420 resultados para Transnationale Kultur
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Die Figur Galileo Galilei ist für die europäische Wissenschaftsgeschichte, für die Kulturwissenschaften und für eine wissensgeschichtlich orientierte Literatur- und Kunstwissenschaft von großem Interesse. In diesem Band werden die Überschneidungen, Wechselwirkungen und Transferprozesse zwischen den wissenschaftlichen und kulturellen Dimensionen untersucht, die für Galileis Profilierung als frühneuzeitlicher Wissenschaftler ebenso wichtig sind wie für die im weiteren Sinn kulturelle Wahrnehmung seiner Entdeckungen und seiner Schriften – vor allem in Literatur und Kunst. Der Band ist interdisziplinär konzipiert, um die fachlichen Einzelperspektiven von Literatur-, Kunst- und Kulturwissenschaftlern sowie Wissenschaftshistorikern zusammenzuführen. Analysiert werden Formen und Funktionen der Produktion, Konzeptualisierung und Repräsentation von Wissen sowie Aspekte der Diskussion und Diffusion von Galileis Wissensansprüchen im Kontext der Frühen Neuzeit. Mit dieser Fokussierung auf die im Schnittbereich verschiedener kultureller Formationen angesiedelte Etablierung Galileis liefert der Band somit einen Beitrag zur interdisziplinären Erforschung von Galileis Rolle und Rezeption in der europäischen Kultur- und Wissensgeschichte des 17. Jahrhunderts. Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch
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Die "Minderheitenfrage" entwickelte sich zu einer Signatur der Zwischenkriegszeit, gerade in Ostmittel- und Südosteuropa. Mit Ablehnung und Anpassung sind nur die beiden Pole eines breiten Feldes von Handlungsalternativen von nationalen Minderheiten angesprochen, mit denen sie ihre Anliegen gegenüber der jeweiligen nationalen Mehrheit in ihrem Staat durchsetzen wollten. Je nach Stärke und Organisationsgrad einer Minderheit sowie regionalem, nationalem und internationalem Kontext kamen unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten zum Tragen. Wissenschaftler aus Großbritannien, Polen, Rumänien, Serbien, aus der Slowakei, Ungarn und Deutschlandgeben einen Einblick in die Vielfalt der Thematik. Sie fragen zugleich nach dem Potential des in der Forschung eingeführten Ansatzes der politischen Strategien. Neben einem großen geografischen Raum (Baltikum, Deutschland, Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Jugoslawien) berühren sie auch verschiedene politische Felder: Formen der internationalen Arbeit der Minderheiten, städtische Politik, Schulpolitik und Sozialpolitik. Einige Aufsätze umfassen die gesamte Periode der Zwischenkriegszeit, andere konzentrieren sich auf die Zeit unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg und die Herausforderung des Nationalsozialismus. Während in den meisten Beiträgen deutsche Minderheiten im Fokus stehen, wenden sich andere ungarischen, jüdischen und polnischen Minderheiten zu. Neben der Darstellung von Parteien, Vereinen und anderen Formen von Zusammenschlüssen stehen auch einzelne Minderheitenpolitiker im Zentrum der Texte. All diese Beispiele stecken das Feld der Handlungsmöglichkeiten und Handlungswirklichkeit von Minderheiten in der Zwischenkriegszeit ab.
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On 9 February 2014, the Swiss people accepted the popular initiative “against mass immigration” launched by the national-conservative Swiss People’s Party (SVP). This voting outcome has triggered wide-ranging debates about both the policy on immigrants as well as the future of Switzerland within the European context. Against this background, we evaluate attitudes toward immigration in Switzerland. Using hitherto unexplored survey data of MOSAiCH, our empirical analyses show that already in the year 2013, before the debate about the initiative on mass immigration was in full swing, roughly 53 percent of the 1011 interviewed Swiss citizens stated that immigration should be reduced. Moreover, our estimations indicate that the threats and fears induced by immigration and the will to maintain sovereignty and autonomy are particularly relevant for attitudes toward immigration. By contrast, education and national or personal economic conditions are only weakly related to the immigration issue.
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Der bildhafte Titel dieses Buches ist einem Brief der Lyrikerin Else Lasker-Schüler aus den 1930er Jahren entnommen und schildert ihre hohe Stimmung beim Flanieren durch die ruhige Stadt Bern. «Solche Spaziergänge, schwebend, lassen das Leben ertragen», schreibt sie weiter. Dass das Leben zu ertragen sei, ja mitunter «stratosphärisch» leicht sich anfühle, verweist jedoch auch auf die Lasten und die Bedrängnis jener Jahre, die Anfechtungen, denen Juden und Jüdinnen vielerorts in Europa ausgesetzt waren. Der Titel verdeutlicht, dass hier Texte versammelt sind, die ein breites Spektrum an jüdischen Erfahrungen, Denkvorgängen und Erinnerungsfiguren aus verschiedenen Epochen dokumentieren: vom mittelalterlichen Privileg über die stigmatisierende Ausschliessung bis zur gewaltsamen Vertreibung, von der bürgerlichen Emanzipation im 19. Jahrhundert über die Ohnmacht während der Zeit der Schoah bis zur öffentlich-rechtlichen Anerkennung der jüdischen Religionsgemeinschaft. Durch die Verbindungen jüdischer Intellektueller mit Bern ergeben sich Einblicke in Sternstunden des europäischen Geisteslebens. Die jüdische künstlerische und politische Moderne war geprägt von Aufbruchstimmung und Exilerfahrung. Für viele wurde Bern zum Ort, wo ihr Traum vom Studium in Erfüllung ging. Und immer wieder spiegelt das Bild von der Wolkenstadt den Wechsel des Klimas: zwischen Judenhut und Alpenparadies, Schwermut und Traumhaftigkeit, Eigensinn und Höhenflug, Bangen und Bürgerlichkeit, liberalem Empfinden und Streben nach sozialer Beteiligung.