212 resultados para Tiekso, Tanja


Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

Der moderne Nationalstaat mit seinen Grenzlinien, welche die räumliche Reichweite des souveränen Gewaltmonopols fixierten und gleichsam einen Kulturraum mit homogenen sozialen und rechtlichen Normen abschlossen, war lange eine zentrale Orientierungsgröße für die Geschichtsschreibung. Die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Globalisierungsprozesse der letzten zwei Jahrzehnte haben jedoch das nationale Narrativ mit seinen eindeutigen Demarkationslinien in Frage gestellt. Stattdessen sind Randzonen und Zwischenräume in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Dieser Paradigmenwechsel in Methodik und Perspektive hat auch realhistorisch seine volle Berechtigung, denn solche Zwischenräume sind keine neuartigen Phänomene der Postmoderne mit ihren globalen Transfers und multikulturellen Gesellschaften. Sie hatten sich beispielsweise stets auch während des Epochen übergreifenden Prozesses der europäischen Expansion aufgetan, insbesondere an den fluiden imperialen Randzonen. Nach eurozentrischen Maßstäben handelte es sich dabei um rechtlich nicht regulierte und territorial undefinierte Räume. Aber selbst in der Hochphase des Imperialismus sowie auch in den postkolonialen Gesellschaften konnte das nationalstaatliche Modell nur partiell etabliert werden und konkurrierte stets mit „tribalen“ oder quasi-feudalen Formen sozio-politischer Organisation. Außerdem wurde selbst in den westlichen Nationalstaaten das staatliche Gewaltmonopol sowie die soziale, rechtliche und politische Ordnung bei innerstaatlichen Konflikten wie Revolutionen und Bürgerkriegen sowie internationalen Kriegen immer wieder in Frage gestellt oder sogar ausgehebelt. In solch gewaltbasierten Umfeldern des Ausnahmezustandes und der Insurrektion sowie in solch deregulierten Räumen, weitgehend frei von Hierarchien, bürokratischer Kontrolle und rechtlichen Einschränkungen, agierten stets auch besondere Akteurstypen. Sie hatten einerseits das Privileg einer geringen Kontrolle unterworfen zu sein oder völlig losgelöst davon zu handeln, waren aber andererseits überwiegend auf sich gestellt und konnten nur sehr beschränkt den Schutz des fernen Souveräns im Hintergrund beanspruchen oder hatten sich diesen durch ihre Verhaltensweise sogar zum Gegner gemacht. Diese Akteure an den Randzonen von Souveränität und Legitimität können grob in verschiedene Typen eingeteilt werden: Zu nennen sind die Avantgardisten der Expansion wie Entdecker und Eroberer, die klassischen „Men on the Spot“ an der Peripherie von Imperien wie Militärs und Administratoren, private Gewaltunternehmer und Söldner, Insurgenten und Revolutionäre, sowie Spione und Nachrichtenhändler. Anhand verschiedener Fallstudien soll diese Figur des Akteurs an den Randzonen in globaler Perspektive beleuchtet werden. Es stellt sich die Frage nach seiner Motivation für Sondermissionen, seiner ideellen Beweggründe und politischen Überzeugung sowie seiner Beziehung zum Auftraggeber oder Souverän im fernen Hintergrund. Insbesondere ist untersuchen, ob deren Interessen trotz beschränkter Kontrolle und Rückendeckung loyal verfolgt wurden oder ob für unsere Protagonisten vor allem materielle Interessen ausschlaggebend waren, womöglich sogar einfach das Streben nach einem Betätigungsfeld mit möglichst großer Handlungsfreiheit? Während entgrenzte Verhaltensweisen in der Regel auf rechtlich nur schwach regulierte Umfeldern zurückgeführt werden, ist auch zu untersuchen, ob sich gewisse Persönlichkeiten nicht gezielt Räume am Rande oder jenseits nationalstaatlicher Rechtsnormen als Agitationsfeld suchten oder ob sie sich sogar zur Verwirklichung ihrer persönlichen Bedürfnisse solche Räume durch Subversion staatlicher Ordnung gezielt schafften. Indem die Protagonisten mit den kulturellen, politischen und rechtlichen Ordnungen ihres Betätigungsfeldes in Beziehung gesetzt werden, kann auch eine Brücke von einer rein personenbezogenen Biographik zur Strukturgeschichte geschlagen werden. Die Grenzgänger wie auch die Zwischenräume, in denen sie agierten, sind wohl auch weniger als Randerscheinungen des Ausnahmezustandes zu verstehen, sondern vielmehr als die unmittelbar mit der sich intensivierenden Verrechtlichung und Homogenisierung der westeuropäischen Nationalstaaten einhergehende andere Seite dieses Prozesses: Einerseits brauchten Regierungen zuweilen für besondere Aufgaben Akteure, die nicht an die eigenen Rechtsnormen gebunden waren, andererseits gab es stets Persönlichkeiten, die sich in der engen Rechtswirklichkeit und sozialen Ordnung des Nationalstaates nicht zurechtfanden. Darüber hinaus sind diese Grenzgänger auch als Brückenköpfe politischer wie ökonomischer Machterweiterung sowie als Schlüsselfiguren von Interaktions-, Kooperations-, Vernetzungs- und Transformationsprozessen zu verstehen – nur in Extremfällen waren sie radikale Grenzüberschreiter sowie Träger der bloßen Zerstörung und Zersetzung. Da sie in einem kulturell fremden oder zerrütteten, krisengebeutelten Umfeld agierten, gilt ein besonderes Augenmerk ihrer Rolle als Makler von Interessen, Vermittler sowie Informationsbeschaffer. Schließlich soll auch die Außenwahrnehmung dieser Randfiguren in Betracht gezogen werden. Ihre Position am Rande der Gesellschaft und der Legalität löste in der Regel eine große Faszination beim „Normalbürger“ aus, die sich entweder in Bewunderung oder Abscheu wenden konnte. Teilweise veranlassten sie einen regelrechten Medienrummel, der den Staat wiederum in Zugzwang bringen konnte, oft mit beachtlichen Folgen.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

AIMS The genetic polymorphism of apolipoprotein E (APOE) has been suggested to modify the effect of smoking on the development of coronary artery disease (CAD) in apparently healthy persons. The interaction of these factors in persons undergoing coronary angiography is not known. METHODS AND RESULTS We analysed the association between the APOE-genotype, smoking, angiographic CAD, and mortality in 3263 participants of the LUdwigshafen RIsk and Cardiovascular Health study. APOE-genotypes were associated with CAD [ε22 or ε23: odds ratio (OR) 0.56, 95% confidence interval (CI) 0.43-0.71; ε24 or ε34 or ε44: OR 1.10, 95% CI 0.89-1.37 compared with ε33] and moderately with cardiovascular mortality [ε22 or ε23: hazard ratio (HR) 0.71, 95% CI 0.51-0.99; ε33: HR 0.92, 95% CI 0.75-1.14 compared with ε24 or ε34 or ε44]. HRs for total mortality were 1.39 (95% CI 0.39-0.1.67), 2.29 (95% CI 1.85-2.83), 2.07 (95% CI 1.64-2.62), and 2.95 (95% CI 2.10-4.17) in ex-smokers, current smokers, current smokers without, or current smokers with one ε4 allele, respectively, compared with never-smokers. Carrying ε4 increased mortality in current, but not in ex-smokers (HR 1.66, 95% CI 1.04-2.64 for interaction). These findings applied to cardiovascular mortality, were robust against adjustment for cardiovascular risk factors, and consistent across subgroups. No interaction of smoking and ε4 was seen regarding non-cardiovascular mortality. Smokers with ε4 had reduced average low-density lipoprotein (LDL) diameters, elevated oxidized LDL, and lipoprotein-associated phospholipase A2. CONCLUSION In persons undergoing coronary angiography, there is a significant interaction between APOE-genotype and smoking. The presence of the ε4 allele in current smokers increases cardiovascular and all-cause mortality.

Relevância:

10.00% 10.00%

Publicador:

Resumo:

BACKGROUND Conventional factors do not fully explain the distribution of cardiovascular outcomes. Biomarkers are known to participate in well-established pathways associated with cardiovascular disease, and may therefore provide further information over and above conventional risk factors. This study sought to determine whether individual and/or combined assessment of 9 biomarkers improved discrimination, calibration and reclassification of cardiovascular mortality. METHODS 3267 patients (2283 men), aged 18-95 years, at intermediate-to-high-risk of cardiovascular disease were followed in this prospective cohort study. Conventional risk factors and biomarkers were included based on forward and backward Cox proportional stepwise selection models. RESULTS During 10-years of follow-up, 546 fatal cardiovascular events occurred. Four biomarkers (interleukin-6, neutrophils, von Willebrand factor, and 25-hydroxyvitamin D) were retained during stepwise selection procedures for subsequent analyses. Simultaneous inclusion of these biomarkers significantly improved discrimination as measured by the C-index (0.78, P = 0.0001), and integrated discrimination improvement (0.0219, P<0.0001). Collectively, these biomarkers improved net reclassification for cardiovascular death by 10.6% (P<0.0001) when added to the conventional risk model. CONCLUSIONS In terms of adverse cardiovascular prognosis, a biomarker panel consisting of interleukin-6, neutrophils, von Willebrand factor, and 25-hydroxyvitamin D offered significant incremental value beyond that conveyed by simple conventional risk factors.