1000 resultados para Juden


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Der Aufsatz schildert am Beispiel der Familie Seligmann aus Ronnenberg die Vertreibung einer jüdischen mittelständischen Familie aus Deutschland unter besonderer Beachtung der Rolle der Devisenstelle der Oberfinanzdirektion Hannover im Vertreibungsprozess. Die gegen Seligmanns eingeleiteten behördlichen Maßnahmen zeigen das Zusammenspiel von Finanzbehörden und NS-Verfolgungsapparat, wenn der Verdacht auf Auswanderung oder Devisentransfer ins Ausland bestand, und das eigenständige Handeln der Devisenstelle. Die Geschäfte der Familie wurden 'arisiert', das Vermögen wegen Verdachts auf Auswanderung nach § 37a des Devisengesetzes gesperrt, jede finanzielle Transaktion kontrolliert. Bei der Emigration verloren sie den größten Teil ihres Vermögens an den NS-Staat. Die Analyse verdeutlicht den Machtzuwachs, den die Devisenstellen ab 1936/37 erfuhren und der sie zu wirksamen Instrumenten bei Vertreibung und Ausraubung machte: Durch § 37a wurde der Widerspruch zwischen diesen beiden Elementen der NS-Judenpolitik gelöst, da die Devisenstellen faktisch über die Vermögen der zu Auswanderern erklärten Juden verfügten und damit ihre Vertreibung erzwangen.

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Der Beitrag befasst sich mit der Bedeutung von Memoiren für die Forschung zur wirtschaftlichen Verfolgung der Juden in der NS-Zeit. Subjektive Erinnerungszeugnisse sind eine wichtige Ergänzung zu den klassischen Quellen, wobei sich bei ihrer Analyse auch Probleme ergeben und gewisse Hindernisse zu bewältigen sind. Der Aufsatz erläutert unterschiedliche Kategorien von Memoiren: Auf der einen Seite soll deutlich gemacht werden, wie sich vor und nach 1945 verfasste Memoiren unterscheiden. Im ersten Falle erscheinen die Aufzeichnungen häufig emotionaler und lebendiger, da die Autoren sich noch mitten im 'Geschehen' befanden. Die später aufgezeichneten Erinnerungen sind dagegen stärker durch - teilweise nachträglich erworbenes - Faktenwissen ergänzt und häufig durch das kollektive Gedächtnis überformt. Auf der anderen Seiten spielt auch das Alter der Autoren im Nationalsozialismus eine entscheidende Rolle. Im Gegensatz zu damals bereits erwachsenen Opfern der 'Arisierung' stellen Personen, die die NS-Zeit als Kinder erlebt haben, ihre Erlebnisse subjektiver und emotionaler dar.