668 resultados para Bethe ansatz


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An Hand zweier Fallstudien wird aufgezeigt, wie Wissen gemäss den Prinzipien der Nachhaltigkeitsforschung gemeinsam von Forschern und Praktikern produziert wird. Diese Prinzipien der Nachhaltigkeitsfor-schung erfordern einen trans-disziplinären Ansatz, also eine Problemstel-lung, die von der Gesellschaft eingebracht wird und ihren Bedürfnissen entspricht sowie den Einbezug von nicht-akademischen Akteuren und deren Wissensformen. Sie unterscheidet sich also von einer Forschung, welche auf eine vorangehende Erarbeitung von Wissen durch die For-scher und einem späteren Transfer in die Praxis abzielt. Das Fallbeispiel in der Schweiz betrifft den Bodenschutz im Ackerbau. Es zeigt auf, wie ein transdisziplinärer Forschungsansatz zu einer systema-tischen Zusammenarbeit von Forschung mit verschiedenen betroffenen Akteuren führt. In diesem Fall sind dies Kantonsbehörden, landwirtschaft-licher Beratung, Versicherungen und Bauernorganisationen. Damit soll eine gemeinsame Produktion von Handlungswissen für einen sozial- und umweltverträglichen Vollzug des Bodenschutzes erreicht werden. Das Fallbeispiel aus der Entwicklungszusammenarbeit von Peru handelt von der Suche nach einer nachhaltigen Entwicklung im Amazonas-Tiefland. Es geht um eine Entwicklungsstrategie bei der anstatt der Prob-leme die Potenziale der Lokalbevölkerung im Vordergrund stehen sollen. Es zeigt auf, wie partizipative Forschung zur Identifikation, Validierung und Verbreitung von lokalen Innovationen beitragen kann, so dass sich daraus eine praxisorientierte Ko-Produktion von Wissen für die nachhal-tige Entwicklung ergibt. Die Konsequenzen die sich aus diesen Fallbeispielen zur Ko-Produktion von Wissen für die Forschung, die Umsetzung und den Vollzug sowie die universitäre Ausbildung ergeben, sollen in der Diskussion zusammen mit den Teilnehmern vertieft werden.

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Tanzkritiken spiegeln zum Zeitpunkt ihrer Erstpublikation in Zeitungen oder Zeitschriften künstlerische Aktualität. Die Tanzwissenschaft wiederum greift später auf diese Kritiken als Quellen zurück und hat dabei deren mediale, historische und kontextuelle Eigenheiten zu berücksichtigen. Die Autorin fokussiert einerseits auf die Eigenheiten der Praxis des Schreibens von Tanzkritiken, andererseits auf die Frucht­barmachung der Tanzkritik als Quelle für die Wissenschaft. Beide Bereiche, Tanzkritik und Tanzwissenschaft, werden als Reflexionsinstrumente je füreinander produktiv gemacht. Der Materialienband verbindet drei Herangehensweisen: ein historiografisches Interesse, eine fachspezifisch ­­­(selbst)reflexive Diskursanalyse und einen praktischen, handlungsanleitenden Ansatz. Die Autorin stellt verschiedene Traditionen und Stile der Tanzkritik dar, vermittelt die eigenen Erfahrungen als Wissenschaftlerin und als Journalistin mit der Text­sorte Tanzkritik und will entsprechend sensibilisieren. Ein kommentiertes Korpus ausgewählter Tanzkritiken gibt einen Einblick ins Tanzgeschehen der Jahrtausendwende.

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Im Rahmen von DYNALP (Dynamische Entwicklung im Alpenraum, Teilprojekt des INTERREG IIIB) wurde seitens der Alpenbüro GmBH ein an den Kontext der Alpenregion adaptierter ALS-Ansatz für die lokale Entwicklungsplanung getestet. Die Studie dokumentiert die Lernprozesse in den 3 Testgemeinden und setzt sich kritisch mit der Adaptierbarkeit des gewählten methodischen Vorgehens im Kontext von Berggebieten in Transitionsländern auseinander.

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Einleitung Der Zugang zum Sport wird insbesondere in der Kindheit stark durch die Eltern beein-flusst, weshalb die Einstellung der Eltern zum Sport sowie deren Sportaktivitäten hierbei von großer Bedeutung ist (Thiel, Seiberth & Meyer, 2013). Darüber hinaus kann eine er-höhte Sport- und Bewegungsaktivität im familialen Alltag die sportbezogenen Einstellun-gen der Kinder prägen und damit das Sportverhalten im Jugend- und jungen Erwachse-nenalter beeinflussen (Baur, 1989). Im Familienalltag wird den Aspekten Bewegung und Sport ein ganz unterschiedlicher Stellenwert zugesprochen. In dieser Untersuchung soll deshalb der Frage nachgegangen werden, inwiefern sportbezogene Verhaltensmuster in der Familie sich unterscheiden und sich auf die Sportpraxis der Kinder im Jugend- und jungen Erwachsenenalter auswirken. Methode Basierend auf dem sozialisationstheoretischen Ansatz wurden mit Hilfe einer Online-Umfrage in 33 Gemeinden in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz Jugendli-che und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 30 Jahren (n = 3677) zu ihrem aktu-ellen Bewegungs- und Sportverhalten sowie retrospektiv zum Stellenwert des Sports so-wie den Sport- und Bewegungsgewohnheiten in der Familie befragt. Nebst dieser quantita-tiven Untersuchung wurden 13 leitfadengestützte mit Jugendlichen und jungen Erwachse-nen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren geführt. Der Schwerpunkt der Befragung war die individuelle Sportpraxis sowie die eigene sowie familiäre sport- und bewegungsbezogene Einstellung. Die Interviewauswertung fand mittels qualitativer Inhaltsanalyse (Mayring, 2002) statt. Ergebnisse und Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass bei derzeit inaktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen der familiäre Stellenwert des Sports (M = 2.49, SD = 1.30) signifikant geringer war als bei den Sportaktiven (M = 3.32, SD = 1.28, F(1, 3042) = 179.08, p < 0.01). Darüber hinaus berichten die derzeit nicht sportaktiven 15- bis 30-Jährigen von einer signifikanten geringe-ren Unterstützung innerhalb ihrer Familien (F(1, 3014) = 170.26, p < 0.01). Die qualitative Auswertung zeigt die unterschiedliche Wahrnehmung und Interpretation der elterlichen Unterstützungsprozesse auf. Nicht nur die Sportaktivität der Eltern, sondern auch die sport- und bewegungsbezogenen Gewohnheiten in der Familie sind offensichtlich für das individuelle Sportverhalten im Jugend- und jungen Erwachsenenalter relevant. Literatur Baur, J. (1989). Körper- und Bewegungskarrieren. Schorndorf: Hofmann. Thiel, A., Seiberth, K., & Mayer, J. (2013). Sportsoziologie. Ein Lehrbuch in 13 Lektionen. Aachen: Meyer & Meyer. Mayring, P. (2002). Einführung in die Qualitative Sozialforschung. Weinheim: Beltz.

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Im deutschsprachigen Raum wird ein hoher Anteil an Migrantinnen, die sportlich inaktiv und in Sportvereinen unterrepräsentiert sind, konstatiert (Burrmann et al., 2015; Lamprecht et al., 2014). Migrantinnen ist der Zugang zu Sportaktivitäten häufig erschwert aufgrund von Diskriminierung, Konflikten und Grenzziehungsprozessen, denen Aspekte betreffend des Geschlechts und der Ethnizität inhärent sind. Vor diesem Hintergrund wurde bislang häufig das Potenzial der Integration in den Sport bzw. Sozialisation zum Sport von Migrantinnen in (ethnischen) Sportvereinen und im Schulsport untersucht. Wie jedoch die Integration in den Sport in interkulturellen Vereinen, welche Sportangebote offerieren, funktioniert, ist weder in der Migrations- noch in der sportbezogenen Integrationsforschung ein gängiges Thema. Basierend auf dem theoretischen Ansatz Boundary Work (Lamont & Molnár, 2002) untersucht die vorliegende Studie geschlechtsbezogene und ethnische Grenzziehungsprozesse hinsichtlich der Sportpartizipation von Migrantinnen in einem interkulturellen Verein sowie vereinsbezogene Möglichkeiten, welche die Integration in den Sport fördern. Es wurden halbstrukturierte Interviews mit acht Migrantinnen verschiedener Herkunft und zwei Leiterinnen eines interkulturellen Vereins in der deutschsprachigen Schweiz durchgeführt. Zusätzlich erfolgte eine Gruppendiskussion mit sechs Migrantinnen. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse und dokumentarischer Methode wurden geschlechtsbezogene und ethnische Grenzen sowie Möglichkeiten für eine Sportpartizipation durch den Verein abgeleitet. Hinsichtlich der erschwerten Sportpartizipation indizieren die Resultate vielfältige, miteinander verschränkte, sich überlagernde und durchlässige Grenzen, die das Geschlecht und die Ethnizität allgemein betreffen. Im Speziellen wirken migrationsbedingt und lebensphasenspezifisch geprägte Haltungen gegenüber „mütterlichen“ Verpflichtungen, sprachlichen- und beruflichen Aus- bzw. Weiterbildungspflichten sowie Praktiken der Körperverhüllung. Die jeweilige Struktur der Grenzverschränkungen wirkt z.T. mehrfach restriktiv und prägt zugleich die verfügbare Zeit und finanzielle Mittel der Migrantinnen, was eine Dilemma artige Situation hervorruft. Zur Überwindung der Grenzen bietet der interkulturelle Verein insbesondere professionelle Mitarbeiterinnen; Kinderbetreuung; niederschwellige, kosten- und zeitgünstige Sportangebote exklusiv für Frauen; und eine wohlwollende Atmosphäre mit gleichberechtigtem Zusammensein. Interkulturelle Vereine können somit den Zugang zu Sportangeboten für Migrantinnen erleichtern und die Integration in den Sport bzw. die Sozialisation zum Sport fördern. Dies geschieht z.B. infolge bedarfsgerechter Vereinsangebote, unverbindlicher Teilnahmebedingungen und einer integrationsorientierten Vereinskultur. Der auf Grenzziehung fokussierte theoretische Ansatz und die vorliegenden Resultate eröffnen neue Forschungsperspektiven im Bereich Sport und Sozialisation sowie Integration.

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Einleitung Im deutschsprachigen Raum besteht ein hoher Anteil an sportlich inaktiven und in Sportvereinen unterrepräsentierten Migrantinnen (Burrmann et al., 2015; Lamprecht et al., 2014). Migrantinnen ist der Zugang zu Sportaktivitäten häufig erschwert aufgrund von Diskriminierung, Konflikten und Grenzziehungen. Häufig wurde das Potenzial der Integration in den Sport bzw. Sozialisation zum Sport von Migrantinnen in (ethnischen) Sportvereinen und im Schulsport untersucht. Hingegen ist zur Integration in den Sport in interkulturellen Vereinen wenig bekannt. Basierend auf dem theoretischen Ansatz Boundary Work (Lamont & Molnár, 2002) wurden geschlechtsbezogene und ethnische Grenzziehungsprozesse hinsichtlich der Sportpartizipation von Migrantinnen in einem interkulturellen Verein sowie vereinsbezogene Möglichkeiten, welche die Integration in den Sport fördern, untersucht. Methode Es wurden halbstrukturierte Interviews mit acht Migrantinnen und zwei Leiterinnen eines interkulturellen Vereins in der Schweiz sowie eine Gruppendiskussion mit sechs Migrantinnen durchgeführt. Die Datenauswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse und dokumentarischer Methode. Ergebnisse Die Resultate indizieren vielfältige, verschränkte, sich überlagernde und durchlässige Grenzen, die das Geschlecht und die Ethnizität allgemein betreffen. Im Speziellen wirken migrations- und lebensphasenspezifisch geprägte Haltungen gegenüber „mütterlichen“ Verpflichtungen, sprachlichen- und beruflichen Ausbildungspflichten sowie Praktiken der Körperverhüllung. Die jeweilige Struktur der Grenzverschränkungen wirkt z.T. mehrfach restriktiv. Zur Überwindung der Grenzen bietet der Verein z.B. professionelle Mitarbeiterinnen; Kinderbetreuung; niederschwellige, kosten- und zeitgünstige Sportangebote exklusiv für Frauen; und eine wohlwollende Atmosphäre mit gleichberechtigtem Zusammensein. Diskussion Interkulturelle Vereine können den Zugang zu Sportangeboten für Migrantinnen erleichtern und die Integration in den Sport bzw. die Sozialisation zum Sport fördern. Der auf Grenzziehung fokussierte theoretische Ansatz und die vorliegenden Resultate eröffnen neue Forschungsperspektiven im Bereich Sport und Sozialisation sowie Integration.

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In order to reduce heterogeneity in schizophrenia, a system-specific approach consisting of the domains "language", "affect" and "motor behavior" has been proposed. We examined this system-specific approach for its applicability to clinical practice in the motor behavior domain, using the methodological approach of case studies, and discuss here the differences to the positive/negative concept. We analyzed eight cases with stable motor-dominant symptoms, and also quantitatively assessed motor behavior by using the Bern Psychopathology Scale (BPS), a standardized psychopathological assessment instrument, as well as actigraphic data. Characterization of cases using the positive/negative approach was not helpful. We found an overlap of the motor behavior domain with the other two domains. This complicates the application of the system-specific approach in the sense of a typology. Furthermore, we found both relapsing courses with full remission and chronic courses with deterioration within the motor-dominant subtype. Nevertheless, the system-specific approach has heuristic utility for the future.

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Die Theaterregie ist heute so entfesselt, der künstlerische Möglichkeitsraum so offen wie nie. Kreatives Chaos allenthalben? Nicht wirklich. Denis Hänzi untersucht, wie aus dem Wechselspiel von individuellen Arbeitsweisen und institutionellen Arrangements, alten Idealen und neuen Realitäten das Gefüge der deutschsprachigen Theaterlandschaft hervorgeht. Mit einer charismatheoretischen Erweiterung des Bourdieu'schen Habitus/Feld-Konzepts wird ein innovativer Ansatz zur Analyse gegenwärtiger Kunstwelten formuliert. Dass die »Ordnung des Theaters« zusehends Züge einer Erfolgskultur trägt, welche die männliche Dominanz im Regieberuf zu verfestigen scheint, ist einer von vielen erhellenden Befunden, die das Buch auch für Theaterschaffende und -interessierte spannend machen.

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Psychosen zählen zu den kostenträchtigsten Erkrankungen mit gravierenden Behinderungsfolgen, insbesondere bei Erstmanifestation im Kindes- und Jugendalter und verzögerter Behandlungsaufnahme. Seit den 1990er Jahren wurden daher Anstrengungen unternommen, die Behandlung frühzeitiger zu initiieren, wenn möglich vor der Erstmanifestation. Für die symptomatische Früherkennung wurden zwei alternative Ansätze verfolgt: der "ultra-high risk" (UHR) Ansatz, der Hauptsächlich auf abgeschwächten psychotischen und schizotyischen Symptomen beruht und der Basissymptom-Ansatz, der vorwiegend auf feinen selbst wahrgenommenen Störungen in Denkprozessen basiert. Basierend auf den in den letzten 20 Jahren gesammelten Befunden wurde im Februar 2015 im Rahmen des "Guidance" Projekts der EPA nun erstmals detaillierte klinische Empfehlungen für die Früherkennung und die Frühbehandlung (pharmakologisch und psychotherapeutisch) von Psychosen vorgelegt, die auch entwicklungsspezifischen Besonderheiten Rechnung tragen.

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Intertextuality imposes vulnerability – unter diesem Motto entwickelt der Renaissance-Forscher Thomas M. Greene die These, dass Texte im Zuge von Prozessen der Übertragung und Aneignung ‚verwundbar’ werden (Thomas M. Greene, The vulnerable text, New York 1986). Die so verstandene ‚Verwundbarkeit’ sei insbesondere ein Symptom vormoderner Textualität, die Texte zumeist ‚aus zweiter Hand’ produziere und den Begriff der ‚Originalität’ noch nicht kenne: „Part of the text’s vulnerability lies in its dependence on second hand signifiers, a vulnerability aggravated in a culture which does not yet fetishize originality.“ Während Greenes Ansatz in der Altgermanistik bereits im Hinblick auf die zwischen der Eigengesetzlichkeit vormoderner Texte und deren philologischer Erschließung bestehende Spannung zur Anwendung gebracht und problematisiert wurde (so von Christian Kiening für den ›Ackermann‹: Schwierige Modernität, Tübingen 1998), harrt er in Bezug auf das Verständnis von Intertextualität noch der altgermanistischen Auseinandersetzung. Diese versucht der eingereichte Vorschlag mit einem Fallbeispiel in Gang zu bringen. Als Textgrundlage werden Chrétiens ›Perceval ou le Conte du Graal‹ und dessen Aneignung durch Wolfram von Eschenbach gewählt, dies im Blick auf die Anfortas- und Sigune-Handlung (was es ermöglicht, den ›Titurel‹ mit einzubeziehen). Der Beitrag geht (im Anschluss an Jean Fourquet, Wolfram d’Eschenbach et le Conte del Graal, Paris 1938, 21966) davon aus, dass Wolfram die Bücher III bis VI des ›Parzival‹ (Jugendgeschichte bis zu Kundries Verfluchung wegen der unterlassenen Mitleidsfrage) nach einer handschriftlichen Vorlage des französischen Textes gestaltete, die ihm nach Abschluss dieses Teils abhanden kam. Für die Anfertigung der übrigen Bücher dürfte Wolfram eine anders geartete handschriftliche Vorlage zur Verfügung gehabt haben, was zur Überarbeitung eines bereits in Umlauf befindlichen deutschsprachigen Textes führte, die sich noch in Fassungsvarianten der Überlieferung wiederspiegelt. Aufgrund veränderter intertextueller Relationen wird also Wolframs eigener Text im Zuge der Redaktion ‚verwundbar’. Dieser Sachverhalt soll an Varianzen der Anfortas-Handlung aufgezeigt werden, wie sie insbesondere zwischen Buch V (Parzivals erster Besuch auf der Gralburg) und Buch IX (Parzivals Aufklärung durch den Einsiedler Trevrizent) fassbar werden. Der wunde Anfortas kann dabei auf Handlungsebene als Prototyp der Verletzbarkeit schlechthin gelten – einer Verletzbarkeit, die mit jener des Textes interagiert. Mit in diese Perspektive einbezogen werden sollen Elemente der Sigune-Handlung. Der Vorlagenwechsel veranlasst Wolfram auch im Hinblick auf den Kampfestod von Sigunes Geliebtem Schionatulander (bei Chrétien sind beide Figuren namenlos) zu den erwähnten Adaptationen und hat wohl seinerseits die Entstehung des ›Titurel‹ motiviert, wo die Verletzbarkeit im Umgang mit textlichen ‚Vorlagen’ sogar thematisiert wird: Sigune zerschürft ihre Hände beim Versuch, das beschriftete Brackenseil zu behalten. Das Paradox der ›Titurel‹-Dichtung besteht dabei darin, dass die erwähnte Szene und die darin beschriebene Verwundbarkeit der Figur eine Vorlage thematisiert, die der Text selbst gerade nicht hat. Denn der ›Titurel‹ dürfte unabhängig von einer konkreten Quelle, wie sie Chrétiens ›Perceval‹ darstellt, entstanden sein und besitzt damit gerade jene ‚Originalität’, die Greene im Rahmen seines Konzepts von ‚vulnerabilty’ vormodernen Texten abspricht.

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Frauen werden im englischen Spätmittelalter auf den Innenraum von Haus und Kirche verwiesen. Wie sie diese Räume nutzten und kreativ (um-)gestalteten und auf welche Weise es ihnen gelang, reale Räume mental zu transgredieren und durch mentale Innenräume auszuwechseln, zeigt diese Arbeit. Dabei wird Raum - in Anlehnung an Giddens’ Theory of Structuration und den poststrukturalistischen Ansatz der Archäologie - als sowohl wirkmächtig als auch verschieden interpretierbar und transformierbar verstanden. Der Rückzug in den mentalen Innenraum führte im Extremfall dazu, daß neben der realen eine zweite Existenz aufgebaut wurde. Beide Existenzweisen konnten, wie insbesondere an den Biographien von Margaret Beaufort sowie Cicely und Margaret von York ablesbar ist, problemlos nebeneinander bestehen oder - wie am Beispiel von Margery Kempe gezeigt wird - so unvereinbar miteinander sein, daß gesellschaftliche Sanktionen die Folge waren.

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Ausgangspunkt: „Übung macht den Meister“ – wie die Expertiseforschung (A. Ericsson) zeigt; allerdings nicht irgendeine Art der Übung. Wichtig ist, dass das „Üben" motiviert ist, dass die Schritte bewältigbar sind, und dass regelmäßig klares Feedback erfolgt. Es sollte auch die Möglichkeit zu weiteren verbesserten Durchgängen mit erneutem Feedback bestehen. Ziel: In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, wieweit bestehende Ausbildungsprogramme diesen Anforderungen genügen bzw. was zu verändern wäre, damit sie vermehrt einem „Deliberate Practice“ –Ansatz genügen. Ist es in der Psychotherapie(-ausbildung) überhaupt möglich, klar zu evaluieren und Feedback zu geben, haben wir genügend „Lehrmeister“, und ist ein feedbackintensives Training finanzierbar?

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Interpersonelle Handlungskoordination ist einer derjenigen Faktoren, die für das oft erwähnte, auf Gruppenebene auftauchende “Mehr” als die Summe beitragender Einzelleistungen verantwortlich gemacht wird. Verschiedene Theorien zur Gruppenhandlung anerkennen die Wichtigkeit koordinativer Prozesse und machen primär zwei Mechanismen für gelingende Handlungskoordination verantwortlich. Die Konzeption mentaler Modelle sieht den Grund in Situationsrepräsentationen, welche eine antizipative Koordination von individuellen Handlungsbeiträgen aufgrund von situationsbezogenen Wissensstrukturen ermöglichen. Gemäß dem dynamisch-ökologischen Ansatz hingegen erwächst interpersonell koordiniertes Handeln aus den situativen Affordanzen und Bedingungen, die sich im Verlauf von Spielen ergeben. Entsprechend basieren interpersonelle Handlungen nicht aus vorgefertigten Handlungsplänen, sondern ergeben sich online aus der Interaktion mit situativen Gegebenheiten. Aufgrund der Schwierigkeit, mit Daten von Gruppensystemen in dynamischen Kontexten statistisch umzugehen, hinkt die empirische Bestimmung des Einflusses kontextueller Affordanzen auf Handlungsentscheidungen theoretischen Überlegungen hinterher. Das Ziel der vorliegenden Studie war deswegen, die Effekte von Spielsituationsmerkmalen auf Passspielentscheidungen statistisch zu überprüfen. Als Versuchspersonen dienten die Kader zweier Fußballmannschaften (N = 36, M = 23.06 Jahre, SD = 4.85) aus der vierten Spielliga der Schweizer Fußballverbandes. Anhand von Informationen zu Mannschaftsaufstellungen und Spielsystemen wurden 40 Spielsituationen graphisch aufbereitet und auf Plausibilität rücküberprüft. Die Versuchspersonen übernahmen die Perspektive des ballbesitzenden Spielers und entschieden sich aus den jeweiligen Spielsituationen heraus für Passzuspiele. Zur Bestimmung von kontextuellen Handlungsindikatoren wurden die Spielsituationen im Hinblick auf Spielerpositionierungen und -verteilungen, interpersonelle Distanzen und die Stellungen der Verteidiger vermessen. Zur Bestimmung des Effektes von situativen Gegebenheiten auf die abhängige Variable Passspielentscheidung wurden verallgemeinerte gemischte lineare Modelle für binomial verteilte Daten spezifiziert. Signifikante Effekte der Distanzen zu Mitspielern, deren Nähe zum gegnerischen Tor, der Offenheit von Passwegen, sowie der defensiven Abschirmung bestätigten den Einfluss kontextueller Gegebenheiten auf Passentscheidungen (alle p < .001). Die Ergebnisse weisen auf die Relevanz von Situationsmerkmalen bei Passentscheidungen und damit auf die Angemessenheit des dynamisch-ökologischen Erklärungsansatzes hin. Durch seine Funktion als Spielgerät bestimmt der Spielball meist den fokalen Punkt einer handelnden Fußballmannschaft. Dadurch gerät der Fokus in theoretischen Gruppenhandlungsmodellen meist weg von den kontextuellen Gegebenheiten. Da diese im Fußball nicht starr oder vorbestimmt sind, sondern sich durch das Verhalten anderer Mit- und Gegenspieler verändern lassen, drängt sich ein Verständnis von dezentral mitgesteuerter Gruppenhandlung auf, gemäß dem Mitspieler abseits des Balls für das Schaffen ökologischer Gegebenheiten verantwortlich sind und damit interpersonelle Handlungseinheiten indirekt beeinflussen können.

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Dieser Artikel schlägt ein soziologisches Erklärungsmodell der betrieblichen Ausbildungsplatzvergabe vor, mit welchem sich jene Phänomene verstehen lassen, die aus der betrieblichen Außensicht als Diskriminierung bei der Einstellung von Auszubildenden wahrgenommen werden. Um mögliche betriebliche Motive gegen die Einstellung von ‚ausländischen Jugendlichen‘ verstehbar und die damit zusammenhängende Komplexität des betrieblichen Rekrutierungsprozesses theoretisch fassbar zu machen, werden zentrale Überlegungen der französischen Soziologie der Konventionen aufgegriffen. Durch das Hervorheben der verschiedenen Koordinations- und Gerechtigkeitsprinzipien eines Betriebs ermöglicht dieser Ansatz eine gewinnbringende Theoretisierung der Rekrutierung und Selektion aus einer organisationsaffinen Perspektive.

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Cardiac pacemakers are routinely used for the treatment of bradyarrhythmias. Contemporary pacemakers are reliable and allow for a patient specific programming. However, pacemaker replacements due to battery depletion are common (~25 % of all implantation procedures) and bear the risk of complications. Batteryless pacemakers may allow overcoming this limitation. To power a batteryless pacemaker, a mechanism for intracorporeal energy harvesting is required. Such a generator may consist out of subcutaneously implanted solar cells, transforming the small amount of transcutaneously available light into electrical energy. Alternatively, intravascular turbines may harvest energy from the blood flow. Energy may also be harvested from the ventricular wall motion by a dedicated mechanical clockwork converting motion into electrical energy. All these approaches have successfully been tested in vivo. Pacemaker leads constitute another Achilles heel of contemporary pacemakers. Thus, leadless devices are desired. Miniaturized pacemaker circuits and suitable energy harvesting mechanisms (incorporated in a single device) may allow catheter-based implantation of the pacemaker in the heart. Such miniaturized battery- and leadless pacemakers would combine the advantages of both approaches and overcome major limitations of today’s systems.