72 resultados para Kuhn, Johannes von, 1806-1887
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Zusammenfassung: Der Zürcher Universalgelehrte Konrad Gessner (1516-1565) war die zentrale Figur einer Welle der Bergbegeisterung, die knapp zweihundert Jahre vor Albrecht von Hallers Epoche machendem Lehrgedicht 'Die Alpen' theologische, philologische und naturwissenschaftliche Lebensentwürfe verband und sich an den Wundern der Gebirgsland-schaft berauschte. In diesen Umkreis gehört der Bericht des Berner Humanisten Benedikt Aretius über die Besteigung der beiden Voralpengipfel Stockhorn und Niesen im Jahr 1557. Die nachfolgenden Überlegungen zu den darin genannten Namen für den Berg Niesen (Nessus, Niesen, Jesen, Stalden, Zum wilden Andres) zeigen, dass Aretius Ausführungen hauptsächlich als Hommage an den Zeitgeist und an den Freund Konrad Gessner zu lesen sind – auch und vor allem die darin enthaltenen etymologischen Versuche und Anspielungen.
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Beim Information Retrieval ist in Anbetracht der Informationsflut entscheidend, relevante Informationen zu finden. Ein vielversprechender Ansatz liegt im Semantischen Web, wobei dem System die Bedeutung von Informationen ontologiebasiert beigebracht wird. Sucht der Benutzer nach Stichworten, werden ihm anhand der Ontologie verwandte Begriffe angezeigt und er kann mittels Mensch-Maschine-Interaktion seine relevanten Informationen extrahieren. Um eine solche Interaktion zu fördern, werden die Ergebnisse visuell aufgearbeitet. Dabei liegt der Mehrwert darin, dass der Benutzer anstelle von Tausenden von Suchresultaten in einer fast endlosen Liste, ein kartographisch visualisiertes Suchresultat geliefert bekommt. Dabei hilft die Visualisierung, unvorhergesehene Beziehungen zu entdecken und zu erforschen.
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Im vorliegenden Beitrag wird am Beispiel von Dresdner Haushalten und Familien empirisch untersucht, wie sich Arbeitslosigkeit als ein signifikanter Anlass für ökonomische Deprivation, sozio-ökonomische Verluste und damit verbundene Anpassungsleistungen des Familienhaushalts auf intergenerationale Beziehungen, innerfamiliale Solidarität, Konflikthaftigkeit und Familienklima auswirkt. Den Ausgangspunkt bilden zwei Fragen: Wie wirkt sich Arbeitslosigkeit auf das Familienklima und die innerfamilialen Beziehungen aus? Von welchen Voraussetzungen hängen Streitigkeiten und Konflikte in ostdeutschen Familien in Anbetracht transformationsbedingter Arbeitslosigkeit ab? Die Qualität inter- und intragenerationaler Beziehungen wird anhand der familialen Konfliktneigung bzw. des Austragungsstils familialer Konflikte gemessen, welche einen zentralen Aspekt des Familienklimas repräsentieren. Für den Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und destruktiver Austragung von Streitigkeiten im Haushaltskontext werden drei Erklärungsansätze voneinander unterschieden und in einem Modell integriert: (1) der Ansatz der direkten und indirekten Kausalität, wonach Arbeitslosigkeit allgemein einen signifikanten Einfluss auf das Familienklima hat; (2) der Ansatz der Akzentuierung latenter Konflikte, dem zufolge sich während der Arbeitslosigkeit vorhandene Konflikte verstärken und aufgrund der ökonomischen Deprivation verfestigen; (3) der Ansatz sozialstruktureller Selektivität, wonach sich der untersuchte Zusammenhang auf selektive, in der Regel sozialstrukturell benachteiligte Sozialgruppen beschränkt. (ICI2)
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Mit Hilfe der Daten der Lebensverlaufsstudie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung gehen die Autoren der Frage nach, welche arbeitsmarktbezogenen und institutionellen Faktoren die Erwerbsbeteiligung von Frauen im Lebenslauf beeinflussen und inwieweit sich für unterschiedliche Geburtenkohorten neue Erwerbsbeteiligungsmuster etablieren. Die zugrundliegenden dynamischen Betrachtungen beziehen die Wirkungen vorausgegangener Ereignisse auf die zukünftigen Verlaufsstrukturen mit ein, berücksichtigen bedeutsame Strukturmerkmale für zentrale Lebensbedingungen und versuchen Interdependenzen verschiedener gesellschaftlicher Bereiche zu integrieren. Das Eintreten von für den Lebens- und Berufsverlauf von Frauen typischen Ereignissen wird mit Survival-Analysen vorausgeschätzt.
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Die Studie untersucht Aufstiegschancen von Frauen im öffentlichen Dienst. Durch die Bildungsexpansion und Ausdehnung der Staatsbeschäftigung wurden qualifizierte und hochqualifizierte Berufsanfängerinnen im Staatsdienst übernommen. Ähnlich wie in der Privatwirtschaft wurden die Frauen dann aber auf Arbeitsplätze mit schlechteren Karrierechancen beschäftigt. Es zeigt sich, daß auch im öffentlichen Dienst Frauen ihre intensiven und extensiven Humankapitalinvestitionen nicht umsetzen können. Die empirische Untersuchung basiert auf der Befragung von 2171 Frauen der Geburtskohorten 1929-31, 1939-41, 1949-51. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet.
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BACKGROUND Low testosterone, acute and chronic stress and hypercoagulation are all associated with hypertension and hypertension-related diseases. The interaction between these factors and future risk for coronary artery disease in Africans has not been fully elucidated. In this study, associations of testosterone, acute cardiovascular and coagulation stress responses with fibrinogen and von Willebrand factor in African and Caucasian men in a South African cohort were investigated. METHODS Cardiovascular variables were studied by means of beat-to-beat and ambulatory blood pressure monitoring. Fasting serum-, salivary testosterone and citrate coagulation markers were obtained from venous blood samples. Acute mental stress responses were evoked with the Stroop test. RESULTS The African group demonstrated a higher cardiovascular risk compared to Caucasian men with elevated blood pressure, low-grade inflammation, chronic hyperglycemia (HbA1c), lower testosterone levels, and elevated von Willebrand factor (VWF) and fibrinogen levels. Blunted testosterone acute mental stress responses were demonstrated in African males. In multiple regression analyses, higher circulating levels of fibrinogen and VWF in Africans were associated with a low T environment (R(2) 0.24-0.28; p≤0.01), but only circulating fibrinogen in Caucasians. Regarding endothelial function, a low testosterone environment and a profile of augmented α-adrenergic acute mental stress responses (diastolic BP, D-dimer and testosterone) were associated with circulating VWF levels in Africans (Adj R(2) 0.24; p<0.05). CONCLUSIONS An interdependence between acute mental stress, salivary testosterone, D-dimer and vascular responses existed in African males in their association with circulating VWF but no interdependence of the independent variables occurred with fibrinogen levels.
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Im vorliegenden Essay wird eine Lesart des viel diskutierten Paris-Berichts von Rifāʿa aṭ-Ṭahṭāwī vorgestellt. Kontrastierend zu der Annahme, Ṭahṭāwī habe eine Reise aus einer Kultur in eine andere unternommen, soll hier dargelegt werden, wie sich aus dem Text des Ägypters ein eigenes Kulturverständnis erschließen lässt. Besonders Ṭahṭāwīs Bemühungen um die Übersetzung des französischen Begriffs 'civilisation' deuten auf ein plurales Verständnis von 'Kultur'. Denn im Text lassen sich diejenigen Dimensionen des Begriffs 'Kultur' finden, die auch aus der europäischen Geistesgeschichte rekonstruiert werden können: Kultur als bestimmter Lebensstil, als Prozessbegriff zur Beschreibung gesellschaftlicher Entwicklung und als kreative oder künstlerische Aktivität.
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Ḥannā Diyābs siyāḥa umfasst Reiseerfahrungen eines jungen Maroniten aus Aleppo, der den französischen Gesandten Paul Lucas im Jahre 1707 auf seiner Rückkehr an den französischen Hof begleitet, eine Zeit lang in Paris bleibt und allein zurückkehrt. Die Hinreise führt über den Libanon, Zypern, Nordafrika und Italien, die Rückkehr nach einer Schiffsreise über das Mittelmeer durch Kleinasien. Der Text versammelt viele Topoi, die aus anderen arabischen Reisetexten bekannt sind: Seesturm, Schiffbruch und Piraten, zerstörte Gebäude und wunderschöne Gärten. Ebenso enthält er Anekdoten, Legenden und Episoden, die vermutlich zum Staunen anregen sollen sowie Frömmigkeit und Tugenden vermitteln. Das Besondere an dem Text liegt in der Kraft des Erzählens, mit der unterschiedliche Textteile – informative, dokumentarische wie unterhaltsame Abschnitte – zu einer zusammenhängenden Reiseerzählung verwoben werden. Die offensichtliche Einschreibung in eine bestimmte, meist als faktual verstandene Textsorte (riḥla, safra oder siyāḥa) und der Authentizitätsanspruch des Erzählers werden mit einer Neigung zur Fiktionalität kombiniert, die sich besonders in der Hervorhebung einzigartiger (Selbst-)Erlebnisse äußert. In dem Vortrag sollen die verschiedenen Facetten von Diyābs siyāḥa als erste Ergebnisse eines close reading des Textes präsentiert werden. Es wird dabei der Arbeitshypothese des Dissertationsprojekts nachgegangen: Die siyāḥa lässt sich als eine Kompilation verschiedener Textsorten, Themen und Schreibweisen interpretieren und liefert daher einen Zugang zu Wissenshorizonten und Wissensordnungen im Aleppo des 18. Jahrhunderts. Ziel ist es allerdings auch, das Funktionieren und den Zweck dieses Textes als individuelles literarisches Ereignis zu bestimmen. In diesem Sinne soll schließlich diskutiert werden, in welcher Hinsicht diese siyāḥa als Bildungsroman verstanden werden kann.