301 resultados para Vorderasiatische Archäologie, Syrien, Elfenbein, königliche Ikonographie, Späte Bronzezeit
Resumo:
Eheliche Trennungen und Scheidungen gehören zu den häufigsten und zugleich schwierigsten biografischen Transitionen des Erwachsenenalters. In zunehmendem Masse betrifft dieses kritische Lebensereignis Personen nach langjährigen Partnerschaften. Allerdings wurde das Phänomen der späten Scheidung bis anhin kaum wissenschaftlich untersucht. Basierend auf der Scheidung-Stress-Adaptations-Theorie nach Amato (2000) ist das Ziel dieser Präsentation, einen Einblick in die Gründe und Auswirkungen später Scheidungen zu geben und Ressourcen, welche die Adaptation an dieses kritische Lebensereignis erleichtern, näher zu beleuchten. Unsere Analysen basieren auf der Fragebogenstudie des interdisziplinären Forschungsprojekts IP12 ‚Vulnerabilität und Wachstum nach dem Verlust des Lebenspartners/der Lebenspartnerin in der zweiten Lebenshälfte’, welches im Rahmen des Schweizerischen Nationalen Forschungsschwerpunktes LIVES durchgeführt wird. Der Fokus der vorliegenden Präsentation liegt auf 307 Personen (144 Frauen, 162 Männer) im Alter von über 60 Jahren (M = 66 Jahre), welche eine Trennung oder Scheidung nach einer langjährigen Partnerschaft (M = 25 Jahre) erlebt haben. Im Vergleich mit 351 kontinuierlich verheirateten Personen (168 Frauen, 183 Männer) der gleichen Altersgruppe, zeigen sich einschneidende Einbussen in Bezug auf psychische, soziale und finanzielle Befindlichkeits- bzw. Zufriedenheitsindikatoren. Des Weiteren zeigen die Resultate, dass grosse individuelle Unterschiede hinsichtlich der Adaptation an späte Scheidung bestehen. Frauen rapportieren geringere Werte verschiedenerer Adaptationsindikatoren als Männer, dies kann teilweise darauf zurückgeführt werden, dass sich Männer schneller und häufiger in einer neuen Partnerschaft befanden. Analysen mittels hierarchischer Regressionen demonstrieren ausserdem, dass das Gelingen der Adaptation von einer Vielzahl von Ressourcen abhängt, insbesondere der Persönlichkeitsvariable Resilienz sowie der emotionalen Valenz der Trennung. Resultate mit Längsschnittdaten werden ein differenzierteres Bild der Adaptation an späte Scheidung über die Zeit geben.
Resumo:
Aufgrund der Untersuchung von Pollen, pflanzlichen Makrofossilien und organischen Sedimentpartikeln (z. B. Holzkohle) in zwei Oberengadiner Seen wird die Vegetationsentwicklung der letzten 6200 Jahre rekonstruiert und im Licht der Entwicklung menschlicher Einflussnahme betrachtet. Der zeitliche Ablauf der Vegetationsveränderungen beruht auf 38 C-14-Datierungen terrestrischer Makroreste aus zwei Sedimentkernen. Die paläobotanischen Daten aus dem St. Moritzer See (Lej da San Murezzan) zeigen für die Zeit von 4200 bis ca. 3550 v. Chr. eine natürliche Waldvegetation bestehend aus Fichte (Picea), Wald- resp. Bergföhre (Pinus sylvestris/P. mugo), Arve (Pinus cembra) und Lärche (Larix decidua). Palynologische Kulturzeiger belegen erste Spuren neolithischer Veränderungen dieser Vegetation in der Zeit um ca. 3500 v. Chr. Eine tiefgreifende Vegetationsveränderung ist für die frühe Bronzezeit, um 2000 v.Chr. zu belegen. Die menschliche Besiedlung führte zu einer ausgeprägten Auflockerung des Waldes mit massiver Zunahme der Weide- und Kulturzeiger (z. B. Getreide, Rumex acetosella, Plantago lanceolata, Urtica, Cichorioideae) sowie einer starken Ausbreitung der Grünerle (Alnus viridis) und der Lärche (Larix decidua). Die Vegetationsentwicklung und die Verteilung von Holzkohlepartikeln in den Sedimenten weisen auf Waldbrände hin. Das Zurückdrängen des Waldes erfolgte in verschiedenen Phasen, die sich mit Besiedlungs- oder Kulturphasen erklären lassen. Der stärkste Rückgang des Waldes fällt ins Mittelalter (ab ca. 800 n. Chr.). In den letzten 200 Jahren nimmt die Baumvegetation vermutlich als Folge eines Nutzungsrückgangs wieder zu. Die ausgeprägtesten Veränderungen der Vegetation fallen mit Epochengrenzen zusammen, was sich mit technologischen Erneuerungen oder möglicherweise mit Einwanderungsphasen erklären lässt.