376 resultados para Sozialer Konflikt
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Angemessen historisiert kann der «Skandal» auch für die Vormoderne als produktive Forschungskategorie genutzt werden, um nach fundamentalen Wertehaltungen und zugehörigen Konfliktmodi zu fragen. Während Skandale in heutiger Zeit über massenmedial verbreitete Enthüllungen befeuert werden, adressierte Skandalisierung in der Vormoderne unterschiedliche Kommunikationsräume wie etwa Familie, Peer Groups, politische Gremien und Versammlungen, die als ständisch gerahmte, ineinander verschachtelte und miteinander interagierende Teilöffentlichkeiten fungierten. Eigentliches Skandalon stellte der Vorwurf des Eigennutzes bzw. die Schädigung des gemeinen Nutzens dar. Angeprangert wurden Selbstbereicherung, undurchsichtige Machenschaften oder übermässige Profite aus Amtstätigkeiten. Skandalen kam dabei die Funktion von Läuterungsritualen zu, welche lokalen Gesellschaften und ständischen Gruppen die ungeschriebenen Gesetze ihres Zusammenlebens in Erinnerung riefen.
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Aaron Sandler
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Ph. Schwartz
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Elisabeth Kohn
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Izhac Epstein
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Der Begriff der Evolution ist nicht nur den Naturwissenschaften, sondern auch den Sozial- und Geisteswissenschaften vertraut. Die Konzepte der Variation und der Selektion spielen hier eine Schlüsselrolle. An die Stelle der biologischen Vererbung tritt die Imitation erfolgreicher Vorbilder: Soziale Normen und Institutionen beispielsweise, die erfolgreich zur Lösung von Konflikten beigetragen haben, werden mit höherer Wahrscheinlichkeit kopiert als relativ erfolglose Vorbilder. Treten im Zuge dieses Prozesses Kopierfehler auf oder werden rational geplante Veränderungen vorgenommen, können neue Formen entstehen, die möglicherweise erfolgreicher sind als das Original. Diese Ideen können durch mathematische Formalisierung präzisiert und zugespitzt werden. Die vorliegende Aufsatzsammlung vermittelt ein Bild davon. Die Autoren setzen sich mit spieltheoretischen Modellen, Simulationsmodellen und anderen Methoden der Formalisierung auseinander und beziehen diese auf so unterschiedliche Themenbereiche wie die Entwicklung von Kooperation und Vertrauen, die Evolution von Fairnessnormen, auf wissenschaftlichen Wettbewerb, Gruppenprozesse und die Arbeitsteilung in der Familie.