665 resultados para Soziale Ungleichheit


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Die Dissertation "Individualisierung und Sozialstruktur - objektive und subjektive Dimensionen sozialer Ungleichheit" setzt sich mit einem zentralen Problem der gegenwärtigen Sozialstrukturforschung in den westlichen Industrienationen und im Speziellen in Deutschland auseinander: Im Zuge der Diskussion um die Modernisierung und Individualisierung gesellschaftlicher Strukturen sind die Begriffe "Klasse" und "Schicht" sowie die zugehörigen theoretischen und methodischen Konzepte zunehmender Kritik ausgesetzt. Als ein Resultat dieser Debatte kann die zunehmende Popularität neuer Konzepte angesehen werden, die soziale Differenzierungen eher in einem horizontal-soziokulturellen Kontext deuten und theoretisch an das Individuum knüpfen. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass diese "neuen" Milieu- und Lebensstilmodelle einen radikalen Bruch mit den theoretischen Grundlagen der Sozialstrukturanalyse darstellen und als holistische Modelle zur Beschreibung und Deutung sozialer Strukturen ebenso einseitig erscheinen, wie das ihrerseits kritisierte vertikale Paradigma der Klassen- und Schichtungssoziologie. Aus diesem Grunde wird hier ein integratives Konzept entwickelt und vorgeschlagen, das objektive und subjektive Dimensionen sozialer Ungleichheit in einem einheitlichem theoretischen Rahmen sinnvoll miteinander verknüpft und somit in der Lage ist Aspekte von Individualisierung und vertikaler Ungleichheit zu verbinden. Die vielseitigen Möglichkeiten und Vorteile, die ein solches "flexibles Habituskonzept" im Sinne einer umfassenderen und zeitgemäßen Sozialstrukturanalyse bietet, werden anhand einer Sekundäranalyse aktueller Daten aus der Lebensstilforschung aufgezeigt und können somit die entwickelte theoretische Perspektive nachhaltig bestätigen.

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In der Monografie stehen Effekte der Schulsozialarbeit auf eine Reduktion sozialer Disparitäten im Fokus. Anhand gesellschaftlicher, institutioneller, milieuspezifischer und individueller Faktoren werden Zusammenhänge herausgearbeitet, im Praxisfeld verankert und um Implikationen ergänzt, die zu einer Institutionalisierung des Handlungsfeldes der Schulsozialarbeit beitragen. Weiterhin stellt die Ausarbeitung die wissenschaftliche Grundlage der Hauptstichwörter „Institutionalisierung“ und „Kulturtheorie“ dar, welche die Essenzen dieser Untersuchung zusammenfassen und Anfang 2017 im "Lexikon der Schulsozialarbeit" (Nomos-Verlag) erscheinen. (DIPF/Autor)

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Auf der Basis eines theoretischen Modells zum Übergangsprozess, in dem primäre und sekundäre Herkunftseffekte nach Boudon unterschieden werden, fasst der vorliegende Beitrag den empirischen Kenntnisstand zum Einfluss der familiären Herkunft auf den Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I zusammen. Dabei wird neben den primären Effekten zwischen verschiedenen Arten von sekundären Herkunftseffekten unterschieden: sekundäre Effekte der Leistungsbeurteilung, der Schullaufbahnempfehlung und des Übergangsverhaltens. Die Befunde sprechen für die Existenz primärer und sekundärer Herkunftseffekte im deutschen Schulsystem: Kinder aus sozial schwachen Familien haben schlechtere Schulleistungen, erhalten jedoch selbst bei gleichen Testleistungen noch schlechtere Beurteilungen durch die Lehrkräfte (Noten und Schullaufbahnempfehlungen) und gehen bei gleichen Testleistungen und Schulnoten und gleicher Empfehlung häufiger auf niedrigere Schulformen über. Weiterhin werden Ergebnisse aus Studien zur Quantifizierung und Neutralisation von primären und sekundären Herkunftseffekten vorgestellt und diskutiert sowie mögliche Interventions- und Fördermöglichkeiten zur Verringerung der Herkunftseffekte beim Übergang aufgezeigt.

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In dem Bildungsbericht [von Dessau-Roßlau] wurden thematische Schwerpunkte festgelegt, die sich weitestgehend auf das formale Lernen in Institutionen beziehen. Thematisch hat der Bildungsbericht die folgenden Schwerpunkte: Elementare Bildung, Allgemeinbildende Schulen, Berufsbildungssystem – Berufsbildende Schulen, Hochschulbildung, Erwachsenenbildung, Weiterbildung und informelles Lernen. Da insbesondere die Übergänge zwischen den Institutionen wichtige Punkte in der Bildungsbiographie sind, werden sie in den jeweiligen Kapiteln kurz anhand ihrer Besonderheiten und Auffälligkeiten beschrieben. Neben der allgemeinen Darstellung der Teilbereiche werden alle Bereiche in Bezug auf drei Einflussfaktoren untersucht: Demographischer Wandel, Soziale Ungleichheit, Geschlechtsspezifische Ungleichheit. Diese drei Themenkomplexe sind als Querschnittsthemen allen Schwerpunkten vorangestellt und beschreiben, welchen Einfluss die jeweiligen Faktoren haben bzw. wie groß ihr Einfluss auf die Teilbereiche ist. (DIPF/Orig.)

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Aus der Einleitung: "Die bildungsorientierte Betreuung von Kindern im vorschulischen Alter und die Frage, wie sich Familie und Beruf – insbesondere weibliche Berufskarrieren und Mutterschaft – miteinander vereinbaren lassen, genießen zur Zeit eine erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit. In den öffentlichen Debatten wird 'Bildung fast über Nacht mit Vorschule und früher Kindheit zusammen gedacht' (Stamm 2004, S. 865). Der Beitrag schließt an die diesbezüglichen Diskussionen an und fragt danach, von welchen gesellschaftlich zu realisierenden Bedarf an außerfamilialen, bildungsorientierten Betreuungsangeboten für unter dreijährige Kinder zukünftig auszugehen ist. Die Gemengelage der gegenwärtig intensiv diskutierten sozial- und bildungspolitischen Themen stellt sich allerdings äußerst komplex und diffus dar. Die öffentliche Diskussion der zur Lösung anstehenden Fragen zeigt erstens partiell eine recht wahllose Inanspruchnahme empirischer Befunde (1) und scheint zweitens eine Diversifizierung der fachwissenschaftlichen Aufmerksamkeiten zu provozieren (2)."

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Auch wenn die Dimension Raum in den Sozialwissenschaften zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist es überraschend, dass es nur wenige aktuelle Studien gibt, die sich mit regionaler Bildungsungleichheit beschäftigen. Wie ein Blick auf den Forschungsstand zeigt, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass die in den 1960er Jahren festgestellte Bildungsbenachteiligung der Kinder auf dem Land im Vergleich zu den Stadtkindern heute ganz verschwunden ist. Vor dem Hintergrund der sinkenden Schülerzahlen um 18 % bis 2020 (KMK 2007) und den daraus folgenden Schulschließungen (Weißhaupt 2006), ist es dringend regionale Bildungsungleichheit wieder zu thematisieren. Die vorliegende Arbeit greift dieses Thema auf. Sie geht der Frage nach, inwieweit regionale Strukturen bei Bildungsentscheidungen eine Rolle spielen und ob es sich dabei um einen Effekt handelt, der mit der sozialen Herkunft eines Kindes im Zusammenhang steht. Für einen Erklärungsansatz werden drei Konzepte in der theoretischen Argumentation verknüpft: der relationale Raum von Löw (2001), das Model zur Erklärung schichtspezifischer Bildungsentscheidungen von Erikson und Jonsson (1996) sowie die Idee der Aneignung von Raumprofiten von Bourdieu (1991). Zunächst wird argumentiert, dass regionale Strukturen als Restriktionen und Optionen generell einen Handlungsrahmen für Entscheidungen bilden. Im Falle von Bildungsentscheidungen wird der Handlungsrahmen durch regionale Opportunitätsstrukturen determiniert, die sich als Kosten und Erträge von Bildungsalternativen beschreiben lassen. Geht man des Weiteren davon aus, dass Handlungsrahmen mit entsprechenden Kapitalien erweitert werden können, ist es nahliegend anzunehmen, dass regionale Strukturen in ihrer Bedeutsamkeit an die Kapitalausstattung gekoppelt sind. Folglich kommt es zu schichtspezifischen Reaktionen auf regionale Strukturen. Es ergibt sich die These, dass regionale Strukturen für Familien in privilegierten sozialen Schichten bei weitem weniger bedeutsam für Bildungsentscheidungen sind, als für Familien in weniger privilegierten sozialen Schichten. Für diese Familien ist zu erwarten, dass regionale Strukturen, welche die Kosten einer weiterführenden Bildungsalternative senken und regionale Strukturen, die den Ertrag einer Bildungsalternative steigern, zu Determinanten der Bildungsentscheidung werden. Die Daten des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP) werden verwendet, um den entwickelten Hypothesen empirisch nachzugehen. Zu diesen Individualdaten werden regionale Indikatoren aus der Regionaldatenbank des DJI, dem Betriebs-Historik-Panel (BHPS; FDZ/BA) und Indikatoren aus INKAR (BBR) zugespielt. Im Fokus der Fragestellung steht die Wahl des Gymnasiums. Ihr Zusammenhang mit dem regionalen Angebot an Gymnasien sowie regionalen Arbeitsmarktstrukturen, wie der Arbeitslosenquote sowie dem Anteil der hoch qualifiziert Beschäftigten in einer Region, wird untersucht. Mit Hilfe von mehrebenenanalytischen logistischen Regressionen lässt sich zeigen, dass das regionale Schulangebot auch heute noch mit Bildungschancen in Zusammenhang steht: Je höher der Anteil der Gymnasien in der Region, desto wahrscheinlicher ist es die Hochschulreife zu erlangen. Es zeigt sich aber auch, dass regionale Arbeitsmarktstrukturen keine signifikante Bedeutung für Bildungsentscheidungen an diesem Übergang haben. Besonders interessant ist weiter der Befund, dass regionale und soziale Herkunft in Interaktion stehen und insbesondere jene Kinder von einem vorteilhaften Bildungsangebot zu profitieren scheinen, die sich durch ihre Bildungsherkunft in einer bereits vorteilhaften Position hinsichtlich ihrer Bildungschancen befinden.

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Im einleitenden Kapitel werden Bildungskontexte – bildungsrelevante materielle, institutionelle und kulturelle Umwelten oder Situationen – als strukturelle Voraussetzungen und Ursachen ungleicher Bildungschancen beschrieben. Für die Bildungsforschung ist die Analyse von Bildungskontexten besonders relevant, weil Individuen in ihren Erwartungen, Bewertungen und Handeln in Bezug auf Bildung – insbesondere in ihren Bildungszielen, Bildungserfolgen und Bildungschancen – durch diese Kontexte geprägt werden (können). Es wird davon ausgegangen, dass Familien und Bildungssystem (insbesondere die Schule) die größten Kontexteffekte für die individuellen Bildungserfolge und Bildungschancen haben. Aus einer Lebensverlaufs- und Mehrebenenperspektive wird angenommen, dass die Wirkungen der den Familien und Schulen übergeordneten Kontexte auf die Bildungserfolge und Bildungschancen je nach Alter, Bildungsstufe und Bildungsinstitution in unterschiedlicher Art und Weise variieren. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass soziale Kontexte sowohl strukturelle Voraussetzungen als auch Ursachen für sozial ungleiche Bildungserfolge und für soziale Ungleichheit von Bildungschancen darstellen. Schließlich wird die These vertreten, dass die bildungsrelevanten Kontexte in systematischer Weise in der (mechanismenbasierten) Theorie- und Modellbildung und empirischen Analyse (im Längsschnitt) berücksichtigt werden sollten, um die Entstehung und Reproduktion von Bildungsungleichheiten zu verstehen.

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Bildung ist auch im 21. Jahrhundert eine der wichtigen sozialen Fragen. Soziale Ungleichheit von Bildungschancen und damit verbundene Gerechtigkeitsfragen stellen sowohl die Wissenschaft als auch die Politik vor große Herausforderungen: Was sind die zentralen Ursachen von Bildungsungleichheiten? Warum werden soziale Ungleichheiten von Bildungschancen akzeptiert und wie werden sie legitimiert?

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Im vorliegenden Beitrag wird die soziale Ungleichheit von Lebenserwartung in Deutschland untersucht. Es wird die These vertreten, daß der Wohlfahrtsstaat mit seinen institutionellen Vorgaben nicht nur zur Strukturierung von Lebensverläufen, sondern auch zur Verbesserung der individuellen Lebenserwartung beigetragen hat. Insbesondere die Durchsetzung der Schulpflicht und die Ausdehnung der Bildungsbeteiligung waren für diese demographische Entwicklung bedeutsam. Mit Hilfe von Längsschnittdaten des Sozio-ökonomischen Panels und der Lebensverlaufsstudie wurde gezeigt, daß sich die Lebensdauer von Männern und Frauen in der Generationenfolge erhöht hat. Während in der Bundesrepublik die Lebenszeiten zunahmen, verringerte sich in der DDR seit den 70er Jahren die Lebenserwartung. In Ostdeutschland hatten verheiratete Frauen geringere Mortalitätsrisiken als ledige Frauen. Wurden ostdeutsche Männer oder Frauen geschieden, stiegen ihre Sterbewahrscheinlichkeiten sprunghaft an. In der westdeutschen Population hatten insbesondere verwitwete Personen eine hohe Sterblichkeit. Bildung begünstigt die Lebensdauer. Mit zunehmendem Bildungsniveau sinkt das Risiko, vorzeitig zu sterben. Dieser Befund unterstreicht die Bedeutung des Wohlfahrtsstaates für Lebensverläufe und der Bildung als soziales und kulturelles Kapital.

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Boberach: Die acht Erzählungen unter Titeln wie "Armut und Verbrechen", "Polizeiliche Ehescheidung" und "Vom heimatlosen Vaterland" wenden sich gegen die Willkür von Polizei und Behörden im Vormärz