77 resultados para Vorderasiatische Archäologie, Syrien, Elfenbein, königliche Ikonographie, Späte Bronzezeit
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Resumo:
1) Ingesamt 11 Profile aus sechs Mooren und Seen im Gebiet des Hannoverschen Wendlandes wurden pollenanalytisch untersucht. Die Ablagerungen umfassen den Zeitraum vom Beginn der Älteren Tundrenzeit bis zur Gegenwart. 2) Die Waldgeschichte des Hannoverschen Wendlandes weist teils Merkmale der atlantisch geprägten Gebiete Nordwestdeutschlands, teils solche des kontinental beeinflußten nordostdeutschen Raumes auf und nimmt damit eine Zwischenstellung ein. 3) Die Kiefer wandert zu Beginn der Allerödzeit ein, d.h. später als im mecklenburgisch-märkischen Gebiet und im mitteldeutschen Trockengebiet. Im Verlauf der Allerödzeit bildeten sich hier wie dort lichte Kiefern-Birken-Wälder aus. 4) In der Jüngeren Tundrenzeit fand zunächst nur eine geringe Auflichtung der Wälder statt, und die Kiefer überwog weiterhin. Erst im späteren Verlauf dieser stadialen Phase breitete sich die Birke aus und verdrängte die Kiefer. Der späte Rückgang der Kiefer stellt eine Parallele zu der Entwicklung in Südostmecklenburg und in der Altmark dar. Die Abgrenzung dieser Phasen in der Jüngeren Tundrenzeit ist durch eine 14C-Datierung gesichert. 5) Noch im Atlantikum ähneln die Diagramme aus dem Gartower Talsandgebiet im Osten des Wendlandes in ihren hohen Kiefernanteilen denen der Sandergebiete in Brandenburg. Die Diagramme aus dem Moränengebiet des westlichen Wendlandes schließen dagegen mehr an die der östlichen Lüneburger Heide und des Hamburger Gebietes an. Dieser Unterschied wird auf edaphische Unterschiede zurückgeführt. 6) Seit dem frühen Subboreal glich auch die Vegetation des Gartower Gebietes mehr den buchenarmen Waldgesellschaften auf sauren Sandböden, wie sie im atlantischen Westen vorkommen. Die Kiefern sind fast ganz aus dem Waldbild verschwunden, wobei der rasche Rückgang zu Beginn des Subboreals sicher zu einem wesentlichen Teil vom Menschen beeinflusst worden ist. Die anschließende kiefernarme Zeit dauerte im gesamten Wendland bis zum Beginn der Kieferaufforstungen in der Neuzeit. 7) In allen untersuchten Diagrammen ist etwa seit dem Subboreal eine Besiedlung nachzuweisen. Diese muß im Osten des Wendlandes intensiver gewesen sein als im Westen. Es lassen sich Phasen geringer und intensiver Besiedlung nachweisen. 8) Seit Beginn des Subboreals ist das Waldbild schon so stark vom Menschen beeinflusst, dass die Ausbreitungsgeschichte der Laubwaldarten nicht ohne Berücksichtigung der Siedlungsphasen diskutiert werden kann. Besonders im Westen bestand eine ausgedehnte Lindenphase, die durch eine Siedlungszeit (Bronzezeit) beendet wurde. Beim folgenden Rückgang der Siedlungsintensität breitet sich bevorzugt die Hainbuche aus, die dann bei der nächsten Besiedlungsphase (Eisenzeit) zurückging. Erst danach erfolgte die maximale Rotbuchenausbreitung, die nur im Westteil des Wendlandes bedeutende Ausmaße zeigte, während im Ostteil rot- und hainbuchenreiche Eichenwälder entstanden. 9) Seit Beginn der mittelalterlichen Besiedlung ist dann der Eingriff des Menschen so stark gewesen, dass die edaphisch bedingten Unterschiede zwischen Moränen- und Sandergebieten im Pollenspektrum verwischt wurden. Sowohl die buchenreichen Wälder des westlichen als auch die buchenarmen Wälder des mittleren und des östlichen Teilgebietes müssen zu fast reinen Eichenwäldern geworden sein. 10) Calluna-Heiden sind im östlichen Wendland schon in vorgeschichtlicher Zeit nachzuweisen. Im Mittelalter und in der Neuzeit treten sie im gesamten Wendland auf. Etwa im 18. und 19. Jahrhundert war die Ausdehnung der Heideflächen am größten. Erst danach wurden sie im Zuge der Kiefernaufforstungen bis auf geringe Reste verdrängt. 11) Während in der spätglazialen Vegetation Juniperus auftritt, ist der Wacholder sowohl in vorgeschichtlicher als auch in geschichtlicher Zeit - im Gegensatz zur Lüneburger Heide - wohl niemals ein Bestandteil der anthropogenen Calluna-Heiden gewesen.
Resumo:
The discovery of a neolithic pile field in the shallow water near the eastern shore of the Degersee confirmed earlier palynological and sedimentological studies stating that early man was active in the region since more than 6000 years. The already available off-site data were freshly assessed, completed by additional data from old and new cores and the interpretations revised. A common time scale for the off-site data and the on-site data was obtained by AMS dating of terrestrial macro remains of the neolithic section of off-site core De_I+De_H. The ages can thus be parallelled with AMS ages of construction timber on-site. Pollen analyses from all cores provide a further time scale. The continuously and densely sampled pollen profile of the profundal zone embracing the entire Late glacial and Holocene serves as a reference. From the Boreal onwards the relative ages are transformed by AMS ages and varve counts into calibrated and absolute. A transect cored close to the neolithic pile field across the lake marl-platform demonstrates its geological architecture in the shallow water since the Lateglacial. Studies of the microfabric of thin sections of drilled cores and of box cores from the excavations demonstrate that neolithic settlements now at 2-3,5 m water depth had been erected on lake marl freshly fallen dry, thus indicating earlier lake levels dropped by 1.5-2 m. The neolithic section of the highly resolved off-site profile in the lake=s profundal zone has laminated and calcareous zones alternating with massive ones. Assemblages of diatoms and concentrations of trace elements changing simultaneously characterise the calcareous sections as deposits of low lake levels that lasted between some 40 and more than 300 years. The ages of discovered lake shore dwellings fall into calcareous segments with low lake levels. From the end of the Upper Atlantic period (F VII) appear Secondary Forest Cycles in the beech forest, a man-made sequence of repeated vegetational development with an identical pattern: With a decrease of beech pollen appear pollen of grasses, herbs and cultural indicators. These are suppressed by the light demanding hazel and birch, those again by ash, and finally by the shade demanding beech forming a new pollen peak. Seven main Forest Cycles are identified In the upper Neolithic period each comprising some 250, 450 or 800 years. They are subdivided into subcycles that can be broken down by very dense sampling in even shorter cycles of decadal length. Farming settlers have caused minor patchy clearances of the beech-mixed-forest with the use of fire. The phases of clearance coincide with peaks of charcoal and low stands of the lake levels. The Secondary Forest Cycles and the continuous occurrence of charcoal prove a continued occupation of the region. Together with the repeated restoration of the beech climax forest they point to pulsating occupation probably associated with dynamic demography. The synchronism of the many palynological, sedimentological and archaeological data point to an external forcing as the climate that affects comprehensively all these proxies. The fluctuations of the activity of the sun as manifested in the residual d14C go largely along with the proxies. The initial clearances at the begin of the forest cycles are linked to low lake levels and negative values of d14C that point to dry and warm phases of a more continental climate type. The subcycles exist independent from climatic changes, indicating that early man acted largely independent from external forces.
Resumo:
The article shows that pollen analysis plays an important role in the prediction of potential settlement areas and, furthermore, can offer a crude determination of settlement duration. Especially when the archaeological data fails to offer a possibility of dating, pollen analysis in connection with 14C can importantly broaden the knowledge base. As in the present case, the results of the Archaeo-Prognosis mapping and the pollen analysis of the Gabelsee are compared and, within this vicinity, confirmend. = Der Beitrag zeigt, dass die Pollenanalyse eine wichtige Rolle für die Vorhersage von potenziellen Siedlungsflächen spielen und darüber hinaus eine grobe Berechnung der Siedlungsdauer bieten kann. Insbesondere wenn die archäologische Datenbasis keine genaue Datierung zulässt, ermöglicht die Pollenanalyse in Verbindung mit der 14C-Datierung eine wichtige Erweiterung der Kenntnisse. Im vorliegenden Fall konnten die Ergebnisse der Archäoprognosekarte mit denjenigen der Pollenanalyse des Gabelsees verglichen und für diesen lokalen Raum bestätigt werden.