229 resultados para Pädagogisches Denken


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Auch der Lebenslauf unterliegt einem gesellschaftlichen Wandel. Übergänge zwischen Phasen bergen Unsicherheiten in sich. > Ist die Gestaltung des eigenen Lebenslaufs anspruchsvoller geworden? Transitionen (Übergange) sind abhängig von: 1. Gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, alters- und zeitspezifischen Erwartungen (z.B. Pensionierung) 2. Menschen unterscheiden sich stark, wie sie Übergange in ihrem Lebenslauf bewältigen 3. Individuellen körperlichen, psychischen, sozialen Ansprüchen, Möglichkeiten und Ressourcen > Wie hat sich das verändert in den letzten Jahren und Jahrzehnten in ihrem Leben? Gewinne und Verluste in der zweiten Lebenshälfte: > Wie bewerten Sie Ihre zweite Lebenshälfte im Hinblick auf Gewinne und Verluste? Zeit heilt Wunden, doch Zeit allein genügt nicht – es braucht auch Eigeninitiative! > Wie gelang es mir, mich selber nach Übergängen/Krisen wieder aufzufangen? > Gelang es mir, jemanden aus meinem Umfeld bei einem Übergang zu unterstützen? Resilienz (Widerstandsfähigkeit) – stark durchs Leben 1. Soziale Kontakte aufbauen und erhalten (Familie, Freunde, Kirche etc.). 2. Krisen nicht als unüberwindliches Problem betrachten. 3. Realistische Ziele setzen. 4. Die Opferrolle verlassen, aktiv werden. 5. An die eigene Kompetenz glauben. 6. Eine Langzeitperspektive einnehmen. 7. Für sich selbst sorgen. > Welche Punkte sind einfach, welche eher schwierig umzusetzen? Schlüsselqualifikationen für die Bewältigung von biografischen Übergängen: • Selbstverantwortlichkeit, Gewissenhaftigkeit • Zielstrebigkeit, Wille, Ausdauer • Sinnvolle Betätigung, Kreativität • Optimismus und Zuversicht – Humor Selbstverantwortlichkeit ist bis ins hohe Alter lernbar und ver-lernbar. Die Umgebung kann Selbstverantwortlichkeit fördern oder verwehren. Zielstrebigkeit und die eigenen Standards: > Hartnäckig verfolgen oder flexibel anpassen? Was ist besser? Kreativität / Schaffenskraft: • Offen, staunend • Denken im „sowohl – als auch“, aushalten, wenn etwas mehrdeutig ist • Hingabe, Fleiss, Frustrationstoleranz, Beharrlichkeit Erfolgreich, weil • Überzeugt, das Richtige zu tun • Selbstwirksam: der Glaube an sich und daran, dass man „es“ kann • Eigene Standards: Geduld, Ausdauer, Fleiss > In welchen Punkten bin ich mit zunehmendem Alter stärker geworden?

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Der romantisierende Gegensatz von Geld und Kultur im westlichen Denken prägt unser Verständnis des sozialen Wandels im Zuge der Marktintegration. Die Analyse einheimischer Konzepte um heißes Geld, Schuld und Bußzahlungen ermöglicht neue und überraschende Einsichten in diesen Prozeß. Kann es eine Ethnologie des Geldes geben? Der romantisierende Gegensatz von Geld und Kultur im westlichen Denken prägt unser Verständnis des sozialen Wandels im Zuge der Marktintegration. Die Analyse einheimischer Konzepte um heißes Geld, Schuld und Bußzahlungen ermöglicht demgegenüber neue und überraschende Einsichten in diesen Prozeß. Besonders spannend wird diese Analyse dort, wo sie zu einer neuen Lektüre der Konzeption unserer eigenen Geldwirtschaft führt.

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Die Geste ist akademisch en vogue. Über Rhetorik und Kommunikationswissenschaften hinaus zeigt sie sich längst auch in Bildforschung, Medienphilosophie, Tanzwissenschaft oder Entwurfstheorie. Diese Konjunktur beweist vor allem eines: dass das Denken des Gestischen über die bloße Orientierung am menschlichen Körper weit hinausreicht, dass es Prozesse beschreibt statt konventionelle Zeichen – und letztlich als strukturgebendes Moment menschlicher Weltverhältnisse verstanden werden kann. Die in diesem Band versammelten Beiträge situieren die Geste daher im Zentrum der Genese theoretischer und künstlerischer Hervorbringungen: Das Phänomen wird zur Denkfigur.

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Die Arbeiterbewegung hat sich ursprünglich der sozioökonomischen Schattenseite der Industrialisierung verschrieben. Für die ökologischen Nebenfolgen der technoökonomischen Entwicklung haben die linken Gesellschaftskritiker insofern kein Gespür gezeigt, als der historische Naturschutz bis in die 1970er Jahre eine traditionelle Domäne der Konservativen war. Die Linke verstand sich selbst als „progressiv“ und glaubte, einzig mit dem Fortschreiten von Wachstum und Technologie die Utopie einer sozialistischen Zukunft realisieren zu können. Dann aber – im Zuge der ökologischen Zäsur Ende der 1960er Jahre – wurde das Verhältnis zur Natur aus einer neuen Perspektive betrachtet. Die sich für die Umwelt zuständig fühlenden Kräfte gruppierten sich um. Das Umweltthema geriet in das Blickfeld der Arbeiterparteien, die sich mit dem eigenen Fortschrittsmythos auseinander zu setzen hatten. Wie haben die „Progressiven“ die Diskussion um die Grenzen der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung geführt? Welche traditionellen Denkmuster wurden im Zuge der Lernprozesse ökologisch aufgebrochen? Welchen Einfluss hatte der Umweltdiskurs der Linken auf das gesamtgesellschaftliche Reden und Denken über die Umwelt?

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Das Konzept des „Glaubens“ ist eine zentrale Grundlage von Polanyis Wissenschaftstheorie, und schon früh hat er sich explizit mit dem Verhältnis von Religion und Wissenschaft beschäftigt. Entsprechend wohlwollend ist seine Philosophie im Gespräch von Theologie und Naturwissenschaften aufgenommen worden. Seine deutschsprachige Rezeption blieb dabei bislang recht spärlich, während er in dem angelsächsischen Gespräch der Wissenschaften früh reiche Wirkung entfaltet und nahezu paradigmatische Bedeutung gewonnen hat. Die 2005 erschienene umfangreiche Polanyibiographie von William T. Scott und Martin X. Moleski, S.J. informiert auch über die Facetten von Polanyis eigenen Glauben. Sie stellt damit eine wesentliche Interpretationshilfe da, wie man eine Streitfrage der angelsächsischen Polanyi-Rezeption betreffs der Realität des Gegenstandes der Religion in seiner Philosophie beurteilen kann. Es ist davon auszugehen, dass er mit Tillich den Existenzbegriff in seiner Anwendung auf Gott abgelehnt hat und die Gelwick/Torrance-Prosch-Debatte, die um die Frage der unabhängigen Existenz Gottes in Polanyis Denken kreist, deswegen mehr oder weniger sinnlos ist.

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Die Arbeit untersucht, wie Tätererinnerungen für die Geschichtswissenschaft nutzbar gemacht werden können. Hans Münch, ein ehemaliger SS-Arzt in Auschwitz, hat sein Leben lang zahlreiche Interviews gegeben. Diese werden einer Sprach- und Diskursanalyse unterzogen und aus sozialpsychologischer Perspektive betrachtet. Dabei wird deutlich, wie die Methodenwahl die Ergebnisse mitbestimmt. Strukturelemente und Rahmenbedingungen, die das Denken und Handeln Münchs beeinflusst haben, werden herausgearbeitet. Dadurch werden die soziale Wirklichkeit der SS-Ärzte sowie die Beweggründe für diesen Genozid auf der Täterebene greifbarer gemacht. Es wird aufgezeigt, wie Münch Brüche in seiner Lebensgeschichte mit einem konsistenten Selbstbild, einer Sinnkonstruktion, zu überdecken versuchte.

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Aktuelle Inszenierungen denken den ästhetischen Rahmen, in dem sie sich ereignen, oftmals dezidiert mit. Sie machen ihn zum Thema, stellen ihn zur Disposition oder üben praxisimmanent Kritik am Kunstsystem, in dem sie operieren und von dem sie abhängig sind. Exemplarisch für diese Tendenz fokussiert dieser Aufsatz die 2011 im Rahmen von Freischwimmer entstandene Produktion CMMN SNS PRJCT von Laura Kalauz und Martin Schick. Es wird aufgezeigt, wie Kalauz und Schick einerseits mit den Mitteln des Theaters gesellschaftspolitische Themen in spielerischen Interaktionen gemeinsam mit dem Publikum aushandeln und andererseits das Aufführungsdispositiv sowie Rolle von Rezipienten und Produzenten stets aufs Neue zur Disposition stellen.

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Zeitgemäße Hochschullehre verlangt nach zeitgemäßen Prüfungsformen. Mit «Assessment», wie es hier verstanden wird, ist jedoch nicht nur die abschließende Lernerfolgskontrolle gemeint. Im Ideal der kompetenzorientierten Hochschullehre erhalten die Studierenden auch auf dem Weg zur angestrebten Handlungskompetenz immer wieder Gelegenheit zur Standortbestimmung. Eine Benotung ist dabei nicht zwingend, informierendes Feedback jedoch schon. Mit der «Toolbox Assessment» erhalten Lehrende dazu nun ein attraktives Hilfsmittel buchstäblich in die Hand.

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D. B. Borochow

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Digitalisat der Ausg. Berlin, [circa 1920]