Arnt van Tricht : Werkkatalog eines Bildhauers am Niederrhein im 16. Jahrhundert


Autoria(s): Paulus, Christiane
Data(s)

2015

Resumo

Arnt van Tricht, gest. 1570, unterhielt bis in die späten 50er Jahre des 16. Jahrhunderts, wahrschein-lich aus Antwerpen kommend, in Kalkar am Niederrhein eine sehr erfolgreiche Werkstatt. Die bis dahin vorherrschende spätgotische Formensprache der langjährig ansässigen Bildhauer löste er durch die der Renaissance ab, führte jedoch deren Arbeitsfelder und Materialwahl weiter. Arnt van Tricht schuf Arbeiten sowohl religiöser als auch profaner Natur innerhalb des Gebiets der damals sehr bedeutenden Vereinigten Herzogtümer Kleve-Mark-Jülich-Berg und Geldern. Seine wohlhabenden Auftraggeber entstammten dem Klerus, der Bürgerschaft und dem Adel.rnIm Rahmen der Arbeit zeigte sich, dass sich für den Künstler die Verlegung der herzoglichen Residenz nach Düsseldorf und der wirtschaftliche Niedergang der Region letztlich stärker auswirkte als die religiösen Veränderungen durch die Reformation.rnArnt van Tricht schuf die meisten seiner religiösen Bildwerke für die Stiftskirche St. Viktor in Xanten, die durch die Bürgerschaft ausgestattete Pfarrkirche von St. Nicolai in Kalkar und umliegende Gemeinden. Einzelne Stücke sind, wohl über familiäre Verflechtungen vermittelt, in einem weiteren Radius zu finden. Van Tricht arbeitete Schnitzretabel mitsamt ihrer ornamentalen und figuralen Aus-stattung sowie Skulpturen(-gruppen) in Eichenholz. Daneben finden sich im Werk zahlreiche in Sandstein gearbeitete Skulpturen, die teilweise an Pfeilern und Portalen der Kirchen architektur-gebunden sind. Neben diesen rundplastischen Werken schuf Arnt van Tricht eine große Anzahl an steinernen Reliefarbeiten. Hierbei nehmen die überwiegend für die lokalen Kanoniker gearbeiteten Epitaphien mit biblischem Reliefbild in Ornamentrahmen den größten Teil ein.rnEin zweiter, gleichwertiger Werkkomplex, überwiegend in Sandstein gearbeitet, ist profaner Natur und fällt durch die Größe der Aufträge ins Gewicht. Arnt van Tricht war an einigen groß angelegten Modernisierungsprojekten an Stadthäusern und Kastellen des lokalen Adels beschäftigt. Für mehrere aufwendig gestaltete Fassadendekorationen arbeitete er Architekturglieder mit figürlicher Darstellung oder Ornament, Büsten und freiplastische Skulpturen. Arnt van Tricht war aber auch an der Aus-gestaltung der Innenräume beteiligt. Aufwendig skulptierte und reliefverzierte Kaminverkleidungen stehen dabei neben reduzierteren Arbeiten für offensichtlich weniger repräsentative Räume. Neben in Eichenholz gearbeiteter Vertäfelung schuf Arnt van Tricht hölzerne figurale Handtuchhalter. Diese zeigen, wie auch die Reliefbilder der Kamine, die darüber hinaus Wappen und Porträts der Bauherren aufnehmen, eine religiöse oder profane, auch antikisierende Thematik, bei der ein moralisierender Unterton mitschwingt.rnIn dieser Arbeit werden erstmals alle Werkstücke des Künstlers zusammengeführt dargestellt, so dass ein Werkkatalog mit einem Überblick über das sehr breit gefächerte Spektrum des Opus Arnt van Trichts vorliegt. Häufig durch bloße Nennung mit Arnt van Tricht in Verbindung gebrachte Arbeiten werden bewertet und die Zu- oder Abschreibung begründet. Auch können einige Stücke neu zugeschrieben werden.

Arnt van Tricht, d.d. 1570, probably originating from Antwerp, maintained a very successful workshop in Kalkar at the Lower Rhine until the late fifties of the 16th century. He replaced the predominant language of form of the Late Gothic, which was used until that time by the local sculptors, by that of the Renaissance. However, he continued in their fields of work, using the same materials as they. Arnt van Tricht created works of both religious and profane nature within the region of the then very important United Duchies of Jülich-Cleves-Mark-Berg and Guelders. His clients were wealthy members of the clergy, the middleclass and the nobility.rnIn the course of this work, it became evident that the move of the ducal residence to Düsseldorf and the economic decline of the region had a bigger impact on the work of the artist than the religious changes due to the Reformation.rnArnt van Tricht created the majority of his religious sculptures for the collegiate church St. Viktor in Xanten, the parish church St. Nicolai in Kalkar and neighbouring parishes. A few pieces can be found in a larger area, probably due to orders conveyed by personal relationships. Van Tricht carved wooden altarpieces including ornamental and figural fittings as well as (groups of) sculptures in oak. The work also comprises numerous sculptures in sandstone, which sometimes are attached to pillars and portals of churches. Next to these three-dimensional pieces, Arnt van Tricht also created a large number of stone reliefs. The majority of those are epitaphs with biblic scenes within an ornamental frame, mainly created for the local canons.rnA second, equally important part of his works consists of profane works, mainly in sandstone, which stands out due to the size of the orders. Arnt van Tricht was involved in a number of large scale projects for modernisation of town houses and castles of the local nobility. He created architectural elements with figural depictions or decorations, busts and free-standing sculptures. Arnt van Tricht also participated in the decoration of the interiors, comprising ornately sculptured mantelpieces, decorated with relief and simpler works for less representative rooms. Next to oaken wood panelling Arnt van Tricht created wooden towel rails with figural depictions. These, like the reliefs of the mantelpieces, show religious or profane, sometimes also antique subjects, often with a moralising undertone. In addition, the mantelpieces also exhibit coats of arms and portraits of the owners of the properties.rnFor the first time, this study consolidates all pieces of work of the artist and provides a catalogue of the very varied oeuvre of Arnt van Tricht. Works that have been connected to Arnt van Tricht, often by mere mention of his name, are studied and the attribution is either justified or objected to. Finally, some pieces of works can newly be attributed to the artist.

Formato

application/pdf

Identificador

urn:nbn:de:hebis:77-41984

http://ubm.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2015/4198/

Idioma(s)

ger

Publicador

07: Geschichts- und Kulturwissenschaften. 07: Geschichts- und Kulturwissenschaften

Direitos

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Palavras-Chave #Skulptur #Altarretabel #Epitaph #Renaissance #Bildschnitzer #sculpture #altarpiece #epitaph #Renaissance #woodcarver #The arts
Tipo

Thesis.Doctoral