260 resultados para Interkulturelle Politik


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Der Titel des Bandes - Translation und Transgression - ist zugleich Programm. Er verbindet die Darstellung von Formen und Verfahren, Problemen und Chancen der Übersetzung mit Antworten auf die Frage, wie Übersetzen und Dolmetschen dafür fruchtbar gemacht werden kann, Differenzen zwischen Kulturen zu erkennen, zu verstehen, zu verringern, zu überbrücken. Das Buch versammelt Beiträge namhafter Germanisten aus aller Welt sowohl zur alltags- und berufspraktischen Übersetzung als auch zur fachlichen und literarischen Translation anhand von Beispielen mit Bezug auf zahlreiche Sprachenpaare, jeweils verstanden als Praxis transkulturellen Handelns von Kulturmittlern. Es handelt sich dabei um die translationswissenschaftlichen Ergebnisse eines von der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik und der Universität Vilnius gemeinsam durchgeführten Kongresses in Litauen.

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Unter dem Eindruck jüngster weltpolitischer Entwicklungen problematisiert der Band kulturelle ';Differenz' als Thema der aktuellen Interkulturalitätsforschung. Die Betonung der ';Unterschiede' als die ';andere Seite' der Globalisierung gilt es in ihren Ursachen zu verstehen und in ihren Ausprägungen zu erforschen. Die Differenzen liegen in eben diesen Ausprägungen, die sie für alle übrigen zu etwas Anderem macht. Aktive Toleranz heißt, dies Andere im Bewußtsein der Unterschiede zu verstehen und sich damit des Eigenen neu zu vergewissern, um von der Diagnose des (potentiellen) kulturellen Konflikts (';cultural clash', ';clash of civilisations') Wege zum Programm des ';interkulturellen Dialogs' (Kofi Annan) zu suchen. In ihm wird interkulturelle Differenz nicht zum Impuls zur Markierung von Grenzen, sondern ';nimmt ihnen das Trennende' (Richard v. Weizsäcker). Sie objektiviert sich in Texten und Zeichenensembles, denen die Aufmerksamkeit der Autoren, international tätiger Germanisten vor allem, im Blick auf die Vielfalt ihrer sprachlichen und ästhetischen Manifestationsformen gilt.

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Unter kulturwissenschaftlicher Perspektive lassen sich Religionen als gemeinschaftsstiftende Sinndeutungssysteme verstehen, mit deren Hilfe die Verständigung über gemeinsame Glaubens- und Wertvorstellungen geregelt werden kann. Religionen erwachsen aus interkulturellen Prozessen, denn sie speisen aus unterschiedlichen kulturellen Quellen und Bedeutungstraditionen und ‘migrieren’ aus der ursprünglichen ‘Gemeinde’ in andere kulturelle Kontexte. ‘Fremd-Religionen’ werden adaptiv verändert und in die eigene kulturelle Praxis überführt. Solche Veränderungen von Religionen werden durch Literatur begleitet und bewahrt. Sie verleiht Sinnstiftungsprozessen von Kultur sprachliche Gestalt und reflektiert damit auch immer implizit oder explizit religiöse Vorstellungen. Unter interkultureller Perspektive läßt sich Literatur also auch als Speicher religiöser Vorstellungen unter den Bedingungen ihrer epochen- und kulturspezifischen Veränderungen verstehen. Der Band sucht diesen Veränderungen in der Literatur und ihrer Spiegelung in den Medien nachzugehen und zu prüfen, wie dadurch Gemeinsamkeiten, aber auch kulturelle Differenzen bewußt gemacht werden.