229 resultados para Psychotherapie


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Es gibt zunehmend Beispiele, die belegen, dass die Neuroökonomie als Kombination von ökonomischer Entscheidungstheorie und Neurowissenschaften einen wichtigen Beitrag zur Psychotherapie-Forschung leisten kann. Die Berührungspunkte der beiden Disziplinen sind vielfältig: • Neuroökonomie benutzt Verhaltensexperimente, die es erlauben, komplexes menschliches Verhalten zu untersuchen. Psychotherapie verändert komplexes menschliches Verhalten. Zur Verbesserung der Diagnostik und der Evaluation von Therapieergebnissen können einfache neuroökonomische Experimente einen wichtigen Beitrag leisten. Die experimentelle Messung von zeitlichen, sozialen und Unsicherheitspräferenzen ist besonders geeignet, psychische Störungen zu charakterisieren. • Neuroökonomie ist eine Wissenschaft der menschlichen Motivation. Das Verständnis von bewussten und unbewussten Motivationsfaktoren erlaubt es Psychotherapeutinnen, die Komplexität und Tiefe der Probleme ihrer Patientinnen zu erfassen. • Neuroökonomie ist eine Sozialwissenschaft. Beziehungsprobleme gehören zu den häufigsten Klagen von Patientinnen mit psychischen Störungen, soziale Stressoren sind wichtige Ursachen psychischer Störungen und die therapeutische Beziehung ist der wichtigste Wirkfaktor der Psychotherapie. Die neuroökonomische Erforschung des Sozialverhaltens kann deshalb die Psychotherapie auf unterschiedlichen Ebenen inspirieren. • Neuroökonomie ist eine Neurowissenschaft. Psychotherapie-Forschung beschäftigt sich zunehmend mit Neuroplastizität, insbesondere mit den Effekten von Psychotherapie auf die Funktion und die Struktur des Gehirns. Der neuroökonomische Forschungsansatz macht es möglich, komplexe neuronale Funktionsstörungen bei psychischen Krankheiten zu identifizieren und ihre Modifikation durch Psychotherapie sichtbar zu machen. • Neuroökonomie ist eine umfassende Wissenschaft des menschlichen Verhaltens. Moderne Psychotherapie hat den Anspruch, psychische Störungen auf dem Hintergrund eines bio-psycho-soziales Krankheitsmodells zu verstehen und zu behandeln. Die Neuroökonomie kann einen Beitrag leisten, psychotherapeutische Krankheitsmodelle wissenschaftlich zu fundieren. Die ökonomische Entscheidungstheorie ermöglicht es, die Wechselwirkungen und Synergien von psychotherapeutischer Arbeit, somatischen Behandlungen und sozialen Rahmenbedingungen abzuschätzen. Folgende Eigenschaften schränken die Anwendbarkeit von neuroökonomischen Ansätzen in der Psychotherapie-Forschung allerdings ein: • Das Präferenz-Konzept geht von einer stabilen Verhaltensprädisposition aus. Wechsel von Präferenzen und stark situationsabhängiges Verhalten kann nur beschränkt modelliert werden. • In den meisten neuroökonomischen Experimenten wird Geld als allgemein gültiger Anreiz verwendet. Diese Methodik erlaubt es nicht, reizspezifisches Verhalten zu untersuchen. • Die Neuroökonomie abstrahiert soziale Beziehungen, um sie wissenschaftlich fassbar zu machen. Gewisse Beziehungsaspekte wie beispielsweise die Rolle von Gestik und Mimik können mit dieser Methodik nicht untersucht werden. • Die klassische ökonomische Entscheidungstheorie ist besonders geeignet, „kalte“, überlegte Entscheidungen zu verstehen. Impulsives und zeitinkonsistentes Verhalten kann mit dieser Theorie nur ungenügend beschrieben werden. Neuroökonomie ist eine junge Wissenschaft mit grossem Entwicklungspotential. Führende theoretische und Experimentalökonomen sind daran, Theorie und Forschungsmethodik zu erweitern, um situations- und reizspezifische Faktoren besser zu berücksichtigen und das „heisse“ Ende des Spektrums von Entscheidungsfindungen besser zu verstehen.

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Die AutorInnen diskutieren die Frage der Integration von Tanz und Bewegung in die Psychotherapie. Wenn man die Entwicklungen in der Psychologie und Psychotherapieforschung betrachtet, insbesondere die neuere Forschung zum Embodiment der Kognition und die Wirkfaktorendiskussion in der Psychotherapie, eröffnen sich verschiedene solche Möglichkeiten. Unser Überblick macht deutlich, dass mit Tanz und Bewegung allgemeine psychotherapeutische Wirkmechanismen angesprochen werden können und die Forderungen, die sich aus der Embodimentperspektive ergeben, berücksichtigt würden. Ein Praxisbericht zur integrativen Therapie nach dem Zürcher Ressourcen Modell ZRM belegt die Machbarkeit und das Potenzial einer um Tanz und Bewegung erweiterten Psychotherapie.

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Die Allgemeine Psychotherapie Grawes wird oft als ein bestimmter inhaltlicher Ansatz, gar als neue „Therapieschule“ missverstanden. Dabei hat er damit ein prozessuales Konzept der ständigen empirisch informierten Weiterentwicklung gemeint, mit einem Ziel, das per definitionem nie erreicht wird. Wie weit ist die Psychotherapie generell, wie weit der „Berner Ansatz“ auf dem Weg dahin gekommen? Wodurch wird Allgemeine Psychotherapie bedroht, wodurch voran gebracht? Dieser Beitrag versucht eine Standortbestimmung. Nicht nur die Therapie im engeren Sinne, auch die Art, in der wir PsychotherapeutInnen ausbilden, sollte den Idealen einer Allgemeinen Psychotherapie folgen: Im zweiten Teil des Betrages gehe ich darauf ein, wieweit unsere gegenwärtige Ausbildungs- und Trainingspraxis nicht dem Erkenntnisstand der Expertiseforschung entsprechen, wo Verbesserungspotential steckt, und wo die natürlichen Grenzen sind.

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Das pantheoretische Konzept der Arbeitsallianz stellt die kollaborative Qualität der an der Therapie beteiligten Personen (i. e. zumeist der Patient und der Therapeut) in den Mittelpunkt. Die Arbeitsallianz ist die weltweit am besten untersuchte Prozessvariable in der Psychotherapie. Die vorliegende Arbeit bietet einen Überblick über den aktuellen metaanalytischen Wissensstand. Basierend auf 200 Primärstudien mit 14.000 teilnehmenden Patienten wurde der Zusammenhang zwischen Arbeitsallianz und Therapieerfolg metaanalytisch untersucht. Die Arbeitsallianz erweist sich als äußerst robuster Prädiktor, der moderate 8 % der Varianz des Therapieerfolgs erklärt. Der Zusammenhang über die verschiedenen Psychotherapietraditionen hinweg zeigte sich sowohl unter randomisierten kontrollierten, manualisierten Studienbedingungen als auch unter naturalistischen Voraussetzungen. Der Effekt fand sich zudem in den störungsspezifischen Erfolgseinschätzungen und den generelleren Erfolgsmaßen. Die moderaten Therapeuteneffekte in den Primärstudien konnten metaanalytisch bestätigt werden. Soziokulturelle Aspekte wie Substanzmissbrauch und ethnische Minoritäten moderieren den Einfluss zwischen Arbeitsallianz und Therapieerfolg. Die Nähe der Forscher zum Allianzkonzept („allegiance“) beeinflusst die Vorhersagekraft der frühen Allianz zwar statistisch bedeutsam, jedoch nicht substanziell.

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Ressourcenorientierung betrifft sowohl die Patienten als auch die Therapeuten. Frühe Veränderungssprünge sowie die zumeist positiven Einschätzungen der Patienten bezüglich der Therapie und Therapeuten sprechen dafür, dass die Patienten von sich aus viele therapierelevante Vorbedingungen wie Veränderungsmotivation, Optimismus in das therapeutische Setting und einen Beziehungskredit für die intensive teilweise auch schmerzhafte Therapie mitbringen. Diese therapierelevanten Bedingungen können vom Therapeuten während einer Therapie aufgegriffen und für die Therapie genutzt werden.

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Erich Stern

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Includes bibliographical references and indexes.

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Zusammenhänge zwischen Trauma und Somatisierung wurden empirisch vielfach belegt. Zur Erklärung des Zusammenhangs bestehen verschiedene Theorien, u.a. die der unterbrochenen Handlung (Fischer, 2000, 2007), der unterbrochenen Informationsverarbeitung (Bering, 2011), der Dissoziation (Nijenhuis, 2004) und der Alexithymie (Krystal, 1979). Unklar ist, welche Art der Therapie traumatisierten, somatisierenden Patienten hilft, da die Psychosomatik als Outcome in der Traumatherapieforschung bislang häufig vernachlässigt wurde. In der vorliegenden Promotion wurde der Zusammenhang von Trauma und somatoformen Beschwerden sowie die Wirksamkeit psychodynamischer Psychotherapie bei dieser Patientengruppe untersucht. Hierzu wurde eine klinische, naturalistische Längsschnittstudie mit Prätest-Posttest-Design an einer Stichprobe ambulanter Psychotherapiepatienten durchgeführt. Die Ergebnisse (N = 248) zeigen, dass zwei Drittel der Somatisierungsvarianz mittels Traumata (insbesondere vor dem 6. Lj.), posttraumatischer und dissoziativer Symptomatik aufgeklärt werden können. Physische und sexuelle Gewalt sind die Subformen, die die stärksten Zusammenhänge mit Somatisierung aufweisen. Der Zusammenhang zwischen traumatischen Ereignissen und Somatisierung wird insbesondere durch PTBS-Symptomatik moderiert und durch Dissoziation partiell mediiert. Die längsschnittlichen Ergebnisse (n = 83) zeigen, dass nach psychodynamischer Psychotherapie (durchschnittlich 79 Std.) moderate bis große Effekte bezüglich der Verbesserung des Funktionsniveaus, der Reduktion der posttraumatischen, alexithymen, allgemeinpsychopathologischen, somatoformen und dissoziativen Symptome vorliegen. Entgegen der Hypothese liegt keine signifikante Veränderung der Inanspruchnahme des Gesundheitssystems vor. Negative Prädiktoren des Therapieverlaufs im Hinblick auf die Somatisierung sind Traumata (insbesondere vor dem 6. Lj.) sowie tendenziell starke Dissoziation und Alexithymie zu Therapiebeginn. Die Therapiedosis erweist sich als positiver, jedoch nicht signifikanter Prädiktor des Therapieerfolgs. Die Ergebnisse zeigen, dass somatoforme Symptome als Folge von Traumatisierung eher die Regel als die Ausnahme darstellen und durch Traumatherapie beeinflusst werden können. Sie verweisen zudem auf die Relevanz der Psychosomatik als Outcome in der Traumatherapieforschung. Zu diskutierende Limitationen der Untersuchung sind die reduzierte interne Validität des Feldstudiendesigns, das Fehlen einer Kontrollgruppe, die Auswahl der Outcome-Variablen inklusive des weitgehenden Fehlens multimodaler Bewertungen.