Etwas gross aufschreiben. Quellenkritische Anmerkungen zum "Zeytregister" des Ulmer Chronisten Hans Heberle (1597-1677)


Autoria(s): Laux, Stephan
Data(s)

20/12/2002

Resumo

Das "Zeytregister" des Ulmer Bauern und Landhandwerkers Hans Heberle ist in seiner Art eine einzigartige Hinterlassenschaft eines bäuerlichern Schriftstellers des 17. Jahrhunderts. Der Gesichtskreis Heberles geht weit über den engen Horizont der Wirtschaftsführung hinaus, indem er persönliche Erfahrungen mit der Schilderung der Kriegsereignisse seiner Zeit verbindet. Unter Berücksichtigung von Schreibintention und -praxis relativieren sich indes die Möglichkeiten einer persönlichkeitsnahen Ausschöpfung der Quelle im Sinne eines 'Ego-Dokuments'. So sind den im wesentlichen auf Geburt und Tod beschränkten Notaten über die eigene Familie, über persönliche Erlebnisse und Beobachtungen aus näherer Anschauung durch die absorbierende Kriegsschilderung Grenzen auferlegt. Die selektive Auswahl der Themenpunkte und das weitestgehende Zurücktreten affektiver Momente erklärt sich auch durch die technische Verfahrensweise Heberles, der nach Ausweis inhaltlicher und formaler Aspekte der Handschrift in deutlichem zeitlichem Ereignisabstand an seiner Chronik arbeitete.

Identificador

urn:nbn:de:0009-9-8760

http://www.zeitenblicke.de/2002/02/laux/index.html

Idioma(s)

ger

Fonte

zeitenblicke ; 1 (2002) , 2

Palavras-Chave #Hans Heberle #bäuerlicher Schriftsteller #Ego-Dokument