36 resultados para lebensweise
Resumo:
Die vorliegende Arbeit hat das von 1969 – 1972 ergrabene Inventar der Magdalenahöhle bei Gerolstein unter kritischer Berücksichtigung der Originaldokumentation sowie der stratigraphischen und sedimentologischen Beschreibungen erneut untersucht und v.a. hinsichtlich zweier Arbeitshypothesen überprüft. Daneben fanden jedoch auch die Schmuckobjekte und in kursorischer Weise die Tierknochen Betrachtung. Die Elfenbeinobjekte setzen sich aus elf Fragmenten zusammen, die bereits in zerbrochenem Zustand in die Höhle gelangt sein müssen. Sie sind mit mehreren Linienbündeln verziert, die teilweise aus v- oder zickzack-förmigen Motiven bestehen. Auch gestanzte Punktreihen treten auf. In ihrer Größe und Form sind die Elfenbeinobjekte einzigartig. Lediglich aus der Csákvár-Höhle in Ungarn gibt es vergleichbare Stücke, deren genaue Altersstellung jedoch unklar ist. Daneben kommen in der Magdalenahöhle zwei vollständige durchlochte Hirschgrandeln sowie die Fragmente einer durchlochten Grandel sowie eines durchlochten Wolfzahns vor. Diese tragen teilweise Spuren einer Aufhängung bzw. Befestigung. Der Grund für ihre Niederlegung vor Ort ist indes nicht endgültig zu klären. Die überlieferten Tierknochen besitzen verschiedene Grade von Verfärbung und Erhaltung, lassen sich dadurch jedoch nicht verschiedenen Schichten zuordnen. Neben Modifikationen von Carnivoren, darunter v.a. durch Verdauungsprozesse, sind auch an einigen Exemplaren Schnittspuren festgestellt worden. Eine Bärenphalange aus der Fundschicht b1 eröffnet so die Perspektive, die menschliche Belegung erneut mit der Radiokohlenstoffmethode direkt zu datieren. Der Untere paläolithische Fundhorizont besteht aus relativ unspezifischen Quarzartefakten, die von einer opportunistischen Abschlags- und Werkzeugsgewinnung aus lokalen Schottern zeugen. Für den Oberen paläolithischen Fundhorizont zeigt die Steinartefaktanalyse, dass die Abschläge als Herstellungsreste dünner bifazieller Geräte angesprochen werden können. Während dieser Befund alleine auch im Zusammenhang mit den spätmittelpaläolithischen Blattspitzengruppen gesehen werden kann, sprechen die bereits erwähnten vergesellschafteten Schmuckobjekte, der Nachweis eines Klingenabbaus sowie die fast ausschließliche Verwendung exogenen Rohmaterials für einen jungpaläolithischen Kontext, d.h. für eine Affinität zum Solutréen. Die Steinartefakte der Magdalenahöhle zeugen gleichzeitig von einer sehr mobilen Lebensweise, da lediglich eine Phase des Herstellungsprozesses des bifaziellen Geräts vor Ort stattgefunden hat. Gleichzeitig wurden früher an anderem Ort gewonnene Abschläge mitgebracht und als Werkzeug verwendet. Ebenso wie der Kern selbst wurden Abschläge auch wieder abtransportiert. Insgesamt kann daher eine Rohmaterial konservierende Strategie rekonstruiert werden, in der neben dem Kern als Gerät selbst auch die Abschläge Verwendung finden. Da die Magdalenahöhle als östlicher Niederschlag des Solutréen und als Beleg für das maximale Verbreitungsgebiet dieses Technokomplexes gewertet werden muss, reiht sie sich in eine Reihe von Fundstellen und Argumenten ein, wonach das zentrale Mitteleuropa während des LGM s.l. nicht menschenleer war, sondern in sporadischen Exkursionen begangen wurde. Obwohl sich daran noch keine dauerhafte Wiederbesiedlung anschloss, muss vom Bild einer absoluten Siedlungsleere Abstand genommen werden. Weitere Fundstellen und absolutchronologische Datierungen, u.a. der Magdalenahöhle, könnten in Zukunft zu einem noch besseren Verständnis der menschlichen Anpassungsstragien an kaltzeitliche Umwelten beitragen.
Resumo:
Digitalisat der Ausg. Prag, 1816
Resumo:
Boberach: Die politischen Ereignisse sind Anlaß, einen bereits im Oktober 1847 veröffentlichten, vom Deutschkatholizismus beeinflußten Aufruf für eine einfache Lebensweise nochmals herauszugeben
Resumo:
Nie zuvor war die Mobilität einzelner Personen höher als heute. Menschen arbeiten und leben nicht nur an verschiedenen Orten, sondern auch oft in verschiedenen Ländern. Binationaler Urbanismus untersucht die städtische Lebensweise von Menschen, die in einer zweiten Stadt eines zweiten Staates zu leben beginnen, ohne sich von der ersten Stadt zu verabschieden. Sie leben im ständigen Transit zwischen zwei Heimaten und zwei Ländern. Binationale Urbanisten kommen aus allen Schichten der Gesellschaft: von den gut ausgebildeten kosmopolitischen und kreativen Klassen bis hin zur Arbeiterklasse. Dabei scheinen sich die binationalen Urbanisten durch den kontinuierlichen Ortswechsel in einem Zustand zu befinden, der durch eine ständige Sehnsucht, bzw. einem ständigen Heimweh, nach der anderen Stadt geprägt ist. Der Autor interviewte in Deutschland lebende türkischstämmige Menschen, die regelmäßig zwischen Städten in Deutschland und der Türkei pendeln. Diese Menschen leben, sei es absichtlich und bewusst gewählt oder nicht, eine innovative städtische Lebensweise. Sie sind keine verwurzelten Bewohner ihres Gastlandes Deutschland, sondern tatsächlich extrem mobil und nutzen das Beste aus beiden Kulturen. Binationaler Urbanismus hat das Potenzial, eine der interessantesten Lebensformen des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu werden. Demzufolge entwickelt dieses Buch eine Theorie eines Binationalen Urbanismus aus den geführten Interviews.
Resumo:
3400 pyritized internal moulds of Upper Devonian, Triassic, Jurassic and Lower Cretaceous ammonoids show various soft tissue attachment structures. They are preserved as regularly distributed black patterns on the moulds. All structures can be interpreted as attachment areas of muscles, ligaments and intracameral membranes. Paired structures are developed along the umbilicus and on the flanks of the moulds, unpaired ones appear on the middle of their dorsal and ventral sides. Strong lateral muscles cause paired twin lines on the flanks of the phragmocone and of the body chamber. A ventral muscle is deduced from small rounded or crescent shaped spots in front of each septum on the ventral side. These spots are often connected, forming a band-like structure. Broad dark external bands on the ventral side of the phragmocone, ventral preseptal areas in the posterior part of the living chamber, small twin lines or oval shaped areas on the ventral side of the living chamber represent paired or unpaired attachment areas of the hyponome muscle. A middorsal muscle is documented by small roughened areas in front of each dorsal lobe. Dark spots along the umbilicus, often connected and thus forming a band-like structure (tracking band), are remains of a pair of small dorsolateral muscles at the posterior end of the soft body. Dark bands, lines and rows of small crescent shaped structures behind the tips of sutural lobes are due to spotlike fixation places of the posterior part of the mantle and their translocation before subsequent septal secretion. Devonian goniatites had a paired system of lateral and ventrolateral muscles preserved on the moulds as black or incised lines on the flanks of the living chamber and as dark preseptal areas, ventrally indented. These structures represent the attachment areas of paired lateral cephalic and paired ventral hyponome retractors. Fine black lines on the phragmocone situated parallel to the sutures (pseudosutures) represent a rhythmical secretion of camera! membranes during softbody translocation. Goniatites had a paired system of lateral and ventrolateral muscles, whilst Neoammonoids have a paired lateral and dorsolateral system, and, additionally, an unpaired system on the ventral and on the dorsal side. Mesoammonoids show only a paired lateral and an unpaired dorsal one. Fine black lines situated parallel to the saddles and behind the lobes of the suture line can be interpreted as structures left during softbody translocation and a temporary attachment of rhythmical secreted cameral membranes. Cameral membranes had supported the efficiency of the phragmocone. Only some of the observed structures are also present in recent Nautilus. Differences in the form and position of attachment sites between ammonoids and recent Nautilus indicate different soft body organizations between ammonoids and nautiloids. The attachment structures of goniatites especially of tornoceratids can be compared with those of Nautilus which indicates Richter - Gewebeansatz-Strukturen bei Ammonoideen 3 a comparable mode of life. Differences in the form and position of attachment structures between goniatites and ammonites may indicate an increasing differentiation of the muscular system in the phylogeny of this group. Different soft body organization may depend on shell morphology and on a different mode of life. On the modification or reduction of distinct muscle systems ammonoids can be assigned to different ecotypes. Based on shell morphology and the attachment areas of cephalic and hyponome retractor muscles two groups can be subdivided: - Depressed, evolute morphotypes with longidome body-chambers show only small ventral hyponome retractor muscles. Lateral cephalic retractors are not developed. These morphotypes are adapted to a demersal mode of life. Without strong cephalic retractor muscles no efficient jet propulsion can be produced. These groups represent vertical migrants with efficient phragmocone properties (multilobate sutures, cameral membranes, narrow septal spacing). - Compressed, involute moiphotypes with brevidome body-chambers show strong cephalic and hyponome retractor muscles and represent a group of active swimmers. These morphotypes were able to live at different depths, in the free water column or/and near the seafloor. They are not confined only to one habitat. Most of the examined genera and species belong to this group. Changes of the attachment structures in the course of ontogeny confirm that juveniles of Amaltheus and Quenstedtoceras lived as passive planche drifters in upper and intermediate parts of the free water column after hatching. At the end of the juvenile stage with a shell diameter of 0,3 - 0,5 cm cephalic retractor muscles developed. With the beginning of an active swimming mode of life (neanic stage) the subadult animals left the free water column and moved into shallow water habitats. Fuciniceras showed no marked changes in the attachment structures during ontogeny. This indicates that there occur no differences in the mode of life between juvenile and adult growth stages. Based on attachment structures and shell morphology of Devonian goniatites their relation to the systematic position permits statements about probable phylogenetic relationships between the Cheiloceratidae and Tornoceratidae. In some cases attachment structures of ammonites permit statements about phylogenetic relationships on family and genus level.