102 resultados para Personale Pädagogik
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Positive Effekte sportlicher Aktivität auf das aktuelle Befinden sind meta-analytisch gut dokumentiert. Eine Generalisierung der Befunde wird dadurch eingeschränkt, dass zunehmend eine hohe interindividuelle Variabilität beobachtet wird und Prozesse während der Aktivität defizitär berücksichtigt wurden. Dieser Beitrag geht den Fragen nach, wie groß das Ausmaß interindividueller Variabilität affektiver Reaktionen im Verlauf von gruppenbasierten Freizeit- und Gesundheitssportaktivitäten ist und welchen Einfluss personale Voraussetzungen (Fitnesszustand) und Faktoren der Auseinandersetzung mit der Aktivität (Beanspruchungserleben, Kompetenzwahrnehmung, positives Gruppenerleben) nehmen. Speziell interessiert, inwieweit affektive Reaktionen in Abhängigkeit vom Zeitpunkt sowie in Abhängigkeit der Intensität von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst werden. Dazu wurden 110 Universitätsangestellte (M = 49.5 Jahre) wiederholt im Rahmen von mehrwöchigen Programmen befragt. An insgesamt sechs Terminen wurden Handheld-PC-Befragungen vor, zweimal während und nach der Kursstunde durchgeführt, mit denen das aktuelle Befinden und mögliche Einflussfaktoren erfasst wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Variabilität affektiver Reaktionen im ersten Abschnitt der Sportprogramme am größten ist, während die Reaktionen am Ende der Kursstunde insgesamt positiver und homogener ausfallen. Im ersten Abschnitt sind personale Voraussetzungen noch wichtige Einflussfaktoren, während die Bedeutung der wahrgenommenen Kompetenz und des positiven Gruppenerlebens im Verlauf der Sportaktivität größer wird. Im Einklang mit der Dual Mode Theory weist die Kompetenzwahrnehmung bei anstrengender Intensität im Vergleich zu moderater Intensität einen größeren Zusammenhang mit dem Befinden auf.
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The documentation of music cultures and the research in and on “classic” regions like India, Indonesia, and Sub-Saharan Africa still plays a central role within ethnomusicological research. However, given the increasing impact of global processes, the central guiding questions of the discipline have undergone profound changes in recent years. Approaches towards globalization are highly varied: One dominant perspective – which can be described as “skeptical” – has equated globalization with musical homogenization. This perspective is still apparent in approaches in European folk music research, which focus on the preservation of “traditional” cultures. Besides hyperglobal perspectives, which perceive the emergence of global networks (hypermedia, mass media, cultural organizations) as a positive development, one can predominantly observe the emergence of transformationalist approaches in recent decades: Global interconnectedness is viewed as a (neutrally perceived) basis for the emergence of new musical structures here. The transformation of the discipline is also apparent in the shift of the historical perspective. Comparative Musicology had already developed a global-historical perspective, which, however, became problematic due to the lack of contextualization. This might explain the subsequent distanced stance taken towards global concepts. Yet the focus on oral cultures also neglected deeper analysis of the historical dimension. At present, one can observe the emergence of a – albeit highly differentiated – change of perspective. While the Anglo-American approaches encourage the development of a specifically ethnomusicological-historical methodology, this separation between ethnomusicological and historical topics is perceived as racist in countries like South Africa. Starting out with an analysis of the concept of canonization in ethnomusicology, this article not only provides an overview of the aforementioned approaches and developments, but also discusses the integration of these processes into ethnomusicologically informed music pedagogical teaching material – within both a school and university context.
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In diesem Beitrag wird das Problem behandelt, wie methodisch kontrollierter Erkenntnisfortschritt in der Erziehungswissenschaft theoretisch bestimmt werden kann. Hierzu wird der Lösungsansatz der erziehungswissenschaftlichen Komplexitätsforschung vorgestellt. Diese beschreibt Forschung als ein irreduzibles Wechselspiel von Perspektiven und sieht in der gegenseitigen Problematisierung theoretischer Standpunkte das Medium des methodisch kontrollierten Erkenntnisfortschritts. Anhand des Diskurses um die Begriffe ‚Bildung´ und ‚Subjektivation´ werden die Überlegungen konkretisiert. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass eine wechselseitige Problematisierung theoretischer Standpunkte in diesem Kontext nicht auszumachen ist. Aus diesem Grund werden mögliche bildungstheoretische Einsätze markiert, die es erlauben, subjektivationstheoretische Problematisierungen ihrerseits zu problematisieren. Statt Resignifizierung vorschnell als eine Form von Bildung zu bestimmen, wird die Auffassung vertreten, dass ein Bildungsbegriff entwickelt werden müsse, der subjektivationstheoretischen Problematisierungen ebenso Rechnung trägt wie einem bereits erreichten bildungstheoretischen Problembewusstsein.
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Verwitwung stellt ein typisches und dennoch sehr stressreiches kritisches Lebensereignis des späteren Lebensalters dar. Die Forschung zeigt, dass Betroffene Einbussen in verschiedenen Dimensionen des Wohlbefindens im Vergleich zu verheirateten Gleichaltrigen aufweisen. Die Stärke und Dauer dieser negativen Folgen ist jedoch sehr individuell. Sowohl die Multidimensionalität des Wohlbefindens wie auch die Variabilität in der psychischen Adaptation nach Verwitwung wurden in der bisherigen Forschung überwiegend vernachlässigt. Ausgehend davon ist es das Ziel der vorliegenden Inauguraldissertation, die Folgen der Verwitwung für das Wohlbefinden wie auch die individuellen Unterschiede in der psychischen Adaptation differentiell – unter Berücksichtigung von emotionalen, kognitiven, sozialen und physischen Indikatoren – zu untersuchen. Basierend auf einer interaktionistischen Perspektive werden dabei sowohl personale Ressourcen als auch beziehungs-‐ und verlustbezogene sowie sozio-‐historische Faktoren als mögliche Determinanten der psychischen Adaptation nach Verwitwung im Alter berücksichtigt. Auf der Grundlage empirischer Daten zweier Forschungsprojekte des Nationalen Forschungsschwerpunkts LIVES zu Partnerschaft und Altern in der Schweiz, wurden zu diesem Ziel vier Artikel veröffentlicht. Diese bestätigen das im Mittel tiefere emotionale, kognitive und soziale Wohlbefinden Verwitweter, wobei das Ausmass dieser Einbussen stark individuell variiert, besonders abhängig von den verfügbaren intrapersonalen Ressourcen. Der Vergleich über dreissig Jahre zeigt, dass sich die sozialen und wirtschaftlichen Fortschritte dieser Zeit besonders für Frauen günstig auf die Herausforderungen der Verwitwung im Alter ausgewirkt haben. Die psychische Bewältigung jedoch zeigt sich unabhängig von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und so bestätigt sich die Verwitwung – zumindest aus psychologischer Sicht – als eine der grossen Herausforderungen des Alters. Die Artikel werden im vorliegenden Manteltext in den zugrundeliegenden Forschungsstand und theoretischen Zugang eigebettet, ihre Ergebnisse thematisch zusammengefasst, diskutiert und Implikationen für weitere Forschung und Praxis abgeleitet.
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Lehrpersonen benötigen für professionelles pädagogisches Handeln berufliche Kompetenzen. Aktuell wird in der Diskussion um Kompetenzen (Weinert, 2002, S. 27-28) von Lehrpersonen vermehrt auf das Modell professioneller Handlungskompetenz nach Baumert und Kunter (2006, S. 482) Bezug genommen, dies allerdings meist ohne spezifische Berücksichtigung der zu unterrichtenden Fächer bzw. der Fachdisziplin (Frey, 2006, S. 42). Das gilt insbesondere für bislang wenig untersuchte Kompetenzen von Lehrpersonen des Fachs Sport. Diese lassen sich u.a. im Rahmen von subjektiven Theorien (Groeben, Wahl, Schlee & Scheele, 1988) über den eigenen Fachunterricht erfassen, da handlungsleitende Kognitionen für die Unterrichtsgestaltung darstellen. Die vorliegende Studie untersucht vor dem Hintergrund des Modells professioneller Handlungskompetenz die subjektiven Theorien von Lehrpersonen über Kompetenzen und Bereitschaften von Sport unterrichtenden Lehrpersonen der Vorschul- und Primarschulstufe. In einem Mixed-Methods-Design wurden im Rahmen einer zweistufigen Delphi-Befragung Interviews mit Expertenlehrpersonen sowie Fachdidaktikerinnen und -didaktikern durchgeführt, mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet und daraus Kompetenzen und Bereitschaften von Sport unterrichtenden Lehrpersonen abgeleitet. Die Kompetenzen und Bereitschaften wurden anschliessend in einer quantitativen Fragebogenuntersuchung von Lehrpersonen (N = 313) bezüglich ihrer Wichtigkeit eingeschätzt und mittels explorativer Faktorenanalyse auf ihre Struktur untersucht. Auf Basis subjektiver Theorien von Lehrpersonen werden mittels Delphi-Befragung 58 Kompetenzen und Bereitschaften entwickelt, welche für Sport unterrichtende Lehrpersonen der Vorschul- und Primarschulstufe zentral sind. Diese sind fachspezifisch konnotiert und lassen sich den Aspekten des Modells professioneller Handlungskompetenz (Baumert & Kunter, 2006) zuordnen. Die Kompetenzen und Bereitschaften können aufgrund der Einschätzungen zur Wichtigkeit faktorenanalytisch auf 41 Kompetenzen und Bereitschaften reduziert und analog zu Baumert und Kunter (2006) eingeteilt werden in acht fachspezifische Kompetenzfacetten bezüglich des Professionswissens (Wissen über die didaktisch-methodische Gestaltung des Sportunterrichts, Wissen über den Nutzen von Bewegung, Wissen über die Planung des Sportunterrichts anhand transparenter Ziele und Kriterien, Entwicklungspsychologisches Wissen, sportwissenschaftliches Wissen, Wissen über den Umgang mit Unfällen, Wissen über den Einsatz vielfältiger Bewegungsaufgaben, Wissen über die Organisation der Klasse) und in zwei Bereitschaftsfacetten (Sportives Selbstverständnis, Intentionale Individuumsförderung). Alle Kompetenz- und Bereitschaftsfacetten werden im Mittel als äusserst wichtig, wichtig oder eher wichtig beurteilt. Die Ergebnisse stellen zentrale Kompetenzen und Bereitschaften von Sport unterrichtenden Lehrpersonen der Vorschul- und Primarschulstufe auf Basis von subjektiven Theorien dar. Sie lassen sich in das Modell professioneller Handlungskompetenz einordnen, weisen aber eine hohe fachspezifische Akzentuierung auf. Die Ergebnisse stellen eine mögliche Orientierungshilfe für die Gestaltung der Ausbildung von Sport unterrichtenden Lehrpersonen dar. Baumert, J. & Kunter, M. (2006). Stichwort: Professionelle Kompetenz von Lehrkräften. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 9 (4), 469-520. Frey, A. (2006). Methoden und Instrumente zur Diagnose beruflicher Kompetenzen von Lehrkräften - eine erste Standortbestimmung zu bereits publizierten Instrumenten. In C. Allemann-Ghionda & E. Terhart (Hrsg.), Kompetenzen und Kompetenzentwicklung von Lehrerinnen und Lehrern: Ausbildung und Beruf. 51. Beiheft der Zeitschrift für Pädagogik (S. 30-46). Weinheim: Beltz. Groeben, N., Wahl, D., Schlee, J. & Scheele, B. (1988). Forschungsprogramm Subjektive Theorien. Eine Einführung in die Psychologie des reflexiven Subjekts. Tübingen: Francke. Weinert, F.E. (2002). Vergleichende Leistungsmessung in Schulen - eine umstrittene Selbstverständlichkeit. In F.E. Weinert (Hrsg.), Leistungsmessungen in Schulen (2. Aufl., S. 17-31). Weinheim: Beltz.
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In dem Beitrag wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss die Inanspruchnahme frühkindlicher Bildungs- und Betreuungsangebote auf den späteren Schulbesuch von Kindern hat und wie sich dies längerfristig auf die zu erwartenden Lebenseinkommen und damit einhergehend den langfristigen volkswirtschaftlichen Nutzen auswirkt. Untersucht werden Kinder in Deutschland der Jahrgänge 1990 bis 1995. Die Datengrundlage liefert das Sozio-oekonomische Panel (SOEP). Der Schwerpunkt der Analysen liegt auf der Bestimmung des Effekts des Krippenbesuchs auf die spätere Einstufung in die verschiedenen Schultypen in Abhängigkeit der sozialen Herkunft und des Migrationshintergrunds der Kinder. Ausgehend von diesen Schätzungen werden dann die zu erwartenden, über den Bildungsabschluss vermittelten Auswirkungen des Krippenbesuchs auf das spätere Lebenseinkommen bestimmt, um einen Eindruck der langfristigen volkswirtschaftlichen Folgen vorschulischer Kinderbetreuung zu erhalten. Der Beitrag zeigt, dass der Krippenbesuch die Wahrscheinlichkeit einer Einstufung ins Gymnasium nach Kontrolle relevanter Drittvariablen im Schnitt um rund 14 Prozentpunkte erhöht. Dieser Einfluss entspricht einem erwarteten Lebenseinkommenszuwachs von rund 27000 Euro. Wird dieser Ertrag auf den Zeitpunkt des Krippenbesuchs abdiskontiert und den Kosten eines durchschnittlichen Krippenbesuchs in der Höhe von rund 8000 Euro gegenübergestellt, so ergibt sich ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von 1 zu 2.7. (DIPF/Orig.).