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Die europäischen Alpen sind in den Hochlagen trotz einem immensen Rückgang in den letzten Jahrzehnten immer noch stark vergletschert. Früher dachte man, dass die alpine Zone über rund 2000 m über Meer vom prähistorischen Menschen nicht begangen wurde. 1991 zeigte die Entdeckung des Mannes aus dem Eis beim Tisenjoch („Ötzi“) in über 3000 m Höhe, dass schon im Neolithikum Vorstösse bis in die vergletscherten Gebiete der Alpen stattgefunden haben. Die ältesten Spuren am Schnidejoch, einem Pass in den Berner Alpen der Schweiz, reichen bis in die Zeit zwischen 4800 und 4500 v.Chr. zurück. Der Pass wurde auch in der Frühen Bronzezeit benutzt, wie zahlreiche Objekte aus der Zeit zwischen etwa 2200 und 1600 v.Chr. belegen. Frühbronzezeitliche Funde liegen auch vom Lötschenpass, einem zweiten Passübergang in den Berner Alpen vor. Nördlich dieser Übergänge befinden sich die bekannten frühbronzezeitlichen Gräber des Berner Oberlandes (Region des unteren Thunersees), südlich davon stammen zahlreiche frühbronzezeitliche Funde aus Gräbern und Nekropolen im Rhonetal. Dank der Erhaltung von organischem Material bieten die Eisfundstellen wertvolle Einblicke zur Frequentierung der Hochalpen. Neben Bohlenwegen, Strassen und Brücken bilden Pässe wichtige Elemente des prähistorischen terrestrischen Transportsystems.

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Vor gut zehn Jahren fand eine Wanderin auf dem Schnidejoch etwas, was die Herzen von Archäologen höher schlagen liess. Das Bernische Historische Museum stellt die Funde nun aus. Albert Hafner, Direktor des Instituts für Archäologische Wissenschaften an der Uni Bern, ist Gast von Susanne Brunner. Beim Bergen dieser Funde, die nun in der Ausstellung «Die Pfahlbauer Am Wasser und über die Alpen» zu sehen sind, war auch Albert Hafner mit dabei, auf 2756 Metern über Meer. Der wissenschaftliche Berater der Ausstellung geht davon aus, dass unsere Vorfahren dort oben Alpwirtschaft betrieben haben. Beim Birkenstück handelt es sich um das Futeral eines Pfeilköchers. Auch Hafner rätselt heute noch, wem die fast 5000 Jahre alten Gegenstände gehörten, etwa einem Hirten? Gab es Schnidi wirklich, den «Schweizer Ötzi» - und 1000 Jahre älter als dieser? Susanne Brunner hat mit Albert Hafner die Ausstellung besucht.

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Archaeological finds from Schnidejoch (2756 m a.s.l.) and Lötschenpass (2690 m a.s.l.) cover the periods from the Early Neolithic to the Middle Ages (4800 BC - 1000 AD). The numerous finds from Schnidejoch discovered since 2003 can now be seen in relationship with Neolithic and Bronze Age settlements in the Rhone valley and together with the early use of alpine meadows and early transhumance. Finds of Early Bronze Age bows from Lötschenpass go back to the 1930ies. New finds of wooden objects and objects made from birch bark melted out from the ice in the summer of 2011. The lecture presents these new finds and an actualized view of Schnidejoch finds.

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Von Gletschermumien bis Pfahlbauten: In Mooren, Seen und Gletschern schlummern Schätze aus der Frühzeit. Der Berner Archäologe Albert Hafner erforscht diese prähistorischen Feuchtgebiete.

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