978 resultados para Dialogisches Denken, Sprachdenken, systematisch-komparatistische Annäherung an menschliches Miteinander, Literatur als philosophischer Text


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Diese Ausarbeitung zeigt Strukturen des menschlichen Miteinander im Rahmen einer systematisch-komparatistischen Annäherung ´auf dem Weg zum Anderen´ vor dem Hintergrund von Musils Roman ´Der Mann ohne Eigenschaften´ auf; sie verweist auf die Gefahren des zunehmend selbstzentrierten Identitätsdenkens, indem sie mit Blick auf den Anfang des 20. Jahrhunderts eine Auswahl philosophischer Denker aus dieser Zeit auf Grundlage einer poetischen Orientierung in ein Gespräch geführt, das damals in Wirklichkeit leider nicht stattgefunden hat: Ulrich, der Protagonist des Romans, übernimmt in dieser Ausarbeitung neben der poetisch-orientierenden Funktion die Rolle des Begleiters; er leitet den Leser durch die Arbeit und verbindet ´auf dem Weg zum Anderen´ philosophische Richtungen mit Musils Roman. Mit der Metapher vom ´Konflikt der beiden Bäume´, den Ulrich in sich bemerkt, beginnt der ´Weg zum Anderen´: Unter beiden Bäumen wird menschlichem Miteinander nachgespürt,indem phänomenologische Ansätze dargestellt, analysiert und komparatistisch betrachtet werden. Der ´Baum des harten Gewirrs´ steht für distanziertes Erkennen; Husserls Intentionalität und Intersubjektivität führen in ein ´Konzert einsamer Monaden´. Der ´Baum der Schatten und Träume´ - repräsentiert durch Klages - steht für verschmelzend mystisch-pathisches Erleben, das Menschen ebenfalls isoliert. Eine Verbindung der beiden Bäume erfolgt in der ´Begegnung zwischen den Bäumen´ im menschlichen Miteinander von Ulrich und seiner Schwester Agathe; hier gedeiht – um im Bild zu bleiben – der ´Baum des Lebens´ auf dem Boden der ´Notwendigkeit des Du für das Ich´. Dieser Baum wird vorgestellt hinsichtlich seiner Verwurzelung: Ansätze Feuerbachs, Diltheys und Plessners verweisen auf Gemeinschaftlichkeit, Geschichtlichkeit und Exzentrizität des Menschen. Daran schließt sich die Analyse der Struktur des Baumes an: Hier verweist Löwiths Ansatz auf die im Menschen angelegte ontologisch-konstitutionelle Zweideutigkeit. In der Krone des ´Lebensbaumes´ suchen die Dialogiker Buber, Rosenzweig und Rosenstock-Huessy nach Gleichursprünglichkeit in der ´Sphäre des Zwischen´ und beschreiten den Weg von der Menschwerdung in der ´Sphäre des Zwischen´ zu einer gelebten voraussetzungsvollen Mitmenschlichkeit im Horizont gesprochener Sprache. Komparatistische Betrachtungen offenbaren divergierende Tendenzen, die im Resümee verdichtet aufgezeigt werden: Unter philosophisch-inhaltlichem Aspekt wird dargestellt, warum Menschen ´unter beiden Bäumen´ in einsamer Beschränktheit und Endlichkeit verharren, während sie in ´Begegnung zwischen den Bäumen´ - im menschlichen Miteinander - Freiheit und Unendlichkeit erlangen: ´Haltung versus Eingebundenheit´ entscheidet über isoliertes oder gelingendes Leben. Unter philosophisch-kulturwissenschaftlichem Aspekt werden Spuren in Musils Roman ´Der Mann ohne Eigenschaften´ aufgedeckt, die vermuten lassen, Musil habe über seinen Roman Dialogisches Denken ´inkognito´ vermitteln wollen; die darin erweckte Sehnsucht nach menschlichem Miteinander gilt es, im Leben zu verantworten – zwischen Menschen, konkret und immer wieder...

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Die Arbeit untersucht, wie Tätererinnerungen für die Geschichtswissenschaft nutzbar gemacht werden können. Hans Münch, ein ehemaliger SS-Arzt in Auschwitz, hat sein Leben lang zahlreiche Interviews gegeben. Diese werden einer Sprach- und Diskursanalyse unterzogen und aus sozialpsychologischer Perspektive betrachtet. Dabei wird deutlich, wie die Methodenwahl die Ergebnisse mitbestimmt. Strukturelemente und Rahmenbedingungen, die das Denken und Handeln Münchs beeinflusst haben, werden herausgearbeitet. Dadurch werden die soziale Wirklichkeit der SS-Ärzte sowie die Beweggründe für diesen Genozid auf der Täterebene greifbarer gemacht. Es wird aufgezeigt, wie Münch Brüche in seiner Lebensgeschichte mit einem konsistenten Selbstbild, einer Sinnkonstruktion, zu überdecken versuchte.

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Rezension von: Katja Wohlgemuth: Prävention in der Kinder- und Jugendhilfe, Annäherung an eine Zauberformel, Wiesbaden: VS Verlag 2009 (272 S.; ISBN 978-3-531-16506-6)

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This article focuses on a type of prognostication that bases its predictions on the behavior of the wind during the twelve nights of Christmas and in particular on the relationship between the Old English version in Oxford, Bodleian, Hatton 115, and a fourteenth/fifteenth-century English text in Latin of the same prognostication, which appears in Oxford, Bodleian, Ashmole 345, fol. 69r. The wind prognostication in Ashmole 345 is remarkably similar to the twelfth-century OE version in Hatton 115, fol. 149v, to the extent that one might be tempted to argue for direct transmission, if it were not for the large temporal gap between the two manuscripts and for the fact that the two texts are being transmitted in two different languages. Interestingly the Latin text in A contains an Old English word that may make us reconsider the relationship between the two manuscripts and may shed light on the reception and transmission of Old English and prognostication by the wind between the end of the fourteenth and the beginning of the fifteenth centuries in English monastic centers.

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Angemessen historisiert kann der «Skandal» auch für die Vormoderne als produktive Forschungskategorie genutzt werden, um nach fundamentalen Wertehaltungen und zugehörigen Konfliktmodi zu fragen. Während Skandale in heutiger Zeit über massenmedial verbreitete Enthüllungen befeuert werden, adressierte Skandalisierung in der Vormoderne unterschiedliche Kommunikationsräume wie etwa Familie, Peer Groups, politische Gremien und Versammlungen, die als ständisch gerahmte, ineinander verschachtelte und miteinander interagierende Teilöffentlichkeiten fungierten. Eigentliches Skandalon stellte der Vorwurf des Eigennutzes bzw. die Schädigung des gemeinen Nutzens dar. Angeprangert wurden Selbstbereicherung, undurchsichtige Machenschaften oder übermässige Profite aus Amtstätigkeiten. Skandalen kam dabei die Funktion von Läuterungsritualen zu, welche lokalen Gesellschaften und ständischen Gruppen die ungeschriebenen Gesetze ihres Zusammenlebens in Erinnerung riefen.