172 resultados para Leistung


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Verschiedene internationale Studien haben sich mit dem Einfluss institutioneller Settings auf die Bildungsungleichheit beschäftigt (vgl. den Überblicksartikel über den bisherigen Stand von Van de Werfhorst und Mijs 2010). Ländervergleiche bergen jedoch das Problem, dass weitere länderspezifische Eigenheiten, welche die Bildungsungleichheit beeinflussen, nur schwer kontrolliert werden können. Gründe dafür liegen darin, dass diese Variablen entweder nicht bekannt sind oder aufgrund der geringen Fallzahl an Makrobeobachtungen eine Kontrolle aller kritischen Drittvariablen (z.B. wohlfahrtsstaatlicher Massnahmen) nicht möglich ist (sogenannte Small-N-Problematik). Darüber hinaus besteht oft eine hohe Multikollinearität zwischen der Ausgestaltung des Bildungs- und der Ausgestaltung des Wohlfahrtssystems eines Landes, was die Separierung der Effekte des Bildungssystems von anderen Makrofaktoren verunmöglicht. Die dadurch hervorgerufene unbeobachtete Heterogenität kann zu verzerrten Schätzern führen, wenn versucht wird, länderübergreifend den Einfluss institutioneller Designs auf die Bildungsungleichheit abzuschätzen. Eine Möglichkeit, diese Problematik zu verringern, besteht darin, verschiedene institutionelle Arrangements in einem einzigen Land zu betrachten. Der Einfluss der kantonalen Bildungsinstitutionen auf die Chancenungleichheit wurde bislang einzig von Bauer und Riphahn (2006) analysiert. Zudem schlagen Van de Werfhorst und Mijs in ihrem Überblick (2010: 413) vor, den Einfluss der strukturellen Ausgestaltung des Bildungssystems auf die Stärke der primären und sekundären Effekte der sozialen Herkunft (vgl. Boudon 1974) zu untersuchen. Daher bietet sich eine Analyse des Einflusses der kantonalen Bildungssysteme auf das Ausmass der primären und sekundären Herkunftseffekte in verschiedenen Schweizer Kantonen an. Insbesondere ermöglicht dieses Design näherungsweise, dass die Effekte der kantonal variierenden Bildungssysteme von den innerhalb der Schweiz relativ konstant gehaltenen wohlfahrtsstaatlichen Arrangements separiert werden können. Eine Dekompositionsanalyse von Neugebauer (2010) für spezifische Bundesländer Deutschlands zeigt, dass unverbindliche Schulempfehlungen bei der 1. Transition zu einer Vergrösserung des sekundären Herkunftseffektes führen. Ich werde in meinem Beitrag mit den PISA 2000-Daten sowie den daran anschliessenden TREE-Daten die Wirkung weiterer struktureller Merkmale (das Ausmass des Trackings, der Zeitpunkt des Trackings, die Durchlässigkeit zwischen den Tracks) auf die Bildungsungleichheit untersuchen. Zu diesem Zweck soll der Einfluss der sozialen Herkunft und der schulischen Leistung eines Kindes auf seine Schullaufbahn entsprechend der Methode von Karlson et al. (2010) in den primären und sekundären Herkunftseffekt dekomponiert werden.

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Das für Gesellschaften ebenso brisante wie zentrale Thema Wettbewerb wurde bislang der Ökonomie respektive der politisch-medialen Rhetorik Überlassen. Soziologische Klassiker (Simmel, Weber, Bourdieu u. a.) bieten Anknüpfungspunkte für eine Wettbewerbssoziologie. Deren Intuitionen aufgreifend besteht die „Soziologie des Wettbewerbs“ aus einer sowohl sozialtheoretisch fundierten als auch empirisch orientierten Feldanalyse. Vier soziale Felder/Märkte und die dort vorfindlichen Praktiken werden analysiert: 1. Bildung (Exzellenzinitiative), 2. Finanzmärkte (Grossbanken), 3. Sport (Doping) und 4. Liebe (Onlinedating). Daraus resultiert eine theoretisch und empirisch fundierte Wettbewerbskritik, die die aktuellen ideologischen Überfrachtungen dekonstruiert und kritisch auf die Auswirkungen bezüglich Subjektpositionen, Leistung und Erfolg sowie auf Mechanismen der Re- und Destabilisierung eingeht. Die Überlegungen münden in ein Nachdenken über die Bedingungen guter Lebensführung in Zeiten einer Wettbewerbsgesellschaft.

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Die kapitalistische Geldwirtschaft ist nicht erst durch die jüngste Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise in die Kritik geraten (Streeck 2011). Herkömmliches Wirtschaften verstärkt im Kontext eines flexiblen Kapitalismus die bestehenden Ungleichheiten gerade auch in der Schweiz eher als diese abzumildern (Mäder 2012). Durch zunehmende Prekarisierungsphänomene werden Teile der Gesellschaft in unsichere Lagen gebracht, was nicht ohne Auswirkungen auf die Lebensformen im „kulturellen Kapitalismus" (Neckel 2005) bleibt. Als Reaktion auf diese Missstände tauchen in jüngerer Zeit vermehrt ‚experimentelle' oder alternative Lebensformen im Übergang von einer Wachstums- hin zu einer Postwachstumsgesellschaft auf. Zu dieser Suche nach alternativen, also guten und gerechten Lebensformen für möglichst alle Gesellschaftsmitglieder, muss auch die Diskussion und die Initiative bezüglich des bedingungslosen Grundeinkommens gezählt werden (vgl. Lessenich 2009). Diese im Beitrag kritisch zu prüfende Idee steht scheinbar in einem starken Kontrast zu einer auf Leistung und Erfolg basierenden meritokratisch organisierten Wettbewerbsgesellschaft. Nur Leistungswillige sollen für ihre Anstrengungen belohnt werden. Alle anderen gelten als (potenziell) faul, untätig und dürfen insofern auch auf keine Be-/Entlohnung hoffen. In der Wettbewerbsgesellschaft haben jedoch nicht alle die gleichen Start- und Verwirklichungschancen, vielmehr werden häufig die bestehenden Ungleichheiten legitimiert und desintegrative Effekte in verschiedenen sozialen Feldern sind die Folge (Wetzel 2013). Aus Unzufriedenheit mit diesem ungerechten und viele benachteiligenden Umstand und nicht zuletzt um diesem entgegen zu wirken, wird seit geraumer Zeit die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens diskutiert (Wagner 2009). Der Vortrag beschäftigt sich aus einer diskurskritischen Sicht mit drei Themen: (1) Anerkennung, Arbeit und menschliche Würde (Gorz 1997; Wetzel 2010), (2) Widerstände (Economiesuisse 2012) sowie (3) Perspektiven und Alternativen: gute und gerechte Lebensformen (Jaeggi 2012).

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Einleitung und Fragestellung In der Forschung zum Selbstgespräch im Sport dominiert die Frage nach dessen Wir-kung auf die Leistung. Der Einfluss des während der Leistungserbringung geäußerten Selbstgesprächs auf (un-)beteiligte Personen (z.B. Zuschauer, Gegenspieler oder Dop-pelpartner) wurde bislang kaum untersucht. Van Raalte, Brewer, Cornelius und Petitpas (2006) konnten immerhin zeigen, dass Zuschauer einen Tennisspieler als kompetenter einschätzen, wenn er in einem Laborexperiment mit positivem statt mit negativem Selbst-gespräch gezeigt wurde. In unserer Studie stehen Dyaden im Zentrum, in der eine Person eine andere beobach-tet, die mit sich selbst spricht. Untersucht wird, ob bei einer additiven Teamaufgabe sol-che Beobachtungen einen Effekt auf die Kompetenzeinschätzung und die Anstren-gungsbereitschaft haben. Es wird vermutet, dass die beobachtende Person dann eine höhere Anstrengungsbereitschaft (AV) zeigt, wenn sie einen Teampartner mit positivem Selbstgespräch (UV) beobachtet, da sie ihren Partner als kompetenter einschätzt und diese Einschätzung als Mediator wirkt. Methode Es wurde ein randomisierter Zweigruppen-Versuchsplan mit zwei Experimentalgruppen (je n=20) durchgeführt. Das Treatment bestand aus einem Video, das den (jeweils identi-schen) Teampartner bei der Bewältigung der zu absolvierenden visuomotorisch-koordinativen Testaufgabe zeigt (Test 2HAND des Wiener Testsystems). Das Video wur-de abhängig von der Gruppenzugehörigkeit mit negativen respektive positiven Selbstge-sprächsaussagen unterlegt. Die Mediatorvariable wahrgenommene Kompetenz wurde mittels eines Fragebogens erhoben, der in Anlehnung an Van Raalte et al. (2006) entwi-ckelt wurde. Das Vorgehen zur Erhebung der abhängigen Variable Anstrengungsbereit-schaft wurde von Ohlert (2009) übernommen: Die Probanden erhielten die Möglichkeit, sich auf die spätere Testphase vorzubereiten. Erfasst wurde dabei die Zeit, die sie für die Vorbereitung in Anspruch nahmen, und die Genauigkeit, mit der sie eine Reihe von Aufwärmaufgaben absolvierten. Ergebnisse Die Datenerhebung wurde soeben abgeschlossen. Die Ergebnisse der noch ausstehen-den regressionsanalytischen Auswertung werden auf der Tagung präsentiert. Literatur Ohlert, J. (2009). Teamleistung. Social Loafing in der Vorbereitung auf eine Gruppenaufgabe. Hamburg: Dr. Kovac. Van Raalte, J. L., Brewer, B. W., Cornelius, A. E. & Petitpas, A. J. (2006). Self-presentational effects of self-talk on perceptions of tennis players. Hellenic Journal of Psychology, 3, 134-149.

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Die Förderung regelmäßiger Bewegungs- und Sportaktivitäten bei älteren Menschen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Für eine effiziente Bewegungs- und Sportförderung werden zielgruppenspezifische Maßnahmen gefordert. Sportbezogene Motive und Ziele von Älteren werden aktuell selten systematisch in die Konzeption von Interventionen miteinbezogen, wenngleich sie für das Wohlbefinden und die Aufrechterhaltung des Sportverhaltens eine zentrale Rolle einnehmen. Das bereits bestehende BMZI ermöglicht die Individualdiagnose von Motiven und Zielen im Freizeit- und Gesundheitssport bei Personen im mittleren Erwachsenenalter. Der vorliegende Beitrag zielt auf eine Adaption des Fragebogens für Menschen im höheren Erwachsenenalter. Das BMZI-HEA deckt mit insgesamt 27 Items folgende Motive und Ziele ab: Figur/Aussehen, Kontakt, Wettkampf/Leistung, Alltagskompetenz/Gesundheit, Positive Bewegungserfahrungen, Kognitive Funktionsfähigkeit, Stimmungsregulation. Der Fragebogen wurde an drei Stichproben explorativ und konfirmatorisch überprüft. Der globale Modell-Fit des BMZI-HEA ist als zufriedenstellend zu beurteilen. Die erwartungskonformen Zusammenhänge mit der Selbstkonkordanz verweisen auf eine gute Konstruktvalidität des Instruments. Das BMZI-HEA empfiehlt sich als ökonomisches Instrument für die Individualdiagnose der psychischen Handlungsvoraussetzungen für das Sporttreiben von Menschen im höheren Erwachsenenalter.

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Einleitung Eine eher unbekannte Art des Mentalen Trainings ist das Training im Klartraum (Erla-cher, Stumbrys & Schredl, 2011-12). Im Klartraum ist sich der Träumende bewusst, dass er träumt, und kann dadurch den fortlaufenden Trauminhalt kontrollieren. Frühere Stu-dien zeigten, dass es möglich ist, motorische Aufgaben im Klartraum zu üben, um dadurch eine verbesserte Leistung im Wachzustand zu erreichen (Erlacher & Schredl, 2010). Jedoch ist wenig über die Prävalenz von Klarträumern im Sport bekannt. Methode Die Stichprobe umfasste 840 deutsche (D: 483 m, 357 w) und 1323 japanische (J: 1000 m, 323 w) Athleten. Das Durchschnittsalter betrug 20,4 Jahre (D: 21,6 J: 19,7). Die Teil-nehmer wurden in verschiedenen Sportarten – von Mannschaftssportarten (z.B. Basket-ball) bis Einzelsportarten (z.B. Leichtathletik) – rekrutiert und füllten einen Fragebogen zum Thema Sport, Schlaf und Traum aus. Die Athleten waren durchschnittlich 9,1 Jahre (D: 11.1, J: 7,9) aktiv und trainierten etwa 14,4 Stunden (D: 11.1, J: 16,7) pro Woche. Der Fragebogen erfasste auf einer 8-stufigen Skala die Klartraumhäufigkeit (Plus Definition: Für ein klares Verständnis von Klarträumen); die Anwendung (z.B. Training) für den Sport und, wenn dies bestätigt wurde, ob sportliche Verbesserungen erlebten wurden. Ergebnisse 47% (D: 57%, J: 41%) der Athleten gaben an, mindesten einen Klartraum erlebt zu ha-ben, 20% (D: 24% J: 18%) sind häufige Klarträumer (mit einem oder mehrere Klarträume pro Monat) und 9% (D 9% , J: 9%) nutzen Klarträume für ihren Sport, davon berichtet die Mehrheit, dass das Klartraumtraining die sportliche Leistung im Wachzustand verbessert. Diskussion Etwa die Hälfte der Athleten kennt das Klarträumen aus eigener Erfahrung, ein Fünftel sind häufige Klarträumer und etwa jeder zehnte Athlet nutzt Klarträume für seinen Sport. Für die deutsche Stichprobe ist die Prävalenzrate der Athleten ähnlich wie in der Bevöl-kerung. Für die japanische Stichprobe liegen keine repräsentativen Bevölkerungsdaten vor, auf der Grundlage der hier vorgestellten Fragebogendaten scheint es jedoch, dass kulturellen Unterschiede eine untergeordnete Rolle spielen. Literatur Erlacher, D. & Schredl, M. (2010). Practicing a motor task in a lucid dream enhances subsequent perfor-mance: A pilot study. The Sport Psychologist, 24(2), 157-167. Erlacher, D., Stumbrys, T. & Schredl, M. (2011-2012). Frequency of lucid dreams and lucid dream practice in German athletes. Imagination, Cognition and Personality, 31(3), 237-246.

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Einleitung Aktuelle empirische Befunde deuten darauf hin, dass Sportler/innen durch Stress und erhöhte Angst eine reduzierte Effizienz bei der Entscheidungsfindung aufweisen (Wilson, 2008). Erklärt werden kann dieser Befund durch die Attentional-Control-Theory (ACT, Eysenck et al., 2007), die postuliert, dass aufmerksamkeitslenkende Prozesse unter Angst gestört werden. Um diese Annahme für komplexe Situationen im Sport zu prüfen, wurden Fußballspieler unter erhöhten und regulären Druckbedingungen verglichen. Methode Je 11 Experten und Nicht-Experten hatten aus der Perspektive des Abwehrspielers die Aufgabe, in zwei mal 24 Spielsituationen so schnell und korrekt wie möglich verbal anzugeben, welche Aktion der ballführende Spieler (in naher vs. ferner Spielsituation) nach Ausblendung der Szene ausführen wird. Während im ersten Block der Druck nicht erhöht wurde, wurden Druckbedingungen im zweiten Block u.a. durch eine Wettkampfsituation und „falscher“ Ergebnisrückmeldung gesteigert. Entscheidungs- und Blickverhalten (u.a. Anzahl Fixationen), Pupillengröße, Zustandsangst und „Mental Effort“ (Wilson, 2008) wurden erfasst. Neben Expertiseunterschieden wurde erwartet, dass erhöhte Angst die Entscheidungseffizienz sowie das Blickverhalten stört (ACT-Annahme), was mit 2 (Experten/Nicht-Experten) x 2 (nahe/ferne Spielsituation) x 2 (hohe/reguläre Druckbedingung) ANOVAs (? = .05) mit Messwiederholungen auf den letzten beiden Faktoren geprüft wurde. Ergebnisse Druckmanipulationen führten zu höherer Zustandsangst und größeren Pupillendurchmessern. Neben Expertiseunterschieden – Experten antworteten schneller, korrekter und zeigten ein situationsangepasstes visuelles Suchverhalten – wiesen beide Gruppen in Drucksituationen längere Antwortzeiten und höheren Mental Effort auf. Erhöhter Druck führte bei Experten zur Reduktion der Fixationsortwechsel für ferne Spielsituationen. Nicht-Experten differenzierten ihr Suchverhalten weder zwischen Bedingungen noch für Spielsituationen. Diskussion Die Resultate bestätigen die ACT-Annahme, dass Angst und Stress die sportliche Leistung durch längere Reaktionszeiten, höhere kognitive Anstrengung und ein teilweise ineffizientes visuelles Suchverhalten negativ beeinflusst. Eine gestörte Balance zwischen Top-Down und Bottom-Up-Prozessen könnte die Ursache sein (Eysenck et al., 2007). Literatur Eysenck, M. W., Derakshan, N., Santos, R., & Calvo, M. G. (2007). Anxiety and cognitive performance: Attentional control theory. Emotion, 7, 336–353. Wilson, M. (2008). From processing efficiency to attentional control: A mechanistic account of the anxiety-performance relationship. International Review of Sport and Exercise Psychology, 1, 184– 201. 2 Vorträge und Poster

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The Barostim neo ™ system is a novel implantable device that activates the carotid baroreflex. It decreases the sympathetic activity and inhibits the renin system, which results in reduced blood pressure and heart rate. In patients with resistant hypertension, electrically activation of the baroreflex leads to an average decrease in systolic blood pressure of 38, 36, 40 and 53 mmHg at 1, 2, 3 and 4 years, respectively. Additionally, cardiac remodelling with reduced left ventricular mass and posterior wall thickness has been observed in long-term studies. In a limited number of patients with heart failure, baroreflex activation therapy leads to a decrease in muscle sympathetic nerve activity and to improved quality of life and functional capacities. The implantation procedure is safe and associated with risks comparable with those of other active implantable devices. Barostim neo is currently available in several European countries.

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Introduction: Da es sich bei der Konzentrationsleistung um einen zentralen Prädiktor für den Lernerfolg und die akademische Leistung von Schülerinnen und Schülern handelt (Steinmayr, Ziegler, & Träuble, 2010), ist ihre Förderung im Kontext der Schule von hoher Relevanz. Obwohl von Vertretern der „Bewegten Schule“ seit den 90er-Jahren positive Effekte von Bewegungspausen auf die Konzentrationsleistung diskutiert werden, mangelt es bisher an empirischer Evidenz. Die Resultate der wenigen Studien, welche zum Thema durchgeführt wurden, lieferten inkonsistente Befunde. Sie deuten jedoch mehrheitlich darauf hin, dass sich 10 bis 20-minütige Bewegungspausen kurzfristig positiv auf die Konzentrationsleistung von Primarschulkindern auswirken (Janssen, Toussaint, van Mechelen, & Verhagen, 2014). Ob diese Effekte auch durch kürzere und daher im Kontext der Schule praktikablere Interventionen erreicht werden können, ist bisher unklar. Deshalb wird im vorliegenden Beitrag untersucht, ob sich 5-minütige körperliche Aktivität positiv auf die Konzentrationsleistung von Primarschulkindern auswirkt. Methods: Im Rahmen einer randomisierten Kontrollgruppenstudie wurden insgesamt 97 Schülerinnen und Schüler von 5 fünften Klassen (MAlter11.75±.47 Jahre; 44.3% Mädchen) untersucht. Die Experimental-gruppe absolvierte während 5 Minuten eine Bewegungspause, in welcher koordinativ anspruchsvolle bilaterale Ganzkörperübungen durchgeführt wurden. Die Kontrollgruppe hörte sich während dieser Zeit ein Hörbuch an. Vor und nach der Intervention respektive der Kontrollbedingung wurde mit dem Test d2-R (Brickenkamp, Schmidt-Atzert, & Liepmann, 2010) die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistung erhoben. Results: Zweifaktorielle Varianzanalysen mit Messwiederholung zeigten für die Konzentrationsleistung eine signifikante Interaktion zwischen Gruppe und Testzeitpunkt (F(1, 95) = 3.80, p = .03 (einseitig), Eta2= .04). Da es sich dabei um einen stärkeren Anstieg bei der Experimentalgruppe handelt, weist dieses Resultat auf die positive Wirkung der Bewegungspause hin. Discussion/Conclusion: Die Ergebnisse erweitern den Forschungsstand, indem sie zeigen, dass neben 10 bis 20-minütigen Bewegungspausen auch Bewegungspausen von kürzerer Dauer die Konzentrationsleistung von Primarschulkindern positiv beeinflussen. Es kann deshalb die Empfehlung abgegeben werden, im Kontext der Primarschule regelmässig Bewegungspausen von wenigen Minuten durchzuführen, um die Konzentrationsleistung der Schülerinnen und Schüler kurzfristig wiederherzustellen bzw. zu erhöhen. Ob die Verbesserung der Konzentrationsleistung auf die körperliche Aktivierung, die kognitive Beanspruchung der Bewegungspause oder die Kombination der beiden zurückzuführen ist, muss in weiteren Studien geprüft werden.

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Einleitung: Im Zusammenhang mit der Leistungsdienlichkeit langer finaler Fixation (quiet eye, QE) wird vermutet, dass Leistungsverbesserungen nur für eine optimale Dauer zu beobachten sein sollten, also auch bei „überlangen“ QE-Dauern die Leistung wieder abnimmt (u.a. Janelle et al., 2000; Klostermann, 2014). Jedoch liegen zu dieser Vermutung bislang keine empirischen Befunde vor, so dass in der hier präsentierten Studie Präzisionsleistung in einer Wurfaufgabe in Abhängigkeit von (auch) sehr langen experimentell kontrollierten QE-Dauern untersucht wurde. Methode: In einem Within-subject-Design hatten 20 Sportstudierende unter acht verschiedenen QE-Bedingungen (Onset in 400-ms-Schritten von -3200 ms bis -400 ms vor Bewegungsbeginn; 16 Versuche pro Bedingung in randomisierter Abfolge) mit retro-reflektierenden Bällen auf eine Großleinwand projizierte Zielscheiben möglichst mittig zu treffen. Die QE-Manipulation erfolgte über eine an den Bewegungsbeginn gebundene Zielscheibeneinblendung samt Wurfrhythmisierung durch Tonvorgaben. Aus den mit einem Vicon-T20-System (200 Hz) sowie einem integrierten mobilen Eyetracker (EyeSeeCam, 220 Hz) erhobenen Daten wurden die QE-Dauer (ms) und die Wurfleistung (radialer Fehler, mm) als abhängige Variablen berechnet und varianzanalytisch auf Unterschiede untersucht. Resultate und Diskussion: Für die QE-Dauer wurde ein signifikanter Haupteffekt gefunden, F(7, 133) = 38.4, p < .01, ηp2 = .67, mit zumindest tendenziellen (-2000 ms vs. -2400 ms, -2800 ms vs. -3200 ms), größtenteils aber signifikanten QE-Anstiegen gemäß der experimentellen Manipulation (alle ps < .01), obgleich die jeweils angezielten QE-Dauern nicht erreicht und zum Teil deutlich unterschritten wurden (tatsächliche relativ zur angezielten Dauer im Mittel 59.95 %). Für den radialen Fehler ergab sich ein signifikanter Haupteffekt, F(7, 133) = 8.5, p < .01, ηp2 = .31, welcher durch signifikant schlechtere Leistungen bei den Onsets -400 ms und -800 ms gegenüber allen anderen Onsets erklärt wird (alle ps < .05; ausgenommen -400 ms vs. -800 ms und -800 ms vs. -2400 ms). Somit wurde der „klassische“ QE-Effekt schlechterer Leistungen infolge kurzer QE-Dauern repliziert; die Vermutung einer Leistungsverschlechterung bei überlangen QE-Dauern konnte jedoch – zumindest unter den infolge der Manipulation tatsächlich erzielten Werten – nicht untermauert werden. Literatur: Klostermann, A. (2014). Finale Fixationen, sportmotorische Leistung und eine Inhibitionshypothese: Mechanismen des „Quiet Eye“, Sportwissenschaft, 44, 49-59. Janelle, C. M., Hillman, C. H., Apparies, R. J., Murray, N. P., Meili, L., Fallon, E. A. & Hatfield, B. D. (2000). Expertise differences in cortical activation and gaze behavior during rifle shooting. Journal of Sport & Exercise Psychology, 22, 167-182.

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Vergangene Forschung konnte zeigen, dass Ego-Depletion nur dann auftritt, wenn Personen glauben, Willenskraft sei eine limitierte Ressource (Job, Dweck & Walton, 2010). Offen ist die Frage, welche Mechanismen den Effekten impliziter Theorien über Willenskraft auf Selbstkontrolle zugrunde liegen und welche Rolle dabei die Anstrengung spielt. Aus bestehender Forschung lassen sich zwei unterschiedliche Annahmen zu Anstrengung im Ego-Depletion Paradigma ableiten: Einerseits könnte es sein, dass Personen mit einer limitierten impliziten Theorie der Willenskraft versuchen, Ressourcen zu sparen und sich somit weniger stark anstrengen als Personen mit einer nicht-limitierten Theorie. Andererseits kann, basierend auf der Effort-Mobilization Theorie, angenommen werden, dass sich Personen mit einer limitierten Theorie mehr anstrengen, um für die Wahrnehmung mangelnder Ressourcen zu kompensieren. In einem Experiment wurde Herzratenvariabilität, als psychophysiologischer Indikator von Anstrengung, gemessen und in Abhängigkeit von impliziten Theorien über Willenskraft und vorangehender Verausgabung (Depletion) untersucht. Die Ergebnisse suggerieren, dass sich Personen mit einer limitierten Theorie der Willenskraft nach Depletion mehr anstrengen, um die gleiche Leistung zu erbringen, als Personen mit einer nicht-limitierten Theorie. Die Befunde sind somit konsistent mit den Annahmen der Effort-Mobilization Theorie.

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Bei der Entwicklung junger Talente im Leistungssport stellt sich regelmäßig die Frage nach verbesserten Auswahlkriterien. Im Rahmen der Talentdiagnostik im Leistungssport gelten implizite Motive als vielversprechende Prädiktoren für langfristige Leistungen. Ein Faktor der bisher im Sportkontext nicht berücksichtigt wurde, ist die unbewusste Impulskontrolle, ein Kennwert, der Aufschluss darüber gibt, inwieweit ein Motiv handlungswirksam wird. In der vorliegenden Studie wurde anhand einer Stichprobe von jungen Sportlerinnen und Sportlern der Einfluss der impliziten Motive Leistung und Affiliation in Interaktion mit motivspezifischer Impulskontrolle auf objektive und subjektive Leistungskriterien untersucht. Es wird aufgezeigt, dass bei der Vorhersage der objektiven Leistung ein hohes Leistungsmotiv nur dann einen positiven Effekt besitzt, wenn es nicht durch die Impulskontrolle inhibiert wird. Bei der Vorhersage der subjektiven Leistungskriterien zeigt sich, dass die Inhibition des Anschlussmotivs zu einer besseren Fremdeinschätzung führt. Die Resultate sprechen dafür, neben impliziten Motiven auch deren Zusammenwirken mit Impulskontrolle als Prädiktoren für sportliche Leistung zu analysieren.

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Es wurde kürzlich gezeigt, dass die Stärke des Zusammenhangs zwischen Angst und Leistung von der momentan vorhandenen Selbstkontrollkraft abhängt. Wir untersuchten an einer Stichprobe aus Wirtschaftsschülern (N = 136), ob dieser Befund auf den Abruf von Wissen generalisierbar ist. Die Leistungsängstlichkeit der Teilnehmenden wurde erfasst und deren Selbstkontrollkraft experimentell manipuliert, woraufhin sie einen standardisierten Wortschatztest bearbeiteten. Während das Wissen nicht von der Leistungsängstlichkeit oder der Selbstkontrollkraft abhing, sagte die Interaktion aus beiden Variablen das gezeigte Wissen vorher. Übereinstimmend mit früheren Studien fiel die Leistung von Schülern mit niedriger Selbstkontrollkraft umso geringer aus, je leistungsängstlicher sie waren. Bei Schülern mit hoher Selbstkontrollkraft hingen die Leistungsängstlichkeit und die Wortschatzleistung hingegen nicht zusammen. Wir interpretieren dieses Muster dergestalt, dass Leistungsängstlichkeit den Wissensabruf nur dann behindert, wenn Selbstkontrolle nicht zur Kompensierung angstbezogener Aufmerksamkeitsdefizite herangezogen werden kann. Die Befunde implizieren, dass gründliche Vorbereitung keine guten Testnoten garantiert.

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Einleitung Sportliche Aktivität ist für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen von enormer Bedeutung (Kubesch, 2002). Im Rahmen des Schulsports übt u.a. das Sportlehrerverhalten (u.a. Feedback, soziale Unterstützung) einen Einfluss auf die Sporteinstellung und die sportliche Leistung der Heranwachsenden aus (Brand, 2006). Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Entwicklung eines Messverfahrens zur Erfassung verschiedener relevanter Aspekte des Sportlehrerverhaltens zu beschreiben. Das Messverfahren stellt eine Adaptation des Coaching Behavior Questionnaire dar (CBQ; Williams et al., 2003). Methode Der CBQ ist ein Fragebogen, der in seiner ursprünglichen, englischsprachigen Form von Sportlern ausgefüllt wird und sich aus 15 Items zusammensetzt, mittels derer Sportler die wahrgenommene Unterstützung durch ihren Trainer und dessen Emotionalität auf vierstufigen Likert-Skalen (von 1 – stimme überhaupt nicht zu bis 4 – stimme voll und ganz zu) beschreiben können. Der CBQ wurde für die vorliegende Fragestellung an den Schulkontext angepasst, so dass Schüler das Verhalten ihres Sportlehrers hinsichtlich dessen Unterstützung und dessen Emotionalität beschreiben, weshalb diese Adaptation im Folgenden als Skala zur Erfassung des Sportlehrerverhaltens (SESV) bezeichnet wird. Zunächst wurden die ursprünglichen 15 Items von zwei englischsprachigen Muttersprachlern unabhängig voneinander ins Deutsche übersetzt. In einem nächsten Schritt füllten N = 176 Gymnasiasten (M/Alter = 14.12, SD/Alter = 2.25; 101 weiblich) einen Fragebogen aus, der neben dem Sportlehrerverhalten die Sporteinstellung (Brand, 2006), die Wettkampfängstlichkeit (Brand, Ehrlenspiel & Graf, 2009) sowie die Sportnote der Schüler erfasste. Ergebnisse und Diskussion Die interne Konsistenz der SESV lag im zufriedenstellenden Bereich (α = .85). Die Ergebnisse einer exploratorischen Faktorenanalyse unterstützen die angenommene Faktorenstruktur der Skala. Ein eher negatives Sportlehrerverhalten ging mit einer eher negativen Sporteinstellung, höherer Wettkampfängstlichkeit sowie einer schlechteren Sportnote einher. Die SESV ermöglicht eine ökonomische Erfassung des Sportlehrerverhaltens.

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Video-basiertes Lernen ist besonders effektiv, wo es um Fertigkeiten und Verhalten geht. Videoaufzeichnungen von Gesprächen, Unterrichtssituationen oder der Durchführung praktischer Tätigkeiten wie dem Nähen einer Wunde erlauben es den Ausführenden, ihren Peers und ihren Tutoren, die Qualität der Leistung zu beurteilen und Anregungen zur Verbesserung zu formulieren. Wissend um den grossen didaktischen Wert von Videoaufzeichnungen haben sich vier Pädagogische Hochschulen (Zürich, Freiburg, Thurgau, Luzern) und zwei Medizinische Fakultäten (Bern, Lausanne) zusammen getan, um eine nationale Infrastruktur für Video-unterstütztes Lernen anzustossen. Ziel was es, ein System zu entwickeln, das einfach zu bedienen ist, bei dem viele Arbeitsschritte automatisiert sind und das die Videos im Internet bereit stellt. Zusammen mit SWITCH, der nationalen IT-Support-Organisation der Schweizer Hochschulen, wurde basierend auf den vorbestehenden Technologien AAI und SWITCHcast das Programm iVT (Individual Video Training) entwickelt. Die Integration des nationalen Single Logon System AAI (Authentification and Authorization Infrastructure) erlaubt es, die Videos mit dem jeweiligen User eindeutig zu verknüpfen, so dass die Videos nur für diesen User im Internet zugänglich sind. Mit dem Podcast-System SWITCHcast können Videos automatisch ins Internet hochgeladen und bereit gestellt werden. Es wurden je ein Plugin für die Learning Management Systeme ILIAS (PH Zürich, Uni Bern) und Moodle (Uni Lausanne) entwickelt. Dank dieser Plugins werden die Videos in den jeweiligen LMS verfügbar gemacht. Der Einsatz von iVT ist beim Kommunikationstraining unserer Medizinstudierenden in Bern inzwischen Standard. Das Login gilt gleichzeitig als Beleg für das Testat. Studierende, die keine Videoaufzeichnung wünschen, können diese nach dem Login stoppen. Bis anhin ist das Betrachten der Videos freiwillig. Szenarios mit Peer Feedback sind geplant. Eine entsprechende Erweiterung des Systems um gegenseitige Annotationsmöglichkeiten besteht bereits und wird fortlaufend weiterentwickelt.