67 resultados para Geschichtswissenschaft
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Die Arbeit untersucht, wie Tätererinnerungen für die Geschichtswissenschaft nutzbar gemacht werden können. Hans Münch, ein ehemaliger SS-Arzt in Auschwitz, hat sein Leben lang zahlreiche Interviews gegeben. Diese werden einer Sprach- und Diskursanalyse unterzogen und aus sozialpsychologischer Perspektive betrachtet. Dabei wird deutlich, wie die Methodenwahl die Ergebnisse mitbestimmt. Strukturelemente und Rahmenbedingungen, die das Denken und Handeln Münchs beeinflusst haben, werden herausgearbeitet. Dadurch werden die soziale Wirklichkeit der SS-Ärzte sowie die Beweggründe für diesen Genozid auf der Täterebene greifbarer gemacht. Es wird aufgezeigt, wie Münch Brüche in seiner Lebensgeschichte mit einem konsistenten Selbstbild, einer Sinnkonstruktion, zu überdecken versuchte.
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Dieses Lexikon ist ein interdisziplinäres Nachschlagewerk mit fast 2.000 Stichworten aus den Bereichen Methodologie, qualitative und quantitative Methoden sowie Statistik. Forschungspraktische Themen werden ebenso behandelt wie die Grundlagen der empirischen Sozialforschung. Die Methoden in den Einzeldisziplinen werden in Langartikeln systematisch präsentiert. Über 100 MethodikerInnen aus der Soziologie, der Politikwissenschaft, den Kommunikations- und Medienwissenschaften, der Geschichtswissenschaft, der Ethnologie und Kulturanthropologie, der Sozialpsychologie, den Erziehungswissenschaften, den Gesundheitswissenschaften sowie der Sozial- und Kulturgeographie haben zu dem Lexikon beigetragen. Es dient für Studium und Forschung, aber auch für die Praxis in sozialwissenschaftlichen Berufsfeldern als Wissensgrundlage.
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«Wie zu Gotthelfs Zeiten» steht als Synonym für die «gute alte Zeit». Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war jedoch keineswegs idyllisch. Ausgehend von den Texten Gotthelfs spüren die Autoren der damaligen Zeit nach und gehen der historischen Figur Albert Bitzius auf den Grund. Die interdisziplinären Beiträge aus Germanistik, Geschichtswissenschaft und Bauernhausforschung vermitteln überraschende Einsichten in Gotthelfs spätere Idealisierung und Inszenierung.
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Die Geschlechtergeschichte blickt mittlerweile auf eine mehr als fünf Jahrzehnte überspannende Entwicklung zurück. Wenn Geschlechtergeschichte inzwischen auch bis in die Schulbücher und in die Einführungen zum Geschichtsstudium Eingang gefunden hat, nimmt sie im Fach dennoch weiterhin eine ambivalente Position ein: Sie war einerseits an wichtigen theoretischen Entwicklungen maßgeblich beteiligt (Alltagsgeschichte, historische Anthropologie, linguistic turn, cultural turn, postcolonial turn), andererseits haftet ihr bis heute der Ruch der politisch gefärbten und daher tendenziösen und „unsoliden“ Wissenschaft an. Im Panel soll es darum gehen, wichtige Stationen der Entwicklung der Geschlechtergeschichte (von der Frauen- zur Geschlechtergeschichte, von der feministischen zur akademischen Forschung, von der Etablierung zur Kritik der Kategorie Geschlecht, vom Um-Schreiben der Geschichte zur Historiographie der Geschlechtergeschichte usw.) nachzuvollziehen sowie die wichtigsten Erträge der geschlechtergeschichtlichen Forschung zu beleuchten und Felder zu benennen, in denen die geschlechtergeschichtliche Forschung die Geschichtswissenschaft insgesamt beeinflusst und verändert hat. Dies soll in zwei Etappen realisiert werden: Im ersten Panel sollen wichtige Leistungen der Geschlechtergeschichte innerhalb der Geschichtswissenschaft beleuchtet und deren Rezeption innerhalb der pluralisierten geschichtswissenschaftlichen Ansätze diskutiert werden. In einem zweiten Schritt sollen wichtige Entwicklungen innerhalb der Geschlechtergeschichte themen- bzw. problemspezifisch präsentiert und diskutiert werden. Dies soll in Form einer round table-Diskussion erfolgen. Dabei richtet sich der Blick v.a. auf den bundesdeutschen Raum, ohne aber internationale Entwicklungen dabei außer Acht zu lassen.