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Resumo:
Ataulla Bajazitov (1846-1911) fulfilled a social double role by serving his Tatar community in St. Petersburg as imam and the Russian state as military Muslim ‘cleric’, translator and teacher. By founding Russia’s first monolingual Tatar newspaper, initiating St. Petersburg’s first Friday mosque and presenting scriptural and rational arguments for the compatibility of Islam and the modern Civilization to a Russian-speaking public as early as 1883, he has been a pioneer among the Muslims in Russia in several respects. In contrast though to similar activities of his Russian contemporary, the Krim Tatar Ismail Gasprinskii (1851-1914), Bajazitov’s endeavours have remained almost unnoticed in Western scholarship. Also in Tatarstan, his books have been only recently reprinted. The present study analyzes Bajazitov’s three monographs written in Russian, namely A Response to Ernest Renan’s lecture “Islam and Science” (1883), The Relationship of Islam towards Science and People of Different Faith (1887) and Islam and Progress (1898). There, he exposes many positions that around that time started to become key arguments of Muslim reformers in the Near East for the progressivness of Islam. The study takes also into account reactions to Bajazitov’s monographs by Russian officers in Tashkent who tried to demonstrate the backwardness of Islam, especially Nikolai Petrovič Ostroumov’s (1846-1930) response in his book entitled Quran and Progress – On the intellectual awakening of today’s Russian Muslims (1901/1903).
Resumo:
In der Antike haben jüdische Autoren in ganz unterschiedlichen literarischen Gefäßen die Tora mit häufig bemerkenswerter inhaltlicher Freiheit für sich gedeutet und weiter gesponnen. Wie auf einer Drehbühne konnten biblische Texte immer wieder neu inszeniert werden - ohne, dass der Urtext deswegen in Frage gestellt werden musste. Die Tora war die Vorlage für unterschiedlichste Deutungen der eigenen Lebenswelten. René Bloch untersucht solche literarischen Imaginationen und deren Entstehungskontexte. Die in diesem Band versammelten Texte sind aus den Tria Corda-Vorlesungen an der Universität Jena hervorgegangen. Vier Texte aus der jüdischen Diaspora und Palästina stehen im Zentrum: der jüdisch-hellenistische Liebesroman Joseph und Aseneth, die Moses-Biographie des Philon von Alexandrien, das Buch der Biblischen Altertümer des Pseudo-Philo und schließlich - über die Antike hinaus, aber eng mit der Antike verbunden - der Josippon, eine hebräische Neufassung der biblischen Geschichte und des jüdisch-römischen Kriegs aus dem Italien des 10. Jahrhunderts. Die literarischen Genres der diskutierten Texte reichen vom Roman über das religionsphilosophische Traktat bis zur Geschichtsschreibung. Alle vier Autoren nehmen biblische Figuren auf und schreiben deren Geschichten um und weiter. Alle vier Texte sind stark geprägt von ihrem zeitlichen und geographischen Entstehungskontext und spiegeln ein komplexes Verhältnis zur nichtjüdischen Umwelt wider: Zum einen stehen sie für ein authentisches, teils gar wegweisendes Judentum ein. Zum andern sind sie aber auch um Verbindungen mit der Mehrheitsgesellschaft bemüht.