986 resultados para Geisteswissenschaftliches und Literarisches Ubersetzen im internationalen Kulturaustausch


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In der Antike haben jüdische Autoren in ganz unterschiedlichen literarischen Gefäßen die Tora mit häufig bemerkenswerter inhaltlicher Freiheit für sich gedeutet und weiter gesponnen. Wie auf einer Drehbühne konnten biblische Texte immer wieder neu inszeniert werden - ohne, dass der Urtext deswegen in Frage gestellt werden musste. Die Tora war die Vorlage für unterschiedlichste Deutungen der eigenen Lebenswelten. René Bloch untersucht solche literarischen Imaginationen und deren Entstehungskontexte. Die in diesem Band versammelten Texte sind aus den Tria Corda-Vorlesungen an der Universität Jena hervorgegangen. Vier Texte aus der jüdischen Diaspora und Palästina stehen im Zentrum: der jüdisch-hellenistische Liebesroman Joseph und Aseneth, die Moses-Biographie des Philon von Alexandrien, das Buch der Biblischen Altertümer des Pseudo-Philo und schließlich - über die Antike hinaus, aber eng mit der Antike verbunden - der Josippon, eine hebräische Neufassung der biblischen Geschichte und des jüdisch-römischen Kriegs aus dem Italien des 10. Jahrhunderts. Die literarischen Genres der diskutierten Texte reichen vom Roman über das religionsphilosophische Traktat bis zur Geschichtsschreibung. Alle vier Autoren nehmen biblische Figuren auf und schreiben deren Geschichten um und weiter. Alle vier Texte sind stark geprägt von ihrem zeitlichen und geographischen Entstehungskontext und spiegeln ein komplexes Verhältnis zur nichtjüdischen Umwelt wider: Zum einen stehen sie für ein authentisches, teils gar wegweisendes Judentum ein. Zum andern sind sie aber auch um Verbindungen mit der Mehrheitsgesellschaft bemüht.

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Problemstellung: Patienten mit (komorbider) generalisierter Angststörung (GAS) werden oftmals als ausschließlich depressive Patienten fehlinterpretiert. Da GAS-Patienten relativ gut auf die medikamentöse Depressions- Behandlung ansprechen, wird diese Fehlinterpretation in der Praxis oftmals nicht erkannt. Für die Psychotherapie kann sich die nicht erkannte GAS-Problematik jedoch ungünstig auswirken, so dass die Patienten ein suboptimales psychotherapeutisches Angebot erhalten (wie beispielsweise suboptimale Psychoedukation, Verstärkung der Nervosität durch den schnellen Aufbau „angenehmer“ Tätigkeiten). GAS-spezifische Aspekte, wie das Erkennen von Sorgenketten werden dadurch von Therapeuten oftmals übersehen oder falsch interpretiert (z. B. Fehlinterpretation der Sorgenketten als „ressourcenorientierte“ Ziele oder „positive“ Reframings). Ziele des Workshops: Einführung in die deutsche Adaption des Manuals Mastery your Anxiety and Worry (MAW) nach Zinbarg, Craske & Barlow (2006) mittels Therapiemanual und Videobeispielen GAS-spezifische Interventionen wie GAS-Psychoedukation, Sorgentagebuch oder Imagery exposure kennen Ressourcen- und problemorientierte Fallkonzeption im Rahmen der generalisierten Angststörung kennen Individualisierung im Rahmen des MAW-Manuals

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In this contribution the correlation of educational expansion and social inequality of educational opportunities (IEO) for social classes and gender has been investigated for Switzerland in the twentieth century. The empirical analysis is focused on the thesis of persistent inequalities claimed by Shavit and Blossfeld. For testing this thesis, data of the Swiss census in 1970, 1980, 1990, and 2000 has been utilized. First of all, it is found for Switzerland that the moderate educational expansion has been carried out by the succession of birth cohorts. Secondly, this process has led to decreasing IEO. However, after 1990, for the individuals younger than 22 years we have witnessed an increase of social inequalities in becoming eligible for university training. Overall, in favour of disadvantaged social classes, there is a decrease in IEO since the start of educational expansion in the 1950s. Therefore, the thesis of persistent inequalities has been not confirmed for Switzerland.

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Die Geschichte der Freiherren von Strättligen als Besitzer von Schloss und Herrschaft Spiez steht beispielhaft für die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Umwälzungen, mit denen zahlreiche Adelsgeschlechter im Raum Thunersee und Berner Oberland im 13. und 14. Jahrhundert konfrontiert waren. Zugleich lassen die repräsentative Ausgestaltung ihres Herrschaftssitzes und die Darstellung eines ihrer Angehörigen in der Manesse-Liederhandschrift die reiche Kultur erkennen, welche an den Höfen gepflegt wurde und vom Selbstverständnis des hiesigen Adels zeugt. Das Buch widmet sich den Strategien des Freiherrngeschlechts zur Anpassung an veränderte Bedingungen und fragt nach den vielfältigen Facetten adeliger Kultur im Berner Raum. Dabei liegt ein Akzent auf denjenigen Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Szene in der Manesse-Handschrift aus sozial- und kunstgeschichtlicher sowie literatur- und musikwissenschaftlicher Perspektive stellen.

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Das Thema Kooperation rückt in jüngster Zeit im Zusammenhang mit Schul- und Unterrichtsentwicklung in den Fokus des Interesses, insbesondere bei der Umsetzung einer integrativen Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen in der Regelklasse und im Zuge des Aufbaus von Tagesstrukturen bzw. Tagesschulen. Eine professionelle Zusammenarbeit an Schulen wird in einer Vielzahl von Studien im Bereich der Schul- und Unterrichtswirksamkeitsforschung als ein wichtiges Element für eine bessere Bewältigung von organisatorischen Anforderungen, eine Entlastung und Professionalisierung sowie eine optimale Gestaltung des Lernens betrachtet. Zusätzlich wird im Zusammenhang mit dem aktuellen gesellschaftlichen und familialen Wandel die Forderung nach veränderten Zuständigkeiten von Familie und Schule geäussert. Dabei stellt sich die Frage, wie sich eine zeitgemässe Kooperation zwischen Schule und Elternhaus gestaltet. Im vorliegenden Band werden Ergebnisse aktueller Studien aus der Schweiz und Deutschland vorgestellt.

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Relokalisiert und deterritorialisiert: Grenzräume und -praktiken im Europäischen Grenzregime Die Schengen/Dublin Verträge führten nicht nur zu einer Standardisierung des Asylwesens, sondern zu einer Umformung von Grenzräumen- und praktiken. Der Beitrag untersucht deren Relokalisierung und Deterritorialisierung anhand Materials zu abgewiesenen Asylsuchenden in der Schweiz und market places of knowledge der europäischen Migration. Die Europäisierung des Asylwesens führt zu einer Umformung von Grenzräumen- und praktiken. Sie finden nicht mehr nur an der geopolitischen Grenze statt, sondern sind relokalisiert und deterritorialisiert. Der vorliegende Beitrag untersucht durch die Verschränkung dieser zwei Perspektiven (Relokalisierung und Deterritorialisierung) wo und wie Bordering im Europäischen Grenzregime stattfindet. Folgenden Fragen gehen wir nach: 1. Wie entstehen diese neuen Grenzräume? 2. Welche Funktion haben sie, bzw. welchen Ordnungsprinzipien folgen sie? 3. Wie sollen sie konzeptuell gefasst werden? Anhand des empirischen Materials zu Zentren für abgewiesene Asylsuchende in der Schweiz (Relokalisierung), sowie der Analyse von Wissensproduktion über Grenz(kontroll)praktiken und Zirkulation im Europäischen Grenzregime (Deterritorialisierung) im transnationalen Raum der Migration zwischen Tunesien und der Schweiz diskutieren wir diese Fragen.

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Die Hierarchisierung von Migrantinnen und Migranten in Europa hat einen direkten Einfluss auf den Zugang ebendieser Personen zum Arbeitsmarkt. Während Staatsangehörige aus Schengen-Staaten freien Zugang zum Arbeitsmarkt haben, so ist dieser Drittstaatsangehörigen, welche sich lediglich illegal oder als Asyl Suchende in Europa aufhalten, verwehrt oder beschränkt. Dies führt nicht nur zu einem Gewinn an Fachkräften durch selektive Öffnung der Zulassung für qualifizierte Arbeitskräfte, sondern auch zu einer modernen industriellen Reservearmee durch die Illegalisierung von Personen aus Drittstaaten. In meinem Beitrag zeige ich transnationale Rekrutierungsprozesse und prekäre Arbeitsverhältnisse im Landwirtschaftssektor der Schweiz auf. Ich stütze anhand empirischen Materials die These, dass die Öffnung des Arbeitsmarktes im Schengenraum zu einem massiven Lohndruck im Niedriglohnsektor führt und die Illegalisierung von Drittstaatsangehörigen zu einer segmentierten Kriminalisierung des globalen Arbeitsmarktes beiträgt.

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Will die Schweiz mit unilateralen energie- und klimapolitischen Massnahmen ambitionierte Ziele verfolgen, dann erfahren energieintensive Sektoren Nachteile im internationalen Wett- bewerb. Produktionsverlagerungen und „carbon leakage“ sind die Folgen, was nicht im Sinne der Schweizer Wirtschaft und der globalen Klimaziele ist. Mit Grenzausgleichsmassnahmen (BAM) kann die Schweiz ihre energieintensiven Betriebe nicht vor internationalen Wettbe- werbsnachteilen schützen. Weiter kommt hinzu, dass die Einführung von BAM aus rechtli- cher Sicht „riskant“ ist und bei einem Schweizer Alleingang mit hohen Vollzugshürden ge- rechnet werden muss. Für die Schweiz macht eine Einführung von BAM nur im Rahmen ei- ner grösseren Klimakoalition Sinn (bspw. zusammen mit der EU). Alternativen zu BAM sind die einfacher und autonom umsetzbaren Ausnahmeregelungen für energieintensive Betriebe oder Output-based-allocation-Systeme.

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Ob Marienerscheinungen, Bauwunder oder mirakulöse Heilungen – Wunder waren für die Bündner und Veltliner Katholiken im 17. und 18. Jahrhundert allgegenwärtig. Die in Wort und Bild überlieferten Wundergeschichten zeugen von Glaubensvorstellungen und Frömmigkeitsformen, die stark in der alltäglichen Lebenswelt des alpinen Umfelds verankert waren: Was waren die religiösen Bedürfnisse der Bergbewohner? Für welche Sorgen und Nöte erhofften sie sich Schutz und Beistand einer höheren Macht? Auf welche Angebote griffen sie dabei zurück? Wie gingen Vertreter der tridentinisch erneuerten Kirche mit solchen Bedürfnissen und Glaubensvorstellungen um? Solchen Fragen wird im Referat am Beispiel von Gnadenorten nachgegangen. Als Gnadenorte werden in der Volkskunde Kirchen, Kapellen und Andachtsplätze bezeichnet, an denen wundersame Gebetserhörungen durch Votivgaben oder Mirakelbücher dokumentiert sind. Für den Historiker sind solche Gnadenorte nicht nur wegen ihrer religiösen Bedeutung von besonderem Interesse. Aufgrund zahlreicher Stiftungen von weltlichen und geistlichen Amtsträgern, Gesandten fremder Mächte und Emigranten lassen sich an ihnen auch politische und gesellschaftliche Entwicklungen nachvollziehen.

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Einleitung Die Annahme, dass Sport nicht nur positive Effekte auf die körperliche Gesundheit, sondern auch auf die kognitive Leistung haben kann, konnte anhand experimenteller Studien mit Erwachsenen weitgehend bestätigt werden. Ob dieselben Effekte auch bei Kindern und Jugendlichen vorzufinden sind, kann mit Blick auf die mangelnde empirische Evidenz in dieser Altersgruppe kaum zufriedenstellend beantwortet werden (Chang et al., 2012). Will man zudem der Frage nach den Wirkmechanismen nachgehen, sind Unter-suchungsdesigns angezeigt, die theoriegeleitet verschiedene Sportinterventionen mit unterschiedlichen Beanspruchungsmodalitäten kombinieren. So ist unter der Annahme der cardiovascular fitness hypothesis (Etnier et al., 2006) zur gezielten Förderung der kognitiven Leistungsfähigkeit ein systematisches Ausdauertraining sinnvoll, während theoretische Ansätze, die neurophysiologische Korrelate zur Erklärung des Zusammenhangs zwischen Sport und Kognition heranziehen (Diamond, 2000) eher kognitiv sowie koordinativ anspruchsvolle Sportangebote nahelegen würden. Daher geht der vorliegende Beitrag der Frage nach, ob spezifisch konzipierte langfristige Interventionen im Sportunterricht einen spezifischen Effekt auf die kognitive Leistungsfähigkeit von Primarschulkindern haben können. Methode Im Rahmen der quasiexperimentellen Längsschnittstudie „Sport und Kognition“ (SpuK_5.0) wurden insgesamt 250 Schülerinnen und Schüler von 16 fünften Klassen untersucht. Während knapp zwei Monaten absolvierten je vier Klassen während zwei Lektionen des obligatorischen Sportunterrichts entweder ein spielsportbezogenes EF-Training oder ein Ausdauertraining resp. ein kognitives oder kein spezifisches Training (Kontrollgruppe mit regulärem Sportunterricht). Durch die Konzeption dieser vier Experi-mentalbedingungen wurde sichergestellt, dass alle vier möglichen Kombinationen aus hoher resp. niedriger kognitiver und körperlicher Beanspruchung im Design repräsentiert waren. Ergebnisse und Diskussion Im Beitrag werden erste Ergebnisse der noch laufendenden SpuK_5.0-Studie vorgestellt und vor dem Hintergrund aktueller theoretischer Annahmen zu den zugrundeliegenden Wirkmechanismen diskutiert. Literatur Chang, Y. K., Labban, J. D., Gapin, J. I., & Etnier, J. L. (2012). The effects of acute exercise on cognitive performance: A meta-analysis. Brain Research, 1453, 87-101. Diamond, A. (2000). Close interrelation of motor development and cognitive development and of the cere-bellum and prefrontal cortex. Child Development, 71, 44-56. Etnier, J. L., Nowell, P. M., Landers, D. M., & Sibley, B. A. (2006). A meta-regression to examine the rela-tionship between aerobic fitness and cognitive performance. BRAIN RESEARCH, 52, 119-130.

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Der Beitrag gibt einen Überblick über die Standorte und Studiengänge der Erziehungswissenschaft in der Schweiz, über die zahlenmäßige Entwicklung der Studierenden, über den Verbleib der Absolventinnen und Absolventen, über die Situation beim akademischen Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs, über aktuelle Forschungsschwerpunkte und -projekte sowie über die Reform der Lehrerbildung. Für ein besseres Verständnis der Ausführungen wird einleitend auf vier Besonderheiten der pädagogischen Ausbildungen in der Schweiz hingewiesen: (1) Zahlreiche Universitäten bieten neben den akademischen Ausbildungen so genannte Diplomstudiengänge an. Diese dauern zwischen 4 und 6 Semestern, sie werden als Abschlussexamen ohne akademischen Grad bezeichnet und sind überwiegend im Heilpädagogischen Bereich zu finden. (2) Auch so genannte Nachdiplomstudien, z.B. die Nachdiplomstudiengänge in Fachdidaktik an der Universität Bern, können an Universitäten angesiedelt sein. (3) Viele pädagogische Studiengänge laufen außerhalb der Universitäten an den (kantonalen) Fachhochschulen. (4) Die pädagogische Landschaft ist von starken Reformbewegungen dominiert, z.B. durch den Aufbau Pädagogischer Hochschulen, durch Umstellung auf Bachelor- und Master-Studiengänge oder durch die Aufwertung der Fachhochschulen. Dies erschwert eine umfassende Darstellung der Schweizer Situation. (ICI2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten.

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Dieser Frage geht das erfahrene Forscherteam um Pasqualina Perrig-Chiello und François Höpflinger in einer aufwendigen Schweizer Studie nach, in der sie- die demographischen, epidemiologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen beschreiben und analysieren, die die Angehörigenpflege gegenwärtig und zukünftig beeinflussen- analysieren wer, wie, warum und unter welchen Be- und Entlastungen die familiale Hilfe und Pflege leistet- Entlastungsnotwendigkeiten für pflegende Angehörige begründen und Entlastungsmöglichkeiten durch die spitalexterne Versorgung und Familiengesundheitspflege in ambulanten und teilstationären Angeboten aufzeigen- zukünftige Entwicklungen der informellen und ambulanten Pflege im Alter, Trends und Szenarien sowie Handlungsfelder skizzieren und prognostizieren.

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Biografische Übergänge unterbrechen den Lebensverlauf, lösen Menschen aus gewohnten Zusammenhängen und erfordern eine Reorganisation des Lebens. Übergänge verändern Rollen, Beziehungen und Identitäten; sie führen zu einer veränderten Selbst- und Umweltwahrnehmung und häufig zu einem emotionalen Ungleichgewicht. Allerdings gibt es grosse Unterschiede im Umgang mit diesen Herausforderungen. Was macht aus, dass Übergänge von den einen als Entwicklungschance wahrgenommen werden und bei anderen eine Dauerkrise auslösen? Die menschliche Entwicklung kann als eine Abfolge von stabilen und instabilen Phasen angesehen werden. Die instabilen Phasen – die Übergänge von einer stabilen Phase zur anderen – sind je nach auslösendem Faktor mehr oder weniger vorhersehbar. So sind altersnormierte Übergänge wie etwa Pubertät, Menopause oder die Pensionierung besser vorausseh- und planbar, dies im Gegensatz zu nicht-altersnormierten, «stillen» (d.h. gesellschaftlich weniger sichtbaren) Übergängen wie Scheidungen, schwere Erkrankungen oder Arbeitsplatzverlust, welche weit weniger kontrollierbar, dafür umso stressvoller sind. In jedem Falle handelt es sich dabei um Perioden des Umbruchs und der beschleunigten Entwicklung, gekennzeichnet durch Rollentransformationen, konkret durch das Aufgeben alter Rollen und der Auseinandersetzung mit neu zu definierenden Selbstbildern und sozialen Rollen. Übergänge können je nach verfügbaren physischen, psychischen und sozialen Ressourcen im besseren Falle Herausforderungen mit neuen Chancen, im schlechteren Falle jedoch schwer zu überwindende Lebenskrisen und chronischen Stress bedeuten. Stressreiche Übergangsphasen Lebensläufe sind in der heutigen Zeit generell weniger sozial genormt. Sie sind zunehmend geprägt von stillen und zum Teil bislang off-time»-Übergängen wie etwa Scheidungen nach langjährigen Ehen. Aus diesem Grunde sind biografische Übergänge immer weniger voraussehbar und immer mehr eine private bzw. individuelle Angelegenheit geworden. Früherkennung und soziale Unterstützung sind allerdings wichtige Faktoren, um biografische Übergänge zu bewältigen. Ein wichtiger Punkt bei der Prävention ist deshalb die Identifikation solcher Übergangsphasen, die besonders stressreich sind, die aber gesellschaftlich als eine «rein private Angelegenheit » angesehen werden. Das mittlere Lebensalter als empfindliche Phase Aus der Forschung wissen wir, dass das mittlere Lebensalter aufgrund gehäufter stiller Übergänge (wie etwa Scheidungen, berufliche Neuorientierungen, plötzliche Pflegebedürftigkeit der Eltern), insbesondere aber durch die hohe Verantwortung in multiplen Rollen in Partnerschaft, Familie, Beruf und Gesellschaft, eine stressreiche und vulnerable Phase ist. Dies zeigt sich etwa in der hohen Inzidenz von Depressionen und Suiziden in dieser Altersgruppe. Hierbei zeigen sich bedeutsame Geschlechter- und Altersgruppenunterschiede bei der Bewältigung. So versuchen etwa Männer weit mehr als Frauen mit Partnerschaftsstress und mit den Folgen einer Scheidung alleine fertig zu werden. Im Gegenzug suchen Frauen weit mehr Unterstützung bei Freunden sowie in einer professionellen Beratung. Es zeigt sich aber auch, dass der Effekt für ältere Männer (also 60+) weit stärker ist als bei jüngeren (40- bis 59-Jährige). Dieses Ergebnis widerspiegelt die Tatsache, dass die unterschiedliche Geschlechtsrollensozialisation der beiden Männer-Altersgruppen einen nicht zu unterschätzenden Effekt hat – und darin liegt ein grosses Präventionspotential. Ein zentrales Forschungsergebnis ist zudem, dass ein grosser Teil der Betroffenen sich nach solchen biografischen Wendepunkten gut erholt, einige sogar sehr gut, eine Minderheit aber vulnerabel bleibt. Prävention Das Wissen um die unterschiedlichen Wirkmechanismen bei der individuellen Bewältigung von stressreichen biografischen Übergängen ist von grosser präventiver Relevanz. Dabei geht es primär um resilienzfördernde Strategien, gleichzeitig aber auch um die Schaffung günstiger Kontextbedingungen für Früherkennung und Beratung.

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Nonverbales Verhalten spielt in zwischenmenschlichen Interaktionen eine bedeutende Rolle. Es beeinflusst mutmaßlich den Verlauf eines Gesprächs, die Beziehung zwischen den Interaktionspartnern und die reziproke Sympathie. Trotz dieser immensen Bedeutung wird nonverbales Verhalten von den Beteiligten meist nicht bewusst wahrgenommen. Die vorliegende Arbeit widmet sich diesem wirkungsvollen Phänomen und vergleicht nonverbales Verhalten in kooperativen und kompetitiven Interaktionsbedingungen. Im Fokus der Experimentalstudie steht die nonverbale Synchronisation. Diese bezieht sich auf den dynamischen, quantitativen Aspekt der Koordination nonverbalen Verhaltens zwischen den Interaktionspartnern, konkret auf die Angleichung der Bewegungsenergie. Primäres Ziel ist es zu evaluieren, ob und inwiefern das nonverbale Verhalten, insbesondere das Ausmaß an Synchronisation, zwischen kooperativen und kompetitiven Bedingungen variiert. Hierzu wurden in einer Stichprobe von N = 168 gesunden Teilnehmern fünf standardisierte Interaktionen à fünf Minuten mit gleichgeschlechtlichen Dyaden realisiert. Die Probanden kannten sich vorher nicht. Die Interaktanten sahen sich aufgefordert, sowohl aktive Kooperationen zu etablieren, als auch in bestimmten Aufgaben zu konkurrieren. Kompromiss, Konsens, Konflikt, ungleicher Konflikt und Spiel waren die verschiedenen Bedingungen. Die resultierenden Synchronisationswerte basieren auf digitalen Videoaufnahmen von dyadischen Interaktionen, die durch das automatisierte, objektive Verfahren der Motion Energy Analysis (MEA) quantifiziert wurden. Neben den Synchronisationsprozessen wurden auch globale Bewegungscharakteristika wie Geschwindigkeit oder Maxima durch MEA erfasst. Des Weiteren wurden mittels Fragebögen individuelle Charakteristika (u.a. Empathie, Stimmung) sowie Einschätzungen (z.B. Sympathie) der Probanden erhoben und mit Synchronie in Zusammenhang gesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich nonverbale Synchronisation auf signifikant höherem Level manifestiert, als dies per Zufall erwartet werden könnte. Dabei war die Synchronisation in der spielerischen Kooperation am höchsten ausgeprägt - gefolgt von kompetitiven und (seriös-)kooperativen Interaktionen. Außerdem korrespondierten höhere Synchronisationswerte mit verstärkt positiven Affekten und verringerten negativen Emotionen. Darüber hinaus waren globale Bewegungsparameter wie Dauer und Komplexität oder der Prozentsatz von Bewegungen über dem Schwellenwert positiv mit Synchronisationsprozessen assoziiert. Das MEA-Verfahren sowie ein erstmals erprobtes Interaktionsparadigma konnten validiert werden.