25 resultados para Ereigniskorreliertes Potenzial
Resumo:
Die Beiträge greifen "den Wandel von einer Lehr- hin zu einer Lernkultur" auf und konzentrieren sich dabei auf "zwei Indikatoren dieses Wandels: die Einführung von Lerntagebüchern und die Implementierung von Portfolios im Bildungsbereich, und zwar im schulischen Unterricht, in der Lehrer-Grundausbildung sowie in der Weiterbildung. Der Lerntagebuch- und Portfolio-Ansatz implizieren eine bestimmte Haltung gegenüber dem Lernen und Lehren. Der Einsatz von Tagebüchern und Portfolios führt Lehrende dazu, ihren Unterricht für neue Zugänge zu öffnen und ihre Rolle als Lernbegleiter/innen und -berater/innen zu professionalisieren. Andererseits erfordern Tagebücher und Portfolios von Lernenden eine aktive, selbstreflexive und eigenverantwortliche Auseinandersetzung mit ihrem Lernprozess. In diesem Band werden zum einen praxisbezogene Erfahrungen, zum anderen aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung zum Potenzial des Lerntagebuch- und Portfolio-Ansatzes präsentiert. Jeweils drei bis fünf Beiträge zum Kontext Schule, Hochschule und Weiterbildung sind drei Hauptteilen zugeordnet: 1. Grundüberlegungen zur neuen Lernkultur und zur Arbeit mit Lerntagebuch bzw. Portfolio; 2. Lerntagebücher in Forschung und Praxis; 3. Portfolios in Forschung und Praxis.
Resumo:
Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern zum Unterricht nehmen eine wichtige Rolle zur Verbesserung der Unterrichtsqualität ein. Während der Ausbildung von Lehrpersonen wird dieses Potenzial bisher aber selten genutzt. Der Beitrag stellt Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt "Lernen im Praktikum" vor. Befragt wurden 150 Studierende des Lehramts für 7.-9. Klassen (Sekundarstufe 1) zur Bedeutung von Schülerrückmeldungen im Praktikum sowie 1331 Schülerinnen und Schüler aus Praktikumsklassen zum Praktikum und zum Lernprozess der Praktikantinnen und Praktikanten. Die Ergebnisse unterstützen einerseits die Relevanz systematischer Schülerrückmeldungen für das Lernen im Praktikum. Andererseits machen sie auf die Notwendigkeit aufmerksam, die Kriterien, die Schülerbeurteilungen zugrunde liegen, weiter zu erforschen.
Resumo:
Die AutorInnen diskutieren die Frage der Integration von Tanz und Bewegung in die Psychotherapie. Wenn man die Entwicklungen in der Psychologie und Psychotherapieforschung betrachtet, insbesondere die neuere Forschung zum Embodiment der Kognition und die Wirkfaktorendiskussion in der Psychotherapie, eröffnen sich verschiedene solche Möglichkeiten. Unser Überblick macht deutlich, dass mit Tanz und Bewegung allgemeine psychotherapeutische Wirkmechanismen angesprochen werden können und die Forderungen, die sich aus der Embodimentperspektive ergeben, berücksichtigt würden. Ein Praxisbericht zur integrativen Therapie nach dem Zürcher Ressourcen Modell ZRM belegt die Machbarkeit und das Potenzial einer um Tanz und Bewegung erweiterten Psychotherapie.
Resumo:
Die Tanzwissenschaft sieht sich stets mit methodischen Herausforderungen und mit der Schwierigkeit konfrontiert Tanzereignisse in eine diskursive Form zu bringen. Es gilt, singuläre und adäquate – oft interdisziplinäre – Methoden für den jeweiligen Untersuchungsgegenstand zu finden. In meinem Beitrag möchte ich danach fragen, inwiefern sich eine jeweilige Methode aus dem konkreten Untersuchungsgegenstand heraus ergeben kann. Exemplarisch beschäftige ich mich mit der ‚improvisierten Choreographie’ Accords von Thomas Hauert und der Kompanie ZOO. Das choreographische Prinzip in Accords ist das improvisierte Unisono. Die Tanzenden orientieren sich aneinander, übernehmen Bewegungen voneinander und agieren vergleichbar einem Vogel- oder Fischschwarm. Mittels der Denkfigur des Schwarms möchte ich diese so entstehenden ‚schwärmenden Konstellationen’ beschreiben und die Funktions- und Operationsregeln dieses Gebildes analysieren. Des Weiteren sollen mit dieser epistemologischen Figur die kinästhetischen Übertragungsprozesse diskutiert werden, die sich zwischen den Tanzenden ereignen. Die Schwarmfigur scheint geradezu prädestiniert für die Betrachtung einer Tanzimprovisation. Beide Phänomene – der Schwarm und die Improvisation gleichermassen – zeichnen sich aus durch Transitorik, Performativität, Kontingenz und Emergenz. Dennoch gilt es nicht nur nach dem Potenzial eines solchen Vorgehens und der Produktivität dieser epistemologischen Denkfigur zu fragen, sondern auch mögliche Schwierigkeiten zu problematisieren.
Resumo:
Das Schweizer Kreuz hat als Zeichen ausserordentliche Qualitäten und ein enormes Potenzial. Seine Verwendung geht weit über den unmittelbaren Bereich von Staat und Nation hinaus. Die Publikation der Hochschule der Künste Bern HKB erschliesst dieses Phänomen mit illustrierten Beiträgen von Fachleuten aus verschiedenen wissenschaftlichen Fachrichtungen. Für Nation, Staat, Politik und im Sport steht es als Symbol, im Kontext Wirtschaft ist es Teil von Logos, im Zusammenhang von Lifestyle und Zeitgeist tritt es als modisches Ornament auf. Das Schweizer Kreuz macht TrägerInnen und AbsenderInnen identifizierbar: Abstimmungsunterlagen als staatliche Dokumente, die Sportlerin als Mitglied des Nationalteams, den Inhaber eines Pas-ses oder einer Identitätskarte als Schweizer Bürger; Post oder SBB als schweizerische Dienstleister; die Besitzerin einer Tasche als Vertreterin einer Lifestyle-Gruppe oder Nachzüglerin eines sinkenden Trends; das Mineralwasser als natürliches, gesundes Produkt; eine Alu-Trinkflasche als flottes Qualitätsprodukt. Interdisziplinärer Zugang «Weiss auf Rot. Das Schweizer Kreuz zwischen nationaler Identität und Corporate Identity» ist eine Textsammlung, die entsprechend der Vielfältigkeit des Themas auch eine Vielfalt von Annäherungen an den Gegenstand bietet. Die 13 wissenschaftlichen Texte werden ergänzt durch fünf Interviews mit VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft, Sportwissenschaft und Gestaltung, die in ihrem berufli-chen Alltag einen praktischen Bezug zum Schweizer Kreuz haben.
Resumo:
Im deutschsprachigen Raum wird ein hoher Anteil an Migrantinnen, die sportlich inaktiv und in Sportvereinen unterrepräsentiert sind, konstatiert (Burrmann et al., 2015; Lamprecht et al., 2014). Migrantinnen ist der Zugang zu Sportaktivitäten häufig erschwert aufgrund von Diskriminierung, Konflikten und Grenzziehungsprozessen, denen Aspekte betreffend des Geschlechts und der Ethnizität inhärent sind. Vor diesem Hintergrund wurde bislang häufig das Potenzial der Integration in den Sport bzw. Sozialisation zum Sport von Migrantinnen in (ethnischen) Sportvereinen und im Schulsport untersucht. Wie jedoch die Integration in den Sport in interkulturellen Vereinen, welche Sportangebote offerieren, funktioniert, ist weder in der Migrations- noch in der sportbezogenen Integrationsforschung ein gängiges Thema. Basierend auf dem theoretischen Ansatz Boundary Work (Lamont & Molnár, 2002) untersucht die vorliegende Studie geschlechtsbezogene und ethnische Grenzziehungsprozesse hinsichtlich der Sportpartizipation von Migrantinnen in einem interkulturellen Verein sowie vereinsbezogene Möglichkeiten, welche die Integration in den Sport fördern. Es wurden halbstrukturierte Interviews mit acht Migrantinnen verschiedener Herkunft und zwei Leiterinnen eines interkulturellen Vereins in der deutschsprachigen Schweiz durchgeführt. Zusätzlich erfolgte eine Gruppendiskussion mit sechs Migrantinnen. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse und dokumentarischer Methode wurden geschlechtsbezogene und ethnische Grenzen sowie Möglichkeiten für eine Sportpartizipation durch den Verein abgeleitet. Hinsichtlich der erschwerten Sportpartizipation indizieren die Resultate vielfältige, miteinander verschränkte, sich überlagernde und durchlässige Grenzen, die das Geschlecht und die Ethnizität allgemein betreffen. Im Speziellen wirken migrationsbedingt und lebensphasenspezifisch geprägte Haltungen gegenüber „mütterlichen“ Verpflichtungen, sprachlichen- und beruflichen Aus- bzw. Weiterbildungspflichten sowie Praktiken der Körperverhüllung. Die jeweilige Struktur der Grenzverschränkungen wirkt z.T. mehrfach restriktiv und prägt zugleich die verfügbare Zeit und finanzielle Mittel der Migrantinnen, was eine Dilemma artige Situation hervorruft. Zur Überwindung der Grenzen bietet der interkulturelle Verein insbesondere professionelle Mitarbeiterinnen; Kinderbetreuung; niederschwellige, kosten- und zeitgünstige Sportangebote exklusiv für Frauen; und eine wohlwollende Atmosphäre mit gleichberechtigtem Zusammensein. Interkulturelle Vereine können somit den Zugang zu Sportangeboten für Migrantinnen erleichtern und die Integration in den Sport bzw. die Sozialisation zum Sport fördern. Dies geschieht z.B. infolge bedarfsgerechter Vereinsangebote, unverbindlicher Teilnahmebedingungen und einer integrationsorientierten Vereinskultur. Der auf Grenzziehung fokussierte theoretische Ansatz und die vorliegenden Resultate eröffnen neue Forschungsperspektiven im Bereich Sport und Sozialisation sowie Integration.
Resumo:
Es gehört zum allgemeinen Bildungsauftrag, Kinder und Jugendliche beim Erwerb sozialer Kompetenz zu unterstützen. Dem Sportunterricht wird hohes sozialerzieherisches Potenzial attestiert, seine Wirksamkeit bezüglich der Förderung sozialer Kompetenz ist allerdings kaum untersucht. Bislang liegen keine Befunde und Empfehlungen vor. Hier knüpft der vierte Band der Reihe «Beiträge für die Praxis» an. Der Autor zeigt, wie soziales Lernen im Sportunterricht gezielt inszeniert werden kann, und erklärt ausserdem, weshalb Sportunterricht nicht per se eine positive Wirkung auf den Aufbau sozialer Kompetenz hat.
Resumo:
Figurentheater für ein erwachsenes Publikum findet vermehrt auch auf den institutionalisierten Bühnen des Sprech-, Tanz- und Musiktheaters statt. Diese Entwicklung steht symptomatisch für eine in allen Künsten beobachtbare Tendenz, Genre- und Formgrenzen zu öffnen. Mit der Auflösung strikter Grenzziehungen zwischen den Künsten sowie der Enthierarchisierung der Theatermittel in postdramatischen Formen werden mittlerweile verstärkt auch in Schauspielinszenierungen Puppen, die gleichberechtigt neben den menschlichen Darsteller_innen agieren, eingesetzt (z. B. Frankenstein, Regie: Philipp Stölzl, Theater Basel 2014; Die Brüder Löwenherz, Regie: Ingo Berk, Puppen: Mervyn Millar, Schauspielhaus Zürich 2014; Der Untergang des Hauses Usher, Regie und Puppen: Suse Wächter, Residenztheater München 2015; Merlin oder das wüste Land, Regie: Jan-Christoph Gockel, Puppen: Michael Pietsch, Schauspielhaus Graz 2015). Der seit etwa 20 Jahren beobachtbare massive Entwicklungsschub im west- und zentraleuropäischen Figurentheater ist eng verknüpft mit der Form der offenen Manipulation, bei der Puppenspieler_innen sichtbar die Spielfigur animieren. Inspiriert ist diese offene Spielweise vom traditionellen japanischen Figurentheater Bunraku, bei dem drei sichtbare Puppenspieler eine Figur animieren. Das Bühnengeschehen wird von einem am Seitenrand der Bühne platzierten Rezitator, welcher die Handlung erzählt und den Text aller Figuren spricht, sowie von einem Shamisen-Spieler begleitet. Während für Vertreter der historischen Avantgarde wie beispielsweise Edward Gordon Craig die Puppe aufgrund ihrer Kontrollierbarkeit als Schauspielerersatz von Interesse war, rückt im zeitgenössischen, offen manipulierenden Figurentheater der Fokus auf die Konfrontation von menschlichen Darsteller_innen und Kunstkörpern. Der Beitrag möchte das evidente Interesse der zeitgenössischen Theaterpraxis an der figurentheaterspezifischen Spielweise der offenen Manipulation zum Ausgangspunkt nehmen, um deren Potenzial zur Fragmentierung, Collagierung und Hybridisierung von Körperkonstruktionen und Körperdarstellungen sowie die damit einhergehenden Fragen nach Subjekt- versus Objektstatus zu untersuchen. Abschliessend soll der Frage nachgegangen werden, welche tradierten schauspieltheoretischen Setzungen mit Blick auf die Möglichkeiten der offenen Manipulation als theatrale Praktik im Sprechtheater einer Revision unterzogen werden müssen.
Resumo:
Die Schweiz gilt als Musterland direktdemokratischer Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an politischen Entscheidungsprozessen. Die große politische Zufriedenheit und Stabilität, das hohe Vertrauen in die politische Elite, der wirtschaftliche Leistungsausweis und das starke zivilgesellschaftliche Engagement scheinen Folgen eines an Beteiligungsmöglichkeiten reichen politischen Systems zu sein, das zudem auch politischen Protest zu kanalisieren versteht und hohes bottom-up Innovationspotenzial aufweist, so PD Dr. Marc Bühlmann, Direktor des Année Politique Suisse am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern. In seinem Gastbeitrag hinterfragt er jedoch das »Loblied auf die Schweizer Demokratie«. Seiner Meinung nach werde das partizipative Potenzial in unserem Nachbarland nicht ausgeschöpft, weil der Zugang zu diesem System in dreifacher Hinsicht selektiv sei: erstens würden Beteiligungsrechte nur sehr zurückhaltend vergeben; zweitens zeige sich eine eher schwache Nutzung der Instrumente: die niedrige Beteiligung bei Wahlen wie auch bei Abstimmungen, aber auch die seltene Ergreifung der Initiative und des Referendums durch nicht gut organisierte zivilgesellschaftliche Minderheiteninteressen seien Anzeichen dafür. Nicht die schwache, sondern drittens die wenig repräsentative Nutzung und Beteiligung müssten aber als eigentliche Mängel der Schweizer Beteiligungskultur bezeichnet werden: Individuen, die über ein hohes Einkommen und hohe Bildung verfügen, scheinen die Beteiligungsopportunitäten nicht nur häufiger zu nutzen, sondern auch stärker von ihnen zu profitieren.
Resumo:
Nach dem ersten, 2011 erschienenen Band versammelt der vorliegende zweite wiederum eine Auswahl von Beiträgen, die auf Analysen der Daten der Schweizer Längsschnittstudie TREE (Transitionen von der Erstausbildung ins Erwerbsleben) basieren. Die kritischen Übergänge im Jugend- und jungen Erwachsenenalter werden aus soziologischen, ökonomischen, psychologischen und erziehungswissenschaftlichen Blickwinkeln beleuchtet. Die Beiträge widerspiegeln damit eindrücklich das analytische und interdisziplinäre Potenzial der TREE-Daten. Thematisch steht der langfristige Einfluss der sozialen Herkunft auf Bildungs- und Erwerbsverläufe, insbesondere auf den Zugang zu höherer Bildung, im Zentrum.