209 resultados para Rezeption


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Der narrative Entwurf von Boccaccios ›Decameron‹ und Boccaccios theoretische Reflexionen über das Erzählen stehen klar im Fluchtpunkt der horazischen Lehre des prodesse et delectare. Vor diesem Horizont entwickelt Boccaccio sein Konzept des novellare, das einerseits ein ‚Wiedererzählen’ (analog zu mhd. erniuwen) beinhaltet und andererseits zu einer neuen Autonomie des Erzählens vorstößt. Beobachten lässt sich dieser Vorgang des Erneuerns weniger in Boccaccios theoretischen Ausführungen (etwa im Schlusswort des ›Decameron‹ oder in den ›Genealogie deorum gentilium‹) als in seiner dichterischen Praxis. Als Schlüsseltext wird im Vortrag die Novelle von der duldsamen Griselda herangezogen, die das ›Decameron‹ beschließt und die mit den Worten una bella roba endet. Das ‚schöne Kleid’ ist einerseits traditionelle Dichtungsmetapher (im Horizont des investire bzw. integumentum), andererseits intradiegetischer Bestandteil des Erzähl-‚Stoffs’ der Novelle. Bei Boccaccio dürfte das Gewand der Griselda, zusammen mit deren wiederholt thematisierter Nacktheit, dazu dienen, eine in die Novelle verpackte stoische Lehre zu vergegenwärtigen, diese in eine Erzählung ‚einzukleiden’. Das Kleid der Griselda wird so zur ‚Pathosformel’ (in der Begrifflichkeit A. Warburgs) bzw. zum ‚Faltenwurf’ (in der Begrifflichkeit G. Didi-Hubermans), mithin zur Verkörperung eines ‚neuen Erzählens’, das sich (im Gegensatz etwa zu Dante) von metaphysischen Entwürfen emanzipiert und in der Autonomie sprachlicher Kunstfertigkeit, bis an die Grenzen des Erzählbaren gehend und didaktische Ansprüche überwindend, die Möglichkeiten literarischer Darstellung ausreizt. Von den Zeitgenossen wurde dieses Experiment zwar wahrgenommen, in seinen Dimensionen aber nur ansatzweise erkannt. Symptomatisch für diese Form der Rezeption ist Petrarcas lateinische Übersetzung der ›Griselda‹-Novelle (›Seniles‹, XVII,3), wobei der Verfasser – seinerseits die Kleidermetaphorik bemühend – das Übersetzen als ein stilo alio retexere auffasst und seine Version den (wohl vorwiegend männlich intendierten Lesern) als auf Gott hin orientierte Lehre anempfiehlt: ut legentes ad imitandam saltem femine constantiam excitarem, ut [...] hoc prestare Deo nostro audeant. Diese Rückführung von Boccaccios erzählerischem Wagnis ins Didaktische zeigt sich auch in der Rezeption von Petrarcas Übersetzung, durch welche die Novelle im Europa des 14. und 15. Jahrhunderts weite Verbreitung fand: In einer der Haupthandschriften von Chaucers ›Canterbury Tales‹, dem Hengwrt Manuscript (Aberystwyth, National Library of Wales), wird die auf der ›Griselda‹-Novelle aufbauende Erzählung des Scholaren (›The Clerk’s Tale‹) mit Bestandteilen aus Petrarcas Übersetzung glossiert; in einer Handschrift aus dem Besitz des Nürnberger Humanisten Hartmann Schedel (München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 504) wird Petrarcas Konzept des stilo alio retexere erläutert als: claram facere, nudare [...], aperire, wobei hier die in Boccaccios Novelle intradiegetisch enthaltene Spannung von ‚Einkleidung’ und ‚Nacktheit’ auf einer lehrhaften Ebene fortwirkt.

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Adrian Leverkühns erste Zwölfton-Komposition, die Oper ›Love's Labour Lost‹, soll hier diskursgeschichtlich auf die Bedeutung hin befragt werden, die sie für die Zeitdiagnose und Gesellschaftskritik des ›Doktor Faustus‹ hat. Zu diesem Zweck wird erst das zugrunde gelegte Drama in der Geschichte der Shakespeare-Rezeption situiert, dann aber auch die Konzeptions-, Entstehungs- und Aufführungsgeschichte seiner Vertonung im Gender-Diskurs der Weimarer Republik rekontextualisiert.

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Im Jahr 1866 verfasste der damals in Breslau lehrende römisch-katholische Kirchenhistoriker Joseph Hubert Reinkens eine der ersten historisch-kritischen Studien in deutscher Sprache über Martin von Tours, in der er sich u.a. mit Martins bischöflichem Leitungsdienst befasste. Nach dem Ersten Vatikanischen Konzil (1870) wurde Reinkens 1873 der erste Bischof für die Alt-Katholiken im Deutschen Reich. Der Beitrag beschreibt den Einfluss, den Reinkens' Martin-Rezeption auf sein theologisches und praktisches Verständnis des Bischofsamts hatte.

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u.a.: Auszüge und Zitate aus Rezensionen in den Zeitschriften "Litterarische Blätter", "Häusliche Herd Blätter" Nr. 43 und "Protestantische Kirchenzeitung"; Rudolf Haym; Berlin; Königsberg; Richard Clemens; Rezeption von Schopenhauer in England; Karlsbad; Italien;

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u.a.: Kapitel über die Sexualität; Naturwissenschaft; Kritik an Johann Karl Friedrich Rosenkranz und Spinoza; Kritik Richard Wagners an den Grundsätzen der Musik Schopenhauers; Übersetzung von "Die Welt als Wille und Vorstellung" von Charles Dollfus in der Zeitschrift Revue Germanique; Studienarbeiten Kuno Fischers an der "Kritik der reinen Vernunft" von Immanuel Kant; Aufsatz in der "Sächsischen Constitutionellen Zeitung"; veröffentlichter Goethe Brief an Schopenhauer in der Zeitschrift "Findlinge" von Hoffmann von Fallersleben in der Ausgabe von 7.9.1815 im Zusammenhang der Schrift "Über das Sehen und die Farben"; Rezeption Schopenhauers bei Heribert Rau; Roman "Sturm und Compass"; Abbestellung der Zeitschrift "Ficht'sches Journal"; Kritik an der Abhandlung zu Goethes Faust von David Asher;

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u.a.: Kritik an der "Die beiden Grundprobleme der Ethik: Ueber die Freiheit des menschlichen Willens; Ueber das Fundament der Moral"; Auseinandersetzung mit der Ethik von Jean-Baptiste Antoine Monet de Lamarck; Erfahrungen in England mit Animal-Magnetism und Phrenologie; Corpus Iuris Civilis; Kritik an der Parerga und Paralipomena; Kapitalismuskritik; Auseinandersetzung mit dem Prinzip des Individuums in "Die Welt als Wille und Vorstellung"; Grenzen des Egoismus, Kastendenken im Buddhismus; Definition von Erscheinung; Christentum; Auseinandersetzung mit der "Kritik der reinen Vernunft" von Immanuel Kant; Das Ding an Sich; Definition von Naturzusammenhang; Willensphilosophie; Bezug auf die "Deutsche Grammatik" von Jacob Grimm; Vergleich mit Baruch Spinoza; Naturwissenschaft; Rezeption der Philosophie von Angelus Silesius; Vorhaben einer eigenen kritischen Publikation zur Ethik Schopenhauers; Sexualität; Lebensverneinung; Praxis der Hegelianer und Herbatianer; Friedrich Schelling; Platon; Silesius;

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u.a.: Angaben zu den Veröffentlichungen Schopenhauers; Friedrich Schiller; Jean Paul; Immanuel Kant; George Gordon Byron;

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u.a.: Rezeption Schopenhauers in "Buch der Weltweisheiten", Leipzig 1851; Rezeption "Characteristik Schopenhauers" von Karl Rosenkranz in der Gödekeschen Wochenschrift; persönliche Angaben von Jürgens; Immanuel Kant; William Shakespeare; George Gordon Byron, Friedrich Schiller; Rousseau; Spinoza;

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u.a.: Aufsatz von David Asher "Schelling und Schopenhauer"; Wille in der Natur; Photographie; Seidemann;

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u.a.: Besuch in Frankfurt am Main; Bedeutung der Philosophie Schopenhauers; Rezeption von Parerga und Paralipomena in Berlin; Publikation "Zur Geschichte der neueren Philosophie" von Georg Weigelt (1855); Carl Vogt; Elsner;

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u.a.: Übersendung von Georg Weigelt einiger Vorträge und Referate; Stellung der Philosophie; Parerga und Paralipomena; Georg Gottlieb Fichte; Religionsphilosophie; Immanuel Kant; Rezeption Schopenhauer; Georg Wilhelm Friedrich Hegel; Autobiographische Angaben von Georg Weigelt;

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u.a.: Vermittlung der Bekanntschaft durch Marie von Gayette; Hegelianismus; Schopenhauer-Schule; Rezeption von Schopenhauer in Schlesien; Jeanne Marie von Gayette; Julius Frauenstädt;

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u.a.: Rezeption "Vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde"; Rezeption von Kants "Kritik der reinen Vernunft; Freier Wille; Bibelzitate; Hinweis auf Parerga; Kreisgerichtsdirektor; Georg Wilhelm Friedrich Hegel; Immanuel Kant;