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Einleitung: Die Besonderheiten in der Gesundheitsversorgung von gehörlosen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland sind weitgehend unbekannt. Schätzungsweise 41.500 bis zu 80.000 Menschen sind in Deutschland von Geburt an gehörlos oder früh ertaubt. Diese Gehörlosengemeinschaft verwendet vorrangig die Deutsche Gebärdensprache, die seit 2002 per Gesetzgebung als selbstständige Sprache in Deutschland amtlich anerkannt ist. Der Gesetzgeber hat vorgesehen, dass ein von der Krankenversicherung bezahlter Dolmetscher bei einem Arztbesuch bestellt werden kann. Erkenntnisse, inwieweit dies unter den Betroffenen bekannt ist und genutzt wird, liegen nicht vor. Ebenso sind Annahmen, dass gehörlose Patienten in einer vorrangig von Hörenden gestalteten Gesundheitsversorgung mutmaßlich auf Probleme, Barrieren und Vorurteile stoßen, in Deutschland nicht systematisch untersucht. Die vorliegende Arbeit gibt erstmalig anhand eines größeren Studienkollektivs einen sozialmedizinischen Einblick in den Gesundheitsversorgungszustand von Gehörlosen in Deutschland. Methodik: Im Rahmen einer Vorstudie wurden 2009 zunächst qualitative Experteninterviews geführt, um den Zustand der medizinischen Versorgung von Gehörlosen zu explorieren und Problemfelder zu identifizieren. Anschließend wurde für die Hauptstudie auf der Grundlage der Experteninterviews ein quantitativer Online-Fragebogen mit Gebärdensprachvideos entwickelt und erstmalig in der sozialmedizinischen Gehörlosenforschung eingesetzt. Die gehörlosen Teilnehmer wurden über etablierte Internetportale für Gehörlose und mit Hilfe von Gehörlosenverbänden und Selbsthilfegruppen sowie einer Pressemitteilung rekrutiert. Insgesamt wurden den Teilnehmern bis zu 85 Fragen zu sozioökonomischen Daten, Dolmetschernutzung, Arzt-Patienten-Beziehung und häufig auftretenden Problemen gestellt. Es wurden absolute und relative Häufigkeiten bestimmt und mittels Chi2-Test bzw. exaktem Fisher-Test auf geschlechtsspezifische Unterschiede geprüft. Alle Tests wurden zweiseitig mit der lokalen Irrtumswahrscheinlichkeit α = 0,05 durchgeführt. Ergebnisse: Am Ende der Feldphase verzeichnete die automatische Datenbank 1369 vollständig bearbeitete Fragebögen. 843 entsprachen den a-priori definierten Auswertungskriterien (volljährige Personen, gehörlos, keine fehlenden Angaben in wesentlichen Zielfragen). Häufigstes Ausschlusskriterium war ein anderer Hörstatus als Gehörlosigkeit. Etwa die Hälfte der 831 Teilnehmer (45,1% bzw. 52,8%) schätzte trotz ausreichender Schulbildung ihre Lese- bzw. Schreibkompetenz als mäßig bis schlecht ein. Zeitdruck und Kommunikationsprobleme belasteten bei 66,7% und 71,1% der Teilnehmer bereits einmal einen Arztbesuch. Von 56,6% der Teilnehmer wurde angegeben, dass Hilflosigkeits- und Abhängigkeitsgefühle beim Arztbesuch auftraten. Falsche Diagnosen auf Grund von Kommunikationsproblemen wurden von 43,3% der Teilnehmer vermutet. 17,7% der Teilnehmer gaben an, sich bereits einmal aktiv um psychotherapeutische Unterstützung bemüht zu haben. Gebärdensprachkompetente Ärzte wären optimal um die Kommunikation zu verbessern, aber auch Dolmetscher spielen eine große Rolle in der Kommunikation. 31,4% der gehörlosen Teilnehmer gaben jedoch an, nicht über die aktuellen Regelungen zur Kostenübernahme bei Dolmetschereinsätzen informiert zu sein. Dies betraf besonders jüngere, wenig gebildete und stark auf die eigene Familie hin orientierte Gehörlose. Wesentliche geschlechtsspezifische Unterschiede konnten nicht festgestellt werden. Diskussion: Geht man von etwa 80.000 Gehörlosen in Deutschland aus, konnten mit der Mainzer Gehörlosen-Studie etwa 1% aller Betroffenen erreicht werden, wobei Selektionsverzerrungen zu diskutieren sind. Es ist anzunehmen, dass Personen, die nicht mit dem Internet vertraut sind, selten bis gar nicht teilgenommen haben. Hier könnten Gehörlose mit hohem Alter sowie möglicherweise mit niedriger Schreib- und Lesekompetenz besonders betroffen sein. Eine Prüfung auf Repräsentativität war jedoch nicht möglich, da die Grundgesamtheit der Gehörlosen mit sozioökonomischen Eckdaten nicht bekannt ist. Die dargestellten Ergebnisse weisen erstmalig bei einem großen Studienkollektiv Problembereiche in der medizinischen Versorgung von Gehörlosen in Deutschland auf: Gehörlose Patienten laufen Gefahr, ihren Arztbesuch durch vielfältige Kommunikationsbarrieren und Missverständnisse als Zumutung zu erleben. Eine Informationskampagne unter Ärzten könnte helfen, diese Situation zu verbessern. Dolmetscher können die Kommunikation zwischen Arzt und Patient enorm verbessern, die gesetzlich geregelte Kostenübernahme funktioniert dabei in der Regel auch problemlos. Allerdings gibt es noch viele Gehörlose, die nicht über die Regelungen zur Dolmetscherunterstützung informiert sind und die Dienste entsprechend nicht nutzen können. Hier muss es weitere Bemühungen geben, die Gehörlosen aufzuklären, um ihnen eine barrierefreie Nutzung von gesundheitsbezogenen Leistungen zu ermöglichen.

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Using findings from a qualitative investigation based on in-depth email interviews with 47 Black and South Asian gay men in Britain, this paper explores the cross-cutting identities and discourses in relation to being both gay and from an ethnic minority background. Taking an intersectional approach, detailed accounts of identity negotiation, cultural pressures, experiences of discrimination and exclusion and the relationship between minority ethnic gay men and mainstream White gay culture are presented and explored. The major findings common to both groups were: cultural barriers limiting disclosure of sexuality to family and wider social networks; experiences of discrimination by White gay men that included exclusion as well as objectification; a lack of positive gay role models and imagery relating to men from minority ethnic backgrounds. Among South Asian gay men, a major theme was regret at being unable to fulfil family expectations regarding marriage and children, while among Black gay men, there was a strong belief that same-sex behaviour subverted cultural notions related to how masculinity is configured. The paper concludes by highlighting the importance of social location, particularly education and income, when examining the intersection of ethnicity and sexuality in future research.

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Phosphatidylethanol (PEth) is a direct ethanol metabolite, and has recently attracted attention as biomarker of ethanol intake. The aims of the current study are: (1) to characterize the normalization time of PEth in larger samples than previously conducted; (2) to elucidate potential gender differences; and (3) to report the correlation of PEth with other biomarkers and self-reported alcohol consumption. Fifty-seven alcohol-dependent patients (ICD 10 F 10.25; 9 females, 48 males) entering medical detoxification at three study sites were enrolled. The study sample was comprised of 48 males and 9 females, with mean age 43.5. Mean gamma glutamyl transpeptidase (GGT) was 209.61 U/l, average mean corpuscular volume (MCV) was 97.35 fl, mean carbohydrate deficient transferrin (%CDT) was 8.68, and mean total ethanol intake in the last 7 days was 1653 g. PEth was measured in heparinized whole blood with a high-pressure liquid chromatography method, while GGT, MCV and %CDT were measured using routine methods. PEth levels at day 1 of detoxification ranged between 0.63 and 26.95 micromol/l (6.22 mean, 4.70 median, SD 4.97). There were no false negatives at day 1. Sensitivities for the other biomarkers were 40.4% for MCV, 73.1% for GGT and 69.2% for %CDT, respectively. No gender differences were found for PEth levels at any time point. Our data suggest that PEth is (1) a suitable intermediate term marker of ethanol intake in both sexes; and (2) sensitivity is extraordinary high in alcohol dependent patients. The results add further evidence to the data that suggest that PEth has potential as a candidate for a sensitive and specific biomarker, which reflects longer-lasting intake of higher amounts of alcohol and seemingly has the above mentioned certain advantages over traditional biomarkers.

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Shared Decision Making (SDM) is widely accepted as the preferred method for reaching treatment decisions in the oncology setting including those about clinical trial participation: however, there is some disagreement between researchers over the components of SDM. Specific standardized coding systems are needed to help overcome this difficulty.

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Vaginal practices in sub-Saharan Africa may increase HIV transmission and have important implications for development of microbicides and future HIV prevention technologies. It remains unclear which women undertake vaginal practices and what factors predict prevalence, practice type and choice of products. Using cross-sectional data from mixed research methods, we identify factors associated with vaginal practices among women in KwaZulu-Natal, South Africa. Data were gathered through focus group discussions, in-depth and key-informant interviews, followed by a province-wide, multi-stage cluster household survey, using structured questionnaires in face-to-face interviews with 867 women. This paper details six types of vaginal practices, which--despite their individual distinctiveness and diverse motivations--may be clustered into two broad groups: those undertaken for purposes of 'hygiene' (genital washing, douching and application) and those for 'sexual motivations' (application, insertion, ingestion and incisions). Multivariate analysis found significant associations between 'hygiene' practices and media access, religiosity and transactional sex. 'Sexual' practices were associated with partner concurrency, religiosity and use of injectable hormonal contraceptives. Future interventions relating to vaginal practices as well as microbicides need to reflect this characterisation of practices as sexual- and/or hygiene-related.

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The intracellular protozoan parasites Theileria parva and T. annulata transform the cells they infect, inducing uncontrolled proliferation. This is not a trivial event as, in addition to permanently switching on the complex pathways that govern all steps of the cell cycle, the built-in apoptotic safety mechanisms that prevent 'illegitimate' cell replication also need to be inactivated. Recent experiments show that the NF-kappa B and phosphoinositide 3-kinase (PtdIns-3K) pathways are important participants in the transformation process. I kappa B kinase (IKK), a pivotal kinase complex in the NF-kappa B pathway, is recruited to the parasite surface where it becomes activated. The PtdIns-3K/Akt/PKB pathway is also constitutively activated in a parasite-dependent manner, but contrary to IKK, activation is probably not triggered by direct association with the parasite.