14 resultados para Frömmigkeit

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Ḥannā Diyābs siyāḥa umfasst Reiseerfahrungen eines jungen Maroniten aus Aleppo, der den französischen Gesandten Paul Lucas im Jahre 1707 auf seiner Rückkehr an den französischen Hof begleitet, eine Zeit lang in Paris bleibt und allein zurückkehrt. Die Hinreise führt über den Libanon, Zypern, Nordafrika und Italien, die Rückkehr nach einer Schiffsreise über das Mittelmeer durch Kleinasien. Der Text versammelt viele Topoi, die aus anderen arabischen Reisetexten bekannt sind: Seesturm, Schiffbruch und Piraten, zerstörte Gebäude und wunderschöne Gärten. Ebenso enthält er Anekdoten, Legenden und Episoden, die vermutlich zum Staunen anregen sollen sowie Frömmigkeit und Tugenden vermitteln. Das Besondere an dem Text liegt in der Kraft des Erzählens, mit der unterschiedliche Textteile – informative, dokumentarische wie unterhaltsame Abschnitte – zu einer zusammenhängenden Reiseerzählung verwoben werden. Die offensichtliche Einschreibung in eine bestimmte, meist als faktual verstandene Textsorte (riḥla, safra oder siyāḥa) und der Authentizitätsanspruch des Erzählers werden mit einer Neigung zur Fiktionalität kombiniert, die sich besonders in der Hervorhebung einzigartiger (Selbst-)Erlebnisse äußert. In dem Vortrag sollen die verschiedenen Facetten von Diyābs siyāḥa als erste Ergebnisse eines close reading des Textes präsentiert werden. Es wird dabei der Arbeitshypothese des Dissertationsprojekts nachgegangen: Die siyāḥa lässt sich als eine Kompilation verschiedener Textsorten, Themen und Schreibweisen interpretieren und liefert daher einen Zugang zu Wissenshorizonten und Wissensordnungen im Aleppo des 18. Jahrhunderts. Ziel ist es allerdings auch, das Funktionieren und den Zweck dieses Textes als individuelles literarisches Ereignis zu bestimmen. In diesem Sinne soll schließlich diskutiert werden, in welcher Hinsicht diese siyāḥa als Bildungsroman verstanden werden kann.

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Die katholische Kultlandschaft Disentis erfuhr im Zeitraum von ca. 1650–1750 eine tiefgreifende Umgestaltung. Während das Benediktinerkloster mit den Reliquien der Klosterheiligen lange Zeit das religiöse Zentrum bildete, entstanden im Verlaufe des 17. Jahrhunderts in den umliegenden Kirchen und Kapellen zahlreiche weitere Heiligenkulte, von denen sich die Gläubigen Wunder und Gnaden erhoffen konnten. Der Artikel argumentiert, dass diese Pluralisierung katholischer Kultformen auf die innerkatholische Konkurrenz um die Gunst der Gläubigen zurückzuführen war. Sowohl die einheimischen Benediktiner als auch die aus Italien kommenden Kapuziner versuchten, die Laien mit wunderversprechenden Kultpraktiken an ihre ordensspezifische Frömmigkeit zu binden und so den eigenen Einfluss auf Kosten des jeweils anderen Ordens zu stärken. Für die Laien war diese Situation ein Glücksfall: Von Kapuzinern, Benediktinern und Jesuiten umgarnt, konnten sie aus den konkurrenzierenden Heils- und Heilungsangeboten diejenigen auswählen, die ihnen zur Befriedigung ganz alltäglicher Bedürfnisse am nützlichsten erschienen. Der Einfluss der Laien auf die Ausgestaltung kirchlicher Kultformen ist daher höher zu veranschlagen, als dies die klassische Kirchengeschichte und die Konfessionalisierungsforschung getan hatten.