926 resultados para Islam--Turkey--Biography


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Die Blicke, die die Wissenschaft auf Islam und Muslime in der Schweiz wirft, sind in den meisten Fällen entweder auf Subjekte gerichtet, oder sie behandeln die soziale und kommunikative Konstruktion jener Phänomene nur mit Blick auf einzelne Teilsysteme der Gesellschaft wie Politik und Massenmedien (respektive öffentliche Diskurse) ohne gesellschaftstheoretische und funktionalistische Rückbindung. Die vorliegende Arbeit positioniert sich in dieser Beobachtungslücke und nimmt die vielfältigen Beobachter der Gesellschaft von Islam und Muslimen in der Schweiz in den Blick. Fragt man danach, welche Strukturen sich wie irritieren lassen, treten die Phänomene Islam und Muslime in den Hintergrund, und auf dem analytischen Schirm erscheint die Gesellschaft selbst. In der Folge werden die umfangreichen Kommunikationsleistungen sichtbar, die eine Irritation in verschiedenen Teilsystemen – nicht nur in der Politik oder den Massenmedien, sondern genauso im Recht, der Religion, der Kunst oder der Wirtschaft – auslöst. Sei es, dass Eltern ihre Kinder aus religiösen Gründen nicht am gemischtgeschlechtlich erteilten Schwimmunterricht an öffentlichen Primarschulen in Basel teilnehmen lassen wollen, oder dass ein muslimischer Verein im Zuge des Um- und Ausbaus ihres Vereinslokals in Langenthal ein Minarett auf dem Dach desselben errichten will: diese und andere Gesuche, (teil-)öffentlich soziale Vielfalt in der Form religiöser Differenz auszudrücken, regen eine Fülle von Beobachtungs- und Kommunikationsleistungen an. Den Hauptteil der vorliegenden Studie bildet denn auch die Analyse der vielfältigen Reaktionen in zwei Konfliktfällen zur Nichtteilnahme am gemischtgeschlechtlich erteilten Schwimmunterricht in Primarschulen Basel-Stadts und dem Baugesuch für ein Minarett und eine Kuppel als Teil des Ausbaus eines Vereinslokals in Langenthal. Die beiden Fälle wurden deshalb ausgewählt, weil ihre anfängliche Irritation quer durch die gesellschaftlichen Teilsysteme hindurch und über mehrere Jahre hinweg Antwortversuche auslöste und die empirische Analyse deshalb über mehr und aussagekräftigeres Material verfügen konnte, als es in anderen, ansonsten für eine Analyse prinzipiell auch denkbaren, Konfliktfällen, beispielsweise zur Einrichtung eines muslimischen Grabfeldes auf einem Friedhof oder dem Tragen eines Kopftuchs an der Schule, bei der Arbeit oder beim Sport, möglich gewesen wäre. Die Beobachtung des Umgangs mit diesen beiden Instanzen sozialer Vielfalt (aber auch in inhaltlich anders gelagerten Fällen der Differenzbearbeitung) macht sichtbar, dass und wie Erwartungen verunsichert und Lösungen für die Aufhebung dieser Unsicherheiten gefunden und ausprobiert werden. Die zentrale Einsicht der Studie lautet, dass selbstreproduzierende und selbstorganisierende Systeme, wie es Recht, Politik, Massenmedien, Kunst und Religion unter den Bedingungen einer funktional differenzierten, modernen Gesellschaft sind, aufgrund ihrer spezifischen Funktionsweise in der Gesellschaft ihre eigenen Zugänge zu religiöser Vielfalt entwickeln, die sich nur schwer miteinander vereinbaren lassen. In anderen Worten interessiert sich das Rechtssystem für die rechtlichen Folgen des Auftauchens islamischer Normativitäten, die Politik für daraus resultierende Machtansprüche, oder die Massenmedien für das aus der Vielfalt resultierende Konfliktpotenzial. Um gleichzeitig diese Einsicht in kürzeste Form zu bringen und die Wahl des Titels der vorliegenden Studie zu erläutern, sind Islam und Muslime kommunikativ konstruierte Artefakte. Sie werden jeweils dazu, was die Gesellschaft – respektive die sozialen Systeme, aus denen diese besteht – aus ihnen vermittels ihrer eigenen Beobachtungsleistungen macht. Dies schliesst natürlich die im vorliegenden Text kommunizierten Beschreibungen mit ein, da auch sie nichts anderes als einen Vollzug von Gesellschaft darstellen. Die Analyse von Konfliktfällen zu muslimisch-religiöser Diversität in den folgenden Kapiteln will dementsprechend keine Aussagen über Islam, Muslime und ihre Hintergründe und Motivlagen, die zu Konflikten führen könnten, treffen. Jenseits dieser subjektorientierten Beschreibungen genügt es dem Anspruch der vorliegenden Arbeit jedoch auch nicht, nur das Kursieren von Differenzsemantiken oder Diskursen über Islam und Muslime festzustellen – obwohl dies einen Teil der Analyse bildet. Diese gesellschaftlichen Problematisierungen von und die mannigfaltigen „Umgangsformen“ gegenüber Islam und Muslimen, oder allgemeiner: gegenüber Fremdheit, Differenz, Vielfalt – sollen zudem auf ihre funktionalen und gesellschaftsstrukturellen Ermöglichungsbedingungen und Grenzen hin untersucht werden. Wenn die vorliegende Studie Konfliktfälle analysiert, die als muslimisch bezeichnete Personen in die Kommunikation miteinbeziehen, liegt ihr Forschungsinteresse also auf einer Beobachtungsebene zweiter Ordnung und in den Formen des kommunikativen Umgangs mit Kontingenz und Vielfalt in der Form von „Islam“ und „Muslimen“ – und dafür, wo die Grenzen dieses Umgangs liegen. Dementsprechend sind die beiden fallanalytischen Kapitel (4 und 5) nach systemspezifischen Problemlösungen des Rechts, der Politik, der Massenmedien, der Kunst und der Religion strukturiert. Der Einsatz eines systemtheoretischen Analyserahmens, wie in Kapitel 2 dargestellt, in Kombination mit einer adaptierten Methode (in Kapitel 3 diskutiert) ermöglicht es dabei,spezifische, system- oder beobachterspezifische Unterscheidungsleistungen zu erkennen, die den jeweiligen Problemlösungsstrategien zu Grunde liegen. Die Bezeichnung „systemtheoretisch“ deutet dabei bereits an, dass sich der Analysefokus von individuellen Akteuren mit Motiven und Handlungen weg und in Richtung überindividueller, also sozialer, Kommunikationsstrukturen verschiebt. Die erkenntnistheoretischen Grundlagen der alltäglichen und wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem, was gemeinhin „Realität“ genannt wird, werden gleich in Kapitel 2 diskutiert, um die Basis für die darauffolgenden konstruktivistischen, kommunikations-, system- und differenztheoretischen sowie funktionalistischen Überlegungen der hier verwendeten Methodologie zu schaffen (Kapitel 3). Der empirischen Erforschung der kommunikativen Mechanismen des Umgangs mit (sozialer Vielfalt, hier: Islamität zugeschriebener) Kontingenz widmet sich die vorliegende Arbeit daraufhin anhand der beiden obengenannten Fallstudien des Schwimmunterrichts in Basel-Stadt (Kapitel 4) und des Minarettbaugesuchs in Langenthal (Kapitel 5). Eine Analyse der kommunikativen Unterscheidungsleistungen, die Objekte durch sprachlichen Ein- und Ausschluss (und blinde Flecken) konstruiert, fördert die Schlüsselstellung von System- und Gesellschaftsstrukturen, tradierten Gesellschaftsbildern, Integrationsvorstellungen und dem ungebrochenen Vertrauen in die Möglichkeit gesellschaftlicher Steuerung für die Grenzen des Umgangs mit sozialer Vielfalt zu Tage. In der Fallstudie zum Schwimmunterricht in Basel (Kapitel 4) treten einander die Beobachtungsperspektiven des Rechts, der Politik, der Erziehung und der Massenmedien gegenüber, und ihre verschiedenen Funktionslogiken werden sichtbar. Angesichts dieses Befunds gesellschaftlicher Ausdifferenzierung zeichnet sich die Schwierigkeit ab, noch vom Nichtbesuch des Schwimmunterrichts aus religiösen Gründen als einem Problem zu sprechen. Im Gegenteil: in der funktional differenzierten, modernen Gesellschaft stellt der Widerspruch, das „Nein“ der Absage an den Besuch des gemischtgeschlechtlich erteilten Schwimmunterrichts, ein Mehrfachproblem dar. Er wird von mehreren Systemen gleichzeitig, aber aufgrund ihrer Funktion und Strukturen unterschiedlich beobachtet. Darüber hinaus lassen sich auch innerhalb politischer Kommunikation von Seiten der Integrations-, Erziehungs- und Ausländerpolitik drei unterschiedliche „Lösungsansätze“ feststellen. Das Kapitel beschreibt diese funktionale Differenzierung für das Rechtssystem, die Politik und die Massenmedien anhand empirischer Daten wie Gerichtsurteilen, Verwaltungsakten und -publikationen, politischen Vorstössen, massenmedialen Produkten und Interviews. Der Aufbau des Kapitels orientiert sich an jenen systemischen Zugängen. Der Befund der funktionalen Differenzierung wird in einem zweiten Schritt den Selbstbeschreibungen der Systeme gegenüber gestellt, um in den jeweiligen Erwartungsstrukturen die semantischen Grenzen des Umgangs mit Fremdheit respektive Vielfalt aufzudecken und den Weg für Alternativen zu ebnen. Die Fallanalyse zum Minarettbaugesuch in Langenthal (Kapitel 5) ermöglicht eine Überprüfung der Ergebnisse aus der Analyse zum Schwimmunterricht. Im Fall Langenthal bestätigt sich der Befund der systemisch differenzierten Zugänge zum Konfliktfall, wobei zusätzlich zum Recht, der Politik und den Massenmedien in diesem Fall auch die Systeme Religion und Kunst kommunikativ beteiligt sind. Auch dieses Kapitel ist analog zur Fallanalyse dees Schwimmunterrichts entlang der systemischen Zugänge aufgebaut. Durch die Vergleichsmöglichkeiten mit dem Fall Basel können im Fall Langenthal empirische Befunde zu den Formen und Grenzen gesellschaftlicher Selbstbeschreibungen und dem Umgang mit sozialer Vielfalt noch vertieft werden, und um die religiöse und künstlerische Dimension erweitert werden. Das Schlusskapitel (Kapitel 6) rollt die Befunde zur zentralen Bedeutung von Gesellschaftsstruktur und -bildern, Integrations- und Steuerungskonzepten für den Umgang mit islamischer und anderen Formen sozialer Vielfalt – und seine Beschränkungen – noch einmal auf. In der Folge setzt es sich auf der Grundlage der bisher erarbeiteten Erkenntnisse mit einem alternativen Ansatz des Umgangs mit Differenz, der Selbstreflektion, auseinander. Und schliesslich werden die Implikationen dieser Art von Analysen für die Islamwissenschaft sowie wissenschaftliche Anschlussmöglichkeiten diskutiert.

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Ataulla Bajazitov (1846-1911) fulfilled a social double role by serving his Tatar community in St. Petersburg as imam and the Russian state as military Muslim ‘cleric’, translator and teacher. By founding Russia’s first monolingual Tatar newspaper, initiating St. Petersburg’s first Friday mosque and presenting scriptural and rational arguments for the compatibility of Islam and the modern Civilization to a Russian-speaking public as early as 1883, he has been a pioneer among the Muslims in Russia in several respects. In contrast though to similar activities of his Russian contemporary, the Krim Tatar Ismail Gasprinskii (1851-1914), Bajazitov’s endeavours have remained almost unnoticed in Western scholarship. Also in Tatarstan, his books have been only recently reprinted. The present study analyzes Bajazitov’s three monographs written in Russian, namely A Response to Ernest Renan’s lecture “Islam and Science” (1883), The Relationship of Islam towards Science and People of Different Faith (1887) and Islam and Progress (1898). There, he exposes many positions that around that time started to become key arguments of Muslim reformers in the Near East for the progressivness of Islam. The study takes also into account reactions to Bajazitov’s monographs by Russian officers in Tashkent who tried to demonstrate the backwardness of Islam, especially Nikolai Petrovič Ostroumov’s (1846-1930) response in his book entitled Quran and Progress – On the intellectual awakening of today’s Russian Muslims (1901/1903).

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Upper Jurassic (Kimmeridgian)±Upper Cretaceous (Cenomanian) inner platform carbonates in the Western Taurides are composed of metre-scale upward-shallowing cyclic deposits (parasequences) and important karstic surfaces capping some of the cycles. Peritidal cycles (shallow subtidal facies capped by tidal-¯at laminites or fenestrate limestones) are regressive- and transgressive-prone (upward-deepening followed by upward-shallowing facies trends). Subtidal cycles are of two types and indicate incomplete shallowing. Submerged subtidal cycles are composed of deeper subtidal facies overlain by shallow subtidal facies. Exposed subtidal cycles consist of deeper subtidal facies overlain by shallow subtidal facies that are capped by features indicative of prolonged subaerial exposure. Subtidal facies occur characteristically in the Jurassic, while peritidal cycles are typical for the Lower Cretaceous of the region. Within the foraminiferal and dasyclad algal biostratigraphic framework, four karst breccia levels are recognized as the boundaries of major second-order cycles, introduced for the ®rst time in this study. These levels correspond to the Kimmeridgian±Portlandian boundary, mid-Early Valanginian, mid-Early Aptian and mid-Cenomanian and represent important sea level falls which affected the distribution of foraminiferal fauna and dasyclad ¯ora of the Taurus carbonate platform. Within the Kimmeridgian±Cenomanian interval 26 third-order sequences (types 1 and 2) are recognized. These sequences are the records of eustatic sea level ¯uctuations rather than the records of local tectonic events because the boundaries of the sequences representing 1±4 Ma intervals are correlative with global sea level falls. Third-order sequences and metre-scale cyclic deposits are the major units used for long-distance, high-resolution sequence stratigraphic correlation in the Western Taurides. Metre-scale cyclic deposits (parasequences) in the Cretaceous show genetical stacking patterns within third-order sequences and correspond to fourth-order sequences representing 100±200 ka. These cycles are possibly the E2 signal (126 ka) of the orbital eccentricity cycles of the Milankovitch band. The slight deviation of values, calculated for parasequences, from the mean value of eccentricity cycles can be explained by the currently imprecise geochronology established in the Cretaceous and missed sea level oscillations when the platform lay above fluctuating sea level.

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The lithostratigraphic framework of Lake Van, eastern Turkey, has been systematically analysed to document the sedimentary evolution and the environmental history of the lake during the past ca 600,000 years. The lithostratigraphy and chemostratigraphy of a 219 m long drill core from Lake Van serves to separate global climate oscillations from local factors caused by tectonic and volcanic activity. An age model was established based on the climatostratigraphic alignment of chemical and lithological signatures, validated by 40Ar/39Ar ages. The drilled sequence consists of ca 76% lacustrine carbonaceous clayey silt, ca 2% fluvial deposits, ca 17% volcaniclastic deposits and 5% gaps. Six lacustrine lithotypes were separated from the fluvial and event deposits, such as volcaniclastics (ca 300 layers) and graded beds (ca 375 layers), and their depositional environments are documented. These lithotypes are: (i) graded beds frequently intercalated with varved clayey silts reflect rising lake-levels during the terminations; (ii) varved clayey silts reflect strong seasonality and an intralake oxic–anoxic boundary, for example, lake-level highstands during interglacials/interstadials; (iii) CaCO3-rich banded sediments are representative of a lowering of the oxic-anoxic boundary, for example, lake-level decreases during glacial inceptions; (iv) CaCO3-poor banded and mottled clayey silts reflect an oxic–anoxic boundary close to the sediment-water interface, for example, lake-level low-stands during glacials/stadials; (v) diatomaceous muds were deposited during the early beginning of the lake as a fresh water system; and (vi) fluvial sands and gravels indicate the initial flooding of the lake basin. The recurrence of lithologies (i) to (iv) follows the past five glacial/interglacial cycles. A 20 m thick disturbed unit reflects an interval of major tectonic activity in Lake Van at ca 414 ka BP.

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Family change theory suggests three ideal-typical family models characterized by different combinations of emotional and material interdependencies in the family. Its major proposition is that in economically developing countries with a collectivistic background a family model of emotional interdependence emerges from a family model of complete interdependence. The current study aims to identify and compare patterns of family-related value orientations related to family change theory across three cultures and two generations. Overall, N = 919 dyads of mothers and their adolescent children from Germany, Turkey, and India participated in the study. Three clusters were identified representing the family models of independence, interdependence, and emotional interdependence, respectively. Especially the identification of an emotionally interdependent value pattern using a person-oriented approach is an important step in the empirical validation of family change theory. The preference for the three family models differed across as well as within cultures and generations according to theoretical predictions. Dyadic analyses pointed to substantial intergenerational similarities and also to differences in family models, reflecting both cultural continuity as well as change in family-related value orientations.