9 resultados para Estuarine molluscs
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Resumo:
Hmocyanine sind groe, multimere Sauerstofftransport- proteine, die frei gelst in der Hmolymphe von Arthropoden und Mollusken vorkommen.Zur Charakterisierung verschiedener Arthropoden-hmocyanine wurden deren molare Massen bestimmt. Die mit einer Vielwinkel-Laser-Lichtstreuapparatur ermittelten Molekulargewichte zeigten eine grosse Schwankungsbreite. Dies konnte auf Ungenauigkeiten der zur Berechnung der Molekulargewichte verwendeten spezifischen Extinktions- koeffizienten und Brechungsindex-Inkremente zurckgefhrt werden.Mit der Methode der Massenspektrometrie (MALDI-TOF) bestimmte Molekulargewichte einzelner Untereinheiten des Hmocyanins der Vogelspinne <i style='mso-bidi-font-style: normal'>Eurypelma californicum</i> zeigten eine sehr gute bereinstimmung mit aus der Sequenz errechneten Werten.Fr das 24-mere Spinnenhmocyanin von <i style='mso-bidi-font-style:normal'>Eurypelma californicum</i> wurde die Stabilitt gegenber GdnHCl und der Temperatur auf den verschiedenen strukturellen Ebenen des Proteins untersucht.Viele Stabilittsuntersuchungen werden an kleinen Proteinen durchgefhrt, deren Entfaltung kooperativerfolgt. Bei greren Proteinen mit unterschiedlichen strukturellen Bereichen (Domnen) ist der Entfaltungs-prozess weitaus komplexer. Ziel war es, durch die Denaturierung des Spinnen-Hmocyanins Erkenntnisse ber die Stabilitt und Entfaltung der verschiedenen strukturellen Ebenen eines so groen Proteinkomplexes zu gewinnen.Ein wichtiges Charakteristikum fr die Interpretation der Entfaltungsexperimente ist die starke Lschung der Tryptophanfluoreszenz im oxygenierten Spinnen-Hmocyanin. Die Lschung kann vollstndig durch Frster-Transfer erklrt werden kann. Sie bleibt auf die einzelnen Untereinheiten beschrnkt und stellt somit ein reines O<sub>2</sub>-Beladungssignal dar.Unter Einwirkung von GdnHCl dissoziiert das native, 24-mere Spinnen-Hmocyanin ohne die Entstehung langlebiger Inter- mediate. Die Untereinheiten werden durch das Oligomer stabilisiert. Die Entfaltung eines Monomers, der Unter- einheit <u>e</u>, folgt einer Hierarchie der verschiedenen strukturellen Ebenen des Molekls. Die Entfaltung beginnt zunchst von auen mit der Auflockerung der Tertirstruktur. Der Kern von Domne II mit dem aktiven Zentrum weist hingegen eine besondere Stabilitt auf.Die ausgeprgte Hitzestabilitt des <i style='mso-bidi-font-style:normal'>Eurypelma</i>-Hmocyanins hngt vom Oligomerisierungsgrad, dem verwendeten Puffer und dessen Ausgangs-pH-Wert ab und spiegelt offensichtlich die extremen Lebensbedingungen im Habitat wider.
Resumo:
Arthropodenhmocyanine und Molluskenhmocyanine, die extrazellulren Atmungsproteine der Arthropoden und Mollusken, unterscheiden sich grundstzlich im Aufbau, besitzen aber hnliche aktive Zentren, welche in ihrer oxydierten Form fr die Blaufrbung der Hmocyanine verantwortlich sind. Sauerstoff wird im Bindungszentrum zwischen zwei, von sechs Histidinen ligandierten, Kupfer(I)Ionen gebunden. Arthropodenhmocyanine bauen sich artspezifisch aus 1, 2, 4, 6, oder 8 Hexameren mit D3-Symmetrie auf. Die Untereinheiten von je ca. 75 kDa falten sich in drei Domnen unterschiedlicher Funktionen. Der komplexe, hierarchische Zusammenbau der Arthropodenhmocyanine hngt von der Heterogenitt der Untereinheiten ab. Die 7 verschieden Sequenzen des 4x6-Hmocyanins von Eurypelma californicum (EcHc) sind biochemisch in der Quartrstruktur lokalisiert. Bislang fehlte noch ein unabhngig erstelltes 3D-Modell der geometrischen Gesamtstruktur welche die hexamere und monomere Topographie eindeutig zeigt. Dessen Erstellung war Gegenstand dieser Arbeit, in Verbindung mit der Zielsetzung, die 3D-Rekonstruktion in den beiden extremen physiologischen Zustnden, mit und ohne gebundenen Sauerstoff, zu erzeugen. Dazu wurden in einer eigens entwickelten Atmosphren-Prparationskammer die Proteine in Lsung schockgefrorenen und mittels Cryo-3D-Elektronenmikroskopie gemessen. Aus den daraus gewonnen Projektionsbildern lieen sich mit der Single Particle Analyse die 3D-Informationen zurckberechnen. Die 3D-Rekonstruktionen wurden mit der publizierten Rntgenkristallstruktur des hexameren Referenz-Hmocyanins der Languste Panulirus interruptus verifiziert. Die Rekonstruktionen erlaubten die eindeutige Messung diverser in der Literatur diskutierter Parameter der Architektur des 4x6-EcHc und darber hinaus weiterer geometrischer Parameter, welche hier erstmals verffentlicht werden. SAXS-Daten sagen extreme Translationen und Rotationen von Teilquartrstrukturen zwischen oxy- und deoxy-EcHc voraus, was von den 3D-Rekonstruktionen der beiden Zustnde nicht besttigt werden konnte: Die 16 Rekonstruktion der Deoxyform weicht geometrisch nicht von der 21 Rekonstruktion der Oxyform ab. Die Einpassung der publizierten Rntgenstruktur der Untereinheit II des Hmocyanin des Pfeilschwanzkrebses Limulus polyphemus in die Rekonstruktionen untersttzt eine auf der hexameren Hierarchieebene lokalisierte Dynamik der Oxygenierung. Mittels Einpassung modellierter molekularer Strukturen der EcHc-Sequenzen konnte eine erste Vermutung zur Lokalisation der beiden zentralen Linker-Untereinheiten b und c des 4x6-Molekls gemacht werden: Demnach wrde Untereinheit b in den exponierten Hexameren des Molekls liegen. Aussagen ber die Quartrstrukturbindungen auf molekularer Ebene aufgrund der Einpassung modellierter molekularer Daten in die Rekonstruktionen sind als spekulativ einzustufen: a) Die Auflsung der Rekonstruktion ist verbesserungswrdig. b) Es gibt keine adquate Vorlage fr eine verlssliche Strukturvorhersage; die verschiedenen EcHc-Sequenzen liegen nur als Modellierung vor. c) Es wre eine flexible Einpassung notwendig, um Ungenauigkeiten in den modellierten Strukturen durch Sekundrstrukturanpassung zu minimieren.
Resumo:
Die phylogenetische Position der Mollusken innerhalb der Trochozoa sowie die interne Evolution der Klassen der Mollusca sind weitgehend unbekannt und wurden in meiner Arbeit anhand molekularer Merkmale untersucht. Phylogenomische Analysen zeigten in der Vergangenheit eine gute Auflsung fr ursprngliche Speziationsereignisse. Daher wurden hier drei neue EST Datenstze generiert: fr Sipunculus nudus (Sipuncula), Barentsia elongata (Kamptozoa) und Lepidochitona cinerea, (Polyplacophora, Mollusca). Zustzlich wurden gezielt Gene verschiedener Mollusken mittels RT-PCR amplifiziert. rnSowohl Kamptozoen als auch Sipunculiden wurden aufgrund morphologischer Kriterien bisher als mgliche Schwestergruppe der Mollusken gehandelt, aber die hier erzielten Ergebnisse zur Evolution der Hmerythrine, Gen-Anordnungen der mitochondrialen Genome und phylogenetische Analysen der ribosomalen und der mitochondriellen Proteine sttzen diese Hypothese nicht. Die Position der Kamptozoa erwies sich hier generell als unbestndig; phylogenomische Analysen deuten eine Nhe zu den Bryozoen an, aber diese Position wird stark durch die Auswahl der Taxa beeinflusst. Dagegen weisen meine Analysen klar auf eine nhere Beziehung zwischen Annelida und Sipuncula hin. Die ribosomalen Proteine zeigen Sipuncula (und Echiura) sogar als Subtaxa der Anneliden. Wie den Mollusken fehlt den Sipunculiden jegliche Segmentierung und meine Ergebnisse legen hier die Mglichkeit des Verlusts dieses Merkmals innerhalb der Anneliden bei den Sipunculiden nahe. Innerhalb der Mollusken wurden die Solenogastren bereits als Schwestergruppe aller rezenten Mollusken vorgeschlagen. Im Rahmen meiner Arbeit wurden von drei verschiedenen Solenogastren-Arten die ersten zuverlssigen 18S rRNA-Sequenzen ermittelt, und es zeigte sich, dass alle bisher verffentlichten 18S-Sequenzen dieser Molluskenklasse hchst unvollstndig oder fehlerhaft sind. rnRibosomale Proteine sind gute phylogenetische Marker und hier wurden die Auswahl und Anzahl dieser Gene fr phylogenetische Analysen optimiert. ber Sonden-basierte Detektion wurde eine sampling-Strategie getestet, die im Vergleich mit standard-phylogenomischen Anstzen zuknftige molekulare Stammbaumrekonstruktionen mit grerem Taxonsampling ermglicht.rn
Resumo:
Diese Arbeit prsentiert die bislang hchst aufgelsten KryoEM-Strukturen fr ein Cephalopoden hmocyanin Dekamer (Nautilus pompilus Hmocyanin, NpH) und ein Gastropoden Hmocyanin Didekamer (keyhole limpet hemocyanin isoform 1). Durch die Methoden des molecular modelling und rigid-body-fiting wurde auch eine detaillierte Beschreibung beider Strukturen auf atomarem Niveau erstmalig mglich. Hmocyanine sind kupferhaltige Sauerstoff-Transportproteine die frei gelst in Blut zahlreicher Arthropoden und Mollusken vorkommen. Allgemein sind Molluskenhmocyanine als Dekamere (Hohlzylinder aus 5 Untereinheiten-dimere) oder Didecamere (Zusammenlagerung von zwei Dekameren) zu finden. Durch Anlagerung weiterer Dekamere bilden sich teilweise tubulre Multidekamere. Hmocyanine der Cephalopoden bestehen ausschlielich aus solitren Decameren. In Octopus und Nautilus bestehen die 10 Untereinheiten aus 7 funktionellen Einheiten(FU-a bis FU-g), wobei jede FU ein Sauerstoffmolekl binden kann. FUs a-f bilden die Wand des ringfrmigen Molekls und 10 Kopien der FU-g bilden einen sogenannten inneren Kragenkomplex. Das im Rahmen dieser Arbeit erstelltes molekulares Modell von NpH klrt die Struktur des Dekamers vollstndig auf. Wir waren zum ersten Mal in der Lage das Untereinheiten-dimer, den Verlauf der Polypeptidkette und 15 unterschiedliche Kontaktstellen zwischen FUs zu identifizieren. Viele der inter-FU-Kontakte weisen Aminosurenkonstellationen auf, die die Basis fr die bertragung allosterischer Wechselwirkungen zwischen FUs darstellen knnten und Hinweise fr den Aufbau der allosterische Einheit geben. Potentielle Bindungsstellen fr N-glykosidische Zucker und bivalente Kationen wurden auch identifiziert. Im Gegensatz zu NpH, kommen Gastropoden Hmocyanine (inkl. KLH) hauptschlich als Didekamere vor und der Kragenkomplex wird in diesem Fall aus 2 FUs gebildet (Fu-g und FU-h). Die zustzliche C'-terminale FU-h zeichnet sich durch eine spezielle Verlngerung von ~ 100 Aminosuren aus. KLH stammt aus der kalifornische Schnecke Megathura crenulata und kommt seit mehreren Jahrzehnten als Immunostimulator in der immunologischen Grundlagenforschung und klinischen Anwendung zum Einsatz. KLH weist zwei Isoformen auf, KLH1 und KLH2. Das vorliegende Modell von KLH1 erlaubt die komplexe Architektur dieses riesigen Proteins in allen Details zu verstehen, sowie einen Vergleich zum dem NpH Dekamer auf atomare Ebene. Es wurde gefunden, dass das Untereinheitensegment a-b-c-d-e-f-g, sowie die equivalenten Kontaktstellen zwichen FUs stark konserviert sind. Dies deutet darauf hin, dass in Bezug auf die bertragung allosterische Signale zwischen benachbarten FUs, grundlegende Mechanismen in beiden Moleklen beibehalten wurden. Weiterhin, konnten die Verbindungen zwischen den zwei Dekameren ertsmalig identifiziert werden. Schlielich, wurde die Topologie der N-glycosidischen Zucker, welche fr die immunologische Eigenschaften von KLH1 von groer Bedeutung sind, auch aufgeklrt. Somit leistet die vorliegende Arbeit einen wesentlichen Schritt zum Verstndnis der Quartrstruktur und Funktion der Molluskenhmocyanine.rn
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Domoinsure ist ein von mehreren Arten mariner Kieselalgen der Gattung Pseudonitzschia produziertes Toxin, welches whrend einer Algenblte in Molluscen wie z.B. der Miesmuschel Mytilus sp. akkumuliert werden kann. Beim Verzehr solch kontaminierter Muscheln knnen sowohl beim Menschen als auch bei Tieren erhebliche Vergiftungserscheinungen auftreten, die von belkeit, Kopfschmerzen und Orientierungsstrungen bis hin zum Verlust des Kurzzeitgedchtnisses (daher auch als amnesic shellfish poisoning bekannt) reichen und in einigen Fllen tdlich enden. rnDie heute gngigen Methoden zur Detektion von Domoinsure in Muschelgewebe wie Flssigkeitschromatographie und Maus-Bioassay sind zeit- und kostenintensiv bzw. in Anbetracht einer Verbesserung des Tierschutzes aus ethischer Sicht nicht zu vertreten. Immunologische Testsysteme stellen eine erstrebenswerte Alternative dar, da sie sich durch eine vergleichsweise einfache Handhabung, hohe Selektivitt und Reproduzierbarkeit auszeichnen.rnDas Ziel der vorliegenden Arbeit war es, ein solches immunologisches Testsystem zur Detektion von Domoinsure zu entwickeln. Hierfr wurden zunchst Antikrper gegen Domoinsure gewonnen, wofr das Toxin wiederum als erstes ber die Carbodiimid-Methode an das Trgerprotein keyhole limpet hemocyanin (KLH) gekoppelt wurde, um eine Immunantwort auslsen zu knnen. Kaninchen und Muse wurden mit KLH-DO-Konjugaten nach vorgegebenen Immunisierungsschemata immunisiert. Nach vier Blutabnahmen zeigte das polyklonale Kaninchenantiserum eine ausreichend hohe Sensitivitt zum Antigen; das nachfolgende Detektionssystem wurde mit Hilfe dieses polyklonalen Antikrpers aufgebaut. Zwar ist es gegen Ende der Arbeit auch gelungen, einen spezifischen monoklonalen Antikrper aus der Maus zu gewinnen, jedoch konnte dieser aus zeitlichen Grnden nicht mehr im Detektionssystem etabliert werden, was durchaus wnschenswert gewesen wre. rnWeiterhin wurde Domoinsure im Zuge der Entwicklung eines neuartigen Testsystems an die Trgerproteine Ovalbumin, Trypsininhibitor und Casein sowie an Biotin konjugiert. Die Kopplungserfolge wurden im ELISA, Western Blot bzw. Dot Blot nachgewiesen. Die Ovalbumin-gekoppelte sowie die biotinylierte Domoinsure dienten im Folgenden als die zu messenden Gren in den Detektionsassays- die in einer zu untersuchenden Probe vorhandende, kompetitierende Domoinsure wurde somit indirekt nachgewiesen. rnDer zulssige Hchstwert fr Domoinsure liegt bei 20 g/g Muschelgewebe. Sowohl mit Biotin-DO als auch mit OVA-DO als den zu messenden Gren waren Domoinsurekonzentrationen unterhalb dieses Grenzwertes nachweisbar; allerdings erwies sich der Aufbau mit Biotin-DO um das ca. 20-fache empfindlicher als jener mit OVA-DO. rnDie in dieser Arbeit prsentierten Ergebnisse knnten als Grundlage zur Etablierung eines kommerzialisierbaren immunologischen Testsystems zur Detektion von Domoinsure und anderen Biotoxinen dienen. Nach erfolgreicher Validierung wre ein solches Testsystem in seiner Handhabung einfacher als die gngige Flssigkeitschromatographie und besser reproduzierbar als der Maus-Bioassay.rn
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Bei dem 2010 von unserer Arbeitsgruppe entdeckten Mega-Hmocyanin handelt es sich um einen stark abgewandelten Typ des respiratorischen Proteins Hmocyanin, bestehend aus zwei flankierenden regulren Dekameren und einem zentralen Mega-Dekamer. Diese sind aus zwei immunologisch verschiedenen Untereinheiten mit ~400 bzw. ~550 kDa aufgebaut, die in unserer Arbeitsgruppe bereits proteinbiochemisch charakterisiert wurden. Im Zuge dieser Untersuchungen konnte zudem eine 3D-Rekonstruktion des Oligomers (13,5 MDa) mit einer Auflsung von 13 erstellt werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Aufklrung der Primrstruktur beider Polypeptide bei der Schnecke Melanoides tuberculata (MtH). Es gelang, die cDNAs der beiden Untereinheiten vollstndig zu sequenzieren. Die zu typischen Dekameren assemblierende MtH400-Untereinheit umfasst 3445 Aminosuren und besitzt eine theoretische Molekularmasse von 390 kDa. Nach dem Signalpeptid von 23 Aminosuren Lnge folgen die fr Gastropoden-Hmocyanine typischen funktionellen Einheiten FU-a bis FU-h. Insgesamt verfgt die MtH400-Untereinheit ber sechs potentielle N-Glykosylierungsstellen. Die MtH550-Untereinheit, welche mit 10 Kopien das Mega-Dekamer bildet, umfasst 4999 Aminosuren und besitzt eine theoretische Molekularmasse von 567 kDa. Damit handelt es sich bei dieser Untereinheit um die zweitgrte jemals bei einem Protein detektierte Polypeptidkette. Die MtH550-Untereinheit besteht aus einem Signalpeptid von 20 Aminosuren Lnge und den typischen Wand-FUs (FU-a bis FU-f). Daran anschlieend folgen sechs weitere Varianten der FU-f (FU-f1 bis FU-f6). Die MtH550-Untereinheit verfgt ber insgesamt zwlf potentielle N-Glykosylierungsstellen. Anhand der ermittelten Primrstrukturdaten wird klar, dass der auffllig vergrerte Kragenbereich des Mega-Dekamers aus je 10 Kopien der FU-f1 bis FU-f6 besteht. Die ermittelten Sequenzdaten der beiden MtH-Untereinheiten weisen im Vergleich zu anderen Hmocyanin Sequenzen einige sehr charakteristische Indels sowie unbliche N-Glykosylierungsstellen auf. Es war zudem mglich, anhand einer molekularen Uhr den Entstehungszeitpunkt des Mega-Hmocyanins zu datieren (145 35 MYA). Sowohl die Topologie als auch die berechneten Trennungszeitpunkte des an allen Verzweigungen gut untersttzten Stammbaums stimmen mit den bisher publizierten und auf Hmocyanindaten basierenden molekularen Uhren berein.
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Die tropische Ssswasserschnecke Biomphalaria glabrata gehrt zu der Familie der Planorbidae, welche als einziges Taxon der Gastropoden Hmoglobin als Sauerstofftransportprotein verwenden. Als Zwischenwirt des Bilharzioseerregers Schistosoma mansoni ist B. glabrata von tropenmedizinischer Interesse. Das extrazellulre BgHb zeigt sich mit einem Anteil von 95% als Hauptprotein in der Hmolymphe. Dieses setzt sich aus Polypeptidketten mit je 240kDa zusammen. Diese wiederrum lassen sich in 13-Hm-Domnen und eine deutlich kleinere N-terminalen nicht Hm-Domne untergliedern. Die Sequenzierung von zwei der drei Untereinheiten des BgHb (BgHb1, BgHb2) ermglichte die rekombinante Expression ganzer Untereinheiten in Insektenzellen, und die Expression einiger BgHb2-Konstrukte in E. coli Zellen. Im Rahmen meiner Arbeit gelang es, BgHb1 in biologisch aktiver Form in Insektenzellen zu exprimieren. Das aus dem berstand der Insektenzellen aufgereinigte rekombinante BgHb1 zeigte eine immunologische Identitt mit nativen BgHb. Strukturelle Analysen belegten zudem die Assemblierung des rekombinanten BgHb1 zu einer dem nativen Protein gleichenden Quartrstruktur. Demnach konnte in meiner Arbeit der Nachweis erbracht werden, dass eine einzelne Isoform in der Lage ist, zur Quartrstruktur zu assemblieren. Zustzlich ergaben Sauerstoffbindungsanalysen, dass das rekombinante BgHb1 reversibel Sauerstoff binden kann.rnIn den restlichen 5% der B. glabrata Hmolymphe zeigt sich ein rudimentres Hmocyanin, welches fr den Sauerstofftransport keine Rolle zu spielen scheint, und ein rosettenfrmiges Protein, das es aufzuklren galt. Durch massenspektrometrische Analysen erhaltene Peptidfragmente zeigten eine hohe Sequenzhnlichkeit zu den lslichen Acetylcholin -Bindeproteinen anderer Mollusken. Diese AChBP zeigen eine hohe Sequenzhnlichkeit zur Ligandenbindedomne von Rezeptoren der Cys-Loop-Proteinfamilie.rnDatenbankrecherchen deckten die Existenz zweier Isoformen auf
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Rhogocytes, also termed pore cells, exist free in the hemolymph or embedded in the connective tissue of different body parts of molluscs, notably gastropods. These unique cells can be round, elongated or irregularly shaped, and up to 30 m in diameter. Their hallmark is the so-called slit apparatus: i.e. pocket-like invaginations of the plasma membrane creating extracellular lacunae, bridged by cytoplasmic bars. These bars form distinctive slits of ca. 20 nm width. A slit diaphragm composed of proteins establishes a molecular sieve with holes of 20 x 20 nm. Different functions have been assigned to this special molluscan cell type, notably biosynthesis of the hemolymph respiratory protein hemocyanin. It has further been proposed, but not proven, that in the case of red-blooded snail species rhogocytes might synthesize the hemoglobin. However, the secretion pathway of these hemolymph proteins, and the functional role of the enigmatic slit apparatus remained unclear. Additionally proposed functions of rhogocytes, such as heavy metal detoxification or hemolymph protein degradation, are also not well studied. This work provides more detailed electron microscopical, histological and immunobiochemical information on the structure and function of rhogocytes of the freshwater snails Biomphalaria glabrata and Lymnaea stagnalis. By in situ hybridization on mantle tissues, it proves that B. glabrata rhogocytes synthesize hemoglobin and L. stagnalis rhogocytes synthesize hemocyanin. Hemocyanin is present, in endoplasmic reticulum lacunae and in vesicles, as individual molecules or pseudo-crystalline arrays. The first 3D reconstructions of rhogocytes are provided by means of electron tomography and show unprecedented details of the slit apparatus. A highly dense material in the cytoplasmic bars close to the diaphragmatic slits was shown, by immunogold labeling, to contain actin. By immunofluorescence microscopy, the protein nephrin was localized at the periphery of rhogocytes. The presence of both proteins in the slit apparatus supports the previous hypothesis, hitherto solely based on similarities of the ultrastructure, that the molluscan rhogocytes are phylogenetically related to mammalian podocytes and insect nephrocytes. A possible secretion pathway of respiratory proteins that includes a transfer mechanism of vesicles through the diaphragmatic slits is proposed and discussed. We also studied, by electron microscopy, the reaction of rhogocytes in situ to two forms of animal stress: deprivation of food and cadmium contamination of the tank water. Significant cellular reactions to both stressors were observed and documented. Notably, the slit apparatus surface and the number of electron-dense cytoplasmic vesicles increased in response to cadmium stress. Food deprivation led to an increase in hemocyanin production. These observations are also discussed in the framework of using such animals as potential environmental biomarkers.
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Die neogene Lagos-Portimo Formation (Unter- bis Mittelmiozn) bildet einen Teil der Steilkste der Algarve (S-Portugal) und besteht aus einer zyklischen Wechsellagerung von Karbonaten und Sand-steinen. Die vorliegende Arbeit bietet ein Modell zur sedimentologischen, faziellen und stratigraphischen Entwicklung dieser Einheit an. Basierend auf Profilen entlang der gesamten lateralen Erstreckung der Einheit wurden verschiedene Gelnde- und Labormethoden angewandt, um ein Modell entwickeln zu knnen. Messungen des Sr87/86-Isotopenverhltnisses sollten Klarheit bezglich der stratigraphischen Position bringen. Die laterale Korrelation der Profile erfolgte ber lithologische und fazielle Ansprachen. Untersttzend wurden einzelne Profile mit einem tragbaren Gammaray-Spektrometer gemessen. Es wurden vier Leithorizonte etabliert, die sich durch fazielle Merkmale und spezielle Fossilfhrung defi-nieren lassen. Die Mikrofazies wurde qualitativ und quantitativ analysiert. Als statistisches Verfahren wurde unter anderem eine hierarchische Clusteranalyse durchgefhrt, ber welche fnf Biofaziestypen des warm-temperierten Klimabereichs unterschieden werden. Die Fossilfhrung wird von Mollusken, Bryozoen und Rotalgen dominiert. Ausnahmen bilden stratigraphisch isolierte Vorkommen von kolo-nialen Korallen, die jedoch keine Riffkrper aufbauen. Die Ergebnisse aller zuvor erwhnten Untersuchungen deuten auf Ablagerungen eines nicht-tropischen Hochenergie-Schelfs hin. Sedimentre Zyklen sind oftmals unvollstndig, es treten Hartgrnde und Auf-arbeitungs- bzw- Kondesationshorizonte auf. Die geochemische Altersdatierung weist Alterssprnge und -inversionen auf. Ein Vergleich mit dem SW-australischen Schelf und dem von James et al. (1994) eingefhrten Modell des shaved shelf bietet sich aufgrund der hnlichkeit der Sedimentgesteine und des ozeanographischen Settings an. Weiterhin werden zeitgleiche bzw. faziell hnliche Becken vergleichend diskutiert. Das Sedimentationsgeschehen der Lagos-Portimo Formation wird mageblich durch eine halokinetisch bedingte unregelmige Subsidenz und Hebung beeinflut. Der Salzdom von Albufeira war whrend der Sedimentation der Einheit mehrfach in Bewegung. Rutschungspakete, Entlastungsspalten und Sanddikes zeugen davon. Die sequenzstratigraphische Interpretation bietet einen neuen Ansatz, in dem sie von Hochstand-Sandsteinen und Tiefstand-Karbonaten ausgeht.