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Resumo:
1) Ingesamt 11 Profile aus sechs Mooren und Seen im Gebiet des Hannoverschen Wendlandes wurden pollenanalytisch untersucht. Die Ablagerungen umfassen den Zeitraum vom Beginn der Älteren Tundrenzeit bis zur Gegenwart. 2) Die Waldgeschichte des Hannoverschen Wendlandes weist teils Merkmale der atlantisch geprägten Gebiete Nordwestdeutschlands, teils solche des kontinental beeinflußten nordostdeutschen Raumes auf und nimmt damit eine Zwischenstellung ein. 3) Die Kiefer wandert zu Beginn der Allerödzeit ein, d.h. später als im mecklenburgisch-märkischen Gebiet und im mitteldeutschen Trockengebiet. Im Verlauf der Allerödzeit bildeten sich hier wie dort lichte Kiefern-Birken-Wälder aus. 4) In der Jüngeren Tundrenzeit fand zunächst nur eine geringe Auflichtung der Wälder statt, und die Kiefer überwog weiterhin. Erst im späteren Verlauf dieser stadialen Phase breitete sich die Birke aus und verdrängte die Kiefer. Der späte Rückgang der Kiefer stellt eine Parallele zu der Entwicklung in Südostmecklenburg und in der Altmark dar. Die Abgrenzung dieser Phasen in der Jüngeren Tundrenzeit ist durch eine 14C-Datierung gesichert. 5) Noch im Atlantikum ähneln die Diagramme aus dem Gartower Talsandgebiet im Osten des Wendlandes in ihren hohen Kiefernanteilen denen der Sandergebiete in Brandenburg. Die Diagramme aus dem Moränengebiet des westlichen Wendlandes schließen dagegen mehr an die der östlichen Lüneburger Heide und des Hamburger Gebietes an. Dieser Unterschied wird auf edaphische Unterschiede zurückgeführt. 6) Seit dem frühen Subboreal glich auch die Vegetation des Gartower Gebietes mehr den buchenarmen Waldgesellschaften auf sauren Sandböden, wie sie im atlantischen Westen vorkommen. Die Kiefern sind fast ganz aus dem Waldbild verschwunden, wobei der rasche Rückgang zu Beginn des Subboreals sicher zu einem wesentlichen Teil vom Menschen beeinflusst worden ist. Die anschließende kiefernarme Zeit dauerte im gesamten Wendland bis zum Beginn der Kieferaufforstungen in der Neuzeit. 7) In allen untersuchten Diagrammen ist etwa seit dem Subboreal eine Besiedlung nachzuweisen. Diese muß im Osten des Wendlandes intensiver gewesen sein als im Westen. Es lassen sich Phasen geringer und intensiver Besiedlung nachweisen. 8) Seit Beginn des Subboreals ist das Waldbild schon so stark vom Menschen beeinflusst, dass die Ausbreitungsgeschichte der Laubwaldarten nicht ohne Berücksichtigung der Siedlungsphasen diskutiert werden kann. Besonders im Westen bestand eine ausgedehnte Lindenphase, die durch eine Siedlungszeit (Bronzezeit) beendet wurde. Beim folgenden Rückgang der Siedlungsintensität breitet sich bevorzugt die Hainbuche aus, die dann bei der nächsten Besiedlungsphase (Eisenzeit) zurückging. Erst danach erfolgte die maximale Rotbuchenausbreitung, die nur im Westteil des Wendlandes bedeutende Ausmaße zeigte, während im Ostteil rot- und hainbuchenreiche Eichenwälder entstanden. 9) Seit Beginn der mittelalterlichen Besiedlung ist dann der Eingriff des Menschen so stark gewesen, dass die edaphisch bedingten Unterschiede zwischen Moränen- und Sandergebieten im Pollenspektrum verwischt wurden. Sowohl die buchenreichen Wälder des westlichen als auch die buchenarmen Wälder des mittleren und des östlichen Teilgebietes müssen zu fast reinen Eichenwäldern geworden sein. 10) Calluna-Heiden sind im östlichen Wendland schon in vorgeschichtlicher Zeit nachzuweisen. Im Mittelalter und in der Neuzeit treten sie im gesamten Wendland auf. Etwa im 18. und 19. Jahrhundert war die Ausdehnung der Heideflächen am größten. Erst danach wurden sie im Zuge der Kiefernaufforstungen bis auf geringe Reste verdrängt. 11) Während in der spätglazialen Vegetation Juniperus auftritt, ist der Wacholder sowohl in vorgeschichtlicher als auch in geschichtlicher Zeit - im Gegensatz zur Lüneburger Heide - wohl niemals ein Bestandteil der anthropogenen Calluna-Heiden gewesen.
Resumo:
The article shows that pollen analysis plays an important role in the prediction of potential settlement areas and, furthermore, can offer a crude determination of settlement duration. Especially when the archaeological data fails to offer a possibility of dating, pollen analysis in connection with 14C can importantly broaden the knowledge base. As in the present case, the results of the Archaeo-Prognosis mapping and the pollen analysis of the Gabelsee are compared and, within this vicinity, confirmend. = Der Beitrag zeigt, dass die Pollenanalyse eine wichtige Rolle für die Vorhersage von potenziellen Siedlungsflächen spielen und darüber hinaus eine grobe Berechnung der Siedlungsdauer bieten kann. Insbesondere wenn die archäologische Datenbasis keine genaue Datierung zulässt, ermöglicht die Pollenanalyse in Verbindung mit der 14C-Datierung eine wichtige Erweiterung der Kenntnisse. Im vorliegenden Fall konnten die Ergebnisse der Archäoprognosekarte mit denjenigen der Pollenanalyse des Gabelsees verglichen und für diesen lokalen Raum bestätigt werden.
Resumo:
The Ratekau boring ended in clays of the so-called Asterigerina-Zone; these clays have shallow-water features in the uppermost samples. The clays are overlain by deep-water clays with pteropods; this formation is split into two parts by a shallow-water deposit. The fossiliferous series ends upward in sandy deposits with shallow-water fossils. The question is raised whether the two deep-water deposits might correspond to the Lower Doberg Beds (Eochattian) and the Upper Doberg Beds (Neochattian) at the Doberg hill, closer to the rim of the basin. All fossiliferous samples from this boring are thought to be of Late Oligocene age; the boundary towards the Middle Oligocene, however, could not be ascertained. The Vaale boring ended in rather typical Septaria clay of the Middle Oligocene. This clay is capped by some metres of unfossiliferous glauconite clays, which in turn are overlain by silts and silty clays with planktonic fossils identical to those found at Dingden locality. These deposits are tentatively dated as Early Miocene. The next higher series of samples consists of sands and clays deposited in shallower waters. They contain a rich fauna of benthic molluscs, which, according to the current notion in stratigraphy, would have a Reinbek Age. In addition, they contain a set of planktonic fossils which differs from the 'Lower Miocene' assemblages. These sands and clays are overlain by a thick series of marine sands very poor in fossils. Finally, four metres of clay with foraminifera, having Younger Miocene affinities, form the top of the fossiliferous sequence. The borings at Wulksfelde and Langenhorn were not far apart and their sediments are easily correlated. Both wells start below in continental 'Lignite Sands' and contain overlying shallow water sands and clays. These yielded Hemmoor benthic mollusca, supposed to indicate Lower Miocene in the relevant literature; however, we encountered their planktonic foraminifera in the uppermost Miocene as well. The same planktonic species were found in all samples of both borings. These deposits under discussion furthermore contain a particular pteropod species. They are overlain by a thick series of gypsiferous clays, with scarce fossils. The uppermost fossiliferous clays (probably Langenfelde Age) contain another pteropod species, not met with in other samples. The discrepancies between the plankton zonation and the traditional subdivision according to benthic molluscs in the borings of Vaale, Wulksfelde and Langenhorn (and in samples from Twistringen, Dingden and Antwerp localities as well) renders the time-stratigraphic value of the denominations Reinbek and Hemmoor rather doubtful. The samples of the Westerland boring can be placed in the Gram and Sylt stages of local chronostratigraphy on the strength of the Astarte series established by HINSCH. The Gram samples contain a typical pteropod species; both groups of samples contain the same planktonic foraminifera as the borings Wulksfelde and Langenhorn. Our material did not bring the problem of the Miocene-Pliocene boundary in this region any closer to a solution. In conclusion, it can be claimed that this investigation provides strong arguments that the usual recognition of Hemmoor and Reinbek does not correspond to well-defined chronostratigraphical units. A better chronostratigraphic subdivision has to be based on the examination of many more samples, and on a better understanding of the paleoecology of the fossils involved.