171 resultados para Stein, Karl, Freiherr vom und zum, 1757-1831.
Der ganze Behrens. Heros der ersten Moderne, sich selbst historisch geworden, mit unsicherem Ausgang
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Einleitung: Im Zusammenhang mit der Leistungsdienlichkeit langer finaler Fixation (quiet eye, QE) wird vermutet, dass Leistungsverbesserungen nur für eine optimale Dauer zu beobachten sein sollten, also auch bei „überlangen“ QE-Dauern die Leistung wieder abnimmt (u.a. Janelle et al., 2000; Klostermann, 2014). Jedoch liegen zu dieser Vermutung bislang keine empirischen Befunde vor, so dass in der hier präsentierten Studie Präzisionsleistung in einer Wurfaufgabe in Abhängigkeit von (auch) sehr langen experimentell kontrollierten QE-Dauern untersucht wurde. Methode: In einem Within-subject-Design hatten 20 Sportstudierende unter acht verschiedenen QE-Bedingungen (Onset in 400-ms-Schritten von -3200 ms bis -400 ms vor Bewegungsbeginn; 16 Versuche pro Bedingung in randomisierter Abfolge) mit retro-reflektierenden Bällen auf eine Großleinwand projizierte Zielscheiben möglichst mittig zu treffen. Die QE-Manipulation erfolgte über eine an den Bewegungsbeginn gebundene Zielscheibeneinblendung samt Wurfrhythmisierung durch Tonvorgaben. Aus den mit einem Vicon-T20-System (200 Hz) sowie einem integrierten mobilen Eyetracker (EyeSeeCam, 220 Hz) erhobenen Daten wurden die QE-Dauer (ms) und die Wurfleistung (radialer Fehler, mm) als abhängige Variablen berechnet und varianzanalytisch auf Unterschiede untersucht. Resultate und Diskussion: Für die QE-Dauer wurde ein signifikanter Haupteffekt gefunden, F(7, 133) = 38.4, p < .01, ηp2 = .67, mit zumindest tendenziellen (-2000 ms vs. -2400 ms, -2800 ms vs. -3200 ms), größtenteils aber signifikanten QE-Anstiegen gemäß der experimentellen Manipulation (alle ps < .01), obgleich die jeweils angezielten QE-Dauern nicht erreicht und zum Teil deutlich unterschritten wurden (tatsächliche relativ zur angezielten Dauer im Mittel 59.95 %). Für den radialen Fehler ergab sich ein signifikanter Haupteffekt, F(7, 133) = 8.5, p < .01, ηp2 = .31, welcher durch signifikant schlechtere Leistungen bei den Onsets -400 ms und -800 ms gegenüber allen anderen Onsets erklärt wird (alle ps < .05; ausgenommen -400 ms vs. -800 ms und -800 ms vs. -2400 ms). Somit wurde der „klassische“ QE-Effekt schlechterer Leistungen infolge kurzer QE-Dauern repliziert; die Vermutung einer Leistungsverschlechterung bei überlangen QE-Dauern konnte jedoch – zumindest unter den infolge der Manipulation tatsächlich erzielten Werten – nicht untermauert werden. Literatur: Klostermann, A. (2014). Finale Fixationen, sportmotorische Leistung und eine Inhibitionshypothese: Mechanismen des „Quiet Eye“, Sportwissenschaft, 44, 49-59. Janelle, C. M., Hillman, C. H., Apparies, R. J., Murray, N. P., Meili, L., Fallon, E. A. & Hatfield, B. D. (2000). Expertise differences in cortical activation and gaze behavior during rifle shooting. Journal of Sport & Exercise Psychology, 22, 167-182.
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Einleitung Im Fußball entscheidet der Trainer, welche Spieler in eine Leistungsmannschaft selektioniert werden. Die Frage, nach welchen Kriterien Trainer die Spieler beurteilen und selektionieren, wurde bislang allerdings unzureichend untersucht (Williams & Reilly, 2000). In der vorliegenden qualitativen Studie wird der Frage nachgegangen, welche Talentkriterien aus Trainersicht für den späteren Erfolg im Spitzenfußball ausschlaggebend sind. Methode Interviewpartner waren sechs männliche Fußballtrainer (MAlter = 39.5; SD = 7.18), die hauptberuflich für die Nachwuchsabteilung (Altersklasse 13 – 17 Jahre) eines Schweizer Fußballvereins der höchsten nationalen Spielklasse (Super League) arbeiten und zum Zeitpunkt des Interviews mindestens die UEFA-A-Lizenz besaßen. Die Bestimmung der subjektiven Talentkriterien erfolgte mithilfe eines Interviewleitfadens, der sich an der Konstruktbestimmung der Repertory Grid Technik (vgl. Fromm, 2004) orientierte. Ausge-wertet wurden die Interviews mit einer qualitativen Inhaltsanalyse (Kvale, 1996). Ergebnisse und Diskussion Die Untersuchung zeigt, dass sich die subjektiven Talentkriterien von Trainern sprachlich differenziert erheben lassen. Die befragten Trainer formulierten jeweils sechs bis acht Talentkriterien, die Aspekte aus den Bereichen Persönlichkeit, kognitiv-perzeptuelle Fertigkeiten, konditionelle Fähigkeiten, Technik, physische Konstitution und Umfeld beinhalten. Dass einige Kriterien Aspekte mehrere dieser Bereiche beinhalten und inhaltlich nicht den Kriterien der anderen Trainer entsprechen, kann als Hinweis auf die Subjektivität und Individualität dieser Talentkriterien gedeutet werden. Beinahe die Hälfte der genannten Kriterien beinhalten Persönlichkeitsaspekte. Facetten der Leistungsmotivation wurden dabei am häufigsten genannt, gefolgt von Lernfähigkeit und Lernbereitschaft sowie anderen Aspekten wie z.B. zur Selbsteinschätzung und Zielorientierung. Die Er-gebnisse zeigen, dass die untersuchten Trainer eine differenzierte Wahrnehmung von entwicklungsförderlichen Persönlichkeitsmerkmalen haben. Die Bedeutung der Persönlichkeit aus Trainersicht für das Erreichen eines Spitzenniveaus ist vergleichbar mit den Ergebnissen vorheriger Untersuchungen (z.B. Christensen, 2009). Literatur Christensen, M. K. (2009). "An Eye for Talent": Talent Identification and the "Practical Sense" of Top-Level Soccer Coaches. Sociology of Sport Journal, 26, 365–382. Fromm, M. (2004). Introduction to the Repertory Grid Interview. Münster: Waxmann. Kvale, S. (1996). InterViews: An introduction to qualitative researching interviewing. Thousand Oaks: Sage Publications. Williams, A. M. & Reilly, T. (2000). Talent identification and development in soccer. Journal of Sports Sciences, 18, 657-667.
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Der Vortrag fragt nach den Prozessen, in denen Religionswissenschaft seit dem 19. Jahrhundert selbst Teil der von ihr erforschten Religionsgeschichte wurde. Dabei stehen theoretische Überlegungen im Vordergrund, die von der These eine doppelten Beziehung der Religionswissenschaft (RW) zu „Religion“ ausgehen: RW hat „Religion“ zum Gegenstand und zum konstitutiven Aussen. Wie wird der Gegenstand „Religion“ diskursiv konstituiert und welche Rolle spielt/e dabei RW? Anhand zweier Beispiele sollen die Prozesse erläutert werden.
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Der Begriff der Nachhaltigkeit taucht erstmals 1713 in der forstwirtschaftlichen Schrift „Sylvicultura oeconomica“ des sächsischen Kammer- und Bergrats Hans Carl von Carlowitz auf. Damit wird schon deutlich, dass sich Fragen eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen im „Zeitalter des Holzes“ (Joachim Radkau) vornehmlich auf die Bewirtschaftung von Wäldern konzentrierten. Wälder boten einen der wichtigsten Baustoffe für Häuser, Mühlen und Brücken, Holz war lange Zeit der wichtigste Brennstoff. Schon für die Wälder im Besitz der mittelalterlichen Städte sind daher ausführliche Regelungen erhalten, die nachhaltiges Bewirtschaften erkennen lassen und zum Teil schwere Strafen gegen ein Zuwiderhandeln vorsehen. Das frühneuzeitliche Berg- und Hüttenwesen verbrauchte Unmengen an Holz für den Stollenbau und die Verhüttung, sodass Montanindustrie und Forstwirtschaft eigentlich gar nicht voneinander zu trennen sind. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stand die nachhaltige Aufforstung von (Gebirgs-)Wäldern Pate bei der Einrichtung forstwirtschaftlich-akademischer Ausbildung, so auch in der Schweiz. Hauptziel der Aufforstung war jetzt der Schutz vor Überschwemmungen im Flachland, die man auf die zu umfangreiche, unkontrollierte Abholzung im Gebirge zurückführte. Bis ins 19. Jahrhundert konzentrierte sich daher der Nachhaltigkeitsdiskurs auf die Forstwirtschaft. Seitdem rücken auch der Abbau von Bodenschätzen, die Förderung fossiler Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas sowie der nachhaltige Umgang mit Wasser in den Mittelpunkt. Aus Zeitgründen kann dabei aber nur mehr exemplarisch auf die Entstehung der Erdölindustrie seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts eingegangen werden. Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, dass ein nachhaltiges Bewirtschaften von Ressourcen, v.a. der Wälder, eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Wirtschaft zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert war, bzw. umgekehrt Bergbauregionen auch deswegen nicht mehr rentabel blieben, weil die Herbeischaffung von Holz über grosse Distanzen zu kostspielig wurde.
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Schulbücher dienen nicht nur der Vermittlung von Wissen, sondern transportieren gesellschaftliche Werte, Normen und auch Stereotypen verschiedener sozialer Gruppen. Vor diesem Hintergrund wurden vor über 40 Jahren die ersten Schulbuchanalysen unter Berücksichtigung von Geschlechtergesichtspunkten erstellt. Diese reagierten auf die Kritik von kaum vorhandenen Mädchen und Frauen in den Schulbüchern sowie die Dominanz der Darstellung männlicher Charaktere und die damit einhergehende Verankerung von Hierarchien und Geschlechterrollen. Seit den ersten Schulbuchanalysen hat sich in Bezug auf die Geschlechterdarstellungen in Schulbüchern vieles verändert, wenngleich noch immer Handlungsbedarf besteht. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die vergangenen Forschungsjahre zu Schulbüchern, zu subtilen Mechanismen wie der geschlechtergerechten Sprache und zum Einfluss der Darstellung von traditionellen Rollenbildern auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
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Fragestellung / Zielsetzung Rollenspiel von standardisierten Patienten (SPs) bei hochstehenden Prüfungen unterliegt hohen Qualitätsansprüchen, um die Reliabilität und Validität der Prüfung zu gewährleisten. Die Literatur über die Qualitätskontrolle bei SPs konzentriert sich vor allen Dingen auf das Feedback (1,2) oder das Ausfüllen der Checklisten (3,4). Bei Qualitätskontrollen bezüglich des Rollenspiels sind Instrumente mit Bezug auf spezifische Rollen publiziert(5). In den meisten Fakultäten beobachten die SP Trainer die von ihnen trainierten SPs während der OSCEs und bilden sich so ein Urteil über die Qualität der Performance. Die Machbarkeit / Notwendigkeit einer systematischen Qualitätskontrolle des Rollenspiels von SPs in OSCEs über diese Praxis hinaus ist unter SP Trainern umstritten. Das Ziel des hier beschriebenen Projektes ist es, die Anwendungen einer Liste von rollenunabhängigen Qualitätsmerkmalen der Spiels von SPs im Rahmen von OSCEs in der Praxis zu testen. Materialien und Methoden Im Rahmen einer Konsensbildung von Experten auf nationaler Ebene wurde eine Liste von Qualitätsmerkmalen zum Rollenspiel von SPs bei OSCEs erstellt. Diese Liste wurde seitdem systematisch zur Vorbereitung, Durchführung und zum Debriefing von OSCEs eingesetzt. Ergebnisse 1. Bei der Erarbeitung der Liste wurde klar, dass verschiedene SP Trainer unterschiedliche Vorstellungen bezüglich von Qualitätsmerkmalen des Rollenspiels beim OSCE hatten. Diese Vorstellungen konnten im Rahmen Erarbeitung der Liste vereinheitlicht werden. 2. Die Liste wird eingesetzt, um den SPs die in sie gesetzten Erwartungen bezüglich eines guten Rollenspiels beim OSCE gezielt zu vermitteln. 3. Die Liste wird zur Qualitätssicherung des Schauspiels in OSCE Prüfungen eingesetzt. Dabei zeigte sich, dass die SPs in der Qualität ihres Spiels in über 90% der Beobachtungen den in sie gesetzten Erwartungen der SP Trainer entsprechen. 4. Anhand der Liste wird den SPs ein formatives Feedbacks zu ihrer Leistung gegeben. Die SPs in unserem Programm haben uns immer wieder zurückgemeldet, dass sie diese Rückmeldungen zu ihrer Performance sehr schätzen. 5. Die Dokumentation der Performance in den vergangenen Prüfungen kann im Training zur nächsten Rolle benutzt werden, um gezielt etwaige Schwächen zu trainieren und die Performance dadurch zu verbessern. 6. In seltenen Fällen, in denen ein SP nicht mehr im Programm behalten werden kann, liefert die Dokumentation der Performance eine gute Gesprächsgrundlage zur Begründung der Differenzen bezüglich der Erwartung und der aktuellen Leistung. Diskussion In unseren Händen ist der Einsatz der Liste von Qualitätsmerkmalen zur Beurteilung der Leistung von Schauspielpatienten mit hoher Konzentration verbunden. Die gewonnene Klarheit in Bezug auf die Erwartungen und die gebrachten Leistungen bringt eine Struktur und Transparenz in unser Programm, die wir und entsprechend ihrer Rückmeldungen auch unsere SPs sehr schätzen.