Begleitpersonen in der stationären Kinderrehabilitation: Bedarf für psychologische Interventionen und Evaluation eines Betreuungsmodells (am Beispiel "Triple-P-Programm")

Begleitpersonen in der stationären Kinderrehabilitation: Bedarf für psychologische Interventionen und Evaluation eines Betreuungsmodells (am Beispiel „Triple-P-Programm”) Chronisch erkrankte Kinder im Vorschulalter, die eine stationäre Reha-Maßnahme absolvieren, werden üblicherweise von einer Bezugsperson (Elternteil oder nahe Verwandte) begleitet. Da diese sog. Begleitpersonen normalerweise nicht krank sind, sind psychologische Interventionen nicht vorgesehen. Dennoch hebt der VDR in seinem Rahmenkonzept hervor, dass Eltern sowohl über die Behandlung der Erkrankung ihres Kindes als auch über konsequente Erziehung informiert werden sollten. Diese Studie untersucht, ob psychologische Interventionen für Begleitpersonen sinnvoll und effektiv sind. Sie wurde in der Fachklinik Satteldüne der DRV Nord durchgeführt. Die Kinder, die in dieser Einrichtung behandelt werden, leiden an chronischen Erkrankungen wie Asthma, atopischer Dermatitis, Allergien und Infektanfälligkeit. 134 Begleitpersonen (127 Mütter und 7 Väter) nahmen an einer quasiexperimentellen Feldstudie teil. Zu Beginn der Reha-Maßnahme (t1) füllten sie Fragebögen zu ihrer psychischen Belastung und ihrem Erziehungsverhalten sowie zu Problemverhalten ihrer Kinder aus. Vier Wochen später zum Ende der Reha-Maßnahme (t2) beurteilten die Begleitpersonen und das Reha-Team den Reha-Erfolg der Kinder. Zu t1 zeigte diese Stichprobe ein überdurchschnittliches Ausmaß an psychischer Belastung, welches bei einem Drittel der Befragten ein klinisch relevantes Ausmaß erreichte. Die psychische Belastung zu t1 korrelierte negativ mit dem Reha-Erfolg der Kinder zum Ende der Behandlung (in der Einschätzung durch Begleitpersonen und Stationsärzte). Dysfunktionales Erziehungsverhalten zeigten 20 % der Begleitpersonen. Dieses korrelierte negativ mit dem Reha-Erfolg der Kinder (in der Einschätzung durch das Pflegepersonal). Es wurden positive Korrelationen zwischen dysfunktionalem Erziehungsverhalten sowie psychischer Belastung der Begleitpersonen und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder gefunden. Das Ausmaß der Verhaltensauffälligkeiten lag bei Kleinkindern (bis drei Jahre, n=29) im durchschnittlichen – und bei Vorschulkindern (4-7 Jahre, n=94) im überdurchschnittlichen Bereich. Es zeigte sich ein starkes Interesse der Befragten, während der Reha-Maßnahme an psychologischen Interventionen teilzunehmen. Für das Entspannungstraining interessierte sich jede zweite Begleitperson und ein Drittel der Befragten hatte Interesse die Erziehungsberatung wahrzunehmen. Dennoch nahm nur ein geringer Anteil der anfänglich Interessierten tatsächlich an diesen Interventionen teil (Entspannungstraining: 23 %, Erziehungsberatung: 16 %, psychologische Einzelgespräche: 11,4 %). Es fanden sich signifikante positive Korrelationen zwischen der Zufriedenheit der Begleitpersonen mit der Reha-Maßnahme und a) dem Ausmaß der Erfüllung der Erwartungen der Begleitperson an die Reha-Maßnahme und b) dem Reha-Erfolg des Kindes (eingeschätzt durch die Begleitperson). Zudem zeigten Begleitpersonen, deren psychische Belastung während der Reha-Maßnahme anstieg, eine geringere Zufriedenheit mit der Reha-Maßnahme als diejenigen, deren psychische Belastung sich verringerte. Darüber hinaus wurden die Effekte von verschiedenen psychologischen Betreuungsmodellen für Begleitpersonen untersucht. In einer quasiexperimentellen Studie wurden 64 Begleitpersonen (63 Mütter, 1 Vater) auf zwei Gruppen aufgeteilt. Beide Gruppen konnten auf freiwilliger Basis am Psychologischen Standardprogramm für Begleitpersonen teilnehmen (Erziehungsberatung, psychologische Einzelgespräche, Entspannungstraining). Die 32 Begleitpersonen der EG nahmen zusätzlich an einer Triple-P-Gruppenintervention teil. Zu Beginn (t1) und zum Ende der vierwöchigen Behandlung (t2) sowie sechs Monate nach der Reha-Maßnahme (t3) wurden die Merkmale psychische Belastung und Erziehungsverhalten der Begleitpersonen sowie Problemverhalten der Kinder erhoben. An der Intervention Triple-P nahmen 64 % der Begleitpersonen teil; am Psychologischen Standardprogramm nur 22,7 %. Die Ergebnisse zu t2 zeigen positive Effekte der Behandlung: beide Gruppen verbesserten ihr Erziehungsverhalten, die psychische Belastung der Begleitpersonen und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder verringerten sich. Die Verbesserung des Erziehungsverhaltens fiel zu t2 bei der EG signifikant stärker aus als bei der KG. Die Effekte auf das Erziehungsverhalten der Eltern und auf Verhaltensauffälligkeiten der Kinder hielten ein halbes Jahr an, da sie zu t3 erneut vorgefunden wurden. Ein nachhaltiger Effekt auf die psychische Belastung der Begleitpersonen lag nicht vor. Zu t3 wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen EG und KG gefunden. Zusammenfassend betrachtet zeigt diese Studie, dass der Bedarf für psychologische Interventionen für Begleitpersonen in der stationären Kinderrehabilitation gerechtfertigt ist und eine Reduktion von psychischer Belastung und dysfunktionalem Erziehungsverhalten der Begleitperson den Reha-Erfolg des Kindes erhöhen kann. In Zukunft sind weitere Anstrengungen nötig, um die psychische Belastung von Begleitpersonen zu verringern, z.B. über eine stärkere Verpflichtung zur Teilnahme an den psychologischen Interventionen, eine bessere Verzahnung von ambulanten und stationären Interventionen und die kontinuierliche Evaluation von neuen psychologischen Interventionen.

Corporal punishment and long-term behavior problems : The moderating role of positive parenting and psychological aggression

Resumen tomado de la publicaci??n

Quality of implementation in evidence-based positive parenting programs in Spain: Introduction to the special issue

The main contribution of this special issue is to present evaluation studies involving large-scale experiences of implementation of positive parenting programs delivered through home, group-based, and on-line formats in Spain. Two research questions were addressed: (1) what factors affect implementation; and (2) for whom and under which implementation conditions the programs lead to positive outcomes. Target populations were mainly families from low and middle socioeconomic backgrounds, and parents at psychosocial risk attending family support services in need of improving their parenting skills. All the programs fall under the umbrella of the positive parenting initiative launched by the Council of Europe, are evidence-based, follow a collaborative schema with national, regional, or local authorities, have multi-site implementation, and are supported by highly experienced researchers from Spanish universities. Special attention is given to the program adaptations to different contexts, the profile of parents who benefited most from the programs, analyses of the implementation process, and the assessment of parenting programs in the community. The information provided will help to increase our knowledge of evidence-based parenting programs in Spain, their implementation processes and results, and the future challenges that need to be addressed to continue the current expansion of evidence-based parenting programs.

Top Tips for Parents - Your Guide to Positive Parenting Cantonese (PDF 2.3MB)

Cantonese Translation

Positive Emotions Program for Schizophrenia (PEPS): a pilot intervention to reduce anhedonia and apathy.

BACKGROUND: Recent literature has distinguished the negative symptoms associated with a diminished capacity to experience (apathy, anhedonia) from symptoms associated with a limited capacity for expression (emotional blunting, alogia). The apathy-anhedonia syndrome tends to be associated with a poorer prognosis than the symptoms related to diminished expression. The efficacy of drug-based treatments and psychological interventions for these symptoms in schizophrenia remains limited. There is a clear clinical need for new treatments. METHODS: This pilot study tested the feasibility of a program to reduce anhedonia and apathy in schizophrenia and assessed its impact on 37 participants meeting the ICD-10 criteria for schizophrenia or schizoaffective disorders. Participants were pre- and post-tested using the Scale for the Assessment of Negative Symptoms (SANS) and the Calgary Depression Scale for Schizophrenia (CDSS). They took part in eight sessions of the Positive Emotions Program for Schizophrenia (PEPS)--an intervention that teaches participants skills to help overcome defeatist thinking and to increase the anticipation and maintenance of positive emotions. RESULTS: Thirty-one participants completed the program; those who dropped out did not differ from completers. Participation in the program was accompanied by statistically significant reductions in the total scores for Avolition-Apathy and Anhedonia-Asociality on the SANS, with moderate effect sizes. Furthermore, there was a statistically significant reduction of depression on the CDSS, with a large effect size. Emotional blunting and alogia remain stable during the intervention. DISCUSSION: Findings indicate that PEPS is both a feasible intervention and is associated with an apparently specific reduction of anhedonia and apathy. However, these findings are limited by the absence of control group and the fact that the rater was not blind to the treatment objectives. CONCLUSIONS: PEPS is a promising intervention to improve anhedonia and apathy which need to be tested further in a controlled study. TRIAL REGISTRATION NUMBER: ISRCTN registry ISRCTN74048461, registered 18 may 2015.

Integrating Mindfulness into Positive Psychology: a Randomised Controlled Trial of an Online Positive Mindfulness Program

The purpose of the present study was to test the efficacy of an 8-week online intervention-based Positive Mindfulness Program (PMP) that integrated mindfulness with a series of positive psychology variables, with a view to improving wellbeing scores measured in these variables. The positive mindfulness cycle, based on positive intentions and savouring, provides the theoretical foundation for the PMP. The study was based on a randomised wait-list controlled trial; and 168 participants (128 females, mean age = 40.82) completed the intervention which included daily videos, meditations, and activities. The variables tested included wellbeing measures, such as gratitude, self-compassion, self-efficacy, meaning, and autonomy. Pre- and post- intervention data, including one month after the end of the intervention, were collected from both experimental and control groups. The post-test measurements of the experimental participants showed a significant improvement in all the dependent variables compared with the pre-test ones and were also significantly higher than those of the control group. One month after the intervention, the experimental group participants retained their improvement in 10 out of the 11 measurements. These positive results indicate that PMP may be effective in enhancing wellbeing and other positive variables in adult, non-clinical populations.

"Family Education and Support" program for families at psychosocial risk: the role of implementation process

This paper analyses the implementation characteristics of the Family Education and Support program, a theory-driven, needs-based, and evidence-based positive parenting program originally developed for the Andalusian family preservation services. The implementation process of 34 trials of the FAF program with 155 participants was analyzed. Cluster analyses were also performed to explore variability in implementation conditions from a comprehensive perspective. Results showed different implementation profiles that moderated the FAF effectiveness (namely lengthier interventions, higher program fidelity, and practitioners' positive perceptions and satisfaction with the program). The relevance of examining implementation process across several trials is discussed in order to distinguish core and non-core FAF components, as well as the need for combining faithful and adaptable implementations that guarantee the ecologic validity of evidence-based positive parenting programs.

Living Adolescence in Family" parenting program: adaptation and implementation in social and school contexts

Adolescence is a developmental period that implies a series of rapid changes that might complicate the role of parents. This study evaluates changes in parental monitoring and the strategies to solve family conflicts reported by parents who participated in the "Living Adolescence in Family" program in local social services and school centers. In addition, the study analyses the moderating role of family and facilitator variables that may affect the final results. The participants were 697 parents attending the social services (438 in the intervention group and 259 in the control group) and 1283 parents from school centers (880 in the intervention group and 403 in the control group). The results showed that families from local social services decreased the amount of control and improved monitoring in education and leisure spheres as well as self-disclosure whereas the families coming from school centers improved supervision in leisure and in self-disclosure. In addition, both groups of families improved their strategies for solving family conflicts, increasing the use of integrative strategies and decreasing the use of dominant strategies. There were differences across contexts: the results of the program in the social services context differed according to the participant and professional profiles whereas program results were more homogeneous in the school context. In sum, the program appears to be an efficient work tool, both for the professionals who work with at-risk families with adolescents and for the teachers who make use of the program for families with children at risk of early school dropout.