573 resultados para Soziales Wissen


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Gemäß dem meritokratischen Prinzip sollte alleine die Leistung eines Schülers, gemessen u.a. durch Schulnoten oder Bildungsempfehlungen, dessen Bildungschancen bestimmen. Jedoch weist die empirische Bildungsforschung darauf hin, dass das deutsche Bildungssystem diesem Anspruch bei weitem und bis heute nicht gerecht wird. So belegen zahlreiche Studien ausgeprägte Ungleichheiten der Bildungschancen nach sozialer und ethnischer Herkunft sowie nach Geschlecht und Region. Dabei gehen die angesprochenen empirischen Analysen (und die jeweils zugrunde liegenden theoretischen Konzepte) jedoch implizit häufig davon aus, dass alleine individuelle Determinanten und Ressourcen des Elternhauses für die festgestellten Bildungsungleichheiten ursächlich sind und es somit für die Bildungschancen vernachlässigbar ist, in welchen Bildungskontexten – wie etwa Schule, Schulklasse, Wohngegend, Region oder soziales Netzwerk – sich eine Schülerin oder ein Schüler befindet. Neuere Untersuchungen auf Basis von Mehrebenen- und Längsschnittanalysen zeigen allerdings, dass neben dem Wandel gesellschaftlicher Kontexte und der Expansion von Bildungsgelegenheiten auch die Bedingungen in den Schulen, Klassen und Regionen sowie die Lehrkräfte und die Zusammensetzung des Freundeskreises der Schülerinnen und Schüler einen erheblichen Einfluss auf den individuellen Bildungserfolg haben.

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Im Beitrag werden – mit Schwerpunkt für Deutschland und die Analyse von Kontexteffekten – die international vergleichende Schulleistungsstudie PISA (Programme for International Student Assessment) vorgestellt. Im Fokus stehen hierbei neben der Zielsetzung von PISA und der theoretischen Grundlage der Studie zum einen die methodische Basis der Daten und zum anderen empirische Beispiele für die Analyse von Bildungskontexten, die für den Erwerb von Kompetenzen und Bildungserfolgen als relevant angesehen werden. Schließlich werden auch Grenzen der PISA-Daten aufgezeigt, wenn es um die Effekte von sozialen Kontexten auf die Entwicklung von Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten und anderen Bildungsprozessen geht.

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Wie wirkt sich Arbeitslosigkeit ostdeutscher Eltern auf Bildungschancen von Kindern im gesellschaftlichen Umbruch aus? Es wird ein theoretisches Modell entwickelt, das relevante Mechanismen der Bildungsentscheidung sowohl auf der Ebene des Familienhaushaltes, insbesondere der Eltern-Kind-Beziehungen, als auch auf der individuellen Ebene des Kindes berücksichtigt. Neben Einkommensverlusten sind auf der Haushaltsebene Kapazitäten für die Anpassung und Verarbeitung von Arbeitslosigkeit, die Beeinträchtigung des Familienklimas, Störung der Kommunikation zwischen Eltern und Kindern wichtige Faktoren, die die Bildungsentscheidungen beim Übergang auf das Gymnasium modifizieren. Darüber hinaus beeinträchtigt auch die Abnahme des sozialen und kulturellen Kapitals des Elternhauses infolge von Arbeitslosigkeit die persönliche Entwicklung des Kindes und dessen Schulleistungen. Mit Längsschnittdaten über 327 Familien und 569 Kinder in Dresden wurde festgestellt, dass häufige wie langanhaltende Arbeitslosigkeit der Eltern die Bildungschancen betroffener Kinder verschlechtert. Insgesamt sind soziales und kulturelles Kapital des Elternhauses weitaus bedeutsamer für Bildungschancen als sozio-ökonomische Verluste im Transformationsprozess.

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Die Beiträge in dem vorliegenden Buch sind zu einem Teil aus Vorträgen her­ vorgegangen, die in der Ad-hoc-Gruppe "Generationsdynamik, Generationen­ beziehungen und Differenzierung von Generationen" auf dem letzten Soziolo­ giekongreß, der im Oktober 1996 in Dresden stattfand, präsentiert wurden. Der andere Teil setzt sich aus denjenigen Beiträgen zusammen, die aufgrund der restriktiven Modalitäten fiir einen Vortrag auf diesem Kongreß nicht gehalten werden konnten Die Auswahl des Titels und der Beiträge stand in einem direk­ ten Zusammenhang mit dem Kongreßthema ,,Differenz und Integration -Die Zukunft moderner Gesellschaften". Die Thematik des Buches entbehrt keinerlei Aktualität zu gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen fiir Einzelpersonen, Familien und den Wohlfahrtsstaat Dies zeigt bereits die Vielfalt der einzelnen Beiträge, die aus verschiedenen theoretischen Perspektiven Fragestellungen zum Zusammenhang von Generationen und sozialem Wandel aufwerfen. Von beson­ derem Interesse ist dabei, wie gegenwärtige Generationsdynamik, Generationen­ beziehungen und Differenzierung von Generationen zustande kamen, welche Auswirkungen sie auf die gesellschaftliche Ordnung haben und wie die zukünf­ tige Entwicklung von Generationszusammenhängen und der daran geknüpften Sozialstruktur einer Gesellschaft verlaufen wird. Das Aufdecken von kausalen Zusammenhängen und sozialen Mechanismen anband von Generationen bietet nicht nur die Möglichkeit, die gesellschaftliche Situation und aktuelle Konflikte zu begreifen, sondern stellt Wissen über Instrumentarien zur Verfügung, wie gesellschaftliche Probleme angegangen und gelöst werden können.

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Die interne Kommunikation ist ein zentrales Element erfolgreicher Unternehmensführung. Sie generiert Wissen, welches für die Innovations- und Produktivitätskraft eines Unternehmens entscheidend ist. Je grösser und internationaler dieses jedoch ist, desto schwieriger wird die Vernetzung der Mitarbeiter und der Austausch von Wissen. Heutzutage bietet das Web 2.0 durch interaktive und kollaborative Elemente Wege für einen offenen und transparenten Informationsfluss. Weblogs, Soziale Netzwerke oder Wikis sind beliebte Werkzeuge der Verbreitung von Informationen und Förderung eines kommunikativen Austauschs, da sie durch einfache Bedienung nicht nur IT- Spezialisten vorbehalten sind. In diesem Beitrag wird anhand eines Fallbeispiels gezeigt, wie durch einen intern genutzten Weblog (kurz Blog) eine Alternative zum herkömmlichen Intranet geboten werden kann, um Unternehmen zu vernetzen und dadurch einen Wissensaustausch zu ermöglichen.

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Informationen sind das A und O in unserer Gesellschaft. In vielen Belangen ist es unmöglich alles zu wissen. Wichtiger ist vielmehr, wie man zu Informationen kommt. Dieses Problem stellt sich v.a. für Unternehmer, welche sich mit Informationen und deren Wahrheitsgehalt auseinandersetzen müssen. Hier kann Information existenzentscheidend sein. Immerhin aber kann sich ein Informierter besser positionieren. Investiere ich in die richtige Firma, stimmen Aussagen, gibt es Insiderinformationen? Diese Fragen können mit zielgerichtetem Suchen gestillt werden. In dieser Arbeit werden Problemfelder der Informationsextraktion aus Weblogs beschrieben. Eine Herausforderung bei der Bewertung von Information ist, dass die Vertrauenswürdigkeit nicht in jedem Fall gegeben ist. Es stellt sich das Problem, dass der Wert der Information nicht immer erkannt wird und teilweise erst nachdem die Information gesammelt wurde, bewertet werden kann. Mit dieser Arbeit präsentiert der Autor Grundlagen und Einsatzmöglichkeiten der gezielten Informationssuche in Weblogs. Die Arbeit richtet sich an Personen aus der Informatik über Wirtschaftsinformatik bis zum Management.

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Seit dem Zusammenbruch der DDR und ihrer Integration in das Institutionengefüge der Bundesrepublik ist vor allem die Massen- und Langzeitarbeitslosigkeit ein gravierendes soziales Problem in Ostdeutschland (Buttler 1994). Ihre Persistenz hängt neben dem erzwungenen wirtschaftlichen und berufsstrukturellen Wandel und umfassenden Abbau von Arbeitsplätzen auch eng mit Schließungsprozessen auf dem Arbeitsmarkt zusammen, die in systematischer Weise bestimmte Gruppen von Erwerbspersonen benachteiligen (Mayer/Diewald/Solga 1996). Während in der DDR Arbeitslosigkeitsrisiken seit der späten Nachkriegszeit weitgehend unbekannt waren, liegt nunmehr für die noch nicht endgültig aus dem Erwerbsleben ausgeschiedenen Arbeitnehmer ein Großteil ihrer Anstrengungen im Berufsverlauf darin, nicht arbeitslos zu werden. Andererseits versuchen Arbeitslose trotz der ungünstigen Wirtschaftsentwicklung so rasch wie möglich in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Dies belegen sowohl die ungebrochen hohe Erwerbsorientierung ostdeutscher Männer und Frauen als auch die individuellen Weiterbildungsanstrengungen von Arbeitslosen.

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Im vorliegenden Beitrag wird die soziale Ungleichheit von Lebenserwartung in Deutschland untersucht. Es wird die These vertreten, daß der Wohlfahrtsstaat mit seinen institutionellen Vorgaben nicht nur zur Strukturierung von Lebensverläufen, sondern auch zur Verbesserung der individuellen Lebenserwartung beigetragen hat. Insbesondere die Durchsetzung der Schulpflicht und die Ausdehnung der Bildungsbeteiligung waren für diese demographische Entwicklung bedeutsam. Mit Hilfe von Längsschnittdaten des Sozio-ökonomischen Panels und der Lebensverlaufsstudie wurde gezeigt, daß sich die Lebensdauer von Männern und Frauen in der Generationenfolge erhöht hat. Während in der Bundesrepublik die Lebenszeiten zunahmen, verringerte sich in der DDR seit den 70er Jahren die Lebenserwartung. In Ostdeutschland hatten verheiratete Frauen geringere Mortalitätsrisiken als ledige Frauen. Wurden ostdeutsche Männer oder Frauen geschieden, stiegen ihre Sterbewahrscheinlichkeiten sprunghaft an. In der westdeutschen Population hatten insbesondere verwitwete Personen eine hohe Sterblichkeit. Bildung begünstigt die Lebensdauer. Mit zunehmendem Bildungsniveau sinkt das Risiko, vorzeitig zu sterben. Dieser Befund unterstreicht die Bedeutung des Wohlfahrtsstaates für Lebensverläufe und der Bildung als soziales und kulturelles Kapital.

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In Deutschland werden jährlich die Hornanlagen von geschätzten 2,5 Mio. Kälbern zerstört. Dies ist bei Kälbern bis zum Alter von sechs Wochen ohne Anästhesie erlaubt, obwohl der Eingriff nachweislich starke Schmerzen verursacht. Der vorliegende Artikel fasst das aktuelle Wissen zum Thema zusammen und beschreibt die gesetzlichen Vorgaben anderer Länder zur Schmerzausschaltungspflicht. Weiterhin werden erstmals die Resultate einer aktuellen Umfrage bei allen Nutztierpraktikern (Rückantwortrate 40 %) in der Schweiz aus dem Jahr 2012 zur Delegation der Schmerzausschaltung an Tierhaltende vorgestellt. Auf Grund der aktuellen Literatur wird im Fall, dass auf die Zerstörung der Hornanlage nicht verzichtet werden kann, folgendes Vorgehen empfohlen: Die Hornanlage soll in den ersten 21 Lebenstagen des Kalbes, frühestens 10 Minuten nach Setzen einer Lokalanästhesie mit je 5 ml Procain 2 % pro Seite (Anästhesie des R. cornualis rechts und links) durch lokale Applikation von Hitze mit einem geeigneten Brennstab zerstört werden. Gleichzeitig zur Lokalanästhesie soll Meloxicam (einmalige Injektion von 0,5 mg/kg KGW; subkutan oder intravenös) appliziert werden. Die Einführung einer generellen Schmerzausschaltungsplicht bei der Zerstörung der Hornanlage von Kälbern ist aus Sicht des Tierwohls äußerst wünschenswert. In Deutschland ist heute die Schmerzausschaltung ohne Arzneimittelumwidmung möglich. Seit 2005 ist in der Schweiz die Schmerzausschaltung Pflicht, und seit 2008 besteht die Möglichkeit, die Anästhesie zur Zerstörung der Hornanlage bei Kälbern bis zum Alter von drei Wochen an den ausgebildeten Tierhalter zu delegieren. In allen landwirtschaftlichen Betrieben, welche von 52 % der tierärztlichen Praxen betreut werden, wird heute aus Sicht der antwortenden Nutztierpraktiker keine Zerstörung der Hornanlage bei Kälbern mehr ohne Anästhesie durchgeführt. Eine überwiegende Mehrheit dieser Tierärzte lehnt die Delegationsmöglichkeit der Schmerzausschaltung an Tierhalter nicht ab. Dies zeigt auf, dass dieses Modell eine erfolgversprechende Strategie darstellt, welche gegebenenfalls auch von anderen Ländern zur Umsetzung einer gesetzlich vorgeschriebenen Schmerzausschaltungspflicht in Betracht gezogen werden könnte.

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