936 resultados para Horn of Africa - Wars
Resumo:
In diesem Aufsatz wird die Rolle des Radios im Dekolonisierungsprozess analysiert. Anhand zweier Beispiele – Namibia und Zambia – wird die Vermittlung eines afrikanischen Nationalismus untersucht, der sich nach der Unabhängigkeit in Bemühungen zum nation building niederschlug. Das Radio nahm (und nimmt) als wichtigstes Massenmedium in afrikanischen Staaten dabei insofern eine zentrale Rolle ein, als die jeweiligen Ideologien über dieses Medium an eine Bevölkerung übermittelt werden sollten. Im Beitrag werden nicht nur die jeweiligen Politiken analysiert, sondern auch die Rolle und Eigenwahrnehmung der Journalisten / innen und die Programme selbst. Die Widersprüche zwischen gewünschter Politik, vorhandener Infrastruktur, Vorstellungen der Journalist/innen und den Hörerwünschen machten die Vermittlung nationalistischer Politik sowie die Herstellung eines virtuellen nationalen Raumes im Radio zu komplexen Prozessen, die nicht immer gelingen konnten.
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Der moderne Nationalstaat mit seinen Grenzlinien, welche die räumliche Reichweite des souveränen Gewaltmonopols fixierten und gleichsam einen Kulturraum mit homogenen sozialen und rechtlichen Normen abschlossen, war lange eine zentrale Orientierungsgröße für die Geschichtsschreibung. Die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Globalisierungsprozesse der letzten zwei Jahrzehnte haben jedoch das nationale Narrativ mit seinen eindeutigen Demarkationslinien in Frage gestellt. Stattdessen sind Randzonen und Zwischenräume in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Dieser Paradigmenwechsel in Methodik und Perspektive hat auch realhistorisch seine volle Berechtigung, denn solche Zwischenräume sind keine neuartigen Phänomene der Postmoderne mit ihren globalen Transfers und multikulturellen Gesellschaften. Sie hatten sich beispielsweise stets auch während des Epochen übergreifenden Prozesses der europäischen Expansion aufgetan, insbesondere an den fluiden imperialen Randzonen. Nach eurozentrischen Maßstäben handelte es sich dabei um rechtlich nicht regulierte und territorial undefinierte Räume. Aber selbst in der Hochphase des Imperialismus sowie auch in den postkolonialen Gesellschaften konnte das nationalstaatliche Modell nur partiell etabliert werden und konkurrierte stets mit „tribalen“ oder quasi-feudalen Formen sozio-politischer Organisation. Außerdem wurde selbst in den westlichen Nationalstaaten das staatliche Gewaltmonopol sowie die soziale, rechtliche und politische Ordnung bei innerstaatlichen Konflikten wie Revolutionen und Bürgerkriegen sowie internationalen Kriegen immer wieder in Frage gestellt oder sogar ausgehebelt. In solch gewaltbasierten Umfeldern des Ausnahmezustandes und der Insurrektion sowie in solch deregulierten Räumen, weitgehend frei von Hierarchien, bürokratischer Kontrolle und rechtlichen Einschränkungen, agierten stets auch besondere Akteurstypen. Sie hatten einerseits das Privileg einer geringen Kontrolle unterworfen zu sein oder völlig losgelöst davon zu handeln, waren aber andererseits überwiegend auf sich gestellt und konnten nur sehr beschränkt den Schutz des fernen Souveräns im Hintergrund beanspruchen oder hatten sich diesen durch ihre Verhaltensweise sogar zum Gegner gemacht. Diese Akteure an den Randzonen von Souveränität und Legitimität können grob in verschiedene Typen eingeteilt werden: Zu nennen sind die Avantgardisten der Expansion wie Entdecker und Eroberer, die klassischen „Men on the Spot“ an der Peripherie von Imperien wie Militärs und Administratoren, private Gewaltunternehmer und Söldner, Insurgenten und Revolutionäre, sowie Spione und Nachrichtenhändler. Anhand verschiedener Fallstudien soll diese Figur des Akteurs an den Randzonen in globaler Perspektive beleuchtet werden. Es stellt sich die Frage nach seiner Motivation für Sondermissionen, seiner ideellen Beweggründe und politischen Überzeugung sowie seiner Beziehung zum Auftraggeber oder Souverän im fernen Hintergrund. Insbesondere ist untersuchen, ob deren Interessen trotz beschränkter Kontrolle und Rückendeckung loyal verfolgt wurden oder ob für unsere Protagonisten vor allem materielle Interessen ausschlaggebend waren, womöglich sogar einfach das Streben nach einem Betätigungsfeld mit möglichst großer Handlungsfreiheit? Während entgrenzte Verhaltensweisen in der Regel auf rechtlich nur schwach regulierte Umfeldern zurückgeführt werden, ist auch zu untersuchen, ob sich gewisse Persönlichkeiten nicht gezielt Räume am Rande oder jenseits nationalstaatlicher Rechtsnormen als Agitationsfeld suchten oder ob sie sich sogar zur Verwirklichung ihrer persönlichen Bedürfnisse solche Räume durch Subversion staatlicher Ordnung gezielt schafften. Indem die Protagonisten mit den kulturellen, politischen und rechtlichen Ordnungen ihres Betätigungsfeldes in Beziehung gesetzt werden, kann auch eine Brücke von einer rein personenbezogenen Biographik zur Strukturgeschichte geschlagen werden. Die Grenzgänger wie auch die Zwischenräume, in denen sie agierten, sind wohl auch weniger als Randerscheinungen des Ausnahmezustandes zu verstehen, sondern vielmehr als die unmittelbar mit der sich intensivierenden Verrechtlichung und Homogenisierung der westeuropäischen Nationalstaaten einhergehende andere Seite dieses Prozesses: Einerseits brauchten Regierungen zuweilen für besondere Aufgaben Akteure, die nicht an die eigenen Rechtsnormen gebunden waren, andererseits gab es stets Persönlichkeiten, die sich in der engen Rechtswirklichkeit und sozialen Ordnung des Nationalstaates nicht zurechtfanden. Darüber hinaus sind diese Grenzgänger auch als Brückenköpfe politischer wie ökonomischer Machterweiterung sowie als Schlüsselfiguren von Interaktions-, Kooperations-, Vernetzungs- und Transformationsprozessen zu verstehen – nur in Extremfällen waren sie radikale Grenzüberschreiter sowie Träger der bloßen Zerstörung und Zersetzung. Da sie in einem kulturell fremden oder zerrütteten, krisengebeutelten Umfeld agierten, gilt ein besonderes Augenmerk ihrer Rolle als Makler von Interessen, Vermittler sowie Informationsbeschaffer. Schließlich soll auch die Außenwahrnehmung dieser Randfiguren in Betracht gezogen werden. Ihre Position am Rande der Gesellschaft und der Legalität löste in der Regel eine große Faszination beim „Normalbürger“ aus, die sich entweder in Bewunderung oder Abscheu wenden konnte. Teilweise veranlassten sie einen regelrechten Medienrummel, der den Staat wiederum in Zugzwang bringen konnte, oft mit beachtlichen Folgen.
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When the German government faced for the first time an irregular war in German East Africa in 1888, it realised that it did not have the necessary means for such a conflict. Hermann Wissmann, an explorer, was therefore given the mandate to form and lead a force of mercenaries that was bound to him personally on the basis of contracts. Although Wissmann was successful in crushing the disturbances, the government of the Reich refused to give him a leading administrative position in the new formed protectorate subordinate directly to the Kaiser. It feared that the entrepreneur of violence, which had up to then been backed up, would not accept the regulations of colonial rule that should be implemented. Soon, however, it became clear that due to entrenched local views on sovereignty and legitimacy it would be difficult to transfer the western European concept of the monopoly of the state on violence to Africa.
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Derivation of probability estimates complementary to geophysical data sets has gained special attention over the last years. Information about a confidence level of provided physical quantities is required to construct an error budget of higher-level products and to correctly interpret final results of a particular analysis. Regarding the generation of products based on satellite data a common input consists of a cloud mask which allows discrimination between surface and cloud signals. Further the surface information is divided between snow and snow-free components. At any step of this discrimination process a misclassification in a cloud/snow mask propagates to higher-level products and may alter their usability. Within this scope a novel probabilistic cloud mask (PCM) algorithm suited for the 1 km × 1 km Advanced Very High Resolution Radiometer (AVHRR) data is proposed which provides three types of probability estimates between: cloudy/clear-sky, cloudy/snow and clear-sky/snow conditions. As opposed to the majority of available techniques which are usually based on the decision-tree approach in the PCM algorithm all spectral, angular and ancillary information is used in a single step to retrieve probability estimates from the precomputed look-up tables (LUTs). Moreover, the issue of derivation of a single threshold value for a spectral test was overcome by the concept of multidimensional information space which is divided into small bins by an extensive set of intervals. The discrimination between snow and ice clouds and detection of broken, thin clouds was enhanced by means of the invariant coordinate system (ICS) transformation. The study area covers a wide range of environmental conditions spanning from Iceland through central Europe to northern parts of Africa which exhibit diverse difficulties for cloud/snow masking algorithms. The retrieved PCM cloud classification was compared to the Polar Platform System (PPS) version 2012 and Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) collection 6 cloud masks, SYNOP (surface synoptic observations) weather reports, Cloud-Aerosol Lidar and Infrared Pathfinder Satellite Observations (CALIPSO) vertical feature mask version 3 and to MODIS collection 5 snow mask. The outcomes of conducted analyses proved fine detection skills of the PCM method with results comparable to or better than the reference PPS algorithm.
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In this study we present the analysis of the human remains from tomb K93.12 in the Ancient Egyptian necropolis of Dra’ Abu el-Naga, located opposite the modern city of Luxor in Upper Egypt on the western bank of the Nile. Archaeological findings indicate that the rock tomb was originally built in the early 18th dynasty. Remains of two tomb-temples of the 20th dynasty and the looted burial of the High Priest of Amun Amenhotep have been identified. After the New Kingdom the tomb was reused as a burial place until the 26th dynasty. The skeletal and mummified material of the different tomb areas underwent a detailed anthropological and paleopathological analysis. The human remains were mostly damaged and scattered due to extensive grave robberies. In total, 79 individuals could be partly reconstructed and investigated. The age and sex distribution revealed a male predominance and a high percentage of young children (< 6 years) and adults in the range of 20 to 40 years. The paleopathological analysis showed a high prevalence of stress markers such as cribra orbitalia in the younger individuals, and other pathological conditions such as dental diseases, degenerative diseases and a possible case of ankylosing spondylitis. Additionally, 13 mummies of an intrusive waste pit could be attributed to three different groups belonging to earlier time periods based on their style of mummification and materials used. The study revealed important information on the age and sex distribution and diseases of the individuals buried in tomb K93.12.