27 resultados para Diskriminierung

em BORIS: Bern Open Repository and Information System - Berna - Suiça


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Dass viele der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Deutschschweizer Schulsystem weniger erfolgreich sind als einheimische Kinder und Jugendliche, ist empi- risch belegt. Zu überprüfen ist, ob ihre geringeren Bildungserfolge auf Diskriminierung durch Lehrpersonen zurückzuführen sind oder mit primären und sekundären Effekten der sozialen und ethnischen Herkunft erklärt werden können. Sowohl für die Notenvergabe als auch für den Übertritt in die Sekundarstufe I konnten keine belastbaren Hinweise für systematische Benachteiligungen durch Lehrpersonen festgestellt werden. Die empirischen Befunde sprechen eher dafür, dass sich die Nachteile dieser Schülerinnen und Schüler vor allem durch geringere oder fehlende sozioökonomische Ressourcen im Elternhaus ergeben.

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Im empirischen Theorienvergleich geht es um die Frage, ob die Nachteile von Migrantenkindern im deutschen Schulsystem auf Diskriminierung beruhen oder ob sie alternativ unter besonderer Berücksichtigung der Migrationsgeschichte und von Sprachproblemen im Elternhaus als Spezialfall des Zusammenhangs von sozialer Herkunft und Bildungschancen erklärt werden können. Die Frage wird mithilfe von Daten der Berliner ELEMENT-Studie untersucht. Vor dem Hintergrund des Erklärungsansatzes von Boudon finden sich für das Berliner Schulsystem keine belastbaren Anzeichen dafür, dass Schulkinder mit Migrationshintergrund beim ersten Bildungsübergang sowie bei der Vergabe von Schulnoten und Bildungsempfehlung systematisch benachteiligt werden. Vielmehr können ihre relativen Nachteile hinreichend gut durch soziale Herkunft, Migrationsgeschichte und individuelle Ausgangsvoraussetzungen erklärt werden. Diese Befunde besagen allerdings nicht, dass in Einzelfällen Migrantenkinder möglicherweise diskriminiert werden, aber es gibt auch keine Belege dafür, dass ihre geringeren Bildungserfolge ursächlich eine Folge von Diskriminierung sind.

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Umfragen über Vorurteile führen oft zu verzerrten Ergebnissen, da die Befragten häufig „sozial erwünschte“ Antworten geben. In unserer Studie über Vorurteile und Diskriminierung haben wir dagegen vier Feldexperimente in der Stadt Zürich durchgeführt, in denen jeweils von Angehörigen verschiedener Nationalitäten oder religiöser Gruppen eine Hilfeleistung erbeten wurde. Beispielsweise wurden Passanten von einer Person mit Kopftuch um eine Hilfeleistung gebeten; in der Kontrollbedingung dagegen ohne Kopftuch. In einem anderen Experiment wurden Personen in Hochdeutsch angesprochen und in der Kontrollsituation im Schweizer Dialekt. Ein fünftes Experiment bezog sich auf die Reaktionen von Arbeitgebern auf Initiativbewerbungen. Es zeigte sich, dass im Alltagsverhalten keine signifikanten Unterschiede im Ausmaß der Hilfeleistung zwischen den Gruppen nachweisbar waren. Alle vier Experimente zu kleinen Hilfen im Alltag ergaben weder bezüglich Deutschen noch muslimischen Minderheiten Hinweise auf diskriminierendes Verhalten. Deutliche Hinweise gibt es dagegen für die Diskriminierung bestimmter ethnischer Gruppen auf dem Arbeitsmarkt, auch wenn Bewerber die gleiche Qualifikation wie Schweizer und die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzen.

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Diskriminierung aufgrund askriptiver Merkmale wie beispielsweise der ethnischen Herkunft wird häufig als sozial unerwünscht angesehen, so dass es fraglich erscheint, ob man mit Hilfe konventioneller Umfragetechniken verlässliche Informationen über diskriminierendes Verhalten gewinnen kann. Feldexperimente, in denen die Versuchspersonen nicht wissen, dass sie an einer Studie teilnehmen und somit kein Impression-Management gegenüber den Versuchsleitern betreiben können, eignen sich hingegen in besonderem Masse zur Feststellung von Diskriminierung. In unserem Beitrag stellen wir Ergebnisse aus vier Feldexperimenten vor, die wir in der Schweiz und in der Stadt Zürich durchgeführt haben. Es handelt sich (1) um ein Bewerbungsexperiment mit Blindbewerbungen unter Variation des Namens des Bewerbers, (2) ein Hilfeleistungsexperiment, bei dem Passanten in hochdeutschem oder schweizerdeutschem Akzent um Geld gebeten wurden, (3) ein Experiment, bei dem Frauen mit oder ohne Kopftuch Unterschriften für eine Volksinitiative sammelten, und (4) ein klassisches Lost-Letter-Experiment mit Variation des Adressaten.

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Der Beitrag fasst den Forschungsstand zu Diskriminierung in der beruflichen Bildung am Gegenstand der betrieblichen Vergabe von Ausbildungsplätzen zusammen. Neben der Messbarkeit und der Erklärung von Diskriminierung bei der Ausbildungsplatzvergabe wird speziell auf die vier Diskriminierungskategorien soziale Herkunft, Nationalität, Geschlecht und Alter eingegangen. Zum Schluss werden der weitere Forschungsbedarf sowie einige Antidiskriminierungsmaßnahmen umrissen.

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Psychological and social factors have a deep impact on the treatment of HIV-infection, from the readiness to start antiretroviral therapy to treatment adherence over time. Among psychological factors, anxiety may affect HIV-infected persons in all stages of disease, from the disclosure of HIV diagnosis to the decision to start and maintain treatment. This is a lifelong challenge for both patients and doctors. Psychiatric comorbidities (depression, addiction) may enhance negative psychological effects of HIV. Among social factors, stigma and discrimination may occur in families and at work, leading to a loss of social support resulting in isolation and poverty. This may prevent HIV-positive individuals from seeking medical care. These aspects are particularly important in some groups of patients as injecting drug users and migrants. Acknowledgment and consideration of psychosocial factors are therefore essential for the long term success of antiretroviral therapy.

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Das Auftreten einer gefährlichen Epidemie weckt unterschiedliche Erwartungen an den Staat: Gesunde fordern effiziente Krankheitsbekämpfung und Ansteckungsprävention; für Kranke und Infizierte steht dagegen der Schutz vor Diskriminierung sowie vor einschneidenden Eingriffen in die Persönlichkeitssphäre im Vordergrund. Im Spannungsfeld dieser teilweise gegenläufigen Interessen steht, wie heute das Beispiel AIDS zeigt, die Diskussion über den Einsatz von seuchenrechtlichen Zwangsmassnahmen und deren Vereinbarung mit dem Grundrecht der Persönlichen Freiheit. Die vorliegenden Leitlinien zur verfassungsmässigen Handhabung dieses heiklen Instruments richten sich in erster Linie an Gesundheitsbehörden, richterliche Instanzen und Ärzte.

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Der Beitrag stellt den Gegenstand, die normativen Ansätze, Themen und Problembereiche der Ethik des Sozialen vor. Ein erster Abschnitt dient der begrifflichen Abgrenzung und Bestimmung der Ethik des Sozialen, die von der klassischen Sozialethik zu unterscheiden und in den Zusammenhang der Bereichsethiken einzuordnen ist. Der zweite Abschnitt dient anhand der Grundbegriffe von Freiheit, Gleichheit, Solidarität und sozialer Gerechtigkeit einem Überblick über die unterschiedlichen normativen Ansätze in diesem Bereich. Im dritten Abschnitt werden konkrete Problemfelder der Ethik vorgestellt und erörtert. Dabei geht es um materielle Teilhabe, die anhand von Arbeit, Armut und Reichtum thematisch wird, um Partizipation, die anhand von Bildung und Befähigung erörtert wird, und um Anerkennungsfragen, also Probleme von Wertschätzung und Diskriminierung. Der vierte Abschnitt bietet eine Auswahl grundlegender und weiterführender Literatur.