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Die antilateinischen Traktate von Gregorios Palamas und Barlaam von Kalabrien stellten für die serbischen Übersetzer des 14. Jahrhunderts eine grosse Herausforderung dar – nicht nur wegen ihres dogmatischen Inhalts, sondern auch wegen des ausgeprägt polemischen Charakters ihrer Argumentation. In diesem Aufsatz wird die argumentative Form der zwei Traktate („opuscula“ ) Barlaams von Kalabrien analysiert, die in cod. Dečani 88 enthalten sind (fol. 38r-81r). Der zweite von ihnen (fol. 69v-81r) richtet sich an ein griechisches (orthodoxes) Auditorium; die Anreden an die Lateiner, die sich darin finden, haben rein rhetorischen Charakter. Der erste Traktat (fol. 39r-69r), der während der Unionsverhandlungen des Jahres 1334/1335 entstand, hat jedoch eine für die byzantinische Unionspolemik eher ungewöhnliche Form: der Dialog mit der Gegenseite ist hier keine rhetorische Fiktion, sondern ein ernstes Anliegen des Autors. Dies hat bereits bei der Rezeption des Traktats im griechisch-athonitischen Milieu den Verdacht geweckt, Barlaam habe den Lateinern unzulässige Zugeständnisse gemacht. Barlaam hat versucht, diesen Verdacht durch metakommunikative Kommentare zu entkräften, die ausschliesslich in der serbisch-kirchenslavischen Übersetzung von Dečani 88 enthalten sind. Der Übersetzer der Traktate hat deren argumentative Form im wesentlichen nicht angetastet und nur gelegentlich versucht, die Zugehörigkeit der einzelnen Argumente dem Leser durch Marginalscholien deutlich zu machen.