84 resultados para Orientierung im Raum


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Menschliche Gesellschaften sind in hohem Mass dem Klima und dem Witterungsverlauf ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für die vorindustrielle Zeit. Im vorliegenden Band stellt die Autorin eine umfangreiche und detaillierte Klima­rekonstruktion für den Raum der Burgundischen Niederlande im 15. Jahrhundert vor. Diese umfasst einerseits detaillierte Beschreibungen aus zeitgenössischen Quellen und andererseits Temperatur- sowie Niederschlagsindices in saisonaler Auflösung. Die Klimarekonstruktion dient als Unter­suchungsgrundlage für die Frage nach dem Einfluss des Witterungsver­laufes auf die Wirtschaft in den Burgundischen Niederlanden. Getreidepreise stellen im Spätmittelalter den zuverlässigsten Konjunkturbarometer dar und sind dar­über hinaus in grosser Zahl überliefert. Getreide – ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel und wichtiges Massenhandelsgut – ist einen Grossteil des Jahres auf den Äckern direkt der Witterung ausgesetzt. Eine statistische Auswertung von Preisreihen verschiedener Getreidearten und den saisonalen Indices zeigt den teilweise sehr engen Zusammenhang beider Grössen auf. Allerdings stellt der Witterungsverlauf nur einen von vielen Faktoren dar, die Einfluss auf die ­Getreidepreiskonjunktur nehmen. Diese anderen Faktoren werden detailliert vorgestellt und diskutiert. Drei Phasen mit sehr hohen Getreidepreisen – die Hungerkrisen der zweiten Hälfte der 1430er, zu Beginn der 1480er und im Übergang der 1480er zu den 1490er Jahren – fallen im Verlaufe des 15. Jahrhunderts auf. Die Autorin legt dar, welche weiteren relevanten Faktoren im zeitlichen und geographischen Umfeld dieser Hungerkrisen neben dem Witterungsverlauf eine Rolle für den exzes­siven Getreidepreisanstieg spielten.

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Die Arbeit untersucht erstmals die Mitwirkung britischer Literaten an Besatzung, Entnazifizierung und Umerziehung im Deutschland der unmittelbaren Nachkriegszeit und die bis in die Gegenwart andauernde engagierte literarische Auseinandersetzung mit den in der Erfahrung mit Nazi- und Nachkriegsdeutschland bewusst gewordenen Problemstellungen. Anhand einer Fülle von z.T. unveröffentlichtem Archivmaterial zeigt sie, auf welch vielfältige Weise britische Literaten zur geistigen Neuorientierung der Deutschen beitrugen - mit Vorträgen und Theateraufführungen, der Erstellung von Anthologien, der Sekretierung von Bibliotheksbeständen u.v.m.; sie erforscht die Bewertung von Besatzung, Entnazifizierung und Umerziehung durch diese Literaten sowie die Neuperspektivierung und -akzentuierung dieser Prozesse im historischen Erzählen bis zur Gegenwart. Sie eröffnet damit, vor dem Hintergrund der Sinn und Orientierung stiftenden Funktion des Geschichtsbewusstseins, neue Perspektiven auf die gesellschaftliche Rolle von Literaten und die Funktion von Literatur, die neuerdings wieder verstärkt in das Interesse der literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschung gerückt sind. Zu den behandelten Autoren zählen u.a. Stephen Spender, Christopher Isherwood, W. H. Auden und T. S. Eliot sowie Ian McEwan, Julia Pascal, David Edgar und Ian Rankin.

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Frauen werden im englischen Spätmittelalter auf den Innenraum von Haus und Kirche verwiesen. Wie sie diese Räume nutzten und kreativ (um-)gestalteten und auf welche Weise es ihnen gelang, reale Räume mental zu transgredieren und durch mentale Innenräume auszuwechseln, zeigt diese Arbeit. Dabei wird Raum - in Anlehnung an Giddens’ Theory of Structuration und den poststrukturalistischen Ansatz der Archäologie - als sowohl wirkmächtig als auch verschieden interpretierbar und transformierbar verstanden. Der Rückzug in den mentalen Innenraum führte im Extremfall dazu, daß neben der realen eine zweite Existenz aufgebaut wurde. Beide Existenzweisen konnten, wie insbesondere an den Biographien von Margaret Beaufort sowie Cicely und Margaret von York ablesbar ist, problemlos nebeneinander bestehen oder - wie am Beispiel von Margery Kempe gezeigt wird - so unvereinbar miteinander sein, daß gesellschaftliche Sanktionen die Folge waren.

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Für die Ausbildungsstrukturen sportwissenschaftlicher Lehre an Hochschulen in der Schweiz ist eine formale Trennung in theoretische Teildisziplinen und sportpraktische Kurse nach wie vor kennzeichnend. Die Orientierung der Inhalte und Ziele erfolgt damit eng an der Systematik der jeweils zugrundeliegenden Wissenschafts- oder Praxisdisziplin. Aus diesem Grund wird die Leitidee einer Vernetzung der Lehre in Theorie und Praxis an den Sportinstituten der Schweiz rege diskutiert und weiterentwickelt. An der SGS-Tagung 2013 in Basel wurde dem Thema erstmals Raum gegeben. Aus einer integrativen sportwissenschaftlichen Sichtweise kann Lernen - sowohl von theoretischen als auch von sportpraktischen Inhalten - nicht als linearer Prozess verstanden werden, bei dem Neues additiv hinzukommt. Neues relativiert vielmehr bereits Gelerntes. Solche Lernprozesse verlangen von den Lernenden und vom Lehrenden mehr ab, nämlich ein reflexives Lehren und Lernen (Herzog, 2002). Das im AK angestrebte Überwinden der Kluft zwischen theoretischem Wissen und praktischem Handeln scheint bedeutsam zu sein, um Lehr-/Lernkurzschlüsse zu vermeiden, wie sie bspw. in der Gleichsetzung sportlichen Könnens mit dem Verstehen sportlichen Könnens oder mit der Fähigkeit, sportliches Können zu vermitteln, zum Ausdruck kommt (Blotzheim et. al., 2008). Gearbeitet wird in zwei zusammenhängenden Arbeitskreisen (AK): Der hier beschriebene AK bildet den Vorbau zum AK «Verknüpfung von Theorie und Sportpraxis in der Lehre – Teil 2: Vernetzungsbeispiel in die sportliche Praxis des Geräteturnens» vom Freitagnachmittag. In diesem ersten AK (Teil 1) geht es um den diskursiven Austausch bezüglich leitender Theorie-Praxis-Vernetzungskonzeptionen an den verschiedenen Hochschulen. Literatur: Blotzheim, D., Kamper, S. & Schneider, R. (2008). Überlegungen zur Vermittlung metakognitiver Kompetenz in der Sportlehrerausbildung durch Forschendes Lernen. In: bildungsforschung, Jahrgang 5, Ausgabe 2. Online zugänglich unter: http://bildungsforschung.org/index.php/bildungsforschung/article/view/18/16 [Stand 12.12.2015] Herzog, W. (2002). Zeitgemässe Erziehung – Die Konstruktion pädagogischer Wirklichkeit. Weilerswist: Velbrück Verlag

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Mit diesem Artikel geben die Autorinnen und der Autor einen Überblick über einige wichtige, im deutschsprachigen Raum häufig eingesetzte, kriminalprognostische Verfahren. Die Fragestellung ist deren Anwendbarkeit bei Frauen. Im Einzelnen geht es dabei um die revidierte Psychopathie-Checkliste, den Violence Risk Appraisal Guide, das Historical Clinical Risk Management-20 und das revidierte Level of Service Inventory. Dabei werden zunächst Hintergrundinformationen sowie der jeweilige empirische Kenntnisstand dargestellt. Anschließend erfolgt eine Beschreibung zweier Studien anderer Autorinnen und Autoren, in denen die Anwendung von drei bzw. vier der der genannten Verfahren im Rahmen von Strafverfahren evaluiert wurde. Beide Überprüfungen ergaben Hinweise auf eine grundsätzlich vorhandene Kriteriumsvalidität der untersuchten Verfahren in Bezug auf erneute Straftaten. Allerdings erweist sich eine Verallgemeinerung dieser Studienergebnisse als kaum möglich. Die Implikationen, die sich daraus für die Anwendung kriminalprognostischer Verfahren bei beschuldigten Frauen oder Straftäterinnen im deutschen Sprachraum ergeben, werden diskutiert.