944 resultados para Germanic literatures
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Das Theater inszeniert eine Spielwirklichkeit, die von der gesellschaftlichen Wirklichkeit nie ganz zu trennen ist - und, je nach Ansatz, auch nicht zu trennen sein soll. Die historischen und aktuellen Formen von Theater und ihre gesellschaftlichen Wechselwirkungen sind vielfältig und reichen von der Inszenierung der Gemeinschaft und Konstruktion nationaler Identität im Festspiel zu Krisenzeiten bis zu den Versuchsanordnungen, mit welchen Lukas Bärfuss gesellschaftliche Phänomene der Gegenwart in einem Kontext des postdramatischen Theaters freilegt. Zeigt sich bei Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch ein je grundlegend divergierendes Verhältnis zur Möglichkeit einer Entwicklung zum Besseren, so zählt Rolf Hochhuth auf die aufklärerische Wirkung des Dokumentarischen. In den Theatertexten von Thomas Hürlimann spiegelt sich eine Schweizer Gesellschaft, die sich als Theater-Zuschauerin der sie umgebenden Katastrophen konstituiert. Die Spannung zwischen literarischem Text und Praxis des Regietheaters, wie sie für die Multimedialität des Theaters charakteristisch ist, zeigt sich exemplarisch in den Erfahrungen der Autorin Maja Beutler. Mit Texten von: Ursula Amrein, Lukas Bärfuss, Peter von Matt, Franziska Kolp, Elio Pellin, Rudolf Probst, Ursula Ruch, Peter Utz und Ulrich Weber
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Der Kriminalroman hat als Genre mit relativ starren erzählerischen Normen die Autoren des 20. Jahrhunderts immer wieder herausgefordert. Am Beispiel von drei Schriftstellergenerationen verfolgen die Beiträger die Öffnung des Genres: Friedrich Glauser (1896-1938) war Zeitgenosse Simenons und ein Pionier des deutschsprachigen Kriminalromans. Seine Romane zeichnen sich durch einen ungekannten Reichtum der Milieuschilderungen aus. Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) und Patricia Highsmith (1921-1995) trugen ab Beginn der 1950er-Jahre mit ihrer Unterwanderung der regelhaften Konventionen und deren moralischer Implikationen entscheidend zur Öffnung des Genres und zu seiner literarischen Anerkennung bei. Hansjörg Schneider (*1938) schließlich schrieb seinen ersten Roman um Kommissär Hunkeler 1993 zu einem Zeitpunkt, als der Kriminalroman bereits mit einer gewissen Selbstverständlichkeit zu den postmodernen literarischen Möglichkeiten sozialkritischen Schreibens zählte Ein besonderes Augenmerk der Sommerakademie gilt, hier am Beispiel von Highsmith, auch den Manuskripten und der Textgenese. Mit Beiträgen u.a. von: Hubert Thüring, Elio Pellin, Peter Gasser, Peter Rusterholz, Jochen Vogt, Elisabeth Bronfen, Ulrich Weber
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Die antilateinischen Traktate von Gregorios Palamas und Barlaam von Kalabrien stellten für die serbischen Übersetzer des 14. Jahrhunderts eine grosse Herausforderung dar – nicht nur wegen ihres dogmatischen Inhalts, sondern auch wegen des ausgeprägt polemischen Charakters ihrer Argumentation. In diesem Aufsatz wird die argumentative Form der zwei Traktate („opuscula“ ) Barlaams von Kalabrien analysiert, die in cod. Dečani 88 enthalten sind (fol. 38r-81r). Der zweite von ihnen (fol. 69v-81r) richtet sich an ein griechisches (orthodoxes) Auditorium; die Anreden an die Lateiner, die sich darin finden, haben rein rhetorischen Charakter. Der erste Traktat (fol. 39r-69r), der während der Unionsverhandlungen des Jahres 1334/1335 entstand, hat jedoch eine für die byzantinische Unionspolemik eher ungewöhnliche Form: der Dialog mit der Gegenseite ist hier keine rhetorische Fiktion, sondern ein ernstes Anliegen des Autors. Dies hat bereits bei der Rezeption des Traktats im griechisch-athonitischen Milieu den Verdacht geweckt, Barlaam habe den Lateinern unzulässige Zugeständnisse gemacht. Barlaam hat versucht, diesen Verdacht durch metakommunikative Kommentare zu entkräften, die ausschliesslich in der serbisch-kirchenslavischen Übersetzung von Dečani 88 enthalten sind. Der Übersetzer der Traktate hat deren argumentative Form im wesentlichen nicht angetastet und nur gelegentlich versucht, die Zugehörigkeit der einzelnen Argumente dem Leser durch Marginalscholien deutlich zu machen.