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Lerneinheiten müssen stark variierenden Anforderungen gerecht werden. Neben unterschiedlichen Lerntypen spielen vor allem auch die Umfeldbedingungen eine wesentliche Rolle, in denen Lernprozesse stattfinden. Faktoren wie z. B. die Tagesform führen letztlich dazu, dass nicht einmal für eine einzelne Person konstante Lernpräferenzen herrschen. Mit diesem Beitrag wird vorgeschlagen, zur Lösung des Problems einer Mehrkanalstrategie zu folgen. Allerdings sind spezifische Eigenschaften von Learning-Content-Systemen (LCS) notwendig, um ein sog. Multi-Channel-Learning (MCL) zu ermöglichen. Diese Eigenschaften werden im Beitrag anhand von Informationsmodellen beschrieben werden. Sie sollen als Referenzmodell dienen, das sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Auswahl und Anpassung von LCS hilfreich sein kann. Das Referenzmodell wird deduktiv abgeleitet und anhand praktischer Anwendungen geprüft. Vorgestellt werden sowohl Anwendungs- als auch Organisationssysteme, die nach dem Modell realisiert worden sind. Auf dieser Grundlage kann schließlich eine Nutzenabschätzung des Modells für das Multi-Channel-Learnings vorgenommen werden.

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Das heutige Leben der Menschen ist vom Internet durchdrungen, kaum etwas ist nicht „vernetzt“ oder „elektronisch verfügbar“. Die Welt befindet sich im Wandel, die „Informationsgesellschaft“ konsumiert in Echtzeit Informationen auf mobilen Endgeräten, unabhängig von Zeit und Ort. Dies gilt teilweise auch für den Aus- und Weiterbildungssektor: Unter „E-Learning“ versteht man die elektronische Unterstützung des Lernens. Gelernt wird „online“; Inhalte sind digital verfügbar. Zudem hat sich die Lebenssituation der sogenannten „Digital Natives“, der jungen Individuen in der Informationsgesellschaft, verändert. Sie fordern zeitlich und räumlich flexible Ausbildungssysteme, erwarten von Bildungsinstitutionen umfassende digitale Verfügbarkeit von Informationen und möchten ihr Leben nicht mehr Lehr- und Zeitplänen unterordnen – das Lernen soll zum eigenen Leben passen, lebensbegleitend stattfinden. Neue „Lernszenarien“, z.B. für alleinerziehende Teilzeitstudierende oder Berufstätige, sollen problemlos möglich werden. Dies soll ein von der europäischen Union erarbeitetes Paradigma leisten, das unter dem Terminus „Lebenslanges Lernen“ zusammengefasst ist. Sowohl E-Learning, als auch Lebenslanges Lernen gewinnen an Bedeutung, denn die (deutsche) Wirtschaft thematisiert den „Fachkräftemangel“. Die Nachfrage nach speziell ausgebildeten Ingenieuren im MINT-Bereich soll schnellstmöglich befriedigt, die „Mitarbeiterlücke“ geschlossen werden, um so weiterhin das Wachstum und den Wohlstand zu sichern. Spezielle E-Learning-Lösungen für den MINT-Bereich haben das Potential, eine schnelle sowie flexible Aus- und Weiterbildung für Ingenieure zu bieten, in der Fachwissen bezogen auf konkrete Anforderungen der Industrie vermittelt wird. Momentan gibt es solche Systeme allerdings noch nicht. Wie sehen die Anforderungen im MINT-Bereich an eine solche E-Learning-Anwendung aus? Sie muss neben neuen Technologien vor allem den funktionalen Anforderungen des MINTBereichs, den verschiedenen Zielgruppen (wie z.B. Bildungsinstitutionen, Lerner oder „Digital Natives“, Industrie) und dem Paradigma des Lebenslangen Lernens gerecht werden, d.h. technische und konzeptuelle Anforderungen zusammenführen. Vor diesem Hintergrund legt die vorliegende Arbeit ein Rahmenwerk für die Erstellung einer solchen Lösung vor. Die praktischen Ergebnisse beruhen auf dem Blended E-Learning-System des Projekts „Technische Informatik Online“ (VHN-TIO).