10 resultados para Mann, Augustine A , 1837-

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Review of Karin Andert: Monika Mann. Eine Biografie. Marebuchverlag, Hamburg 2010. Die einzigartige FamilieMann (Marcel Reich-Ranicki) erregt seit langem ein biografisches Publikumsinteresse, das sich ber die Schriftsteller Heinrich, Thomas und Klaus Mann hinaus auf alle Angehrigen erstreckt. Zu den zahlreichen neueren Studien ber die Manns gehrt auch Karin Anderts lesenswerte Biografie von Monika Mann. Erstmals 2010 zum hundertsten Geburtstag der Mann-Tochter erschienen, liegt das Buch jetzt bei Piper in einer ebenso attraktiv gestalteten wie preisgnstigen Taschenbuchausgabe vor. Bekanntlich gab es im Hause Mann Lieblingskinder und weniger beliebte Nachkommen. In der Hierarchie der drei Ungeliebten nahm Monika Mann ganz eindeutig den untersten Platz ein. Zwar gelang es auch ihren Brdern Golo und Michael nicht, die Gunst der Eltern Katia und Thomas nachhaltig zu gewinnen, aber die familiren Urteile ber diese Verfemteste unter allen Geschwistern (Frido Mann), zeugen von einer besonders starken Ablehnung, die sich sowohl auf Monikas Verhalten und ihre Persnlichkeit als auch auf ihre musikalischen und schriftstellerischen Versuche bezog. Karin Andert nhert sich dieser verschmhten Tochter und ihrem auf hufig tragische Weise faszinierenden Lebenslauf mit einem so starken Wohlwollen, als mchte sie die Krnkungen und Schicksalsschlge wiedergutmachen, die Monika im Laufe ihres Lebens widerfuhren. Mitunter schiet die Biografin in ihrem verstndlichen Bemhen, eine Ehrenrettung fr die von Thomas Mann als minderwertig bezeichnete Monika zu erreichen, allerdings etwas ber das Ziel hinaus. Das gilt besonders fr Anderts Einschtzung von Monika Manns literarischer Ttigkeit. Es ist zweifellos bedauerlich, dass die Familie Mann der mittleren Tochter ihre kleinen schriftstellerischen Erfolge nicht gnnen mochte. Zumindest die Kritik an der mangelnden literarischen Qualitt ihrer zumeist als Feuilletons verffentlichten Werke hat jedoch einige Berechtigung, wie schon ein Blick in Monikas Buch Vergangenes und Gegenwrtiges erkennen lsst, das ebenso stark von irritierenden stilistischen Unebenheiten wie von beeindruckend poetischen Kindheitsbeschreibungen gekennzeichnet ist Andert fgt ihrer Biografie zwei Texte hinzu. Da ist zum einen das von Katia Mann gefhrte Monika-Bchlein, in dem die Mutter in unterhaltsamer Weise ber die ersten Lebensjahre ihrer Tochter berichtet und ein erstaunlich liebevolles Portrt von dem kleinen Mdchen entwirft, das in ihr spteren Jahren nur noch muffig und unerfreulich erschien. Zum anderen enthlt Anderts Buch auch das erst krzlich aufgefundene New Yorker Tagebuch, das Monika Mann Mitte der 1940er-Jahre verfasste und das Andert, in wiederum grozgiger Bewertung, als literarischen Fund digressiver Erzhlkunst bezeichnet. Monika Mann verleiht in diesem Dokument ihrer Traumatisierung und allgemeinen Verunsicherung nach dem Tod ihres Mannes Ausdruck, der 1940 bei der gemeinsamen Flucht von England nach Amerika vor ihren Augen ertrank. Der Text ist deutlich geprgt von der psychologischen Ausnahmesituation, der er entsprang und ist zudem in einer Fremdsprache abgefasst, welche die Autorin nicht vollstndig beherrschte. Das Ergebnis ist im englischen Original ein in weiten Strecken wirres, zum Teil sprachlich holpriges Dokument, das ein ergreifendes Zeugnis von Monika Manns damaliger Situation abgibt. Wahre literarische Qualitt lsst sich jedoch allenfalls in der ebenfalls enthaltenen bersetzung von Heiko Arntz erkennen, die zum Teil sehr frei mit dem Text umgeht und sich als lesenswerte poetische Nachdichtung prsentiert. Monika wandte sich in diesem privaten Tagebuch auch gegen die Vorwrfe ihrer Familie, die, ohne ihre schwierige psychische Lage ausreichend zu bercksichtigen, in ihr zunehmend eine nutzlose Schwester (Erika Mann) sah. Nachdem sie in den 1950er-Jahren in einer neuen Partnerschaft ihr inneres Gleichgewicht wiedergefunden hatte, trat Monika als Autorin an die ffentlichkeit sehr zum Missfallen der Familie. Przise Ursachen fr die Abneigung, die alle Familienmitglieder Monika entgegenbrachten und die nicht erst mit ihrer bersiedelung nach Amerika und den damit verbundenen tragischen Ereignissen begann, sind nur schwer ausfindig zu machen. Andert lsst sich vorsichtigerweise wenig auf Spekulationen ein und betont nur mehrfach vage, wie beliebt Monika auerhalb des Elternhauses gewesen sei. Die Dynamik innerhalb der Familie bleibt so leider enttuschend blass obwohl ihr ein ganzes Kapitel gewidmet ist. Wie Andert auf uerungen in den Briefen und Tagebchern von Katia, Thomas und Erika Mann gesttzt darlegt, scheint Monikas mangelnde Bereitschaft einen Beruf zu ergreifen und ihr Angewiesensein auf elterliche finanzielle Untersttzung ein zentraler Streitpunkt gewesen zu sein. Finanziell unabhngig waren die meisten anderen Mann-Kinder jedoch auch nicht, so dass dies kaum der Hauptgrund fr Monikas schweren Stand in der Familie gewesen sein drfte. Eher wird, wie auch Andert vermutet, Monikas schwieriges Verhltnis zum Vater und zu seinem Bild in der ffentlichkeit eine Rolle gespielt haben. Wenige Monate nach Thomas Manns Tod verffentlichte Monika ihr Erinnerungsbuch, das vom Kindler Verlag mit dem eindeutigen Hinweis auf persnliche und unmittelbare Einblicke in das Leben des berhmten Vaters vermarktet wurde. Damit begab sie sich auf ein Territorium, das ihre ltere Schwester Erika als ihr Gebiet abgesteckt hatte. Von den Eltern zur literarischen Nachlassverwalterin des Vaters bestimmt, betrieb Erika auch Imagepflege fr Thomas Mann und entschied unter anderem, welche seiner Briefe verffentlicht wurden. Durch Monikas freimtige Darstellung eines emotional extrem distanzierten Vaters, der an hbschen Jnglingen Gefallen fand, sah Erika den mhsam gehegten Mythos vom Groschriftsteller Thomas Mann gefhrdet, in dem persnliche Schwchen und die geheimgehaltene homosexuelle Veranlagung ihres Vaters bewusst ausgeblendet wurden. Zudem trat Monika mit ihren Memoiren in unerwnschte Konkurrenz zu Erikas eigenem Erinnerungsbuch, das fast zeitgleich erschien und in der ffentlichkeit das von ihr gepgte Thomas-Mann-Bild zementieren sollte. Diese Zusammenhnge schildert Andert mit viel Sympathie fr die zu Unrecht stiefmtterlich behandelte Monika, die dennoch den Kontakt zur Familie stets aufrecht erhielt und bis zum Tod der Mutter jeden Sommer bei ihr verbrachte. Die ungnstig gewhlte Struktur des Buches, das in thematische Abschnitte gegliedert ist, anstatt eine chronologische Reihung zu whlen, fhrt jedoch leider zu unntigen Wiederholungen, die das Lesevergngen deutlich mindern. Hinzu kommt die streckenweise immer wieder recht oberflchliche Analyse, die manche Fragen offen lsst. Diesen Schwchen zum Trotz sind dem Buch viele Leser zu wnschen. Es stellt uns ein zu Unrecht vergessenes Mitglied der Familie Mann vor und bietet aus der Auenseiterperspektive des dumpf-wunderlichen Mnle (Katia Mann) zugleich einen frischen Blick auf diese amazing family (Harold Nicolson).

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Thomas Mann empfand zeitlebens eine groe Bewunderung fr Shakespeare, die sich in der fr seine literarische Arbeitsweise typischen Form der intertextuellen Bezugnahme auf die Werke des englischen Klassikers offenbart. Diese literarische Beziehung lsst sich anhand deutlicher Allusionen von den Anfngen bis ins Sptwerk verfolgen und kulminiert im Doktor Faustus. Innerhalb der Shakespeare-Anspielungen in diesem Roman nehmen Bezge zu den Sonetten eine zentrale Rolle ein. ber Jahrzehnte hinweg zeigte sich Thomas Mann fasziniert von diesen Gedichten und setzte sich vielfach mit der in ihnen dargestellten Verbindung von hetero- und homosexueller Anziehung sowie der zentralen Thematik knstlerischer Verewigung auseinander. Diese beiden Themenkreise stehen auch hier im Vordergrund und bilden eine Folie fr Aspekte der Beziehung zwischen Leverkhn und Rudi Schwerdtfeger, wobei Thomas Mann nicht nur Motive aus den Gedichten aufgriff, sondern ebenfalls auf die Entstehungssituation der Sonette und ihre vermutete autobiographische Dimension Bezug nahm: Leverkhn - seinerseits ein Selbstportrt seines Autors - nimmt so zugleich die Rolle einer Shakespeareschen Figur und die Position des englischen Dichters selbst ein. Darber hinaus ist sich Thomas Manns Protagonist dieser literarischen Beziehungen in hohem Grade bewusst und gestaltet sie selbst entscheidend mit. Wie keine andere Mannsche Gestalt vor ihm greift Leverkhn als Hauptfigur in die Handlung ein, manipuliert und inszeniert das Romangeschehen anhand literarischer Vorlagen. Dadurch erhlt Thomas Manns komplexe Verwendung von Intertextualitt eine zustzliche Dimension und nimmt in diesem spten Roman geradezu postmoderne Zge an.

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This study for the first time demonstrates and analyses the full extent of Danish impressionist writer Herman Bangs influence on one of Germanys major authors, Thomas Mann. Mann was an avid reader of Bangs works and he regarded the Scandinavian writer as a kindred spirit, a brother up north, who taught [him] much. It has previously been accepted that Bang was an inspiration for Mann in his formative years. However, as this study conclusively shows, references to Bangs works occur throughout Manns writings, from the early novellas to the late novels. The book argues that Mann was not only impressed by Bangs highly individual style of impressionist writing but that his fascination for Bangs works was to a large extent based on this authors recurrent depiction of decadence, his handling of artistic motifs and his treatment of erotic themes. Bangs topical focus on the problematically isolated lives of artists and aristocrats as well as his insights on the destructive nature of love and sexuality particularly of homoerotic desire were surprisingly similar to Manns own views on these topics and yet provoked him to produce heavily referenced counter versions of Bangs works. This phenomenon is explored in the context of Manns struggle with his own homosexuality and the attraction that death and decadence exerted over him. Most of Manns writings are in that way indebted to Bang. In addition, Manns frequent use of homoerotic subtexts and his depiction of female characters were noticeably influenced by Bangs literary techniques. All these different, yet closely interlinked, aspects of Manns creative appropriation of Bangs works are analysed and discussed in this study. To conclude, Manns references to Bangs works are schematised and an attempt is made to characterise Manns intertextual practice in general in the context of his famous use of irony.