5 resultados para Schiller, Friedrich, 1759-1805 Crítica e interpretação

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Der Beitrag untersucht anhand der Rezeption von zwei exemplarischen Don Karlos-Inszenierungen, die beide in politisch markanten Jahren der Ãsterreichischen Geschichte ihre Premiere erlebten, die Funktionalisierung der Institution Burgtheater in Verbindung mit der Funktionalisierung des Dramatikers Friedrich Schiller für eben diese Institution. Eine Neueinstudierung erfolgte 1938, dem Jahr von Ãsterreichs âšAnschlussâ an Nazi-Deutschland, die andere 1955, dem Jahr der Unterzeichnung des Ãsterreichischen Staatsvertrages. Beide Don Karlos-Inszenierungen fanden als spezifische Festvorstellungen im Rahmen von Feierlichkeiten rund um die Institution Burgtheater statt. Diente 1938 Schillers Don Karlos dazu, als âšSchlüsselstückâ der âšnationalsozialistischen Revolutionâ einen politisch-gesellschaftlichen Aufbruch zu markieren, so wurde 1955 die Inszenierung des Dramas zum Triumph einer Schauspielerelite, deren KÃnnen sich in die konstruierte Tradition eines k.k. âšSchauspieleradelsâ einreihte. Während 1938 der âšnationale Dichterâ dem âšheimgekehrtenâ Nationaltheater zum ästhetischen âšAnschlussâ verhalf, diente der âšÃ¼berzeitlicheâ Klassiker 1955 dazu, eine ästhetische âšWiedergeburtâ zu behaupten, die dem restaurativen Kunst- und Kulturbegriff NachkriegsÃsterreichs verpflichtet war.