966 resultados para Harry Graf Kessler, Insel Verlag, Großherzog Wilhelm Ernst Ausgabe, book design, Douglas Cockerell, Eric Gill, Edward Johnston, Emery Walker


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Die Großherzog Wilhelm Ernst Ausgabe deutscher Klassiker wurde seit 1904 bis in die Zwanziger Jahre hinein im Insel Verlag in Leipzig publiziert. Die Buchreihe hat nicht nur für den Verlag und die Druckerei Poeschel in der sie gedruckt wurde eine ganze Reihe von Neuerungen nach sich gezogen, auch für den deutschen Buchmarkt hat die Klassikerausgabe einen Meilenstein bedeutet. Sie hat einige Eigenschaften des Taschenbuches vorweggenommen. Sie orientierte sich an der Qualität bibliophiler Buchpublikationen, aber war dennoch preislich erschwinglich. Zeitgenössische Klassikerausgaben erschienen zumeist mit einem Kommentar. Nicht so die Großherzog Wilhelm Ernst Ausgabe. Der Text wurde zwar von führenden Wissenschaftlern editiert, aber sie war dennoch unkommentiert. Der Text war in einer Jenson-Antiqua gesetzt obwohl die Debatte um individuell gestaltete Künstlerschriften und die Diskussion um die als deutsche Schrift begriffene Fraktur unter den wichtigsten Protagonisten des deutschen Buchgewerbes ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hatte. Ziel für die Klassikerausgabe war darüber hinaus, das zur Jahrhundertwende leicht angestaubte Image der Stadt Weimar aufzupolieren. Über das Patronat des Großherzogs hinaus hätte man die Gewinne aus dem Verkauf der Bücher der Permanenten Ausstellung für die Anschaffung von modernen Kunstobjekten zur Verfügung stellen wollen, die unter der Leitung von Harry Graf Kessler stand. Sieht man den Inhalt der Werke der in der Klassikerreihe erschienen Dichter Goethe, Schiller und Körner in einem ästhetischen Kontext mit dem der Philosophen Schopenhauer und Kant, wird im Spiegel der Formalästhetik der Klassikerausgabe Graf Kesslers Bildungs- und Kulturbegriff erkennbar, der sich in den Jahren nach der Jahrhundertwende zu seinem Lebenskunstideal verdichtete. Der zerrütteten Existenz der Zeitgenossen, wie Friedrich Nietzsche sie beschrieben hatte, sollte der Inhalt der Ausgabe in seiner modernen Form eine moderne Wertehaltung entgegensetzen. Die Lektüre der Klassiker sollte den deutschen Philister „entkrampfen“ und ihm ein Stück der verloren geglaubten Lebensfreude wieder zurück bringen, in dem dieser auch die Facetten des Lebensleids als normal hinnehmen und akzeptieren lernte. Die Klassikerausgabe repräsentierte aus diesem Grund auch den kulturellen und politischen Reformwillen und die gesellschaftlichen Vorstellungen die der Graf für ein modernes Deutschland als überfällig erachtete. Die Buchreihe war aus diesem Grund auch ein politisches Statement gegen die Beharrungskräfte im deutschen Kaiserreich. Die Klassikerreihe wurde in der buchhistorischen Forschung zwar als bedeutender Meilenstein charakterisiert und als „wichtiges“ oder gar „revolutionäres“ Werk der Zeit hervorgehoben, die Ergebnisse der Forschung kann man überspitzt aber in der Aussage zusammenfassen, dass es sich bei der Großherzog Wilhelm Ernst Ausgabe um einen „zufälligen Glückstreffer“ deutscher Buchgestaltung zu handeln scheint. Zumindest lassen die Aussagen, die bisher in dieser Hinsicht gemacht wurden, keine eindeutige Einordnung zu, außer vielleicht der, dass die Klassiker von der englischen Lebensreform inspiriert wurden und Henry van de Velde und William Morris einen Einfluss auf ihre äußere Form hatten. Gerade die Gedankenansätze dieser Beiden nutzte Graf Kessler aber für eigene Überlegungen, die ihn schließlich auch zu eigenen Vorstellungen von idealer Buchgestaltung brachten. Da für Kessler auch Gebrauchsgegenstände Kunst sein konnten, wird das Konzept der Klassikerausgabe bis zur Umsetzung in ihrer `bahnbrechenden´ Form in das ideengeschichtliche und ästhetische Denken des Grafen eingeordnet. Die Klassiker werden zwar in buchhistorischen Einzeluntersuchungen bezüglich ihrer Komponenten, dem Dünndruckpapier, ihrem Einband oder der Schrifttype exponiert. In buchwissenschaftlichen Überblicksdarstellungen wird ihr Einfluss hingegen weniger beachtet, denn verschiedene Kritiker bezogen sie seit ihrem ersten Erscheinen nicht als deutsches Kulturgut mit ein, denn sie lehnten sowohl die englischen Mitarbeiter Emery Walker, Edward Johnston, Eric Gill und Douglas Cockerell wie auch ihre Gestaltung als „welsche“ Buchausgabe ab. Richtig ist, die Großherzog Wilhelm Ernst Ausgabe hatte dieselbe Funktion wie die von Graf Kessler in Weimar konzipierten Kunstausstellungen und die dortige Kunstschule unter der Leitung seines Freundes Henry van de Velde. Auch das für Weimar geplante Theater, das unter der Leitung von Hugo von Hofmannsthal hätte stehen sollen und die Großherzog Wilhelm Ernst Schule, hätten dieselben Ideen der Moderne mit anderen Mitteln transportieren sollen, wie die Großherzog Wilhelm Ernst Ausgabe deutscher Klassiker.

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This study examines the understanding of leadership in Germany, as it developed throughout the nineteenth and early twentieth century. The investigation is based on the work of contemporary writers and thinkers, as well as on the leadership styles of key political figures. Given the ideological connotations of the term "Führung" in post-war Germany, the aim is to reconsider the meaning of leadership, with particular reference to the alternative notion of spiritual guidance. The rise to power of Napoleon I fundamentally influenced the understanding of leadership in Germany, as is demonstrated through an analysis of the Napoleonic reception in contemporary literature. Despite polarised responses, the formation of the heroic ideal may be identified, the quest for spiritual guidance having become subordinate to the charismatic legitimisation of political authority. As advocated by Thomas Carlyle, the mid to late nineteenth century witnessed the realisation of this ideal through Bismarck. The intellectual response to this development is characterised by the work of Wagner, Burckhardt and Nietzsche. In different ways each figure emphasised the need to redefine greatness and to seek spiritual guidance from alternative sources. The reflection on leadership in the early twentieth century is traced through the work of Harry Graf Kessler and the circles around Stefan George. Hitherto unpublished material is examined, revealing both the influences of nineteenth century thought and reactions to the "persönliches Regiment" of Wilhelm II. The intellectual debate culminates in Max Kommerell's 1928 study Der Dichter als Führer. Read in conjunction with unpublished notes and correspondence, this provides new insights into Kommerell's thought. The concept of poetic leadership constitutes a potential spiritual and intellectual alternative to the ideal of the political "Führer" which dominated the forthcoming era. It therefore remains of contemporary significance and may contribute to a broader discussion of the leadership dilemma in modern Germany.

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"Unsere Ausgabe folgt dem von Bartsch veröffentlichten Texte, indem sie nur an solchen Stellen, die heute unserm Verständnis widerstreiten, schonend eingriff, sonst aber den wohlklingenden Laut und Rhythmus der alten Prosa..."

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Bearing failure is a form of localized failure that occurs when thin-walled cold-formed steel sections are subjected to concentrated loads or support reactions. To determine the bearing capacity of cold-formed channel sections, a unified design equation with different bearing coefficients is given in the current North American specification AISI S100 and the Australian/New Zealand standard AS/NZS 4600. However, coefficients are not available for unlipped channel sections that are normally fastened to supports through their flanges. Eurocode 3 Part 1.3 includes bearing capacity equations for different load cases, but does not distinguish between fastened and unfastened support conditions. Therefore, an experimental study was conducted to determine the bearing capacities of these sections as used in floor systems. Twenty-eight web bearing tests on unlipped channel sections with restrained flanges were conducted under End One Flange (EOF) and Interior One Flange (IOF) load cases. Using the results from this study, a new equation was proposed within the AISI S100 and AS/NZS 4600 guidelines to determine the bearing capacities of cold-formed unlipped channels with flanges fastened to supports. A new design rule was also proposed based on the direct strength method.