5 resultados para Vorderasiatische Archäologie, Syrien, Elfenbein, königliche Ikonographie, Späte Bronzezeit

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Unter dem Titel »Kanon und Hysterie« vertrete ich die These, dass bei den Spitzenstücken die öffentliche Rezeption eines Werkes zusammen mit dem Verhalten der Forschung in fast irrationale Verhaltensweisen abgleitet, die hier provisorisch mit dem nicht klinisch-pathologisch gemeinten Begriff der ›Hysterie‹ umschrieben werden. Das zeigt sich etwa dann, wenn sowohl von der Forschung als auch in der öffentlichen Wahrnehmung die Erkenntnisse der Quellenkritik sowie der Gattungs- und Funktionsgeschichte ebenso wie die der politischen Ikonographie sowie auch Fragen klassischer Inhaltsdeutung beinahe vollkommen ignoriert werden. Fallbeispiele für den Vortrag sind Sandro Botticellis Primavera, Leonardo da Vincis Mona Lisa und Michelangelos Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle.

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In Rom entstand im ausgehenden 16. Jahrhundert die Gattung des „Tempietto-Katafalks“, eines Trauergerüsts in Form eines überkuppelten Zentralbaus, der anlässlich der feierlichen Exequien eines hochrangigen Verstorbenen die symbolische Totenbahre als anspruchsvolle ephemere Kleinarchitektur überfängt. Anhand dreier herausragender Beispiele, der Katafalke für Kardinal Alessandro Farnese, Papst Sixtus V. und Principe Carlo Barberini, sollen die architektonische Gestalt der Funeraltempietti und ihre symbolische Aussage näher beleuchtet werden. Dabei soll weniger die Ikonographie der figürlichen Ausstattung im Mittelpunkt stehen als vielmehr die “Sprachfähigkeit” der gewählten architektonischen Formen, die bei den hier vorgestellten römischen Katafalken ein zentraler Teil der Gesamtkonzepts ist. Dabei sind sowohl der Festanlass – die Memoria des verstorbenen Würdenträgers – als auch die Architektur selbst zum Thema gemacht.

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In der europäischen Museumslandschaft der Nachkriegszeit war das Dortmunder Museum am Ostwall eine feste Größe. Gründungsdirektorin Leonie Reygers holte die weite Welt in die vom Bombenkrieg verwüstete Industriestadt. Sie übernahm 1947 eine ruinöses Haus, das bereits Resultat eines Umbaus war: das 1872–75 errichtete Königliche Oberbergamt war 1911 zum Museum für Kunst und Gewerbe umgebaut worden. Reygers entwickelte die Kriegsruine als Direktorin und gestaltende Bauherrin zu einem Museum der Gegenwartskunst weiter und strebte danach, in der Kombination von Alt und Neu eine „harmonische Atmosphäre“ entstehen zu lassen. Die verschiedenen historischen Schichten wurden unter ihrer Regie zu einer neuen Einheit verschmolzen. Das aus heutiger Perspektive eher unscheinbar wirkende Haus ist eines der ganz wenigen Zeugnisse eines Museumsbaus der unmittelbaren Nachkriegszeit in Deutschland und zudem ein exemplarisches Beispiel für die architektonische Strategie des Einfügens im Umgang mit Kriegsruinen.