997 resultados para Nichtformale Bildung
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Tanzkünstlerisches Schaffen hat sich im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren als Teil der kulturellen Bildung etabliert. Als körperliche Performance eröffnet Tanz neue Bildungsfelder und kann im Austausch mit anderen Künsten sowie der Wissenschaft Visionen und neue Wege aufzeigen. Die Publikation sucht nach zukunftsweisenden, weitblickenden oder eben visionären Bildungskonzepten und Perspektiven in Verbindung mit Tanz. Die Autorinnen und Autoren befassen sich mit Fragen zu fünf Themenschwerpunkten und regen zum Weiterdenken und Nachschlagen an: kulturpolitisch handeln – tanzkulturell bilden – tanzen und forschen – Tanzwissen und Tanzkunst reflektieren – in die Zukunft blicken. Die Bilder in der Buchmitte bereichern und illustrieren die lebendigen und künstlerischen Projekte.
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Verschiedene Autoren gehen davon aus, dass der Glaube einer Gruppe an ihre Handlungsfähigkeit ein handlungs- und leistungsrelevanter Parameter ist (z. B. Bandura, 1997; Feltz, Short & Sullivan, 2008). Empirische Untersuchungen unterstützen diese Vermutung (z. B. Hodges & Carron, 1992) und es wird angenommen, dass Gruppenwirksamkeitserwartungen über motivationale Faktoren und Zielsetzungen kausal auf Gruppenleistungen wirken. Zur empirischen Theorieprüfung werden u. a. Fragebogen zur Erfassung individueller Gruppenwirksamkeitserwartungen eingesetzt. Solchen Fragebogen liegen Messmodelle zu Grunde, die Annahmen über die kognitiven Prozesse bei der Bildung individueller Gruppenwirksamkeitserwartungen machen und dazu dienen, individuelle Gruppenwirksamkeitserwartungen extern zu konstruieren (Anderson, 1996). Tatsächlich ist über die kognitiven Prozesse, durch die Personen zu ihren individuellen Gruppenwirksamkeitserwartungen gelangen, bislang wenig bekannt (Myers & Feltz, 2007). Diese kognitiven Prozesse stehen im Fokus dieser Arbeit und es soll untersucht werden, welche Gruppeneigenschaften und kontextuellen Bedingungen bei der Bildung individueller Gruppenwirksamkeitserwartungen berücksichtigt werden, wie sie zu einer subjektiven Handlungserwartung integriert werden und ob sich Unterschiede in den individuellen Konzepten aufgabenspezifischer Gruppenwirksamkeitserwartungen finden lassen. Aufgrund der Berichte über kausale Wirkbeziehungen zwischen Gruppenwirksamkeitserwartungen und Gruppenleistungen werden zudem die Zusammenhänge zwischen Gruppenwirksamkeitserwartungen und aufgabenbezogener Leistungsmotivation überprüft. Basierend auf einem theoretischen Modell zur Bildung individueller Gruppenwirksamkeitserwartungen werden Hypothesen zu kognitiven Informationsverarbeitungsprozessen formuliert. Als methodischer Zugang dient Andersons (1981, 1996) Informationsintegrationstheorie. Dreiundzwanzig Bachelor-Studierende der Sportwissenschaft (M = 23.30 Jahre; SD = 3.39; 35% Frauenanteil) der Universität Bern nahmen an den insgesamt sieben Erhebungen teil. Im Rahmen von Gruppenhandlungsszenarien wurden sie nach ihren Gruppenwirksamkeitserwartungen und/oder ihrer aufgabenspezifischen Leistungsmotivation gefragt. Zur statistischen Analyse wurden Mehrebenmodelle berechnet. Zusätzlich wurden graphische Informationsin-tegrationsdiagramme inhaltlich analysiert. Die Resultate weisen auf Abgleiche zwischen Aufgabenanforderungen und Mannschaftsressourcen als eine kognitive Grundlage individueller Gruppenwirksamkeitserwartungen hin. Diese Abgleiche beziehen sich auf physisch-technische wie auch psychologische Eigenschaften des Gruppenkontexts und scheinen durch Handlungspläne beeinflusst zu sein. Die Ergebnisse liefern zudem Anhaltspunkte für die externe Konstruktion von individuellen Gruppenwirksamkeitserwartungen und weisen auf bislang ungelöste Probleme bei der Operationalisierungen von Gruppenwirksamkeitserwartungen im Rahmen von Fragebogen hin. Mögliche weitere Einsatzgebiete für informationsintegrationstheoretische Methoden werden diskutiert.
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Aufgrund des meritokratischen Prinzips sollte die soziale Herkunft idealerweise keinen Einfluss auf den Erwerb höherer Bildung ausüben. Diverse Studien zeigen jedoch, dass in der Schweiz ein starker Zusammenhang zwischen der sozialen erkunftsschicht und dem erreichten Bildungsabschluss besteht. In diesem Artikel wird untersucht, wie sich die soziale Herkunft auf die Wahrscheinlichkeit, das Gymnasium nach Ende der obligatorischen Schulzeit zu besuchen, auswirkt und wie viele Prozent des Gesamteffektes durch den primären und den sekundären Herkunftseffekt erklärt werden können. Dabei wird berücksichtigt, wie sich das Ausmass dieser Effekte durch die Nutzung verschiedener Operationalisierungen oder unterschiedlicher Dekompositionsmethoden verändert. Es zeigt sich, dass unter Berücksichtigung wichtiger Kontrollvariablen wie dem besuchten schulischen Leistungsniveau Kinder aus einer hohen Schicht eine um 6 Prozentpunkte höhere Wahrscheinlichkeit haben, das Gymnasium zu besuchen, als Kinder aus einer tiefen Schicht. Wird dieser Gesamteffekt dekomponiert, beträgt der primäre Herkunftseffekt gut 20 Prozent.
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In einem kurzen Überblick werden sowohl theoretische Erklärungsansätze als auch ausgewählte empirische Forschungsbefunde zum Themenfeld „Familie und Bildung“ dargelegt. Im Zentrum steht die Frage, inwiefern Familien den Bildungserfolg von Kindern beeinflussen. Diese Frage wird vornehmlich aus der Perspektive des strukturell-individualistischen Erklärungsansatzes von Boudon (1974) erörtert, der die geringeren Bildungschancen niedriger Sozialschichten als Folge primärer und sekundärer Herkunftseffekte begreift (vgl. Boudon 1974). Ausgehend von Erkenntnissen der schichtspezifischen Sozialisationsforschung werden zunächst die Sozialisation und Erziehung (vgl. Grundmann 2011) im sozialen Kontext des Elternhauses thematisiert. Anschliessend werden mit Bezug auf den strukturell-individualistischen Ansatz zur Erklärung persistenter Bildungsungleichheiten (Boudon 1974) die primären und sekundären Herkunftseffekte sowie ihre gesellschaftlichen Folgen diskutiert. Bei der Darlegung des Forschungsstandes werden ebenfalls Arbeiten vorgestellt, die die sozialen Kontexte von Familien fokussieren. Dabei stellt sich u.a. die Frage, ob Netzwerke nicht nur als Teil der familiären Ressourcenstruktur auf die Bildungserfolge von Kindern einwirken, sondern auch als sozialer Referenzrahmen bzw. als soziale Bezugsgruppen, die Bildungsentscheidungen über die Vermittlung von sozialen Erwartungen beeinflussen.
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Im einleitenden Kapitel werden Bildungskontexte – bildungsrelevante materielle, institutionelle und kulturelle Umwelten oder Situationen – als strukturelle Voraussetzungen und Ursachen ungleicher Bildungschancen beschrieben. Für die Bildungsforschung ist die Analyse von Bildungskontexten besonders relevant, weil Individuen in ihren Erwartungen, Bewertungen und Handeln in Bezug auf Bildung – insbesondere in ihren Bildungszielen, Bildungserfolgen und Bildungschancen – durch diese Kontexte geprägt werden (können). Es wird davon ausgegangen, dass Familien und Bildungssystem (insbesondere die Schule) die größten Kontexteffekte für die individuellen Bildungserfolge und Bildungschancen haben. Aus einer Lebensverlaufs- und Mehrebenenperspektive wird angenommen, dass die Wirkungen der den Familien und Schulen übergeordneten Kontexte auf die Bildungserfolge und Bildungschancen je nach Alter, Bildungsstufe und Bildungsinstitution in unterschiedlicher Art und Weise variieren. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass soziale Kontexte sowohl strukturelle Voraussetzungen als auch Ursachen für sozial ungleiche Bildungserfolge und für soziale Ungleichheit von Bildungschancen darstellen. Schließlich wird die These vertreten, dass die bildungsrelevanten Kontexte in systematischer Weise in der (mechanismenbasierten) Theorie- und Modellbildung und empirischen Analyse (im Längsschnitt) berücksichtigt werden sollten, um die Entstehung und Reproduktion von Bildungsungleichheiten zu verstehen.
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Bildung ist auch im 21. Jahrhundert eine der wichtigen sozialen Fragen. Soziale Ungleichheit von Bildungschancen und damit verbundene Gerechtigkeitsfragen stellen sowohl die Wissenschaft als auch die Politik vor große Herausforderungen: Was sind die zentralen Ursachen von Bildungsungleichheiten? Warum werden soziale Ungleichheiten von Bildungschancen akzeptiert und wie werden sie legitimiert?
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Bildung gehört zu den drängenden sozialen Fragen des 21. Jahrhunderts. Folgerichtig hat die soziologische Bildungsforschung in den letzten beiden Jahrzehnten einen enormen Aufschwung erfahren. Derzeit gehört sie zu einem der innovativsten Bereiche in der sozialwissenschaftlichen Theorie- und Modellbildung, Methodenentwicklung, Datenerhebung und bei den empirischen Erkenntnissen. Gleichwohl gibt es zahlreiche Leerstellen und Verengungen der soziologischen Bildungsforschung. Die Beiträge des Bandes geben daher nicht nur einen Überblick über die aktuelle soziologische Bildungsforschung, sondern widmen sich auch bislang vernachlässigten Themen, Debatten und theoretischen Ansätzen. Zahlreiche Beiträge weisen methodische Innovationen auf, wie z. B. einen Methodenmix aus qualitativen und quantitativen Analyseteilen, Inter- und Intragruppenvergleichen sowie Analysen mit bisher wenig beachteten Datensätzen in der Bildungsforschung. Der Band umfasst ein breites Themenspektrum, das von der Grundschule bis zur Ausbildung und Hochschule in Deutschland und im internationalen Vergleich reicht. Er beinhaltet neuere Studien zur sozialen Herkunft wie auch zu Behinderung und Intersektionalität oder zu Bildungsmodellen im Zeitalter von Bologna und Kopenhagen. Unter den Autorinnen und Autoren finden sich neben renommierten Forscherinnen und Forschern auch zahlreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und ‑wissenschaftler.
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Migrantenkinder werden in der Schule nicht nachweisbar benachteiligt. Vieles hängt von soziokulturellen Faktoren ab. Beim Übergang in die berufliche Ausbildung nach der obligatorischen Schulzeit hingegen lassen sich Benachteiligungstendenzen beobachten
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Im Allgemeinen wird zum einen die Auffassung geteilt, dass auch ein Land wie die Schweiz auf ein steigendes Angebot qualifizierter und hochqualifizierter Arbeitskräfte angewiesen ist, um wirtschaftliche Prosperität und allgemeine Wohlfahrt dauerhaft sicherstellen zu können (vgl. SKBF 2010). Zum anderen wird dem modernen Bildungssystem – unter Gewährleistung zumindest formaler Chancengleichheit – die Aufgabe zugeschrieben, mittels ausreichender Bildungsgelegenheiten für dieses Angebot an Humankapital zu sorgen (vgl. Müller und Kogan 2010; Müller et al. 1997; Seibert et al. 2010).
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Aufgrund der institutionalisierten Kopplung des Bildungssystems mit den Arbeitsmärkten und der Verteilung von Einkommen und sozialstaatlichen Anrechten über das Erwerbssystem ist das zuvor erworbene Bildungszertifikat eine bedeutsame Voraussetzung nicht nur für den Arbeitsmarktzutritt, sondern auch für die Klassenpositionen im Lebensverlauf und den daran geknüpften Lebenschancen (vgl. Allmendinger 1989; Mayer und Blossfeld 1990; Müller und Shavit 1998; Solga 2005). Während in den 1980er und 1990er Jahren der Zusammenhang von Bildung, Beschäftigung und Sozialstatus sowie die Beschreibung der Bildungsexpansion und sozialen Ungleichheit von Bildungschancen (vgl. Müller und Haun 1994; Handl 1985; Henz und Maas 1995; Meulemann 1995; Schimpl-Neimanns 2000) im Vordergrund der deutschsprachigen soziologischen Bildungsforschung standen, bemüht sie sich seit Ende der 1990er Jahren die Genese und Reproduktion von Bildungsungleichheiten systematisch statt ad hoc zu erklären (vgl. Becker 2011).
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Die vorliegende Untersuchung ist ein Beitrag, die Frage zu klären, warum in der westdeutschen Nachkriegszeit immer mehr Schulpflichtige nach Abschluss der Grundschule das Gymnasium besuchen. Ausgehend von einem entscheidungstheoretischen Modell der subjektiven Werterwartung werden Mechanismen der elterlichen Bildungsentscheidung aufgezeigt. Dabei wird davon ausgegangen, dass sowohl zunehmende Bildungsmotivationen als auch Veränderungen in der subjektiven Bewertung von Kosten und Nutzen für eine höhere Bildung wichtige Voraussetzungen für die zunehmende Bildungsbeteiligung, aber auch Folgen der Bildungsexpansion waren. Die empirischen Analysen für drei Zeitpunkte in den 60er, 70er und 80er Jahren bestätigen diese Annahmen weitgehend. Ebenso wurde empirisch belegt, welch wichtige Rolle neben den Bildungsintentionen von Eltern und dem vorhergehenden Bildungsverlauf ihrer Kinder auch strukturelle Momente der Bildungsexpansion und ihre Eigendynamik beim tatsächlichen Bildungsübergang spielen. Schließlich gibt es Hinweise dafür, dass die Persistenz klassenspezifischer Bildungsungleichheiten auf einer konstanten Balance von Nutzen und Kosten zwischen den sozialen Klassen basiert.
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Die vorliegende Untersuchung ist ein empirischer Beitrag zur Erklärung der klassenspezifischen Bildungsungleichheit beim Übergang von der Grundschule auf die weiterführenden Schullaufbahnen in der Sekundarstufe I. Neueren Erklärungsansätzen zufolge basiert die Bildungsungleichheit neben historischen Bedingungen und institutionellen Regelungen des bildungssystems vor allem auf Entscheidungen der Eltern. Demnach hängen klassendifferenzierende Bildungschancen mit klassenspezifischen Unterschieden in der Kosten-Nutzen-Abwägung für höhere Bildung und darauf basierenden Bildungsentscheidungen zusammen, die dann – vermittelt über die Selektions- und Allokationsfunktion des Bildungssystems und den Ressourcen des Elternhauses – zur sozialen Ungleichheit von Bildungschancen führen. Für die empirische Überprüfung der Modellaussagen wird ein zweistufiges Entscheidungs- und Prozessmodell vorgeschlagen. Mit Hilfe von Paneldaten und logistischen Regressionen wird unter besonderer Berücksichtigung von sozialer Herkunft zunächst die Entstehung von Bildungsabsichten und danach der tatsächliche Bildungsübergang detailliert untersucht. Insgesamt bestätigen die empirischen Befunde die von den werterwartungs- und entscheidungstheoretischen Erklärungsansätzen angenommenen Mechanismen und Prozesse der Bildungsentscheidung und des Bildungsübergangs. Weitgehend offen ist jedoch die Frage nach der historischen Dauerhaftigkeit der klassenspezifischen Bildungsungleichheit trotz Bildungsexpansion und Schulreformen.