7 resultados para Internationalität
em BORIS: Bern Open Repository and Information System - Berna - Suiça
Resumo:
Thema des Bandes ist die in der internationalen Praxis der Editionswissenschaft beobachtbare Vielfalt von wissenschaftsgeschichtlichen Traditionen, texttheoretischen Zugängen und editionspragmatischen Verfahren, die häufig aus der jeweils unterschiedlichen Entwicklung einzelner Nationalphilologien und ihrer tragenden Institutionen resultiert. Diese Heterogenität bereichert die länder- und sprachübergreifende editionswissenschaftliche Kommunikation, erschwert sie aber auch. Hinzu tritt die Tatsache, dass die Editionswissenschaft zunehmend in einem interdisziplinären Austausch steht, an dem in jüngerer Zeit auch die Informations- und Naturwissenschaften teilhaben. In einer von beschleunigter Kommunikation und Globalisierung geprägten Wissensgesellschaft berühren und vermischen sich diese verschiedenen Ansätze, dies nicht zuletzt im Kontext medialer Veränderungen. Zugleich erweisen sich nationale und fachspezifische Konventionen auch unter diesen gewandelten Bedingungen als erstaunlich zählebig – sie bestimmen wissenschaftliche Formen der Interaktion und Kooperation mitunter mehr, als dies den beteiligten Partnern bewusst ist. Diese komplexe Situation bildet den Rahmen für die im Band versammelten Beiträge, die sich mit dem ‚Dazwischen‘ (inter), d.h. mit Synergien und Brüchen nationaler und disziplinärer Zugänge in der Editionswissenschaft auseinandersetzen. Sie dokumentieren die Praxis des gegenwärtigen editorischen Alltags und zeigen, wie unterschiedliche textliche und methodische Voraussetzungen das editorische Endprodukt prägen.
Schreibprozesse: medial, didaktisch, intellektuell – Der Kommentar als editionsphilologische Aufgabe
Resumo:
Schon immer hat sich die Gotthelf-Forschung eher mit der kreativen Originalität, seiner schriftstellerischen Impulsivität beschäftigt, und es läge insofern die Versuchung nahe, das psychophysische Profil des Schreibers auch in der Lektüre der Handschrift wieder aufzusuchen. Die nähere Beschäftigung mit Gotthelf zeigt freilich einen Autor, der nicht als ein Originalgenie aus der eigenen Kreativität seine Werke schuf, sondern sein Erzählen in der Auseinandersetzung mit literarischen Vorbildern und Gattungstraditionenen, mit zeittypischen Medienrhetoriken sowie einem christlichen und politischen Engagement verband. Die Aufgabe der Edition besteht nicht zuletzt darin, anhand der Handschriften und Drucke den Schreibprozess als Teil einer diskursiven Tätigkeit in einem konkreten literarischen, medialen und politischen Umfeld darzustellen. Erst die umfassende historische Kommentierung erfüllt die Aufgabe, Texte und Schreiben einer Gegenwart zu vermitteln.
Resumo:
In Germanistic philological editing, theoretical discussion on the commentary assumes traditionally a secondary role compared to the manifold contributions on other subjects of textual philology. Already in 1924, Georg Witkowski admonished to enhance scholarly debates on the commentary, and the claim has since been repeated several times. This paper reflects current discussions in the context of contemporary annotation practice, wishing to trigger new considerations of how the intellectual genesis of text and the contexts of literary works can be adequately illustrated in the commentaries.