109 resultados para swd: Rezeption <Motiv>


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Digitale Methoden stellen die Musikedition vor besondere Herausforderungen, die nicht nur die Form sondern auch den Inhalt und die Rezeption der Editionen betrifft. Der generelle Optimismus über die unbegrenzten Möglichkeiten, die digitale Medien bieten, stehte die ernüchternde Erkenntnis gegenüber, dass das Kosten-Nutzen Verhältnis bei Musik viel schlechter ausfällt als bei Texten sowie die Ungewissheit über die nachhaltige Lesbarkeit gegenüber.

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Die Europäische Union und ihre Mitgliedsländer sind mit Abstand die wichtigsten Partner der Schweiz – sowohl aufgrund des politischen und wirtschaftlichen Gewichts der Europäischen Union als auch wegen ihrer geografischen und kulturellen Nähe. Mit keinem anderen Drittland hat die Europäische Union mehr Verträge abgeschlossen wie mit der Schweiz. Gleichzeitig hat kein anderes europäisches Volk in letzten 40 Jahren häufiger über europäische Integrationsfragen an der Urne abgestimmt als die Schweizerinnen und Schweizer, wobei sie sich überwiegend europafreundlich gezeigt haben. Und doch ist die Schweiz kein Mitglied der Europäischen Union. Wie steht dieses in der Mitte von Europa liegende, von Mitgliedsstaaten der Europäischen Union umgebene Land im europäischen Verwaltungsraum – mitten drin oder außen vor? Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Verwaltungsrechtsraum Europa aus der Sicht der Schweiz. Vorab werden der Begriff des europäischen Verwaltungsrechtsraumes und die diesem Beitrag zu Grunde liegende Perspektive auf diesen erläutert. Die anschließenden Ausführungen beschränken sich auf das Recht der Europäische Union. Diese Eingrenzung erfolgt im Bewusstsein, dass das EU-Recht nur ein Aspekt – wenn auch ein wichtiger – des Verwaltungsrechtsraumes Europa ist. Ein kurzer historischer Überblick veranschaulicht den Weg der Schweiz in und nach Europa und stellt die Ausführungen in ihren geschichtlichen Zusammenhang. Der zweite Teil befasst sich mit der Europakompatibilität der schweizerischen Rechtsordnung sowie den verschiedenen Formen der Rezeption des Rechts der Europäischen Union durch die Schweiz. Es folgen im dritten Teil Ausführungen zum Einfluss des Unionsrechts auf das schweizerische Verwaltungsrecht und die Verwaltungspraxis. Den Schluss bildet ein kurzer Überblick über die Herausforderungen des bilateralen Weges der Schweiz nach Europa sowie die Beantwortung der im Titel aufgeworfenen Frage nach der Stellung der Schweiz im Verwaltungsrechtsraum Europa.

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Obwohl die Vorstellung von einem irdischen Heiligen Land in den neutestamentlichen Schriften nicht belegt ist, wurde sie in der Geschichte des Christentums sehr wirkmächtig. Katharina Heyden zeigt in dieser Studie, dass nicht die explizite Rede von der terra sancta, sondern die faktische Orientierung an Palästina in unterschiedlichen Bereichen – Eschatologie, Kirchenpolitik, Hagiographie und Ikonographie – zur Sakralisierung der südlichen Levante und deren Rezeption durch westliche Christen führte. Als Bedingung der Möglichkeit einer christlichen Rede vom heiligen Land wird das „synoptische Vermögen“ herausgestellt, das sich in den Diskursen der ersten christlichen Jahrhunderte herausgebildet hat.

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Aktuelle Inszenierungen denken den ästhetischen Rahmen, in dem sie sich ereignen, oftmals dezidiert mit. Sie machen ihn zum Thema, stellen ihn zur Disposition oder üben praxisimmanent Kritik am Kunstsystem, in dem sie operieren und von dem sie abhängig sind. Exemplarisch für diese Tendenz fokussiert dieser Aufsatz die 2011 im Rahmen von Freischwimmer entstandene Produktion CMMN SNS PRJCT von Laura Kalauz und Martin Schick. Es wird aufgezeigt, wie Kalauz und Schick einerseits mit den Mitteln des Theaters gesellschaftspolitische Themen in spielerischen Interaktionen gemeinsam mit dem Publikum aushandeln und andererseits das Aufführungsdispositiv sowie Rolle von Rezipienten und Produzenten stets aufs Neue zur Disposition stellen.

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Die Figur Galileo Galilei ist für die europäische Wissenschaftsgeschichte, für die Kulturwissenschaften und für eine wissensgeschichtlich orientierte Literatur- und Kunstwissenschaft von großem Interesse. In diesem Band werden die Überschneidungen, Wechselwirkungen und Transferprozesse zwischen den wissenschaftlichen und kulturellen Dimensionen untersucht, die für Galileis Profilierung als frühneuzeitlicher Wissenschaftler ebenso wichtig sind wie für die im weiteren Sinn kulturelle Wahrnehmung seiner Entdeckungen und seiner Schriften – vor allem in Literatur und Kunst. Der Band ist interdisziplinär konzipiert, um die fachlichen Einzelperspektiven von Literatur-, Kunst- und Kulturwissenschaftlern sowie Wissenschaftshistorikern zusammenzuführen. Analysiert werden Formen und Funktionen der Produktion, Konzeptualisierung und Repräsentation von Wissen sowie Aspekte der Diskussion und Diffusion von Galileis Wissensansprüchen im Kontext der Frühen Neuzeit. Mit dieser Fokussierung auf die im Schnittbereich verschiedener kultureller Formationen angesiedelte Etablierung Galileis liefert der Band somit einen Beitrag zur interdisziplinären Erforschung von Galileis Rolle und Rezeption in der europäischen Kultur- und Wissensgeschichte des 17. Jahrhunderts. Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch

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Bei der Entwicklung junger Talente im Leistungssport stellt sich regelmäßig die Frage nach verbesserten Auswahlkriterien. Im Rahmen der Talentdiagnostik im Leistungssport gelten implizite Motive als vielversprechende Prädiktoren für langfristige Leistungen. Ein Faktor der bisher im Sportkontext nicht berücksichtigt wurde, ist die unbewusste Impulskontrolle, ein Kennwert, der Aufschluss darüber gibt, inwieweit ein Motiv handlungswirksam wird. In der vorliegenden Studie wurde anhand einer Stichprobe von jungen Sportlerinnen und Sportlern der Einfluss der impliziten Motive Leistung und Affiliation in Interaktion mit motivspezifischer Impulskontrolle auf objektive und subjektive Leistungskriterien untersucht. Es wird aufgezeigt, dass bei der Vorhersage der objektiven Leistung ein hohes Leistungsmotiv nur dann einen positiven Effekt besitzt, wenn es nicht durch die Impulskontrolle inhibiert wird. Bei der Vorhersage der subjektiven Leistungskriterien zeigt sich, dass die Inhibition des Anschlussmotivs zu einer besseren Fremdeinschätzung führt. Die Resultate sprechen dafür, neben impliziten Motiven auch deren Zusammenwirken mit Impulskontrolle als Prädiktoren für sportliche Leistung zu analysieren.

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Die Geschlechtergeschichte blickt mittlerweile auf eine mehr als fünf Jahrzehnte überspannende Entwicklung zurück. Wenn Geschlechtergeschichte inzwischen auch bis in die Schulbücher und in die Einführungen zum Geschichtsstudium Eingang gefunden hat, nimmt sie im Fach dennoch weiterhin eine ambivalente Position ein: Sie war einerseits an wichtigen theoretischen Entwicklungen maßgeblich beteiligt (Alltagsgeschichte, historische Anthropologie, linguistic turn, cultural turn, postcolonial turn), andererseits haftet ihr bis heute der Ruch der politisch gefärbten und daher tendenziösen und „unsoliden“ Wissenschaft an. Im Panel soll es darum gehen, wichtige Stationen der Entwicklung der Geschlechtergeschichte (von der Frauen- zur Geschlechtergeschichte, von der feministischen zur akademischen Forschung, von der Etablierung zur Kritik der Kategorie Geschlecht, vom Um-Schreiben der Geschichte zur Historiographie der Geschlechtergeschichte usw.) nachzuvollziehen sowie die wichtigsten Erträge der geschlechtergeschichtlichen Forschung zu beleuchten und Felder zu benennen, in denen die geschlechtergeschichtliche Forschung die Geschichtswissenschaft insgesamt beeinflusst und verändert hat. Dies soll in zwei Etappen realisiert werden: Im ersten Panel sollen wichtige Leistungen der Geschlechtergeschichte innerhalb der Geschichtswissenschaft beleuchtet und deren Rezeption innerhalb der pluralisierten geschichtswissenschaftlichen Ansätze diskutiert werden. In einem zweiten Schritt sollen wichtige Entwicklungen innerhalb der Geschlechtergeschichte themen- bzw. problemspezifisch präsentiert und diskutiert werden. Dies soll in Form einer round table-Diskussion erfolgen. Dabei richtet sich der Blick v.a. auf den bundesdeutschen Raum, ohne aber internationale Entwicklungen dabei außer Acht zu lassen.

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Die Unfehlbarkeit hat im altkatholischen Zusammenhang einen viel geringeren Stellenwert als die ekklesiologisch zentralere Primatsfrage. Es zeigt sich aber, dass selbst eine Lösung der Primatsfrage die Frage der Unfehlbarkeit noch nicht erledigt, da letztere auch eine wesentliche fundamentaltheologische Dimension hat. Fragen zum Dogmenbegriff, zum Kontextbezug und zur Unhintergehbarkeit von Dogmen, zur Dogmenentwicklung und –rezeption sowie allgemein zum theologischen Erkenntnisfortschritt müssen in diesem Zusammenhang stärker reflektiert werden.

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Der Beitrag untersucht die hermeneutische Methode des griechischen Physiologus, die bereits Pitra (1855) in seiner kritischen Edition als Allegorie bzw. Allegorese bezeichnete, und zeigt die neutestamentlichen Wurzeln dieser ersten christlichen Naturallegorese auf. Denn im Physiologus handelt es sich um keine Allegorie im klassischen Sinne, sondern um ihre genuin christliche Form. Diese kennt man zwar vor allem aus den Werken des Klemens von Alexandrien und Origenes, ihre Grundlagen wurden aber schon von Paulus und Johannes im Neuen Testament gelegt. Auch im Physiologus dient der Christus als hermeneutischer Schlüssel, die Stelle des Alten Testamentes nimmt allerdings die ‹Natur› ein, die allegorisch gedeutet und umgeschrieben wird: «So sollen auch die vollkommenen Christenmenschen die Worte des Alten Testamentes vom Geist unterscheiden, damit dich nicht etwa der Buchstabe töte. Denn Paulus hat gesagt: ‹Das Gesetz ist geistlich›» [Physiologus 12, Von der Ameise; Röm 7,14; 2 Kor 3,6].

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Die nach heutiger Kenntnis erste Porträtfotografie, die in Skandinavien entstanden ist, stammt von dem französischen Unternehmer Aymard-Charles-Théodore Neubourg (1795–um 1865/1866) und zeigt den dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen (1770–1844). Trotz der damals neuen Technik der Daguerreotypie und des prominenten Modells sollte es über ein halbes Jahrhundert dauern, bis die kleine Silberplatte von dem 1848 eröffneten Thorvaldsen Museum in Kopenhagen erworben wurde. Der vorliegende Beitrag fragt nach den Gründen für die bescheidene Rezeption dieses Bildes, das einen unbestreitbar wichtigen Stellenwert in der Geschichte des neuen Mediums einnimmt. Für die Thorvaldsen-Forschung ist diese Daguerreotypie besonders interessant, da sie als fotografisches Bild – im Gegensatz zu den auf Statusrepräsentation bedachten Darstellungen in Gemälden und Plastiken – einen anderen Entwurf vom Aussehen des Künstlers überliefert.

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Der narrative Entwurf von Boccaccios ›Decameron‹ und Boccaccios theoretische Reflexionen über das Erzählen stehen klar im Fluchtpunkt der horazischen Lehre des prodesse et delectare. Vor diesem Horizont entwickelt Boccaccio sein Konzept des novellare, das einerseits ein ‚Wiedererzählen’ (analog zu mhd. erniuwen) beinhaltet und andererseits zu einer neuen Autonomie des Erzählens vorstößt. Beobachten lässt sich dieser Vorgang des Erneuerns weniger in Boccaccios theoretischen Ausführungen (etwa im Schlusswort des ›Decameron‹ oder in den ›Genealogie deorum gentilium‹) als in seiner dichterischen Praxis. Als Schlüsseltext wird im Vortrag die Novelle von der duldsamen Griselda herangezogen, die das ›Decameron‹ beschließt und die mit den Worten una bella roba endet. Das ‚schöne Kleid’ ist einerseits traditionelle Dichtungsmetapher (im Horizont des investire bzw. integumentum), andererseits intradiegetischer Bestandteil des Erzähl-‚Stoffs’ der Novelle. Bei Boccaccio dürfte das Gewand der Griselda, zusammen mit deren wiederholt thematisierter Nacktheit, dazu dienen, eine in die Novelle verpackte stoische Lehre zu vergegenwärtigen, diese in eine Erzählung ‚einzukleiden’. Das Kleid der Griselda wird so zur ‚Pathosformel’ (in der Begrifflichkeit A. Warburgs) bzw. zum ‚Faltenwurf’ (in der Begrifflichkeit G. Didi-Hubermans), mithin zur Verkörperung eines ‚neuen Erzählens’, das sich (im Gegensatz etwa zu Dante) von metaphysischen Entwürfen emanzipiert und in der Autonomie sprachlicher Kunstfertigkeit, bis an die Grenzen des Erzählbaren gehend und didaktische Ansprüche überwindend, die Möglichkeiten literarischer Darstellung ausreizt. Von den Zeitgenossen wurde dieses Experiment zwar wahrgenommen, in seinen Dimensionen aber nur ansatzweise erkannt. Symptomatisch für diese Form der Rezeption ist Petrarcas lateinische Übersetzung der ›Griselda‹-Novelle (›Seniles‹, XVII,3), wobei der Verfasser – seinerseits die Kleidermetaphorik bemühend – das Übersetzen als ein stilo alio retexere auffasst und seine Version den (wohl vorwiegend männlich intendierten Lesern) als auf Gott hin orientierte Lehre anempfiehlt: ut legentes ad imitandam saltem femine constantiam excitarem, ut [...] hoc prestare Deo nostro audeant. Diese Rückführung von Boccaccios erzählerischem Wagnis ins Didaktische zeigt sich auch in der Rezeption von Petrarcas Übersetzung, durch welche die Novelle im Europa des 14. und 15. Jahrhunderts weite Verbreitung fand: In einer der Haupthandschriften von Chaucers ›Canterbury Tales‹, dem Hengwrt Manuscript (Aberystwyth, National Library of Wales), wird die auf der ›Griselda‹-Novelle aufbauende Erzählung des Scholaren (›The Clerk’s Tale‹) mit Bestandteilen aus Petrarcas Übersetzung glossiert; in einer Handschrift aus dem Besitz des Nürnberger Humanisten Hartmann Schedel (München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 504) wird Petrarcas Konzept des stilo alio retexere erläutert als: claram facere, nudare [...], aperire, wobei hier die in Boccaccios Novelle intradiegetisch enthaltene Spannung von ‚Einkleidung’ und ‚Nacktheit’ auf einer lehrhaften Ebene fortwirkt.

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Adrian Leverkühns erste Zwölfton-Komposition, die Oper ›Love's Labour Lost‹, soll hier diskursgeschichtlich auf die Bedeutung hin befragt werden, die sie für die Zeitdiagnose und Gesellschaftskritik des ›Doktor Faustus‹ hat. Zu diesem Zweck wird erst das zugrunde gelegte Drama in der Geschichte der Shakespeare-Rezeption situiert, dann aber auch die Konzeptions-, Entstehungs- und Aufführungsgeschichte seiner Vertonung im Gender-Diskurs der Weimarer Republik rekontextualisiert.