zeigt sich die Ablösung alter durch neue Geschlechterrollen ebenso wie die Instrumentalisierung des Affen für die Überschneidungsmengen von ästhetischen, Bildungs- und Geschlechterdiskursen. Dabei wird der Affe als nächster Verwandter des Menschen zum sittlichen Problem für ein neues Frauenideal.

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Die vorliegende Untersuchung der Vertextung von Aids in Autobiografien fokussiert die Frage, welcher Darstellungsstrategien diese sich bedienen und welche Funktionen sie in den westlichen Kulturen übernehmen. Vier Autobiografien werden exemplarisch mit Hilfe der Systemtheorie und der Diskursanalyse analysiert und auf folgende Leitfragen hin untersucht: Sind die AutorInnen an Aids erkrankt oder nicht? Welche Lebenszeit steht ihnen zur Verfügung? Sind sie professionelle Schriftsteller oder Laien? Welche Rolle spielt ihr Geschlecht? Welche Werte werden wie vermittelt? Wird Akzeptabilität geschaffen? Wie wird mit den Grenzen des Akzeptablen umgegangen? Wie wird die Konstruktion und Destruktion des schreibenden Subjektes angesichts der Krankheitserfahrung verhandelt? Das untersuchte Material umfasst ein Spektrum, das • das schnelle Sterben an Aids, das lange Leben mit Aids sowie das Leben als HIV-Negativer in Gegenwart von Aids zeigt. • von gesellschaftlich orientierter Bewältigung der Krankheitserfahrung über individuelle Bewältigung bis hin zur Verweigerung der gesellschaftlichen Integration reicht. • den unterschiedlichen Einsatz von Metaphern bei der Sinngebung und der Vertextung von Körpererfahrung aufzeigt: Sterben als Geburt (Normalisierungsrhetorik), Sterben als Holocaust (Eskalationsrhetorik), Krankheitserfahrung als Generator immer neuer, überbordender Sprachbilder.