59 resultados para PISA-Leseergebnisse
Resumo:
Spätestens seit dem Colemanreport in den 1960er Jahren wissen wir, dass die Familien einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von Schülerkompetenzen leisten. Im Zuge der vertiefenden Auswertungen von PISA-Daten wurde dieser Befund für viele Länder wiederholt bestätigt. Auch in Deutschland, Schweiz und Österreich wurden enge Zusammenhänge zwischen der sozialen Herkunft und den Schülerleistungen gefunden. Leistungen von Kindern in der Schule hängen demnach nicht nur von der Qualität von Schule und Unterricht ab, sondern - in noch stärkeren Ausmaß - von Art und Qualität der Interaktionen und Förderung in der Familie. Wie lässt sich dies erklären?
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Schule und Unterricht stehen zu wesentlichen Anteilen im Dienst des Aufbaus von Fach-und Sachkompetenzen bei Kindern und Jugendlichen. Damit erschöpft sich jedoch der Bildungsauftrag der Schule bei Weitem noch nicht. Neben kognitiven Aspekten gilt es auch, emotionale und motivationale Faktoren zu fördern. Schulerfolg – darüber besteht inzwischen Konsens – ist als ein Bündel aus Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verstehen. Gemäß pädagogischer Theorie und Empirie meint Schulerfolg nicht nur gute Schulleistungen. Vielmehr sind beispielsweise auch Interesse, Lernfreude und das Selbstkonzept (z.B. Cortina 2006; Gruehn 2000; Lipowski 2006) zu berücksichtigen, da diese die weitere Lernbiografie ebenfalls nachhaltig beeinflussen (für die Naturwissenschaft siehe z.B. Prenzel und Schütte 2008). Dennoch beschränken sich viele Studien zur Vorhersage des Schulerfolgs auf kognitive Faktoren bzw. reduzieren diese auf Schul-und Testleistungen. Dementsprechend werden mit hoher Priorität beispielsweise die Effekte der Klarheit des Unterrichts, der (meta-) kognitiven Aktivierung und der Anknüpfung an Vorwissen diskutiert (siehe z.B. Lipowski 2006; Kunter et al. 2005). Analoges gilt für die Diskussion der Bildungserfolge vor dem Hintergrund geschlechtsspezifischer Ungleichheiten. Ob von der „Jungenkatastrophe“, der „Feminisierung der Bildung“ oder von „Bildungsdisparitäten“ gesprochen wird – mit starker Dominanz stehen Testleistungsergebnisse und Schulnoten im Mittelpunkt der Betrachtungen. Dies wird auch in den Befunden der Internationalen Vergleichsstudien wie z.B. PISA und entsprechender Zusatzstudien deutlich (z.B. Schöps et al. 2006; Schreiner und Schwantner 2009). Nicht zuletzt wird das Selbstkonzept auf die Leistung (Fähigkeitsselbstkonzept) fokussiert (z.B. Lehmann 2006). Ohne dem kognitiven Bereich seine Wichtigkeit absprechen zu wollen, geht es im vorliegenden Beitrag um die Betonung nichtkognitiver Aspekte: Es wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich geschlechtsspezifische Ungleichheiten im schulischen Wohlbefinden und in Lernemotionen nachweisen lassen und wie sich diese auf den Bildungserfolg von Mädchen und Jungen auswirken.
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Verschiedene internationale Studien haben sich mit dem Einfluss institutioneller Settings auf die Bildungsungleichheit beschäftigt (vgl. den Überblicksartikel über den bisherigen Stand von Van de Werfhorst und Mijs 2010). Ländervergleiche bergen jedoch das Problem, dass weitere länderspezifische Eigenheiten, welche die Bildungsungleichheit beeinflussen, nur schwer kontrolliert werden können. Gründe dafür liegen darin, dass diese Variablen entweder nicht bekannt sind oder aufgrund der geringen Fallzahl an Makrobeobachtungen eine Kontrolle aller kritischen Drittvariablen (z.B. wohlfahrtsstaatlicher Massnahmen) nicht möglich ist (sogenannte Small-N-Problematik). Darüber hinaus besteht oft eine hohe Multikollinearität zwischen der Ausgestaltung des Bildungs- und der Ausgestaltung des Wohlfahrtssystems eines Landes, was die Separierung der Effekte des Bildungssystems von anderen Makrofaktoren verunmöglicht. Die dadurch hervorgerufene unbeobachtete Heterogenität kann zu verzerrten Schätzern führen, wenn versucht wird, länderübergreifend den Einfluss institutioneller Designs auf die Bildungsungleichheit abzuschätzen. Eine Möglichkeit, diese Problematik zu verringern, besteht darin, verschiedene institutionelle Arrangements in einem einzigen Land zu betrachten. Der Einfluss der kantonalen Bildungsinstitutionen auf die Chancenungleichheit wurde bislang einzig von Bauer und Riphahn (2006) analysiert. Zudem schlagen Van de Werfhorst und Mijs in ihrem Überblick (2010: 413) vor, den Einfluss der strukturellen Ausgestaltung des Bildungssystems auf die Stärke der primären und sekundären Effekte der sozialen Herkunft (vgl. Boudon 1974) zu untersuchen. Daher bietet sich eine Analyse des Einflusses der kantonalen Bildungssysteme auf das Ausmass der primären und sekundären Herkunftseffekte in verschiedenen Schweizer Kantonen an. Insbesondere ermöglicht dieses Design näherungsweise, dass die Effekte der kantonal variierenden Bildungssysteme von den innerhalb der Schweiz relativ konstant gehaltenen wohlfahrtsstaatlichen Arrangements separiert werden können. Eine Dekompositionsanalyse von Neugebauer (2010) für spezifische Bundesländer Deutschlands zeigt, dass unverbindliche Schulempfehlungen bei der 1. Transition zu einer Vergrösserung des sekundären Herkunftseffektes führen. Ich werde in meinem Beitrag mit den PISA 2000-Daten sowie den daran anschliessenden TREE-Daten die Wirkung weiterer struktureller Merkmale (das Ausmass des Trackings, der Zeitpunkt des Trackings, die Durchlässigkeit zwischen den Tracks) auf die Bildungsungleichheit untersuchen. Zu diesem Zweck soll der Einfluss der sozialen Herkunft und der schulischen Leistung eines Kindes auf seine Schullaufbahn entsprechend der Methode von Karlson et al. (2010) in den primären und sekundären Herkunftseffekt dekomponiert werden.
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We offer here a multimodal discourse analysis of a range of verbal (writing and speech), nonverbal (movement and gesture) and technological (photography and video) resources used by tourists at the Leaning Tower of Pisa. In doing so, we pin-point the recycling and layering of mediatized representations (e.g. guidebooks and official brochures), mediated actions (e.g. climbing the Tower or posing in front of it), and remediated practices (e.g. posting a YouTube video of oneself climbing the 294 steps to the top of the Tower). Through this kind of empirically-based examination of tourists’ discursive and embodied performances – their ways of talking about and behaving in spaces – we witness how people never simply visit places but are always actively shaping and making these places. The Leaning Tower of Pisa is, therefore, as much an emergent production of the tourist imagination as it is a pre-existing, lop-sided construction of stone.
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Background Using a unique, longitudinal survey that follows school-to-work transitions of pupils who participated in PISA 2000, this paper investigates adverse consequences, so-called scarring effects, of early unemployment among young adults who acquired vocational credentials in Switzerland. Methods As social, individual and contextual factors influence both early unemployment and later employment outcomes, taking into account endogeneity is of utmost importance when investigating scarring effects. In this regard we make use of nearest-neighbour propensity score matching and set up statistical control groups. Results Our results suggest that young adults who hold vocational credentials are more likely to be neither in employment nor in education, and to earn less and be more dissatisfied with their career progress later in work life than they would be, had they not experienced early unemployment. Conclusions We conclude that unemployment scarring also affects young adults with vocational credentials in a liberal labour market setting that otherwise allows for smooth school-to-work transitions. This finding runs counter to expectations that standardised vocational degrees, a liberal and flexible labour market structure, and predominantly short unemployment spells protect young skilled workers from scarring in case they happen to experience early career instability.
Pensionamento e plurilinguismo. Un'indagine qualitativa su immigrati italiani e su svizzeri tedeschi
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Che cosa succede con le competenze linguistiche quando una persona va in pensione? Perde delle competenze perché si indebolisce il contatto con la rete sociale del lavoro o acquisisce nuove competenze grazie alla maggiore disponibilità di tempo (frequentando per esempio un corso di lingua)? Partendo da queste domande il presente lavoro indaga la tematica finora poco studiata della percezione di cambiamenti riguardo all’uso e alle competenze delle lingue durante il processo del pensionamento. Dopo aver passato in rassegna il quadro interdisciplinare degli studi incentrati sulla terza età, viene discusso il complesso di fattori che interagiscono nelle dinamiche del pensionamento. Nella seconda parte del lavoro, si presenta invece una serie di indagini empiriche svolte dall’autrice che offrono un primo approccio sociolinguistico ai mutamenti legati a questo importante momento della vita.
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Selbstkontrolle spielt bei der Bearbeitung von Testaufgaben eine entscheidende Rolle. Sie sorgt dafür, dass die Aufmerksamkeit auf die Aufgabe gelenkt wird und fokussiert bleibt, störende Gedanken oder die Hinwendung zu ablenkenden Reizen werden unterdrückt. Die Ausübung von Selbstkontrolle ist abhängig von der momentan verfügbaren Selbstkontrollkraft. Diese wird als limitierte Ressource angesehen, die sich mit ihrem Einsatz stetig verringert. Erste Studien zeigen jedoch, dass eine reduzierte Selbstkontrollkraft durch hohe Motivation kompensiert werden kann. Dieser Effekt konnte für das Erhöhen der Bedeutsamkeit einer Aufgabe (Muraven & Slessareva, 2003; Vohs, Baumeister & Schmeichel, 2012), die Bezahlung von Teilnehmern, und das Erhöhen der Situations-Ergebnis-Erwartung (Muraven & Slessareva, 2003) gezeigt werden. Auch wenn Personen die zu bearbeitende Aufgabe mögen, wirkt sich dies – zumindest bei einer kurzen Bearbeitungsdauer – positiv auf die verfügbare Selbstkontrollkraft aus (Baumeister & Vohs, 2007). Der Beitrag knüpft an diese Studien an und untersucht in zwei Studien, die im Rahmen der Begleitforschung zu PISA 2012 durchgeführt wurden, den Zusammenhang zwischen Flow-Erleben und Selbstkontrolle. Flow gilt als der optimale Motivationszustand und wird unter anderem durch die Zentrierung der Aufmerksamkeit sowie das Verschmelzen von Selbst und Tätigkeit charakterisiert. Demnach sollte während des Erlebens von Flow die Aufmerksamkeit nicht bewusst kontrolliert werden müssen und es kommt zum Verlust von Reflexivität und Selbstbewusstheit. Im Rahmen der Studien berichteten Schülerinnen und Schüler ihre momentan verfügbare Selbstkontrollkraft sowie ihr Flow-Erleben vor, während und nach der Bearbeitung von PISA-Leseaufgaben. Die Ergebnisse zeigten, dass Flow-Erleben nicht nur zu einem geringeren Anstieg der momentan verfügbaren Selbstkontrollkraft führt, sondern auch zur Erholung der momentan verfügbaren Selbstkontrolle beiträgt.
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Berufsorientierte Bildungssysteme sind auf die Vermittlung von spezialisierten beruflichen Qualifikationen ausgelegt. Werden diese nach Abschluss einer beruflichen Grundbildung auf dem Arbeitsmarkt wenig nachgefragt, riskieren die Absolventen, die erworbenen berufsspezifischen Qualifikationen nicht verwerten zu können. Dies trifft nicht nur zu, wenn Arbeitsmarkteinsteiger arbeitslos werden, sondern auch, wenn sie den Beruf wechseln müssen. Für die drei verschiedenen Optionen des Arbeitsmarkteinstiegs – Arbeit im erlernten Beruf, Berufswechsel und Arbeitslosigkeit – wird erstens untersucht, welche Bedeutung das individuell passende und das fachfremde Stellenangebot hat. Zweitens wird analysiert, wie eine unterschiedlich ausgeprägte Nachfrage nach fachspezifischen Qualifikationen die Bedeutung ausbildungsbezogener und individueller Merkmale für den Berufseinstieg verändert. Die Schweiz mit ihrem berufsorientierten Bildungssystem und berufsfachlich segmentieren Arbeitsmarkt dient als empirische Referenz. Die multinominalen logistischen Regressionsmodelle basieren auf den Daten des Schweizer Jugendpanels PISA2000/TREE. Die Individualdaten von Lehrabgänger werden auf Berufsebene, zeitpunkt- und regionsspezifisch mit dem individuell passenden und fachfremden Stellenangebot verknüpft, das auf den Stelleninseratendaten des Stellenmarktmonitors Schweiz (SMM) beruht. Dank dieser Verknüpfung von Angebot und Nachfrage nach beruflichen Qualifikationen auf der Mikroebene kann zum ersten Mal die grundlegende Bedeutung der Personalnachfrage für den Berufseinstieg nachgewiesen werden.
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Do apprenticeships convey mainly general or also firm- and occupation-specific human capital? Specific human capital may allow for specialization gains, but may also lead to allocative inefficiency due to mobility barriers. We analyse the case of Switzerland, which combines a comprehensive, high-quality apprenticeship system with a lightly regulated labour market. To assess human capital transferability after standardized firm-based apprenticeship training, we analyse inter-firm and occupational mobility and their effects on post-training wages. Using a longitudinal data set based on the PISA 2000 survey, we find high inter-firm and low occupational mobility within one year after graduation. Accounting for endogenous changes, we find a negative effect of occupation changes on wages, but no significant wage effect for firm changes. This indicates that occupation-specific human capital is an important component of apprenticeship training and that skills are highly transferable within an occupational field.